Kater stirbt nach Kastration

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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lati

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17. Dezember 2023
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Mein Kater Milo, den ich am 13.12. im Alter von etwa 7 Monate zur Kastration gegeben habe, hat diese nicht überlebt.
Während ich immer noch geschockt und unfassbar traurig bin, will ich die Geschichte trotzdem hier erzählen.
Zum Einen, damit anderen nicht das Gleiche passiert, und zum Anderen weil noch viele Frage offen sind, von denen ich mir von den Foristen hier Antworten erhoffe.

In der Tierarztpraxis sind meine Katzen schon seit ca. 10 Jahren, und ich war bisher überzeugt von der Kompetenz und vor allem dem sehr einfühlsamen Umgang der beiden Tierärzte mit ihren Patienten.

Ich versuche, den Ablauf möglichst exakt wiederzugeben.

Am 22.11. bekommt Milo seine letzte Impfung (relativ spät, weil er komplett ungeimpft zu mir kam).
Der Termin für die Kastration wird auf den 13.12. festgelegt, damit er sich von der Impfung erholen kann.
Am 05.12. habe ich noch einen spontanen Besuch beim TA weil Milo vom Nachbarskater gebissen wurde.
Milo bekommt AB Spritze und die Wunde wird gereinigt. Auf Nachfrage gibt es die Information, dass die Kastration eine Woche später trotzdem stattfinden kann. Die Wunde verheilt auch sehr gut, und Milo ist wieder topfit.

Am 13.12. 8 Uhr bringe ich Milo zur Kastration. Die Praxis operiert von 8:00 bis 10:00 Uhr, danach ist normale Sprechstunde.
Beim Abgegeben bekomme ich die Info, dass ich ihn zur Nachmittagssprechstunde, ab 16:00 Uhr, wieder abholen kann.
Nach der OP soll er noch zur Beobachtung bleiben wegen eventuellen Nachblutungen.
Den ganzen Tag über gibt es keine Rückmeldung, daher gehe ich davon aus, dass alles OK gelaufen ist. Bisher gab es noch nie Komplikationen bei der Kastration einer meiner Katzen (in der Praxis bisher eine Katze kastrieren lassen), daher mache ich mir keine Sorgen.
Kurz nach 16:00 Uhr betrete ich die Praxis und frage nach Milo.
Die Sprechstundenhilfe geht nach hinten, um ihn zu holen.
Danach vergehen einige Minuten, und ich wundere mich was so lange dauert.
Nach ca. 10 min werden ich in den Behandlungsraum gebeten. Kein Milo zu sehen.
Der Tierarzt kommt auf mich zu und sagt mir, dass Milo es nicht geschafft hat. Die OP wäre normal gelaufen, und Milo war schon wieder wach, ist dann aber in seiner Box im Aufwachraum verstorben.
Ich denke, ich muss keinem Katzenbesitzer erklären, was für ein Hammer mich da getroffen hat.
Milo liegt tot in seinem Transportkorb, lang ausgestreckt mit Schaum vor der Nase. TA hat als Todesursache ein Lungenödem angegeben, und dass er innerhalb der letzten 2 Stunden gestorben ist.

Als weitere Erklärungen bekomme ich noch die Informationen, dass er um 11:00 Uhr aufgeweckt wurde, und da (angeblich?) alles noch OK war.
Auf die Nachfrage, wie es sein kann, dass er unter Beobachtung in der Praxis einfach in seiner Box stirbt, wurde mir gesagt, dass in der Mittagspause (13:00 bis 16:00 Uhr) niemand da ist, der die Tiere beobachtet. Zuletzt lebendig wurde er (wieder angeblich) 13:00 Uhr gecheckt.
Somit ist er scheinbar alleine und unbemerkt in seiner Box gestorben :-(
Es ist erst aufgefallen, als ich zur Abholung kam.
Ich habe als erste Reaktion gesagt, dass ich das nicht so einfach akzeptieren kann, und daher eine Untersuchung bezüglich der Todesursache gefordert. Diese läuft aktuell in einer Tierklinik.

Das alles fällt mir sehr schwer zu schreiben. Zudem ich in der Zeit zuhause gesessen habe, und nur darauf wartete, dass ich ihn heim holen kann. Dass er in dieser Zeit unbeaufsichtigt in der Praxis war, war mir nicht bewusst und wurde auch nie gesagt.

