Hilfe Wildling

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Velvet82

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13. November 2020
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Liebes Forum,
ich brauche ganz dringend Ideen, oder besser einen Plan, oder auch aktive Hilfe.
Seid Jahren möchte ich mich gerne im Katzenschutz engagieren. Seid Jahren habe ich Ausreden, warum nicht.
Nun habe ich es gewagt und ich bin aktives Mitglied geworden in der Katzenhilfe vor Ort.
Mein Vater wohnt im Harz ( 400 km entfernt von mir). Vor einigen Monaten erzielte er mir von einer roten Katze, die wahrscheinlich wild geboren ist und extrem scheu. Sie, oder wahrscheinlich er, ist sehr abgemagert und ungepflegt.
Er war plötzlich einfach weg und mein Vater dachte, er wäre tot.
Mein Vater war froh ihn los zu sein.
Nun rief ich meinen Vater an, um ihm zu sagen, wenn so etwas nochmal ist, soll er mir Bescheid sagen. Ich werde mich kümmern.
Mein Vater meinte sofort, das Tier wäre wieder da. Füttern möchte er nicht. Niemand hat dort Verständnis für Katzen in Not. Man denkt, sie kommen selber klar.
Ich habe also mit meiner Tante telefoniert. (Sie teilt sich den Garten mit meinem Vater) .
Sie hat das Tier auch wahrgenommen und hatte genug Mitleid, um sich bereit zu erklären, es zu füttern. Sie sagte auch, dass er schrecklich aussieht und sie hatte das Gefühl er sagte zu ihr: „Hilf mir.“
Meine Tante mag gar keine Katzen, sie betreut Vogelfutterstationen. Aber sein Anblick ließ sie weich werden. Meine Tante meint, er wäre noch jung und vielleicht ein Abkömmling vom Roten davor.
In zwei Wochen werde ich in den Harz fahren und ich würde meine Lebendfalle mitnehmen. Ich würde ihn gerne fangen, brauche aber einen Plan.
Wohin mit ihm? Gibt es noch mehr Tiere?
Gibt es im Harz ( Wernigerode, Quedlinburg, Halberstadt) Tierschützer, die sich auch den ganz Wilden annehmen?
Habe ich eine Anlaufstelle?
Ich könnte ihm auch mitnehmen und hier um Hilfe bitten (bin ja im Katzenschutz tätig) Das würde mindestens 4 Stunden Fahrt bedeuten und er würde in einer Stadt landen. Er kennt nur Wald und Wiesen (der Garten ist am Waldrand , ohne Verkehr) ist das trotzdem möglich?
Bei mir könnte ich ihm eine zuverlässige Futterstelle anbieten, aber in der Stadt.
Mir wäre wohler, er hätte eine Anlaufstelle im Harz.
kann ein wildgeborenes Tier einfach an eine neue Futterstelle gewöhnt werden?
Welche Möglichkeiten habe ich?
Er ist mir schon jetzt nicht egal, aber ich brauche einen Plan. Ihn zu fangen, kastrieren und dann egal, gefällt mir nicht.
Ich brauche Ideen von erfahrenen Tierschützern, was möglich ist.
Gerne würde ich ein Foto einstellen, aber es gibt keins, weil er so scheu ist.
Mein Cousin stellt morgen eine Wildtierkamera auf, auch um zu schauen, ob da noch mehr Tiere sind,
Ich fahre in zwei Wochen runter, bis dahin wird er zumindest gefüttert.
Aber wie verfahre ich dann weiter?
 
A

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Hallo :)

Wie wäre es denn, wenn du (vielleicht sogar offiziell über "deinen" Verein) Kontakt mit dem nächsten Tierheim aufnimmst und mal nachfragst, wie die das sehen? Vielleicht gibt es eine Futterstelle in der Nähe, wo er hinkönnte, vielleicht "freuen" die sich, dass du das einfangen übernimmst und kümmern sich um Rest. Vielleicht geht bei denen auch gar nichts ( ist ja leider bei den meisten Tierheimen sehr voll) und es würde wirklich Sinn machen ihn mitzunehmen.
 
