Katze aus Tierheim oder Züchter? Diese ewigen Diskussion und Vorwürfe. Meine Meinung

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9. Februar 2022
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Aus gegebener Veranlassung (anderer Forumthread) teile ich diesen Beitrag und Eindrücke mal mit euch und stelle sie zur Diskussion:

Schade, dass das Vorurteil, im Tierschutz würden nur zumindest potentiell schwierige Tiere mit belastenden Erfahrungen sitzen, so hartnäckig hält. Selbstverständlich werden auch Tierschutzkatzen gesundheitlich untersucht. Das soziale Umfeld von Kitten, die im Tierheim ihre Kindheit verbringen, sind andere Kitten, mit denen sie 24/7 toben können und Pfleger*innen, die liebe- und verantwortungsvoll mit den Kleinen umgehen. Und das soziale Umfeld von Tierschutzkitten, die auf einer Pflegestelle aufwachsen, ist haargenau dasselbe wie bei einem guten Züchter! Wärst du einmal in einem Kittenzimmer auf einer Pflegestelle oder in einem Tierheim gewesen, hättest du diese Bedenken nicht - da gebe ich dir Brief und Siegel. Was der Züchter (oder auch die Pflegestelle) macht, wenn du nicht da bist, wie er mit den Kitten umgeht, wie er sie sozialisiert, weiß kein Mensch. Er kann dir alles erzählen, vielleicht stimmt´s, vielleicht stimmt´s nicht. Das einzige, was du beurteilen kannst, ist das, was du siehst und erlebst, wenn du die Kitten besuchst - genauso wie auf einer Pflegestelle oder im Tierheim. Schief gehen kann es immer, aber dass die Wahrscheinlichkeit bei einem Kitten aus dem Tierschutz höher ist, halte ich ganz klar für falsch.

Aber gut, dann bleibt eben wieder ein Kitten mehr im Tierschutz sitzen und noch ein zweiter Züchter verdient Geld. Ich weiß, du ärgerst dich jetzt wahrscheinlich. Aber man verzweifelt einfach irgendwann, wenn man sieht, wie sich im Tierheim die tollen, wunderbaren und traumhaft schönen Katzen stapeln und kein Hahn nach ihnen kräht, während die Leute beim Züchter einkaufen - und zwar haargenau die gleichen tollen Wesen. Die hatten lediglich das Glück, vielleicht ein bisschen anders auszusehen, sich Rassekatze nennen dürfen und nicht im Tierheim gelandet zu sein.

Dennoch wünsche ich dir und deiner Katze alles Gute.

PS: Und setz dich bitte nochmal mit dem Thema Kastration auseinander. Eine frühere Kastration hat ausnahmslos Vorteile und ist aus gutem Grund in anderen Ländern schon längst Standard.

Mh... Ich hole mal ganz tief Luft.. Und entschuldige mich im voraus für die etwas "direktere" Antwort.

Nun.. wo fange ich an. Wenn ich deinen ersten Absatz lese, stelle ich fest, dass du meines Erachtens eigentlich gar nicht konkret antwortest sondern einen Wertigkeitskampf führst und deine Argumentation aufgrund deiner Moralvorstellungen mehr emotional als faktenbasiert aufbaust.
Ich möchte das Thema gar nicht aufreißen - aber trotzdem möchte ich dir zuliebe und allen ggf. neuen Forenusern diesen Beitrag schreiben, um Menschen wie dich vielleicht ein wenig zum Nachdenken zu bringen.

Ich fange vielleicht erstmal bei mir an:
Ich überlege seit etwa einem halben Jahr mir eine Katze/Katzen anzuschaffen und hab mir tatsächlich wochenlang den Kopf darüber zerbrochen, ob ich zum Züchter oder ins Tierheim gehe.
Ob ich in der Lage bin eine Katze artgerecht zu halten...
Ob ich eine Katze aus egoistischen Gründen der Einsamkeit möchte...
Und natürlich welche Katze zu mir passt.

Schließlich habe ich mich vor kurzem von Katzenvideos überwältigen lassen und entschieden, dass wahrscheinlich nie der richtige Zeitpunkt kommt und ich habe es schließlich schlichtweg gemacht.

Ich habe nach besten Gewissen recherchiert. Dutzende Videos geguckt, Youtubechannel abonniert. Freunde befragt. Ewig mit Züchtern telefoniert.. Usw.

Nun. Ich behaupte an diesem Punkt, dass ich mich überdurchschnittlich intensiv mit dem Thema befasst habe aber gebe trotzdem zu, dass ich nicht alles weiß. Ich werde wahrscheinlich auch bei der Katzenhaltung Fehler machen. Es könnte sein, dass ich meiner Katze unabsichtlich körperlich oder vertrauenstechnisch wehtuhe? Es könnte sein, dass ich als Neuling vielleicht eine Botschaft meiner Katze, trotz sämtlicher geguckten Katzenverhaltensvideos übersehe und ein Leid entsteht. Ich will das nicht. Aber das ist so. Das gehört dazu.

