Ich beschreib mal meine Erfahrungen, vielleicht hilft euch das ja auch ein wenig.
Unsere beiden (4 Jahre, Kater und Kätzin von der Pflegestelle eines TSV, seit April bei uns) lassen uns (bisher) problemlos nachts schlafen, trotz offener Türen. Hin und wieder legen sie sich schon mit ins Bett und manchmal werde ich ganz dezent von der Kätzin morgens "wach geguckt" oder sie lässt auch mal ein leises "Mh Mh" hören, wenn das Futter über Nacht doch mal leer geworden sein sollte, aber von nächtlichem Terror kann da keine Rede sein. Der Kater ist noch etwas schüchtern, was das Schlafzimmer betrifft.
Wenn wir die Tür zu lassen, nehmen sie das ebenfalls kommentarlos hin.
Sie wurden uns aber auch als eher ruhig beschrieben (und müssen sich an das "normale" Leben mit eigenen Menschen auch erst gewöhnen). Ich bin im Nachhinein sehr froh, doch keine Kitten genommen zu haben (hatte ich nach dem Tod unserer alten Katze kurz in Erwägung gezogen), sondern etwas ältere Tiere, die sich zudem schon kannten, denn so konnten beide Seiten (TSV und wir) gut abschätzen, ob es vom Temperament her passt. Zu einer trubeligen Familie mit kleinen Kindern oder sehr hektisch wirkenden Menschen wären die zwei wahrscheinlich eher nicht vermittelt worden. Ich finde, so etwas sollte man auch bedenken, wenn man sich Tiere anschafft.
Kater-Kätzin-Kombi klappt hier, bis auf ein paar ganz normale Neckereien, bisher auch problemlos. Willy ist aber auch eher ein "Mädchenkater" und sie waren ja schon auf der PS "zusammen", da war das Risiko relativ gering, dass sie sich nicht verstehen würden. Bei uns ist übrigens die Katze die Umtriebigere und Mutigere.
Unsauberkeit ist auch kein Problem , sie sind allerdings auch Freigänger und zumindest der Kater verrichtet das "große Geschäft" mittlerweile im Freien.
Der Einbau einer Katzenklappe ist geplant, bisher klappt das mit dem Türservice aber auch ganz gut. Wenn ich im Home Office arbeite, steht die Tür jetzt im Sommer ohnehin offen (außer bei ganz großer Hitze, aber da liegen die Katzen eh nur platt im Haus rum ...), wenn ich beim Kunden vor Ort arbeite, gehen sie morgens kurz raus, bleiben solange ich weg bin, drinnen, und dann dürfen sie nachmittags/abends wieder raus. Oder mein Mann lässt sie zwischendurch raus, der hat durch seinen Job etwas abweichende Arbeitszeiten und ist häufiger nachmittags zu Hause.
Sie lassen sich auch meistens ganz gut rein rufen (ich hab das per Clickern trainiert), finden es allerdings auch empörender aus- als eingesperrt zu sein.
Katzenklappe wollen wir dennoch einbauen, weil Türen offen stehen lassen im Winter irgendwie keine Option ist.
Die beiden Fellnasen sind also absolut unkompliziert und pflegeleicht, trotzdem ist nicht alles perfekt, aber das wäre auch langweilig.
Die Mäuse, die Bienchen rein schleppt und auf dem Teppich verspeist oder laufen lässt, finden wir nicht ganz so toll, aber damit muss man nun einmal leben, wenn man Freigänger hat. Und ja, sie kratzen auch am Teppich und hin und wieder am Sofa. Da muss ich aber auch einfach sagen, dass wir da einfach zu inkonsequent sind und vielleicht auch etwas zu tolerant - die "Verschönerungen" der Tapete durch unsere vorige Katze erinnern uns immer noch jeden Tag an sie
und der Teppich hat seine besten Tage eh hinter sich, also lassen wir sie. Bei potenziell gefährlichen Situationen wäre ich da aber schon mehr hinter her.
Mich stört das aber ehrlich gesagt nur selten, meist freud es mich eher, wenn ich sie in der Nacht spielen höre, weil ich weiß, es geht ihnen gut