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Ich würde erstmal vor Ort den Kontakt zum Tierschutz suchen. Wo genau im Harz? Es muss doch jemand zuständig sein, eigentlich. Ob die sich kümmern, ist natürlich fraglich. Aber das wäre mein erster Versuch.
 
Danke für eure Rückmeldung.
Ich werde morgen im Tierheim Derenburg anrufen. Leider habe ich bisher Niemanden erreicht.
Es ist in der Nähe von Wernigerode, Quedlinburg, Halberstadt.
Ich habe Sorge, dass so ein scheues Tier nur kastriert wird und mehr nicht.
Leider habe ich null Kontakte in diesem Raum und bin in der Hoffnung, dass vielleicht hier im Forum jemand ist, der sich auskennt.
Kann ein Tier einfach an einer neuen Futterstelle ausgesetzt werden? Falls es so etwas in der Umgebung gibt?

Wenn ich ihn mitnehme, kann er an Stadt und Verkehr gewöhnt werden?
Ich wäre bereit eine Futterstelle für ihn einzurichten, aber tue ich ihm damit etwas Gutes? Der Transport, wie gewöhne ich ihn daran, neue Umgebung, Stadt, statt Land…ist das eine gute Idee?

Ich bin total unerfahren. Was wäre die beste Lösung?
Eigentlich gibt es niemanden vor Ort, der Verständnis hat.
Ich werde ausgelacht.
Das ist mir egal, aber Rat gibt niemand.

Ich habe mit meinem Verein nicht darüber gesprochen. Er ist nicht zuständig.
Das Tier lebt 400 km entfernt und wir platzen selber aus allen Nähten. Ein Wildling von außerhalb…ich weiß nicht, ob sich mein Verein da zuständig fühlen würde. Nur ich tue es, weil ich jetzt davon weiß und der Harz meine Heimat ist.
 
Ostharz, oha. So ziemlich gruselig, was Tierschutz betriff, glaube ich. Hmmm, umsiedeln seh ich auch kritisch… @Taskali , wie siehst Du das?
 
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Ich sehe den Ostharz auch als kritisch.
Darum war mein erster Gedanke…mitnehmen. Aber dann kam das Aber…tue ich ihm was Gutes? Wieviele Tiere gibt es noch? Die nicht gesehen werden????
 
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Kann ein Tier einfach an einer neuen Futterstelle ausgesetzt werden? Falls es so etwas in der Umgebung gibt?

Nur wenn man das Mietz für mindestens 4-6 Wochen dort festsetzt, ansonsten erkennen sie den Platz nicht als ihr Zuhause an und wandern ab. Manche Vereine haben dafür sogenannte Auswilderungsgehege, die sie dann aufbauen.

Wenn ich ihn mitnehme, kann er an Stadt und Verkehr gewöhnt werden?

Kommt sehr auf das Tier drauf an. An neue Umgebung gewöhnen sie sich durchaus (aber auch hier gilt natürlich erst eingewöhnen durch festsetzen), ob auch an den Verkehr, das klann man nicht so einfach sagen. Es muß auf jeden Fall gut erreichbar "Menschenfreies" Gebiet vorhanden sein - ein Kindespielplatz oder ähnliches mag zwar grün sein, wird aber von solchen Katzen nicht aufgesucht, sondern grüne menschenfreie Flächen wie Wassergräben, Grünerholungs/Waldgebiete oder ähnliches. Ist sowas nur durch Überquerung von großen Straßen erreichbar, würde ich es nicht machen.
 
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Ich habe selber zwei Katzen. Ich könnte ihn für eine gewisse Zeit im Waschraum unterbringen. Da sind nur Fleßen und gut zu säubern. Aber das Fenster ist ein Kellerfenster, auf Dauer zu wenig Licht.
Wenn er nur eine Futterstelle braucht, könnte er sie hier haben. Aber hier ist auch Verkehr, den kennt er nicht. Ich weiß nicht, was richtig ist.
 