Ich sollte an diesem Punkt vielleicht erwähnen, dass mein Kätzchen als Zuchtkatze vorgesehen war und nur aufgrund eines Rückziehers des Käufers aus Übersee kurzfristig in meine Obhut kommt.
Daher ist sie wahrscheinlich noch nicht kastriert und als Einzelkätzchen aus ihrem Wurf übergeblieben.

Nun zu deiner Aussage mit den (meines Erachtens definitiv auch unglücklichen Schicksalen) aus dem Tierheim:

Ich denke, ich habe klargemacht, dass ich nicht kategorisch eine Nicht-Zucht Katze ausschließe.

Allerdings möchte ich jetzt trocken faktenbasiert antworten (und es mag ein wenig herzlos klingen):

  • Tiere aus Tierheimen haben eine Vorgeschichte. Wenn man sich ein wenig mit der Psychologie beschäftigt (welche übrigens eins zu eins von Menschen auf intelligente Tiere wie Katzen übertragen werden können), stellt man fest, dass insbesondere die ersten Lebenswochen/-monate für das gesamte Katzenleben prägende Erfahrungen haben. Umso besser die Erfahrungen waren, umso besser entwickelt und verhält sich die Katze. Wenn man sich noch intensiver damit befasst, erfährt man, dass Neugeborene gewisse Zeitfenster haben, um Dinge zu lernen/zu erfahren und zu entwickeln. Wenn diese verpasst werden, hält das die Psyche bis zu einem gewissen Grad aus - danach können allerdings negative Langzeitwirkungen auf die Psyche eintreten. Man kann diese zwar behandeln (Bei Menschen Psychotherapie/Verhaltenstherapie) aber es ist >>unheimlich schwierig<< diese negativ-Erfahrungen und deren (Verhaltens-)Folgen in späteren Alter zu behandeln. Und wenn man sich nun mit "psychischer Resilienz" beschäftigt stellt man fest, dass diese Entwicklungsphasen einen unmittelbaren Zusammenhang mit der späteren psychischen Stabilität eines Menschens oder Tieres haben. Und diese hat anscheinend auch einen unmittelbaren Einfluss auf den gesamten Organismus inklusive der körperlichen Immunabwehr. Ich verzichte an diesem Punkt auf die Angabe diverser Quellen, weil ich hier keine Doktorarbeit schreiben möchte. Ein guter Anfang ist vielleicht "Homo Hapticus" von Dr. Martin Grunwald (der seinen Schwerpunkt zwar auf den Tastsinn setzt aber in dem Buch die Kerntheorie der wichtigen Entwicklung der ersten Wochen/Monate m. E. gut erläutert.

Was ich damit sagen möchte:

Es wird sich definitiv nach besten Gewissen in Tierheimen und Pflegestellen um die Tiere gekümmert. Allerdings wird mir in wahrscheinlich den wenigsten Fällen jemand sagen können, wie die gesamte Geschichte des betroffenen Tieres seit Geburt an aussah.
Wie war der vorherige Halter? Wurde das Tier gequält? Hat es negative Verhaltensmuster wie z.B. akute Ängste entwickelt? Kann das Tier seinen Fressbedarf intelligent selber regulieren (also nicht überfressen, weil es zum Beispiel traumatische Hungererfahrungen hatte?)
Außerdem behaupte ich mal ganz frech, dass selbst der beste Tierpfleger einer Katze nicht das gleiche bieten kann wie eine umsorgende Katzenmutter.

Außerdem finde ich folgende Aussage
"Aber gut, dann bleibt eben wieder ein Kitten mehr im Tierschutz sitzen und noch ein zweiter Züchter verdient Geld"
zu pauschal.

Du und ich können daran nichts ändern. Selbst wenn ich anders entscheiden würde.
Die Aussage ist ungefähr so haltbar wie "Wenn wir alle kein Essen wegschmeissen würden, müsste kein Afrikaner hungern".

Der definitiv deutlich konstruktivere Ansatz wäre, sämtliche wilde Katzen ungeachtet der Kosten einzufangen und zu kastrieren.
Und leichtfertige überhastete Kaufentscheidungen von Katzen zu bestrafen.
Wird allerdings nicht funktionieren weil 1. Wir im Kapitalismus leben und die Menschheit zu gierig für solche Maßnahmen sind (bestes Beispiel siehe Klimaschutz) 2. Unser Demokratie- und Rechtssystem aufgrund von Lobbyismus, Grundrechten und Juristenkauderwelsch sowas nie durchdrücken könnte.
Und auch hier: Es ist wie es ist. Weder du noch ich können was daran ändern.

Wenn ich könnte, würde ich alle Kitten der Welt ein Zuhause geben und langfristig dafür sorgen, dass die wilde Population kontrolliert zurückgeht. Geht aber nicht. Also aktzeptiere ich es und mach das beste für meinen Rahmen.

Ich denke ich hab jetzt weit mehr ausgeführt als ich eigentlich wollte.

