Katzensuche zu Coronazeiten

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28. März 2021
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Hallo,
ich klicke mich grade ein wenig durch Tierheimseiten und irgendwie ist es frustrierend. Klar, gerade Kitten sind online schwer zu finden, da muss man sich vermutlich immer durchtelefonieren (wobei gerade Scheuchen in dem Bereich hab ich früher bei uns regelmäßig gesehen), aber ich muss jetzt doch mal nachfragen, wo das „Problem“ ist (und wie man vielleicht helfen kann)?

Ins Tierheim gehen geht nicht, man soll sich die vorgestellten Tiere online anschauen und dann eine Mail schreiben. Verständlich - aber auf der Internetseite sind kaum eine Hand voll Katzen aufgelistet, auch bei teils wirklich großen Tierheimen, die einfach definitiv mehr Katzen haben.
Und ich frage mich, warum ist das so?

Fehlt die Zeit, von den Katzen Fotos zu machen oder ein paar Worte zu ihnen zu schreiben?
Oder auch nur eine Liste oder ein Hinweis in Richtung: „Viele weitere Katzen auf Anfrage“ oder „12 weitere Kater und 9 Katzen warten“.

Möchte man gerade einfach eher abwarten und lieber erst wieder richtig vermitteln, wenn die „Zeiten wieder besser“ sind?
Also gerade Vorkontrollen und so sind momentan sicher auch nicht einfach und man will vielleicht nicht riskieren, dass man nach dem "Home-Office" die Tiere wieder zurück geschickt bekommt, weil die Anschaffung nicht soweit durchdacht war.

Oder versucht man vielleicht einfach bewusst Notfellchen online zu vermitteln und geht beim Rest davon aus, dass angefragt wird?

Oder ist die Nachfrage gerade allgemein so groß, dass es sich gar nicht lohnt mehr als die „Langzeitgäste“ online vorzustellen?

Für mich ist es noch zu früh Tierheime oder Tierschutzorgas anzuschreiben, aber ich bin so ein bisschen… enttäuscht, dass es scheinbar für sehr viele Katzen nicht mal die Chance gibt sich momentan zumindest „spontan online zu verlieben“.
Und ja, ich weiß, ich persönlich suche wenn es soweit ist auch eigentlich klischeemäßig Kitten und potentiell eh nur ein „Zweitkitten“, aber es wäre jetzt auch nicht das erste Mal, dass ich mich im Tierheim dann spontan „anders verliebe“…

Jedenfalls, hab mich gefragt woran das liegt und ob gerade in dem Bereich vielleicht potentielle Hilfe gefragt ist?
 
A

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Für Kitten ist es in den Tierheimen aktuell noch etwas zu früh. Die ersten Würfe sind gerade erst auf die Welt gekommen und werden frühestens in 8-12 Wochen vermittlungsbereit sein.
Abgesehen davon werden Kitten in den Tierheimen generell eher selten online inseriert weil die Nachfrage auch ganz unabhängig von Corona so hoch ist, dass sich die Zeit und Arbeit oftmals nicht lohnt. Bei den Tierschutzvereinen ohne angeschlossenes Tierheim sieht das oft etwas anders aus weil sie irgendeine Plattform benötigen und die Leute sich nicht vor Ort verlieben können, aber auch dort gilt: zu früh.

Zu der generellen Menge an Katzen in den Tierheimen kann ich sagen, dass diese beeinflusst durch Corona im Moment tatsächlich teilweise stark unter dem Durchschnitt liegt. Das gilt sicherlich nicht für alle Regionen, aber eines unserer Tierheime in der Nähe hat beispielsweise aktuell nur 4 statt wie sonst 40 Katzen. Dieser Zustand wird sich aber vermutlich in nicht ferner Zukunft ins Gegenteil umkehren, denn es lässt sich momentan in den Kleinanzeigen schon verstärkt beobachten, dass sehr viele junge Katzen zwischen 6-12 Monaten aufgrund von Zeitmangel, „Allergien“ oder aus sonstigen fadenscheinigen Gründen inseriert werden.
 