Was haltet ihr von den ganzen Vorgängen?
Vielleicht kann sich jemand äußern, der die Abläufe in anderen Praxen kennt. Mir erscheint das extrem fahrlässig, die Patienten nach der OP stundenlang unbeaufsichtigt zu lassen.

Hat jemand anders schon die bittere Erfahrung machen müssen, dass die "einfache" Routine-OP Kastration so furchtbar endet?
Ich bin mir unsicher, ob ich irgendwelche Schritte gegenüber der Praxis in die Wege leiten kann und sollte.
Kann man dem TA einen Vorwurf machen, oder hat Milo einfach nur Pech gehabt (Allergie gegen Narkosemittel, nicht erkanntes Herzproblem ...)?
 
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Mein aufrichtiges Beileid.
Leider gibt es ja immer ein kleines Risiko, dass doch was ist, aber ich kann dir leider nicht viel dazu sagen.
 
Erstmal mein Beileid!
Auch wenn so etwas bei jeder Narkose, auch bei Menschen, passieren kann, ist es selten und man rechnet nicht damit.

Mich schockiert das beim Lesen auch sehr, dass drei Stunden niemand geschaut hat, ich weiß aber auch nicht, was üblich ist.

Ich hätte in jedem Fall erwartet, dass jemand anruft. Bei uns ist es nach der OP üblich, dass man einen Anruf von der operierenden Tierärztin erhält und dann auch gesagt bekommt, wann man sein Tier abholen kann.

Ich finde das mit der Obduktion eine gute Entscheidung, auch damit Du weißt, ob es vermeidbar gewesen wäre.

Ich würde das Ergebnis abwarten, bevor Du über weitere Schritte nachdenkst.

Ich habe es selbst noch nie erlebt, aber kenne einen Fall aus einem Elternforum. Da wurde zwei junge, gesunde, weibliche Katzen zur Kastration gebracht und nur eine ist wieder aus der Narkose aufgewacht.

Die Katze wurde obduziert, es war kein Arztfehler, ich meine, es war eine Medikamentenunverträglichkeit, wenn ich mich richtig erinnere.
 
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Es tut mir sehr leid für Deinen Verlust!

Wie MilesLiam schon geschrieben hat, gibt es leider immer ein
Restrisiko. Was in den kleinen Würmchen steckt weiß man ja nie zu 100%.

Wobei mir jetzt aber auch etwas unwohl ist, dass die Katzen dort unbeaufsichtigt
3 Stunden in ihrer Box liegen.
Das ergibt für mich gerade keinen Sinn weil ja niemand da ist wenn es Komplikationen gibt.

Ich finde die Obduktion auch eine richtige Entscheidung und hoffe sie gibt am Ende genug Aufschluss woran es letztendlich gelegen hat.

Mein Beileid 😘🌈🕯️
 
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Auch mein Beileid.

Das Schicksal kann manchmal echt grausam sein.

Am Vorgehen der Praxis empfinde ich lediglich das hier als komisch:


Auf die Nachfrage, wie es sein kann, dass er unter Beobachtung in der Praxis einfach in seiner Box stirbt, wurde mir gesagt, dass in der Mittagspause (13:00 bis 16:00 Uhr) niemand da ist, der die Tiere beobachtet.
 
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Es tut mir unendlich leid, was passiert ist.

Ich drück dich.
 
Mein herzliches Beileid.

Es ist unbegreiflich, was da passiert ist.
3 Stunden lang hat keiner von der Praxis nach Milo geschaut.
Das kann man wirklich nicht begreifen. Was für ein Schock.

Viel Kraft für deinen schmerzhaften Verlust.
 
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Das ist so schrecklich, was euch passiert ist….

Ich habe auch schon einige Kater und Katzen kastrieren lassen und bisher noch nie darüber nachgedacht, dass sie eine so lange Zeit, nach der OP, unbeobachtet sein könnten…

Todesursache: Lungenödem, finde ich erstmal etwas frech. Die Ärztin weiß es ja schließlich nicht. Für mich klingt es danach, dass einfach schnell eine Erklärung her sollte.
Nicht sehr respektvoll und gut, dass ihr der Sache auf den Grund geht.