Aber an diesem Punkt möchte ich nur alle Leser auf meine ursprüngliche Intention hinweisen, dass dieses verurteilende oder überhastig wertende Verhalten in vielen Foren anscheinend normal ist. Versetzt euch doch bitte mal in die Lage, was ihr alles anfangs nicht wusstet und falsch gemacht habt. Aber ihr wusstet es nicht anders und habt nach besten Gewissen gehandelt.

Ich habe mich hier angemeldet, weil ich mehr wissen möchte und Erfahrungen teilen möchte. Und nicht um mir Vorwürfe anzuhören, was ein Züchter, ich oder sonstwer hätte anders machen können, damit es halt in Zukunft besser wird.

Ich empfinde diese "nicht konstruktive Art" von Beiträgen irgendwie.. als toxisch und für insbesondere "naivere und unerfahrenere Menschen" als abschreckend und einschüchternd.
Ich hatte bei der ein oder anderen Antwort den Handlungsimpuls mich von diesem Forum abzumelden um ehrlich zu sein..

LG

Relaxo
 
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Hallo Relaxo.

Ich glaube ich verstehe im Ansatz worum es dir geht. Ich lese deinen Beitrag gleich nochmal zur Sicherheit, möchte dir aber dennoch etwas antworten, damit sich deine "Wut" oder "Bestürzung/Frustration" vielleicht etwas legt.

Es sind eh keine pauschalen oder wirklich allgemeinen Aussagen darüber möglich was besser ist. Es gibt Horror-Züchter aber auch welche, die alles für ihre Tiere geben.
Es gibt gute Tierheime aber auch welche, in denen komische Leute arbeiten, vielleicht auch nicht ganz sauber und seriös.

Letztendlich sind es die Menschen dahinter, die eine Katze prägen. Ob diese Menschen (Vermehrer, Züchter, Pfleger, wer auch immer) gut mit dem Lebewesen umgehen, kann man pauschal nicht sagen nur weil dieser Mensch einer der Gruppierungen zuzuordnen ist.

Mein persönlicher Ansatz ist es Vermehrung/Schwarzzüchtung zu stoppen.
Denn die richtigen Züchter haben durchaus eine Berechtigung. Ohne sie würde es die wunderschönen Rassen nicht mehr geben (lies dir mal die Geschichte zur Maine Coon durch und ihr Aussehen fasziniert so viele Menschen. Es wäre eine Tragödie wenn es sie nicht mehr geben würde).
Wenn es diese schlechten Quellen nicht mehr geben würde, dann würde sich die Situation in den Tierheimen sowie auf den Straßen schon mehr entspannen und irgendwann würde es kaum bis keine Straßenkatzen oder überfüllte Tierheime mehr geben (wobei wenn man hier weiter denken würde, würde es die Hauskatze in dieser Theorie auch nicht mehr langfristig in Deutschland geben. Dann würde es aber vielleicht mehr Züchter für die Europäisch Kurzhaar geben. Darüber muss ich mir noch Gedanken machen, ob und wie sinnvoll).

Wie dem auch sei - bitte fühl dich nicht schlecht wenn du dir wünscht zum Züchter zu gehen. Wenn es ein seriöser Züchter ist, dann wird dieser nicht aktiv dazu beitragen dass es mehr Tierleid gibt. Denn seine Nachzuchten landen nicht auf den Straßen oder sonst wo registriert.
Das Problem ist einfach der massive, wirklich unvorstellbar massive Katzenüberschuss in Deutschland. So viele Katzen, die nie ein Zuhause finden. Und jeden Tag, jede Stunde werden wieder so viele neue geboren.
Wenn man das sieht (und durch Aktivität im Tierschutz spürt) dann kann man nicht anders als Tierschutzkatzen weiter zu empfehlen. Denn jede einzelner, der dort geholfen wird und ein neues Zuhause finden kann, ist ein ganz kleines bisschen "Wiedergutmachung" für all das Leid was sich da abspielt. Da dann einen Züchter zu empfehlen ist oftmals schwer und fühlt sich zu recht falsch an. Und schnell fällt der Satz, dass eine Rassekatze einem Tierschutzkätzchen den Platz weg nimmt.

Aber wie gesagt - mein Ansatz ist es, dass Vermehrung/Schwarzzucht gestoppt werden muss. Das geschieht vor allem durch Aufklärung. Denn ich glaube dass Züchter und Rasseerhalt ihre Berechtigung haben, wenn sie seriös geführt werden.

Keiner hier im Forum meint es böse mit dir - es geht immer nur um die Katzen.
 
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Und weißt du was mit das Beste an einem Tier mit Geschichte ist? Es ist spannend. Man lernt sie kennen und kann erahnen, was so passiert ist, entsprechend reagieren, mit ihnen wachsen und sich später selbst auf die Schulter klopfen, wenn sie bei einem Zuhause aufblühen und ihr schönstes Leben leben.
Mehr habe ich nicht dazu zu sagen 😄
 
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Aber wie gesagt - mein Ansatz ist es, dass Vermehrung/Schwarzzucht gestoppt werden muss. Das geschieht vor allem durch Aufklärung. Denn ich glaube dass Züchter und Rasseerhalt ihre Berechtigung haben, wenn sie seriös geführt werden.
Auch wenn für mich Katze vom Züchter keine Option war, unterschreibe ich diese Aussage mit!
 