Er könnte noch umziehen ins Dachgeschoss, da ist es hell und viel Platz. Aber erst wenn es kühler wird.
Hier ist eine Spielstraße. Es ist sehr ruhig, aber Kinder gibt es. Ich habe selber zwei, die aber sehr gut mit Katzen können und rücksichtsvoll sind.
In 5 Minuten ist der Wald erreicht (geht er links, geht er rechts, kommt er an die Hauptstraße…ideal ist das nicht). Meine eigenen Katzen haben gesicherten Freigang im Garten.
 
  • #10
Vielleicht solltet Ihr ihn erstmal einfangen, kastrieren und Tierärztlich versorgen. Wenn er so schlimm aussieht, wie Deine Tante sagt, muß das sowieso sein.
 
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  • #11
Waschküche bzw, später Dachgeschoß hört sich doch aber erstmal gut an. Dann würde ich ihn erstmal dort unterbringen und entsprechend medizinisch versorgen und päppeln. In der Zeit lernt ihr euch ja kennen und dann kannst du besser einschätzen, ob du meinst, dass er mit deiner Gegend klarkommt bzw. dann hast du erstmal Zeit gewonnen um vielleicht eine andere Lösung zu finden. Es muß nicht immer alles gleich alles fertig geplant und bis zum letzten durchdacht sein in solchen Situationen, sondern man sollte Lösungsorientiert auf die jeweilige Situation reagieren. ;)
 
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  • #12
Nur wenn man das Mietz für mindestens 4-6 Wochen dort festsetzt, ansonsten erkennen sie den Platz nicht als ihr Zuhause an und wandern ab. Manche Vereine haben dafür sogenannte Auswilderungsgehege, die sie dann aufbauen.



Kommt sehr auf das Tier drauf an. An neue Umgebung gewöhnen sie sich durchaus (aber auch hier gilt natürlich erst eingewöhnen durch festsetzen), ob auch an den Verkehr, das klann man nicht so einfach sagen. Es muß auf jeden Fall gut erreichbar "Menschenfreies" Gebiet vorhanden sein - ein Kindespielplatz oder ähnliches mag zwar grün sein, wird aber von solchen Katzen nicht aufgesucht, sondern grüne menschenfreie Flächen wie Wassergräben, Grünerholungs/Waldgebiete oder ähnliches. Ist sowas nur durch Überquerung von großen Straßen erreichbar, würde ich es nicht machen.
Meine Idee war, ihn in der Garage eine Futterstelle einzurichten.
Sie wird von Autos nicht genutzt und sie ist warm, auch im Winter. Wenn ich die Tür einen Spalt offen lasse, kommt er rein.
Aber ich kann ihn doch nicht 6 Wochen in der Garage festsetzen.
Es ist ein Wohngebiet und hier sind bis zum Abend Menschen unterwegs. Das kennt er nicht. Der Garten meines Vaters ist wirklich am Wald und sonst nur Felder. Es gibt dort nicht mal Strom und fließend Wassr.
 
  • #13
Waschküche bzw, später Dachgeschoß hört sich doch aber erstmal gut an. Dann würde ich ihn erstmal dort unterbringen und entsprechend medizinisch versorgen und päppeln. In der Zeit lernt ihr euch ja kennen und dann kannst du besser einschätzen, ob du meinst, dass er mit deiner Gegend klarkommt bzw. dann hast du erstmal Zeit gewonnen um vielleicht eine andere Lösung zu finden. Es muß nicht immer alles gleich alles fertig geplant und bis zum letzten durchdacht sein in solchen Situationen, sondern man sollte Lösungsorientiert auf die jeweilige Situation reagieren. ;)
Die Fahrt von mindestens 4-5 Stunden macht ihm nichts aus? Auch nicht in einer Lebendfalle? Umsetzen traue ich mir nicht zu.
 
