Versetz dich mal in die Katze bitte.
Erster Tag, neues Baby, Katze erschrickt und geht auf Angriff. Evtl. hat sie dein Mann dann versucht wegzuscheuchen oder sie hat sein Auftreten (schnelles Gehen, evtl. hat er gerufen oder sonst etwas) sonstwie als bedrohlich empfunden. Deswegen reagiert sie aggressiv, um sich zu verteidigen.
Sie greift nicht an, weil sie "böse" ist, sondern weil sie verunsichert ist.
Sie wird zu deiner Schwester abgegeben, verliert Partnerkatze und Zuhause und muss sich mit einem neuen Revier und einem neuen Kater auseinandersetzen.
Sie verträgt sich dort mit dem Kater nicht - nächstes Trauma.
Sie kommt wieder zurück zu euch, darf aber nur noch in die Werkstatt.
Für vier Wochen ein bisschen viel, oder?
Die Katze ist jetzt sehr wahrscheinlich erst einmal komplett durch den Wind.
Du hast das Kind doch sowieso bei dir wenn die Katzen in der Nähe sind, oder? Selbst wenn die Katze auf Angriff geht (man merkt das ja an der Körpersprache, wenn sie nervös wird), kannst du sie dann noch ablenken, mit Kind in einen anderen Raum gehen, sie mit einem Karton vorsichtig wegschieben oder irgendwas anderes in der Art - das ist eine Katze und kein Tiger
Nicht anfassen, wenn sie so gereizt ist, das kann leicht in einer Übersprungshandlung und Angriff resultieren (wie bei deinem Mann), aber es gibt ja viele andere Möglichkeiten, sich aus der Schusslinie zu bringen.
Wenn du dir das nicht zutraust, arbeite mit Gittertüren, dann können die Katzen sich langsam an das Kind gewöhnen. Die Katze hat ja nur einmal so reagiert, das heißt ja nun nicht, dass sie immer so reagiert.
Aber lass die Katze bitte wieder in die Wohnung und versuch, ihr wieder die Sicherheit zu geben, die sie in den letzten Wochen unter Garantie verloren hat.
Katzen reagieren manchmal auf bestimmte Töne, vielleicht reagiert deine Katze auf das Babygeschrei. Mit viel Geduld und Zeit ist das sicher hinzukriegen.
Katze einfach aussperren ist aber definitiv keine Lösung. Wenn du die Zeit und/oder die Geduld oder die räumlichen Möglichkeiten nicht hast, ist es besser, den Katzen (beiden!) ein neues Zuhause zu suchen.