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Und weißt du was mit das Beste an einem Tier mit Geschichte ist? Es ist spannend. Man lernt sie kennen und kann erahnen, was so passiert ist, entsprechend reagieren, mit ihnen wachsen und sich später selbst auf die Schulter klopfen, wenn sie bei einem Zuhause aufblühen und ihr schönstes Leben leben.
Mehr habe ich nicht dazu zu sagen 😄
Das stimmt. Es ist ein bisschen so ein Gefühl wie aus dem Buch "Der Pferdeflüsterer" (sry ich hoffe das ist nicht zu sentimental haha) wenn eine scheue Katze das erste Mal neben einem liegt und schläft oder sogar schnurrt. Richtiges Gänsehautgefühl für Vertrauen, das man nicht erzwingen kann sondern eine Katze einem schenkt.
 
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Ich verstehe beide Seiten.

Ich verstehe die Menschen, die gerne eine Rassekatze hätten und auch Menschen, welche im Tierschutz tätig sind und gerne ihre Schützlinge an den Mann oder die Frau bringen möchten.

Und, ich bin ganz bei @Azar.
Vermehrern sollte definitiv das Handwerk gelegt werden!!!!!
Katzen sollten nur von seriösen Züchtern oder aus dem seriösen Tierschutz vermittelt werden.

@Azar , z.Bsp., hat Maine Coons....ist sie deswegen ein schlechter Mensch....natürlich nicht!

Und, sollte mich Jemand fragen, ob Katze aus dem TH oder Züchter....selbstverständlich bin ich auch die Erste, die "aus dem TH" kreischt.

Denn, egal, welche Vorgeschichte sie haben....ob gequält, verstümmelt, blind, taub, "hässlich".....
Gerade diese Plüschpopos haben ein schönes Zuhause verdient.....endlich geliebt werden, endlich Futter so viel sie wollen...endlich nicht mehr frieren....endlich Jemand, dem sie nicht egal sind.

Menschen, die, wie ich, sich im Tierschutz engagieren, sehen sie mit anderen Augen.
Für mich sind es keine "Tiere, die mit Altlasten und Problemen" daherkommen....jeder einzelne von ihnen ist, auf seine Weise ein wunderhübscher Plüschpoppes.🥰

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Du schreibst von guter Sozialisierung?
Schau bitte, dass du so schnell, wie möglich ein zweites Kitten, zu deinem bekommst.
Wie du sagst....es ist in der Prägephase, und drei Monate alleine, in dieser wichtigen Zeit....da kann einiges schief laufen.
 
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Ich arbeite im Tierheim.

Tiere aus Tierheimen haben eine Vorgeschichte. Wenn man sich ein wenig mit der Psychologie beschäftigt (welche übrigens eins zu eins von Menschen auf intelligente Tiere wie Katzen übertragen werden können), stellt man fest, dass insbesondere die ersten Lebenswochen/-monate für das gesamte Katzenleben prägende Erfahrungen haben. Umso besser die Erfahrungen waren, umso besser entwickelt und verhält sich die Katze. Wenn man sich noch intensiver damit befasst, erfährt man, dass Neugeborene gewisse Zeitfenster haben, um Dinge zu lernen/zu erfahren und zu entwickeln. Wenn diese verpasst werden, hält das die Psyche bis zu einem gewissen Grad aus - danach können allerdings negative Langzeitwirkungen auf die Psyche eintreten. Man kann diese zwar behandeln (Bei Menschen Psychotherapie/Verhaltenstherapie) aber es ist >>unheimlich schwierig<< diese negativ-Erfahrungen und deren (Verhaltens-)Folgen in späteren Alter zu behandeln.
Daran merke ich, dass du leider nichts begriffen hast.
Ja, es gibt sie, die Tiere, die ggf misshandelt wurden etc. Aber auch diese können sich zu den tollsten Partnern entwickeln, die man sich wünschen kann.
Ja, diese Tiere haben eine Geschichte. Aber man kann ihnen helfen, diese zu verarbeiten und ja, das geht auch im hohen Alter.
Ich kenne eigentlich keine Katze, die sich nicht auch im hohen Alter positiv entwickelt hat.

Außerdem ziehen jedes Jahr sehr viele Tierschützer Waisenkätzchen groß, die zwischen 0 Tage und 3-4 Wochen alt sind und darüber hinaus. Meine bleiben meist, bis sie ca 12 Wochen alt sind.
Und ich wage mal zu behaupten, dass sie bei mir behütet aufwachsen.
 
