Handicap-Cats sollen es gut haben

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madcat.mp4

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26. Januar 2021
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Hallo ihr Lieben!

Meine Freundin und ich wollen bald zu unseren kleinen Stubentigern 2 neue Katzen adoptieren.
Die beiden kommen von einem tollen Tierschutzverein aus Teneriffa und haben beide schon Schlimmes erlebt.
Uma ist 9 Jahre und durch schwere Verletzungen mit Infektionen und Krankheit ist sie leider komplett blind und fast taub.
Der kleine Leo ist ca 1 1/2 und hatte wegen einer schweren Entzündung beide Augen verloren.
Mit dem Verein stehen wir schon in Kontakt und sie meinten, dass die beiden mit genug Zeit auch vergesellschaftet werden und damit glücklich sein können.
Mit den anderen Katzen kommt Leo laut ihnen super klar, und auch Uma gewöhnt sich, wenn auch etwas langsamer, an die neue Umgebung und die Artgenossen.
Das ist besonders schön, da sie vom Verein am Anfang als Einzelkatze eingestuft war, sich aber so toll macht, dass sie mittlerweile mit Spiel- und Kuschelkameraden gehalten werden kann!
Jetzt steht der Vorbesuch aus und wir hoffen, dass wir die beiden dann bald bei uns willkommen heißen dürfen!

Jetzt wollte ich einmal fragen, ob jemand von euch schon Erfahrung mit blinden (und / oder tauben) Kätzchen und vielleicht auch mit ihrer Vergesellschaftung hat, und uns ein paar Tipps geben, oder einfach mal von seinen Erfahrungen berichten kann.

Zu unserer Situation:
Ich habe mit meinem Bruder noch bis September letzten Jahres in einer 73m2 Wohnung mit meinen beiden, Lucy und Kira, gewohnt.
Im Oktober bin ich dann jobbedingt umgezogen. Mein Bruder ist gleichzeitig zu seiner Freundin gezogen und meine Freundin (Sie und die Katzen waren davor schon ein typisches Beispiel für Liebe auf den ersten Blick :)) konnte endlich von Deutschland zu mir nach Österreich ziehen.
Jetzt leben wir in einer wesentlich größeren 4 Zimmer Wohnung, von denen wir das eine Zimmer gerade zum Gäste- und Katzenzimmer umbauen.
Es wird ein Bett für Gäste darin stehen und ein Schreibtisch, aber ansonsten wird es gefüllt mit Kratzbäumen, Kletter-Elementen an der Wand und Kuschelhöhlen, Spielzeug und allem, was ein Katzenherz begehren könnte.
Dabei nehmen wir jetzt schon in unsere Planung auf, dass sich blinde Katzen anders orientieren.
Alle Klettermöglichkeiten werden mit breiten Laufstegen verbunden (mit ertastbarer Erhöhung am Rand und Sisal Schicht für besseren Halt).
Wo es ein bisschen höher ist, da wird am Boden mit dicken Hundekissen gepolstert, falls doch mal ein Schritt daneben geht.
Natürlich steht ihnen auch der Rest der WOhnung zur Verfügung, der ebenso Katzengerecht mit Kratzmöglichkeiten, Bettchen etc ausgestattet ist.

Meine beiden haben den Umzug sehr gut überstanden und sich nach 2 Tagen in der neuen Wohnung schon wieder wohl gefühlt.
Untereinander verstehen sie sich super, und auch im allgemeinen sind sie (trotz ebenfalls schwerer Vergangenheit) sehr aufgeschlossen und sozial.
Selbst wenn ich Besuch von mehreren Fremden Leuten hatte, haben sie immer Anschluss gesucht und wollten stets dabei sein.
Sie nehmen an allem Teil was wir in der Wohnung so treiben und sind meistens im selben Zimmer wie wir.
Selbst auf die 2 Hunde, die uns ab und zu besuchen, sind sie neugierig und freundlich, wenn auch natürlich etwas skeptisch, zugegangen.
Als wir die beiden damals bekannt gemacht haben, haben sie sich auch sehr schnell angefreundet.
Deswegen machen wir uns über ihre Reaktion recht wenig Sorgen.
Uma und Leo werden (wenn wir sie denn hoffentlich willkommen heißen dürfen) vorerst im Katzenzimmer bleiben, bis sie sich in der neuen Umgebung wohl fühlen und etwas Vertrauen zu uns beiden gefasst haben. (Meine beiden dürfen eine Weile davor schon nicht mehr in das Zimmer, damit sie es weniger als Territorium betrachten und es etwas weniger nach ihnen riecht)
Dann werde ich langsam immer mal Decken und Spielzeuge der beiden mit denen von Lucy und Kira tauschen, damit sich alle an die neuen Gerüche gewöhnen können.
Als nächsten Schritt können sich alle dann mal durch einen Türspalt beschnuppern.
Wenn das klappt, dann möchte ich den beiden neuen langsam aber sicher immer mehr der Wohnung zeigen.
Zusammen alleine lassen möchte ich sie erst, wenn sie sich nicht mehr anknurren / anfauchen. Das ist aber nicht so schwer, da meine Freundin noch eine Weile daheim / nur in Teilzeit sein wird.