Als Cake kastriert wurde, bekam ich bei Abholung gesagt, dass sie noch etwas länger "daneben" sein könnte, da es Komplikationen mit der Narkose gab und sie nachspritzen mussten.
Schon allein die Vorstellung, dass sie bei der OP wach geworden ist…🙈
Ich habe das nämlich mal am eigenen Leib erfahren müssen und es war der Horror…
Cake war etwas müder als die Anderen nach der Kastration, taumelte ein paar Stunden länger, hat sich dann aber über Nacht gut erholt.

Ich hoffe, du bekommst deine Antworten.
 
Ich kann mir vorstellen, dass das für dich ganz furchtbar sein muss. Mein herzliches Beileid!

Die Obduktion ist sicherlich eine gute Entscheidung gewesen. Manchmal können unbekannte Vorerkrankungen oder Medikamentenubverträglichkeiten auftreten. Das wird die Tierklinik in Erfahrung bringen können.

Zum Vorgehen in der Tierarztpraxis kann ich nichts beitragen. Die 3 Stunden ohne Beobachtung oder Betreuung kommen mir lang vor, aber ich habe mir bei der Kastration meiner Kater auch keine Gedanken über die Mittagspause in der Praxis gemacht. Man vertraut darauf, dass bei so einer Routine-Op alles klappt.

Ich würde die Obduktion abwarten und dann erneut das Gespräch mit der Tierarztpraxis suchen.

Es tut mir sehr leid, dass du dich bei all der Trauer auch noch um so etwas kümmern musst.
 
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  • #10
Wie furchtbar! Was für ein Alptraum:cry:.

Also ich würde der Praxis da schon eine Fahrlässigkeit unterstellen. Es kann doch nicht sein, dass sie einerseits sagen, das Tier muss nach der OP zur Beobachtung da bleiben und diese Beobachtung dann aber wissentlich über drei Stunden Mittagspause nicht gewährleisten können und dich nichtmal darüber informieren. Dann hätten sie dir den Kater auch direkt wieder aushändigen können und du hättest ein Auge auf ihn halten können. Bei meiner Tierarztpraxis warten frisch operierte Tiere aber auch nicht in ihrer Transportbox in irgendeinem Abstellraum, sondern sind bis sie abgeholt werden in richtigen Abteilen untergebracht, die vorne ein Gitter haben. Finde ich persönlich auch hygienischer und die Tiere lassen sich besser beobachten, da kein Mitarbeiter in jede einzelne Box gucken muss. Zudem scheint ja nicht nur während der Mittagspause, sondern auch danach bis 16h keiner nach deinem Kater geschaut zu haben, sonst hätten sie doch, als du gekommen bist, bereits gewusst, dass er verstorben ist. Dass da über 4 (oder mehr) Stunden keiner nach einem frisch operierten Tier schaut, ist mehr als bedenklich und das würde ich auch anprangern.
 
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  • #11
Mein aufrichtiges Mitgefühl zu deinem Verlust 🌈 Wie schrecklich :(

Ich würde vermutlich den selben Weg wie du gehen: Obduktion und Klärung der unbeaufsichtigten Beobachtungsphase.
 
  • #12
Es tut mir furchtbar leid, damit rechnet man bei so einem Routineeingriff ja nun wirklich nicht.

Natürlich kann immer was passieren, aber die Tatsache, dass er mindestens drei Stunden lang unbeobachtet war, ist zumindest fahrlässig.

Ich würde wohl auch den Weg der Obduktion gehen. Auch wenn dir das deinen Kater nicht zurückbringt, wünsche ich dir, dadurch zumindest eine Erklärung zu bekommen.

Mein aufrichtiges Beileid zu deinem Verlust!
 
  • #13
Zuerst einmal mein Beileid zu Deinem Verlust, @lati. :cry:
Mit 7 Monaten ist ein Tier viel zu jung, um schon wieder sterben zu müssen.

Leider weiß man nicht immer, was in einem Tier steckt, und auch bei bester Überwachung bleibt bei einer Narkose immer ein Restrisiko.
Die häufigsten Probleme bei einer Narkose sind Atem- und Herzstillstand, mitunter mit meistens reversibler Erblindung, das kann man aber über eine Obduktion abklären.