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Ich teile deine Meinung nicht. Bei erwachsenen Tieren die als Fund- oder Abgabetiere ins Heim kamen weiß man nicht ob sie aus ihrem früheren Leben ein „Päckchen“ mitgebracht haben, und vor allem ältere und/oder Tiere aus Einzelhaltung leiden manchmal sehr unter der neuen Situation. Aus eigener Erfahrung bestätigen kann ich das nicht, meine 3 Fundkatzen aus dem TH sind total normal, völlig unterschiedlich und herrlich pflegeleicht.
Aber gerade Kitten haben in den allermeisten TH alles was sie brauchen und das lange genug. Ich würde sogar sagen, Kitten wachsen im TH besser versorgt und sozialisiert auf als in manchen Züchter- und den meisten Vermehrerhaushalten.
Es sei dir unbenommen, dich dennoch dagegen zu entscheiden, aus welchen Gründen auch immer. ( Auch wenn ich persönlich finde dass sie eher auf Vorurteilen als auf Fakten beruht und dein Vergleich aus dem Humanbereich nicht nur hinkt, der robbt quasi schon).
Schade finde ich persönlich, dass du für deine Meinung Respekt einforderst, aber nicht in der Lage bist, diesen Respekt der anderen Seite entgegen zu bringen, so empfinde ich es zumindest. Gerade der von dir zitierte Post ist zwar emotional aber dennoch nicht angreifend und sehr liebevoll, und ich finde nun gar nicht, dass „Leute wie @Lila1984“ zum Nachdenken gebracht werden müssen.
Unabhängig vom Katzenthema finde ich die Einstellung „ich kann eh nichts an der Situation ändern, also bringt es nichts mir das Leben mit dem vergeblichen Versuch zu erschweren“ bedauernswert kleingeistig.
Das ist keine Entschuldigung für was auch immer. Ich halte es nicht generell für verwerflich, bei der Kosten-Nutzen-Abwägung den eigenen Vorteil in den Vordergrund zu stellen. Dann sollte man das aber auch selbstbewusst so vertreten und sich nicht hinter Ausreden verstecken.
 
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Hallo Relaxo.

Ich glaube ich verstehe im Ansatz worum es dir geht. Ich lese deinen Beitrag gleich nochmal zur Sicherheit, möchte dir aber dennoch etwas antworten, damit sich deine "Wut" oder "Bestürzung/Frustration" vielleicht etwas legt.

Es sind eh keine pauschalen oder wirklich allgemeinen Aussagen darüber möglich was besser ist. Es gibt Horror-Züchter aber auch welche, die alles für ihre Tiere geben.
Es gibt gute Tierheime aber auch welche, in denen komische Leute arbeiten, vielleicht auch nicht ganz sauber und seriös.

Letztendlich sind es die Menschen dahinter, die eine Katze prägen. Ob diese Menschen (Vermehrer, Züchter, Pfleger, wer auch immer) gut mit dem Lebewesen umgehen, kann man pauschal nicht sagen nur weil dieser Mensch einer der Gruppierungen zuzuordnen ist.

Mein persönlicher Ansatz ist es Vermehrung/Schwarzzüchtung zu stoppen.
Denn die richtigen Züchter haben durchaus eine Berechtigung. Ohne sie würde es die wunderschönen Rassen nicht mehr geben (lies dir mal die Geschichte zur Maine Coon durch und ihr Aussehen fasziniert so viele Menschen. Es wäre eine Tragödie wenn es sie nicht mehr geben würde).
Wenn es diese schlechten Quellen nicht mehr geben würde, dann würde sich die Situation in den Tierheimen sowie auf den Straßen schon mehr entspannen und irgendwann würde es kaum bis keine Straßenkatzen oder überfüllte Tierheime mehr geben (wobei wenn man hier weiter denken würde, würde es die Hauskatze in dieser Theorie auch nicht mehr langfristig in Deutschland geben. Dann würde es aber vielleicht mehr Züchter für die Europäisch Kurzhaar geben. Darüber muss ich mir noch Gedanken machen, ob und wie sinnvoll).

Wie dem auch sei - bitte fühl dich nicht schlecht wenn du dir wünscht zum Züchter zu gehen. Wenn es ein seriöser Züchter ist, dann wird dieser nicht aktiv dazu beitragen dass es mehr Tierleid gibt. Denn seine Nachzuchten landen nicht auf den Straßen oder sonst wo registriert.
Das Problem ist einfach der massive, wirklich unvorstellbar massive Katzenüberschuss in Deutschland. So viele Katzen, die nie ein Zuhause finden. Und jeden Tag, jede Stunde werden wieder so viele neue geboren.
Wenn man das sieht (und durch Aktivität im Tierschutz spürt) dann kann man nicht anders als Tierschutzkatzen weiter zu empfehlen. Denn jede einzelner, der dort geholfen wird und ein neues Zuhause finden kann, ist ein ganz kleines bisschen "Wiedergutmachung" für all das Leid was sich da abspielt. Da dann einen Züchter zu empfehlen ist oftmals schwer und fühlt sich zu recht falsch an. Und schnell fällt der Satz, dass eine Rassekatze einem Tierschutzkätzchen den Platz weg nimmt.