Natürlich haben wir uns schon die ganz normalen Tipps überall durchgelesen, aber vielleicht gibt's ja noch ein paar Sachen, die uns jemand mit auf den Weg geben kann.

Vielen lieben Dank an euch Alle!
 
A

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Handycats haben es relativ schwer, ein Zuhause zu finden, darum freue ich mich für die beiden. :)
Mit gehörlosen Katzen habe ich im privaten Bereich keine Erfahrung, hab aber 2 blinde und 3 "normale" Katzen.
Vorab, Eure Vorbereitungen finde ich perfekt, da kann ich nichts hinzufügen. :)

2011 ist Prissy, eine damals fast 10-jährige Katze, bei uns eingezogen.
Im Dezember 2012 haben wir zu den Betriebsferien Rickie, eine damals schon alte, Einzelkatze, mit zu uns nach Hause genommen, am gleichen Abend zog Bruno bei uns ein. Bruno war Streuner, wurde mit ca 1.5 Jahren kastriert und ist dabei erblindet. Deshalb landete er im Auffangheim und nach 3 Monaten hab ich ihn dann mit nach Hause genommen.
Am Tag 3 lagen alle Drei entspannt auf dem Bett in der Sonne. Prissy und Bruno waren von Anfang an ein Ei und ein Kuchen.
So nach und nach drängten dann 2 Streunerkater, etwa so alt wie Bruno, immer mehr in unsere Wohnung. Die beiden haben den Bruno von Anfang an in ihre Skatrunde aufgenommen.

2014 sind wir dann aus den USA nach D umgezogen. Rickie war zu der Zeit krankheitsbedingt unsere Katze geworden, so daß wir mit 5 Katzen umgezogen sind. Bis unser Hausrat angeschippert kam, haben wir mit Bruno, Prissy und Rickie bei meiner Mutti gewohnt. Bruno hat sich dort vom ersten Tag an wie zu Hause gefühlt. Nach 4 Wochen sind wir in unsere eigene Wohnung umgezogen und haben gleichzeitig die beiden anderen Kater abgeholt. Die Eingewöhnung in der neuen Wohnung ging ratzbatz. Bruno ist von Natur aus sehr neugierig und ein richtiger Draufgänger und Haudegen, er findet offenbar jeden Umzug sehr interessant.

Rickie ist dann gestorben, lange Zeit später zog dafür Olga ein. Keinerlei Probleme, Blitzzusammenführung.
Dann ist Prissy gestorben, sie war auch sehr alt, und wir wollten keine 5. Katze wieder. Aber es kommt immer anders.
Nach Silvester vor einem Jahr zog in unserem Tierheim eine Fundkatze ein, alt, kaum noch Zähne, blind und stark traumatisiert. Sie kam im TH so gar nicht zurecht, so daß wir sie aufnahmen. Bruno wollte sofort Bekanntschaft und Freundschaft mit der neuen, blinden Linda schließen, sie war aber wegen ihres Traumas noch nicht so weit. Mit Olja kam sie erst mal besser zurecht, weil Olja sehr sanft und zurückhaltend ist.
Insgesamt hat sich Linda recht gut entwickelt, mit Olja und Bruno kommt sie gut zurecht, die anderen beiden Kater gehen auf etwas mehr Abstand, sie können mit ihr nichts richtig anfangen. Es läuft aber alles sehr harmonisch ab, Linda wird nicht gemobbt, wandert durch die Wohnung, baut langsam ihr Trauma ab.

Ich persönlich hab immer den Eindruck, daß die beiden Blinden merken, daß sie beide anders sind als die anderen und daß auch die 3 Sehkatzen wissen, daß mit den beiden was anders ist. Probleme gibt es aber deshalb nicht. Ich muß aber dazu sagen, daß unsere 3 Kater halt Ex-Streuner sind und Olja auch auf der Straße lebte, Prissy kam aus Pflegestellen und einer Tierarztpraxis, also es sind alles Katzen mit einem sehr ausgeprägten Sozialverhalten.

Ich fänd's schön, wenn die beiden Blindchen bei Euch einziehen können. :)
Und hoffe, daß Euch meine Erfahrung ein wenig Mut macht.
 