Wir haben einen Kater, Ex-Streuner, der bei der Narkose aufgrund kurzzeitigen starken Blutdruckanstiegs erblindete. Jahre später brauchte er eine weitere Narkose, andere Narkoseart, die Folge war ein zweiwöchiger Überlebenskampf wegen Leberschaden.

In einem Auffangheim für Streuner hab ich bei Kastra-Aktionen geholfen, meistens war ich ich im Aufweckraum. Und da muß ich nun sagen, finde ich eine Mittagspause in einer TA-Praxis von 3 Stunden (13 bis 16 Uhr) etwas befremdlich. Man kann die Pause auch auf eine Stunde und in Gleitzeit beschränken, das ist meine ganz ehrliche Meinung. Die Katzen, auch, wenn es "nur" Streuner waren, oder gerade deshalb? wurden von uns ohne Unterbrechung so lange im Auge behalten, bis sie komplett mobil waren. Erst dann wurden sie herausgegeben.

Wenn Nachblutungen das einzige Problem in dieser Praxis waren, wundert mich leider auch nicht viel.
Man muß schon auch ununterbrochen auf Atmung und Herztätigkeit achten, manche Katzen erbrechen und können im (Halb)-Schlaf daran ersticken, sie können unterkühlen oder überhitzen, sie drecken sich ein, da sollte man auch so viel Herz haben und das reinigen.

Tiere unter Narkose 3 h unbeaufsichtigt zu lassen, ist ein Fall für die Tierärztekammer und/oder das Vet-Amt, finde ich. Das war grob fahrlässig.

Ich wünsche Dir viel Kraft, darüber hinweg zu kommen und würde diese TA-Praxis für weitere Behandlungen meiden.
 
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  • #14
Auf die Nachfrage, wie es sein kann, dass er unter Beobachtung in der Praxis einfach in seiner Box stirbt, wurde mir gesagt, dass in der Mittagspause (13:00 bis 16:00 Uhr) niemand da ist, der die Tiere beobachtet. Zuletzt lebendig wurde er (wieder angeblich) 13:00 Uhr gecheckt.
Somit ist er scheinbar alleine und unbemerkt in seiner Box gestorben :-(
Es ist erst aufgefallen, als ich zur Abholung kam.

Mein Beileid :cry:

Das ist leider in vielen Praxen so - auch und gerade in der Nachtschicht. Deshalb bleibe ich immer bei Operationen anwesend und setze mich dann selbst einige Stunden zum Tier. Natürlich kann auch dann etwas schiefgehen, aber dann war mein Tier wenigstens nicht alleine.... Dass die Tiere in der Praxis "besser betreut" sind, ist oft schlicht gelogen. Um das zu gewährleisten bräuchten sie fast doppelt so viele Mitarbeiter.
 
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  • #15
Das ist leider in vielen Praxen so - auch und gerade in der Nachtschicht.
Das würde ich aber dann schon fast als vorsätzlichen Betrug bezeichnen. Die Überwachung und Unterbringung in der Praxis wird einem ja schließlich in Rechnung gestellt und das in diesem Fall in dem Wissen, dass man diese Leistung gar nicht erbringen wird (oder auch nur kann).
 
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  • #16
Das ist leider in vielen Praxen so - auch und gerade in der Nachtschicht. Deshalb bleibe ich immer bei Operationen anwesend und setze mich dann selbst einige Stunden zum Tier.

Hier ist das keineswegs die norm.
Mein Tierarzt überwacht seine OP Patienten.

Allerdings dürftest du bei meinem TA nicht in den Aufwachraum.
Da hat bei uns nur das Personal was zu suchen.
Was ich nachvollziehbar finde, da ja nicht nur ein Tier im Timmer ist.
 
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  • #17
Mein herzliches Beileid.
Ich finde es grob fahrlässig, dass man ein frisch operiertes Tier in der Praxis so lange alleine lässt.
Gut, dass du etwas unternimmst.

Ich wünsche dir viel Kraft.
 