Aber wie gesagt - mein Ansatz ist es, dass Vermehrung/Schwarzzucht gestoppt werden muss. Das geschieht vor allem durch Aufklärung. Denn ich glaube dass Züchter und Rasseerhalt ihre Berechtigung haben, wenn sie seriös geführt werden.

Keiner hier im Forum meint es böse mit dir - es geht immer nur um die Katzen.

So habe ich es auch nicht wahrgenommen. Ich habe allerdings das Gefühl, dass sehr oft aufgrund von individuellen Erfahrungen oder Meinungen schnell ein gewissed Schubladendenken beginnt.
Und je nach Artikulation kann ein Satz sehr schnell als Vorwurf oder Abwertung empfunden werden.
Ich mache deshalb zum Beispiel bewusst keine Aussagen wie „Tierheime sind doof“ oder „Der, sie, es sind schlecht/unseriös“, sondern unterstreiche >meine< eigene Meinung gegenüber bestimmten Sachverhalten oder Themen.
Ich glaube an diesem Punkt, dass viele Menschen sich dieses Unterschieds gar nicht bewusst sind, wie jemand eine Nachricht/Aussage interpretieren kann.
 
  • #10
Außerdem ziehen jedes Jahr sehr viele Tierschützer Waisenkätzchen groß, die zwischen 0 Tage und 3-4 Wochen alt sind und darüber hinaus. Meine bleiben meist, bis sie ca 12 Wochen alt sind.
Und ich wage mal zu behaupten, dass sie bei mir behütet aufwachsen.

Und zu den Handaufzuchten kommen noch all die Kitten, die gemeinsam mit ihren Müttern im Tierschutz aufwachsen dürfen 😊
 

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  • #11
Ewig mit Züchtern telefoniert..
Frage aus reinem Interesse. Auch ewig mit TS/TH telefoniert oder evtl. verschiedene besucht und einige Zeit dort verbracht? Soll kein Vorwurf sein, nur Nachvollziehbarkeit, wie weit Bemühungen in beide Richtungen vorliegen.
 
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  • #12
Wenn ich könnte, würde ich alle Kitten der Welt ein Zuhause geben und langfristig dafür sorgen, dass die wilde Population kontrolliert zurückgeht. Geht aber nicht. Also aktzeptiere ich es und mach das beste für meinen Rahmen.

Ich stimme Dir in vielen Punkten zu, aber was diesen Punkt angeht so finde ich, dass Du - wenn Du das was Du beschreibst wirklich umsetzen möchtest - das eben nicht tust und auch nicht dazu beträgst in dem Moment wo Du eine eh in Sicherheit lebende Katze einer Katze vorziehst die diese Sicherheit eben nicht hat.

Das meine ich nicht verurteilend, aber für mich ist es ein Widerspruch zu sagen: "Wenn ich könnte, dann würde ich allen Kitten der Welt ein Zuhause geben..." und dann ein Kitten zu kaufen, dass bereits ein sicheres Zuhause hat.

Ein seriöser Züchter wird kein Kitten aussetzen oder ähnliches, dh. Dein Kitten HAT das was Du ihm nun gibst bereits. Es lebt in einem sicheren Zuhause während ein Kitten im Tierheim zwar auch eine Art Zuhause hat, aber keines das auf Dauer ausgelegt ist, weil ein Tierheim ja eher eine Art "Übergangsheim" ist und die Tierheime im Gegensatz zum Züchter auch keine "Macht" über die Anzahl der Katzen die nachkommen hat. Es kann sich nur entscheiden keine mehr aufzunehmen, ein Züchter kann sagen: "Es gibt hier keinen Nachwuchs mehr." Was er auch tun wird, wenn er den Nachwuchs behalten muss. Denn auch ein Züchter hat dann irgendwann einfach so viele Tiere dass er stoppen muss. Nur kann er das eben auch, im Gegensatz zu einem Tierheim.

Versteh mich nicht falsch, ich finde es in Ordnung wenn man so entscheidet, aber Deine Argumentation greift da einfach nicht wirklich. Du widersprichst Dir in dem Moment einfach selbst. Und ich finde wenn man handelt, dann sollte man auch dazu stehen und Du hast Dich dafür entschieden ein Tier zu nehmen bei dem Du größtmögliche Sicherheit für DICH hast, dass es gesund sein wird, gut sozialisiert ist etc.. Es geht hier also nicht darum einem bedürftigen Tier ein zu Hause zu geben sondern darum, dass für Dich möglichst passende Tier zu bekommen. Und so ehrlich sollte man dann auch sein.
 
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  • #13
Und weißt du was mit das Beste an einem Tier mit Geschichte ist? Es ist spannend. Man lernt sie kennen und kann erahnen, was so passiert ist, entsprechend reagieren, mit ihnen wachsen und sich später selbst auf die Schulter klopfen, wenn sie bei einem Zuhause aufblühen und ihr schönstes Leben leben.
Mehr habe ich nicht dazu zu sagen 😄
Danke, genau das. Ich durfte zwar die Erfahrung bisher nicht machen, aber ich stelle es mir so schön vor zu sehen, wie eine Katze mit (ggfs. schlechter) Geschichte bei dir aufblüht und zutraulicher/liebevoller wird, als man es sich erhofft oder für möglich gehalten hat.
Außerdem finde ich folgende Aussage

zu pauschal.