Handycats haben es relativ schwer, ein Zuhause zu finden, darum freue ich mich für die beiden. :)
Mit gehörlosen Katzen habe ich im privaten Bereich keine Erfahrung, hab aber 2 blinde und 3 "normale" Katzen.
Vorab, Eure Vorbereitungen finde ich perfekt, da kann ich nichts hinzufügen. :)

2011 ist Prissy, eine damals fast 10-jährige Katze, bei uns eingezogen.
Im Dezember 2012 haben wir zu den Betriebsferien Rickie, eine damals schon alte, Einzelkatze, mit zu uns nach Hause genommen, am gleichen Abend zog Bruno bei uns ein. Bruno war Streuner, wurde mit ca 1.5 Jahren kastriert und ist dabei erblindet. Deshalb landete er im Auffangheim und nach 3 Monaten hab ich ihn dann mit nach Hause genommen.
Am Tag 3 lagen alle Drei entspannt auf dem Bett in der Sonne. Prissy und Bruno waren von Anfang an ein Ei und ein Kuchen.
So nach und nach drängten dann 2 Streunerkater, etwa so alt wie Bruno, immer mehr in unsere Wohnung. Die beiden haben den Bruno von Anfang an in ihre Skatrunde aufgenommen.

2014 sind wir dann aus den USA nach D umgezogen. Rickie war zu der Zeit krankheitsbedingt unsere Katze geworden, so daß wir mit 5 Katzen umgezogen sind. Bis unser Hausrat angeschippert kam, haben wir mit Bruno, Prissy und Rickie bei meiner Mutti gewohnt. Bruno hat sich dort vom ersten Tag an wie zu Hause gefühlt. Nach 4 Wochen sind wir in unsere eigene Wohnung umgezogen und haben gleichzeitig die beiden anderen Kater abgeholt. Die Eingewöhnung in der neuen Wohnung ging ratzbatz. Bruno ist von Natur aus sehr neugierig und ein richtiger Draufgänger und Haudegen, er findet offenbar jeden Umzug sehr interessant.

Rickie ist dann gestorben, lange Zeit später zog dafür Olga ein. Keinerlei Probleme, Blitzzusammenführung.
Dann ist Prissy gestorben, sie war auch sehr alt, und wir wollten keine 5. Katze wieder. Aber es kommt immer anders.
Nach Silvester vor einem Jahr zog in unserem Tierheim eine Fundkatze ein, alt, kaum noch Zähne, blind und stark traumatisiert. Sie kam im TH so gar nicht zurecht, so daß wir sie aufnahmen. Bruno wollte sofort Bekanntschaft und Freundschaft mit der neuen, blinden Linda schließen, sie war aber wegen ihres Traumas noch nicht so weit. Mit Olja kam sie erst mal besser zurecht, weil Olja sehr sanft und zurückhaltend ist.
Insgesamt hat sich Linda recht gut entwickelt, mit Olja und Bruno kommt sie gut zurecht, die anderen beiden Kater gehen auf etwas mehr Abstand, sie können mit ihr nichts richtig anfangen. Es läuft aber alles sehr harmonisch ab, Linda wird nicht gemobbt, wandert durch die Wohnung, baut langsam ihr Trauma ab.

Ich persönlich hab immer den Eindruck, daß die beiden Blinden merken, daß sie beide anders sind als die anderen und daß auch die 3 Sehkatzen wissen, daß mit den beiden was anders ist. Probleme gibt es aber deshalb nicht. Ich muß aber dazu sagen, daß unsere 3 Kater halt Ex-Streuner sind und Olja auch auf der Straße lebte, Prissy kam aus Pflegestellen und einer Tierarztpraxis, also es sind alles Katzen mit einem sehr ausgeprägten Sozialverhalten.

Ich fänd's schön, wenn die beiden Blindchen bei Euch einziehen können. :)
Und hoffe, daß Euch meine Erfahrung ein wenig Mut macht.
Vielen Dank!
Das ist eine total schöne Geschichte, die auch zeigt wie flexibel Katzen sein können.
Ich hoffe bei uns läuft es auch so gut und wir werden schnell eine Familie!
Ich wünsche euch allen auch noch alles Liebe für die Zukunft, und dass ihr so weitermacht.
 
Dank für Deine Rückmeldung. :)

Was ichn och ergänzen möchte, ist, daß, als Prissy starb, der Bruno richtig getrauert hat und sie vermißte. Tiere empfinden ein Handycap nicht wie wir als eine Behinderung, sie werden sicher nicht stigmatisiert, sondern gehen damit ganz normal um. Bauen ganz normale Bindungen auf und arrangieren sich mit ihrem Leben.
 

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