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Ja, die Abwesenheit von Kitten hat mich auch gar nicht so sehr überrascht, eher die generelle Abwesenheit von Vermittlungstieren.

Aber wenn die Tierheime gerade relativ leer sind sehe ich das mal als positiven Grund. (y)

Also, auch wenn es wieder allgemein umschlagen kann/wird, hoffe ich mal dass es doch für die meisten Katzen klappt.

PS: Weil du es grade so ansprichst, heißt das es ist üblich Kitten (wenn überhaupt) erst im "Vermittlungsalter" zu zeigen?
 
Bei uns ist zB grad das Problem, dass der Großteil unserer Katzen scheu/wild ist. Die natürlich niemand will.
Und wenn wir Fotos von unseren netten Katzen machen und einstellen wollen, sind die kurz drauf schon wieder vermittelt.

Wegen den Kitten:
Ja, ist üblich. Wir lassen Interessenten grundsätzlich erst zu den Kitten ins Zimmer, wenn sie durchgeimpft sind. Also mit 12 Wochen. Vorher kann man durch nen Fenster an der Tür schauen.
Wir hatten einfach immer viel zu viele Fälle mit Parvo, das eingeschleppt wurde. Seit wir das nurnoch so machen, haben wir viel weniger Fälle mit der Krankheit.
 
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Die natürlich niemand will.
Also... mir wäre "scheu" völlig egal. ;)

Aber man bräuchte auch die Chance wenigstens von der Existenz besagter Katzen zu erfahren.

Zu den Kitten:
Natürlich, ich dachte mehr an Fotos auf den entsprechenden Vermittlungsseiten. Aber die Vermittlung von Kitten ist normalerweise vermutlich auch nicht so schwer.
PS: Ich hätte nichts dagegen, bei Bedarf dann eben noch 12 Wochen zu warten bis ich die Kitten "abholen" dürfte, aber vielleicht bin ich auch da nicht ganz der Durchschnitt.
 
Dir ist das vielleicht egal, aber in unserem Umkreis kommen kaum Leute, die solche Katzen suchen. Das ist einfach bei uns ein Problem aktuell. Wir haben viele junge Katzen noch vom letzten Herbst.
Eine Gruppe wird zB grad noch gegen Giardien behandelt, die stehen auch noch nicht im Internet. Einfach um zu vermeiden, dass Leute anrufen und wir denen sowieso erstmal sagen müssen, dass sie aktuell nicht besichtigt werden können. Dann vermeiden wir das halt nunmal vorerst.

Zudem verstehe ich das Problem nicht. Einfach anrufen und nachfragen, was da aktuell für Katzen sind? :)

Und ganz junge Katzen stellen wir auch noch nicht vor, weil noch viel passieren kann. Dass sie krank werden und ggf versterben. Da wollen wir dann auch nicht die Leute anrufen und sagen, dass deren ausgesuchte Katze tot ist.
 
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Leuchtet natürlich auch ein, ja.

Zudem verstehe ich das Problem nicht. Einfach anrufen und nachfragen, was da aktuell für Katzen sind?
Kein Problem, war nur neugierig wegen der Ursache und hab mich gefragt, ob man vielleicht helfen kann.