  • #14
Ostharz, oha. So ziemlich gruselig, was Tierschutz betriff, glaube ich. Hmmm, umsiedeln seh ich auch kritisch… @Taskali , wie siehst Du das?
Ich habe schon vor Ort um Hilfe gefragt. Das interessiert niemanden. Ich wurde mit Gesängen abgekanzelt…von wegen „Katzenklo, ja das macht die Katze froh“. Das ist mir ziemlich egal, aber Hilfe zu erwarten ist ziemlich naiv.
Meine Familie vor Ort, macht ein wenig mit (kurzzeitig füttern und Wildkamera), weil sie mich mögen. Aber ernst genommen werde ich nicht.
 
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  • #15
Eine Freundin von mir ist Tierarzthelferin in der Nähe von Magdeburg. Sie meinte, e gibt dort ein riesiges Katzenproblem und die Wilden werden kastriert und dann sich selbst überlassen. Die Kranken, sowie die Gesunden. Die Tierärzte sind eher genervt und froh, wenn sie kein Wildlinge haben,
 
  • #16
Die Fahrt von mindestens 4-5 Stunden macht ihm nichts aus? Auch nicht in einer Lebendfalle? Umsetzen traue ich mir nicht zu.

Klar wird er die Fahrt doof finden, aber wenn du die Falle abdeckst wird er sich darin sicher fühlen und die Fahrt absitzen. Besser 5 Stunden doofe Autofahrt und danach die Chance auf ein gutes Leben haben, als draußen bleiben und demnächst an Hunger und Krankheit sterben - oder? ;)
 
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  • #17
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Es gibt endlich ein Foto. Meine Tante konnte heute morgen eins machen.
Die Augen gefallen mir gar nicht.
Meine Tante sagt, sie sind immer so.
Er wird nun gefüttert und hat auch zugenommen. Das ist schon mal gut.
Nun muss ich nur zusehen, was für einen Plan ich mache.
Falls hier im Forum irgendjemand sich im Ostharz auskennt, was den Tierschutz angeht…bitte melden.
 
  • #18
Armer Kerl...
Entweder sind die Augen durch Schnupfen entzündet oder er hat Rolllider - das ist angeboren, dann rollen sich die Augenlider so ein, dass sie ständig im Auge reizen und dadurch dauerhaft entzündet sind. Das kann man durch eine OP beheben, ich hatte schon einige dieser Katzen - aktuell gerade auch wieder einen frisch an den Lidern operierten Rot-weißen.
 
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  • #19
Ja, er ist ein armer Kerl. Vielen Dank für all deine Hinweise Taskali.
Ich weiß nicht, wie lange er schon da oben ist. Ist es der „alte“ Kater oder ein Nachkomme…Niemand hat sich je für ihn interessiert.
Er wurde nur verjagt, sobald er das Grundstück betrat.
Ich finde das auch schlimm, aber noch mehr Sorge macht mir, was passiert, wenn ich ihn gefangen habe.
Ich werde wohl auch mal mit meinem Verein sprechen.
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Hier sieht man, wie er lebt. Ziemlich weit weg von Menschen und Autos.
 
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  • #20
Die Gegend ist wunderschön, aber was nützt ihm die tolle Freiheit, wenn er ständig unter Schmerzen, Hunger, Kälte usw leiden muß?
Nach meiner Erfahrung sind diese alten Streuner wenn man sie dann reinholt, der erste Schock überwunden ist und sie sich eingewöhnt haben einfach nur froh, dass sie einen warmen Platz und immer Futter haben und wollen oft gar nicht mehr raus. Deshalb: probier es erstmal aus mit ihm. Mich würde nicht wundern, wenn er dann bei dir zum Hauskater mutiert und nicht mehr raus will bzw. nur drei Schritte in den Garten zum in der Sonne liegen und bei Regen sofort wieder reinflitzt. Das ist meine Erfahrung mit diesen alten Kerlen - die werden zu Couchpotatos und Schön-Wetter-Freigängern - aber um Himmels willen nur nicht zu weit von der warmen Couch sich entfernen - nicht, dass die nachher nicht mehr da ist und sie nicht mehr zurück können in das schöne bequeme Leben... ;)
 
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