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  • #18
Also ich finde das ganz schrecklich, frisch operierte Tiere solange ohne Beobachtung zu lassen.
3 std. Mittagspause, ist doch ein Witz.
Da kann man sich auch abwechseln oder zumindest dir Bescheid geben, das es so ist und du in der Zeit dein Tier selber beaufsichtigen oder abholen kannst. Notfalls.
Mein Kater ist auch im Alter von 8 Monaten nach einer längeren Zahn-OP gestorben, das waren aber ganz andere Umstände.
Erstens war die OP viel länger als eine Kastration, zweitens wurde er streng beobachtet beim aufwachen.
Er bekam Atemprobleme/ Wasser in der Lunge.
Es wurde mit allen Mitteln gekämpft, stundenlang.
Er wurde beatmet, entwässert, Herzmittel gespritzt, aber sein Herz hat es nicht geschafft, das Wasser lief immer wieder in die Lunge.
Und er ist auch nicht qualvoll erstickt, sondern wurde ins Koma gelegt.
Da war nix mit allein lassen und unbeobachtet sein, allerdings war das auch in einer großen Tierklinik.
Ich würde an deiner Stelle das auch verfolgen und weiter leiten.
Achja, mein ganz herzliches Beileid :cry:
 
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  • #19
Ich meine, das war ein Kater, da dauert die OP 7 bis maximal 10 Minuten, wenn es kein Kryptorchid ist.
Und der Kater war 7 Monate, da sollte die Narkose nach 30 bis 45 Minuten gegessen sein. Man kann also die OP auch zeitmäßig so legen, daß man noch immer Zeit hat, die gesamte Praxis zur 3-stündigen Mittagspause zu schicken.
Mir kommen auch Zweifel, wie gut dann die Tiere im Vorfeld untersucht werden und ob sie zwischen allen Einzelschritten beobachtet werden, denn die ersten Minuten in Narkose sind ja auch mit die heikelsten, was Verträglichkeit, Atemstillstand, Erbrechen betrifft.
 
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  • #20
Auch mein Beileid.

Das Schicksal kann manchmal echt grausam sein.

Am Vorgehen der Praxis empfinde ich lediglich das hier als komisch:
Mein Kater Milo, den ich am 13.12. im Alter von etwa 7 Monate zur Kastration gegeben habe, hat diese nicht überlebt.
Während ich immer noch geschockt und unfassbar traurig bin, will ich die Geschichte trotzdem hier erzählen.
Zum Einen, damit anderen nicht das Gleiche passiert, und zum Anderen weil noch viele Frage offen sind, von denen ich mir von den Foristen hier Antworten erhoffe.

In der Tierarztpraxis sind meine Katzen schon seit ca. 10 Jahren, und ich war bisher überzeugt von der Kompetenz und vor allem dem sehr einfühlsamen Umgang der beiden Tierärzte mit ihren Patienten.

Ich versuche, den Ablauf möglichst exakt wiederzugeben.

Am 22.11. bekommt Milo seine letzte Impfung (relativ spät, weil er komplett ungeimpft zu mir kam).
Der Termin für die Kastration wird auf den 13.12. festgelegt, damit er sich von der Impfung erholen kann.
Am 05.12. habe ich noch einen spontanen Besuch beim TA weil Milo vom Nachbarskater gebissen wurde.
Milo bekommt AB Spritze und die Wunde wird gereinigt. Auf Nachfrage gibt es die Information, dass die Kastration eine Woche später trotzdem stattfinden kann. Die Wunde verheilt auch sehr gut, und Milo ist wieder topfit.