Anrufen und nachfragen erscheint mir unpassend, solange es sich nur um Neugierde handelt. Bis die Wohnung und der Balkon "katzentauglich" sind gibt es keinen wirklichen Grund Tierheimmitarbeiter von ihrer Arbeit abzuhalten.
Wenn es soweit ist passiert das aber auf jeden Fall. ;)
 
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Anrufen ist da wirklich besser :)
Da kann man dann nämlich gleich gezielt Fragen stellen etc pp und schonmal schauen, ob man denn gerade die "Wunschkatze" da hat. Klingt jetzt irgendwie negativ, aber meine ich nicht so :D

Manchmal liegt es aber tatsächlich auch an der Zeit. Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie es bei anderen Tierheimen etc ist, aber wir zB putzen den ganzen Vormittag über und ab 13 Uhr empfangen wir die Besucher, die einen Termin haben. Dann hat man das Telefon zwischendurch, dass an manchen Tagen wirklich klingelt, sobald man auflegt. Hält einen natürlich auch auf. Und wenn zu wenige Mitarbeiter da sind, denen man auch ein Telefon geben kann, dann wirds schwierig. Denn wenn es klingelt, sind viele Katzen natürlich erstmal verschreckt und gehen weg. Man will ja auch schöne Motive hinbekommen, was dann manchmal nicht mehr möglich ist.
Dann kommen oft andere Sachen dazwischen, Notfälle, Einsätze usw. Und da vergeht die Zeit schneller, als einem lieb ist und die Woche dann auch schon wieder rum.
 
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Hast du denn mal hier ein Gesuch eingestellt? Hat bei mir sehr gut geklappt, hat ca. Einen Monat gedauert bis sie eingezogen sind (war vor einem Jahr im April).
 
  • #10
Babykatzen und Katzenkinder findet man bei uns auch nicht auf der Internetseite. Vorgestellt werden die Kleinen, wenn überhaupt, auch erst, wenn sie vermittlungsbereit sind. Zu den Katzenkindern hat bei uns auch prinzipiell niemand Zugang, was auch richtig ist.

Bei uns gibt es momentan auch nicht viele Katzen und die wenigen sind schnell wieder vermittelt. Allerdings haben die Mitarbeiter trotzdem alle Hände voll zu tun, denn so ein Tierheim, noch dazu ein altes und weiträumiges, bietet sehr viel Beschäftigungspotenzial, was man als Fremder gar nicht sieht.
Es fallen jetzt die Eurojobber und Freiwilligen, die Praktikanten und Ferienkinder weg, das merkt man. Und Fotos schießen ist ein Geduldsjob.

Bei uns kann man mit Termin das TH besuchen, aber wenn das jetzt jeder als Freizeitbeschäftigung ohne Adoptionsabsichten auffassen würde (ist aber nicht so), wäre das auch nicht gut.

Wenn sich der Arbeitsalltag mal wieder normalisiert, wird eine große Tierflut auf die Tierheime einstürzen. Bei Hunden ist das jetzt schon stark zu spüren. Unüberlegt angeschafft und die Leute kommen mit dem Tier nicht klar. Völlig unerzogene Hunde kommen dann an, die man irgendwie wieder hinkriegen muß. Richtig schlimm, und die Zeit fehlt dann auch anderswo.
 
  • #11
TH-Mitarbeiter sind ja ohnehin schon chronisch unterbezahlt und überarbeitet. Jetzt fehlen Dank Corona auch noch die vielen privaten Gelegenheitshelfer und Gassigeher etc. Die Social Media -Arbeit ist oft das erste was liegenbleibt. Ich glaube, fast jedes TH würde sich sehr über jemanden freuen, der da technisch fit ist und regelmäßig Fotos schießt und Vermittlungstexte erstellt. Aber auch das wird zz dank Corona nicht gehen. Und ich kann mir vorstellen, dass die TH große Angst haben, dass aktuell externe Helfer die Krankheit einschleppen. Es wäre eine gigantische Katastrophe, wenn viele oder alle MA in Quarantäne müssten. Die Tiere müssen ja versorgt werden.
 
  • #12
PS: Weil du es grade so ansprichst, heißt das es ist üblich Kitten (wenn überhaupt) erst im "Vermittlungsalter" zu zeigen?