Du und ich können daran nichts ändern. Selbst wenn ich anders entscheiden würde.
Die Aussage ist ungefähr so haltbar wie "Wenn wir alle kein Essen wegschmeissen würden, müsste kein Afrikaner hungern".
Wenn wir immer so denken, dass man eh nichts ändern kann, ist die Welt verloren. :(
 
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  • #14
Und weißt du was mit das Beste an einem Tier mit Geschichte ist? Es ist spannend. Man lernt sie kennen und kann erahnen, was so passiert ist, entsprechend reagieren, mit ihnen wachsen und sich später selbst auf die Schulter klopfen, wenn sie bei einem Zuhause aufblühen und ihr schönstes Leben leben.
Mehr habe ich nicht dazu zu sagen 😄
Sehe ich genauso. Ich beobachte es hier bei drei Katern, wie sie sich positiv verändert haben, seit sie hier sind. Der eine, aus dem TH stammend, ist anfangs immer wieder während des Schlafens aufgeschreckt und hat obendrein bei jeder Fahrt zum TA in seine Box gekotet….Das macht er mittlerweile alles nicht mehr, weil er uns vertraut und keine Angst mehr hat. Sowas ist unbezahlbar!

Dennoch verteufele ich Züchter nicht per se, solange sie seriös sind. Aber auch hier gilt nunmal „ohne Nachfrage kein Angebot“, also bedeutet jeder Kauf beim Züchter gleichzeitig, dass ein bereits vorhandenes Tier aus dem Tierschutz (o. Ä) leer ausgeht🤷🏻‍♀️
 
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  • #15
So habe ich es auch nicht wahrgenommen. Ich habe allerdings das Gefühl, dass sehr oft aufgrund von individuellen Erfahrungen oder Meinungen schnell ein gewissed Schubladendenken beginnt.
So wie das Schubladendenken, dass man gerade als Katzenanfänger besser damit fährt, wenn man die gesamte Lebensgeschichte der Katze vom Züchter kennt oder zumindest nachvollziehen kann und bei Tierheim-Tieren eben nicht?
Dann möchte ich mal etwas aus deiner Schublade herausholen: es gibt beispielsweise Katzen, die ihre Kitten auf einer Pflegestelle oder im TH zur Welt bringen. Tadaaaaa. Kriterium erfüllt.
 
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  • #16
So wie das Schubladendenken, dass man gerade als Katzenanfänger besser damit fährt, wenn man die gesamte Lebensgeschichte der Katze vom Züchter kennt oder zumindest nachvollziehen kann und bei Tierheim-Tieren eben nicht?
Dann möchte ich mal etwas aus deiner Schublade herausholen: es gibt beispielsweise Katzen, die ihre Kitten auf einer Pflegestelle oder im TH zur Welt bringen. Tadaaaaa. Kriterium erfüllt.
Nicht wenn man wieder in der Humanmedizin „wildert“ und davon ausgeht, dass sich negative Erfahrungen und Zeiten des Mangels auch genetisch manifestieren und damit erblich sind 🙄
 
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  • #17
So habe ich es auch nicht wahrgenommen. Ich habe allerdings das Gefühl, dass sehr oft aufgrund von individuellen Erfahrungen oder Meinungen schnell ein gewissed Schubladendenken beginnt.
Und je nach Artikulation kann ein Satz sehr schnell als Vorwurf oder Abwertung empfunden werden.
Ich mache deshalb zum Beispiel bewusst keine Aussagen wie „Tierheime sind doof“ oder „Der, sie, es sind schlecht/unseriös“, sondern unterstreiche >meine< eigene Meinung gegenüber bestimmten Sachverhalten oder Themen.
Ich glaube an diesem Punkt, dass viele Menschen sich dieses Unterschieds gar nicht bewusst sind, wie jemand eine Nachricht/Aussage interpretieren kann.
Ich lese mir gleich den anderen Thread nochmal genau durch, um den es eigentlich geht. Was ich da mitbekommen habe, ist lediglich dass genau nachgefragt wurde warum man dir eine Einzelkatze verkauft, warum noch nicht kastriert usw.

Und auch wenn ich Zucht und Rasse gegenüber positiv gestimmt bin, würde ich auch diese ganzen kritischen Fragen stellen. Denn gerade dort tummeln sich viele schwarze Schafe und man kann immer noch irgendwas dazu lernen, worauf man achten muss um eine gute Zucht zu erkennen.
Du kannst ja ruhig zum Züchter gehen. Aber mach dich darauf gefasst, dass diese auch kritische Fragen stellen. Eine könnte tatsächlich sein, warum du von dort ein Tier willst und nicht ins Tierheim gehst :)

Du kannst Tierheim vs. Züchter nicht gleichsetzen und im Umkehrschluss eine "Tierheime sind doof" oder "unseriös" machen. Denn wenn ich nochmal auf den erwähnten Punkt des massiven Katzenüberschusses in Deutschland zurück komme, dann kann man Zucht durchaus kritisch sehen. Denn sie produzieren weitere Katzen (aus welchem Grund ist da erstmal egal).