Am 13.12. 8 Uhr bringe ich Milo zur Kastration. Die Praxis operiert von 8:00 bis 10:00 Uhr, danach ist normale Sprechstunde.
Beim Abgegeben bekomme ich die Info, dass ich ihn zur Nachmittagssprechstunde, ab 16:00 Uhr, wieder abholen kann.
Nach der OP soll er noch zur Beobachtung bleiben wegen eventuellen Nachblutungen.
Den ganzen Tag über gibt es keine Rückmeldung, daher gehe ich davon aus, dass alles OK gelaufen ist. Bisher gab es noch nie Komplikationen bei der Kastration einer meiner Katzen (in der Praxis bisher eine Katze kastrieren lassen), daher mache ich mir keine Sorgen.
Kurz nach 16:00 Uhr betrete ich die Praxis und frage nach Milo.
Die Sprechstundenhilfe geht nach hinten, um ihn zu holen.
Danach vergehen einige Minuten, und ich wundere mich was so lange dauert.
Nach ca. 10 min werden ich in den Behandlungsraum gebeten. Kein Milo zu sehen.
Der Tierarzt kommt auf mich zu und sagt mir, dass Milo es nicht geschafft hat. Die OP wäre normal gelaufen, und Milo war schon wieder wach, ist dann aber in seiner Box im Aufwachraum verstorben.
Ich denke, ich muss keinem Katzenbesitzer erklären, was für ein Hammer mich da getroffen hat.
Milo liegt tot in seinem Transportkorb, lang ausgestreckt mit Schaum vor der Nase. TA hat als Todesursache ein Lungenödem angegeben, und dass er innerhalb der letzten 2 Stunden gestorben ist.

Als weitere Erklärungen bekomme ich noch die Informationen, dass er um 11:00 Uhr aufgeweckt wurde, und da (angeblich?) alles noch OK war.
Auf die Nachfrage, wie es sein kann, dass er unter Beobachtung in der Praxis einfach in seiner Box stirbt, wurde mir gesagt, dass in der Mittagspause (13:00 bis 16:00 Uhr) niemand da ist, der die Tiere beobachtet. Zuletzt lebendig wurde er (wieder angeblich) 13:00 Uhr gecheckt.
Somit ist er scheinbar alleine und unbemerkt in seiner Box gestorben :-(
Es ist erst aufgefallen, als ich zur Abholung kam.
Ich habe als erste Reaktion gesagt, dass ich das nicht so einfach akzeptieren kann, und daher eine Untersuchung bezüglich der Todesursache gefordert. Diese läuft aktuell in einer Tierklinik.

Das alles fällt mir sehr schwer zu schreiben. Zudem ich in der Zeit zuhause gesessen habe, und nur darauf wartete, dass ich ihn heim holen kann. Dass er in dieser Zeit unbeaufsichtigt in der Praxis war, war mir nicht bewusst und wurde auch nie gesagt.

Was haltet ihr von den ganzen Vorgängen?
Vielleicht kann sich jemand äußern, der die Abläufe in anderen Praxen kennt. Mir erscheint das extrem fahrlässig, die Patienten nach der OP stundenlang unbeaufsichtigt zu lassen.

Hat jemand anders schon die bittere Erfahrung machen müssen, dass die "einfache" Routine-OP Kastration so furchtbar endet?
Ich bin mir unsicher, ob ich irgendwelche Schritte gegenüber der Praxis in die Wege leiten kann und sollte.
Kann man dem TA einen Vorwurf machen, oder hat Milo einfach nur Pech gehabt (Allergie gegen Narkosemittel, nicht erkanntes Herzproblem ...)?
Ich finde es furchtbar was mit dem Milo passierte. Ich musste zwar so eine Erfahrung nicht machen aber ich kann mich erinnern wie es mir ging als meine Katze Mia nach der OP stundenlang in der Tierklinik behalten wurde und man mir telefonisch keine Auskunft geben wollte wie es ihr geht. Erst als ich dort persönlich auftauchte sagte die TA , dass man sie besser " auf dem Tisch
lassen "sollte . So schockiert und gestresst wie ich war, habe ich diesen Ausdruck gar nicht verstanden und musste erst nachfragen was sie damit meint.
Es handelte sich zwar um eine Biopsie aber wieso haben sie mich stundenlang zappeln lassen?
In deinem Fall sehe ich es so: nach einer OP behält man das Tier wegen evntl. Komplikationen zur BEOBACHTUNG. Milo wurde aber alleine gelassen und sein Tod wurde erst dann festgestellt als du ihn abholen wolltest. In meinen Augen ist es ein Versagen des TA.
Ob Du etwas rechtlich unternehmen kannst bezweifle ich. Für mich wäre das aber ein Vertrauensbruch und ich würde nicht mehr hingehen. Vielleicht würde ich auch ein Brief an den TA schreiben und ihn erklären warum.
Herzlichen Beileid und ich drucke dich ganz fest.
 
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