Für die Tierheime kann ich nicht sprechen, aber ich als Pflegestelle inseriere Kitten frühestens zwei Wochen vor dem geplanten Auszugstermin. Die Kitten sind dann schon mindestens 10-11 Wochen alt und haben ihre erste Impfung erhalten.
Die Kitten früher zu inserieren macht für mich aus mehreren Gründen keinen Sinn. Erstens möchte ich vermeiden, dass durch Besucher Krankheitserreger eingeschleppt werden solange die Kitten noch sehr jung und anfällig sind. Zweitens kann ich mit wenigen Wochen noch sehr schlecht abschätzen wie sich der Charakter entwickelt und welche Kitten gut miteinander harmonieren. Und drittens würde mir auch ein hoher zusätzlicher Aufwand entstehen wenn ich die Kitten schon sehr früh „reserviere“ und dann die Adoptanten wochenlang mit Updates und Bildern versorgen muss bevor sie endgültig umziehen können. Dadurch entsteht ein ziemlicher Druck, auf den ich dankend verzichte.
 
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  • #13
Hast du denn mal hier ein Gesuch eingestellt?
Nein, bin auch unsicher ob das überhaupt schon Sinn macht. Denke ich sollte doch wenigstens die Wohnung und den Balkon vorher noch Katzensicher machen und all sowas. ;)


Und drittens würde mir auch ein hoher zusätzlicher Aufwand entstehen wenn ich die Kitten schon sehr früh „reserviere“ und dann die Adoptanten wochenlang mit Updates und Bildern versorgen muss bevor sie endgültig umziehen können. Dadurch entsteht ein ziemlicher Druck, auf den ich dankend verzichte.
Hm, also ich kann verstehen, dass man Kitten aus vielerlei Gründen nicht oder nicht früher online stellt, aber dieses letzte Problem würde ich als hausgemacht bezeichnen.
Es ist schon paar Jahre her dass ich in dem Bereich selbst aktiv war, aber ich persönlich habe da zB nicht ein einziges Mal "Stress" gehabt.
Also ich hatte meistens mit so 4-6 Wochen eine Hand voll Bilder, mit Verweis wann es weiter geht und mit 10-12 Wochen Einladung zum ersten Kennenlernen. Dazwischen nix und war für mich persönlich damals einfach die Absicherung, dass ich mich wegen der Vermittlung nicht mehr übermäßig stressen muss.

Aber es ist ja allgemein schon ein Unterschied zwischen "Bilder rein stellen" und "Besuch erlauben" oder "Garantie auf Reservierung" oder was auch immer. Aber ja, Hauptsache ist letzten Endes nur, dass die Kitten einen guten Platz haben und gerade für die Tierheime (oder Pflegestellen) der Aufwand auch im richtigen Verhältnis steht.
Wenn Kitten eh weggehen "wie warme Semmel" gibt es sicher keinen Grund sie überhaupt (geschweige denn frühzeitig) online zu inserieren.
 
  • #14
In welchem Zeitraum und wo suchst Du denn?
 
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  • #15
In welchem Zeitraum und wo suchst Du denn?
Zeitraum... theoretisch ab "das Katzennetz steht", praktisch wohl eher Mitte Juni bis... sagen wir, Anfang nächstes Jahr wäre ich gerne fündig.
Falls es sich abzeichnet dass es länger geht kann ich mir auch vorstellen Zwischendurch als Pflegestelle zu arbeiten, aber da reden wir eher von Zeiträumen die aktuell werden sollten, wenn ich doch auf seriöse Züchtersuche gehen sollte/muss. (Und ich bin unsicher, ob ich dafür auch nochmal eine gesonderte Genehmigung vom Vermieter bräuchte, wenn ja ist das hinfällig, war schon schwer genug die zwei Katzen genehmigt zu kriegen, weil eine alleine reicht ja auch...).

Wo... bevorzugt Zentraldeutschland (so ein ordentlicher Radius rund um Mannheim/Würzburg), nach Süden hin offen; Norddeutschland etwas schwieriger, aber wäre kein absolutes KO-Kriterium.
 

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