Aber die Leute, die dich darauf angesprochen haben, dass es sich um einen Vermehrer handelt, haben es auf direkte Zitate oder Informationen bezogen. Und ja, auch ich finde es fraglich wenn ein Kitten in Einzelhaltung abgegeben wird. Und ja, ich finde es fraglich wenn ein Tier welches für die Zucht bestimmt war nun als Liebhaber abgegeben wird. Einer meiner Kater sollte auch in die Zucht. Ich wollte ihn soooooo unbedingt haben, aber einfach zum Liebhaberpreis wurde er mir verständlicherweise nicht gegeben.

Sei selbst auch kritisch und hinterfrage die Intentionen des Züchters. Das ist schließlich ein teurer Kauf, mit dem du auch bestimmst wen du unterstützt mit deinem Geld sowie das Tragen von Verantwortung für ein Lebewesen für viele viele Jahre.
 
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  • #18
Wenn ich könnte, würde ich alle Kitten der Welt ein Zuhause geben und langfristig dafür sorgen, dass die wilde Population kontrolliert zurückgeht. Geht aber nicht. Also aktzeptiere ich es und mach das beste für meinen Rahmen.
Dann spende dem nächsten Tierheim die Hunderte von Euro, die du für deine nächste Rassekatze bezahlen würdest, damit die von dem Geld Streunerkatzen kastrieren können (das Geld dafür fällt nicht vom Himmel) und du holst dir zur Eindämmung der Katzenpopulation noch ein Kätzchen eben aus dem Tierheim ( denn die sind im Gegensatz zu gezüchteten Katzen eh schon auf der Welt) und schon ist dein frommer Wunsch Wirklichkeit geworden🥳
Für mein Empfinden redest du dir das gerade selber schön, damit du selber dein Gewissen beruhigen kannst.
 
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  • #19
Danke, genau das. Ich durfte zwar die Erfahrung bisher nicht machen, aber ich stelle es mir so schön vor zu sehen, wie eine Katze mit (ggfs. schlechter) Geschichte bei dir aufblüht und zutraulicher/liebevoller wird, als man es sich erhofft oder für möglich gehalten hat.

Wenn wir immer so denken, dass man eh nichts ändern kann, ist die Welt verloren. :(

Ich sollte meine Aussage vielleicht ein wenig mehr ausführen.
Wie wir uns alle einig sind, ist die Schwarzzucht und Überpopulation durch wilde unkastrierte Katzen das Hauptproblem des eingangs beschriebenen Problems.
Meine Aussage oben mag vielleicht ein wenig plump klingen aber hat folgenden Hintergrund, den ihr jetzt vielleicht besser verstehen könnt.
Ich kann mich tagtäglich mit der Tatsache, dass diese Tiere leider kein Heim finden, beschäftigen und mich aufgrund der Unfähigkeit unserer Gesellschaft, diesen Umstand zu verbessern, quälen.

Ich kann darüber grübeln und mich stressen - genauso wie ich mich auf der Arbeit über meinen Chef aufregen kann, jemand sich tagtäglich über seine chronischen Krankheiten aufregt/trauert - oder zum persönlichen Schutz meiner Psyche versuchen, solche Faktoren ausblenden und das Beste aus der Situation machen. Wenn mir jemand sagen würde, ich würde ich einem Jahr den Löffel abgeben, würde ich schleunigst versuchen, die nächsten 365 Tage so schön wie möglich zu gestalten, anstatt mich zurückzuziehen und mich von Trauer und Frust zu umgeben.

Ich kann mich leider nicht um alle armen Kitten der Welt kümmern, die kein zuhause haben. Und das tut weh, wenn ich darüber nachdenke.

PS: Jap. Definitiv kommt ein 2. Tier in die Wohnung. Ich habe für die aktuelle Aktion 5 Wochen Urlaub genommen (übermorgen ist es soweit). Ich bin mir unsicher, ob ich sie möglichst maximal zeitnah oder doch nacheinander (wenn sich Yuumi vielleicht 1 Woche eingewöhnt hat?) zu mir holen soll.

Ich bin nächste Woche bei einem Züchter und bei jemanden der gefundene Kitten aufpeppelt. Eine Freundin gehört auch zu der Pro-Tierheim Seite und ich bin dem nicht komplett verwehrt.. Habe nur Bedenken.. Insbesondere weil eine Bengal bei ängstlicheren oder ruhigeren Exemplaren Stress auslösen könnte..
 
  • #20
Ich kann mich leider nicht um alle armen Kitten der Welt kümmern, die kein zuhause
Du könntest dich aber zumindest um eins kümmern, dann wäre dem einen schon geholfen.In deinem Fall hättest du sogar zwei Seelen retten können....ist das nicht ein schöner Gedanke?!
 
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