Tinka hat sich soo schnell zu einer richtigen Familienkatze entwickelt, das ist echt toll!
Und es freut mich auch für den Kater, dass er es so gut mit seinen neuen Freundinnen getroffen hat ☺️
Vielleicht sind die beiden Mädels auch deshalb so sozial, weil sie so lange in der großen Gruppe im Tierheim gelebt haben?
Jedenfalls habt ihr echt einen Glückstreffer gelandet mit der Adoption 🍀
Ja, das ist gut möglich. Sie haben ja den größten Teil ihres Lebens auf engem Raum in einer sich ständig verändernden Großgruppe verbracht, da kann man sich unsoziales Verhalten einfach nicht erlauben.
So harmonisch das Zusammenleben der drei ist, perfekt ist es nicht. Jetzt, wo die Mädels hier so richtig angekommen sind und der Charakter der beiden zutage kommt, zeigt sich, dass sie sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Tinka ist sehr ruhig, gelassen und eher passiv. Sie ist gerne dabei, wenn wo Action ist, und beobachtet den Trubel. Spielen, egal ob Spielangel oder Mäuschen, mag sie nicht, maximal für ein, zwei Minuten. Dafür steht sie auf alles, wo sie ihr Köpfchen benutzen muss. Fummelbrett und versteckte Leckerlis sind ihre Lieblingsaktivitäten. Ich möchte im Sommer, wenn wir mehr Zeit haben, gerne mit dem Clickern beginnen. Ich glaube, das wäre total ihr Ding.
Minkis Aktivitätslevel ist zehnmal höher. Wenn sie nicht gerade schläft, tigert sie durchs Haus, auf der Suche nach Abenteuern. Sie könnte stundenlang mit der Spielangel spielen, da ist sie gar nicht auszupowern. Leckerlis werfen ist ihr Favorit. Sie spielt auch ausgiebig mit Bällchen und apportiert die auch manchmal, damit ich sie ihr wieder werfen kann.
Das Problem: Die beiden Mädels sind spieltechnisch nicht kompatibel, und das wirkt sich auch auf ihre Beziehung aus. In den ersten Monaten, als sie tagsüber noch gemeinsam in ihrem Versteck gehockt sind, haben sie ganz viel gekuschelt. Das hat sich jetzt fast völlig aufgehört, denn jeder Kuschelversuch von Tinka endet sofort damit, dass Minki das als Spielversuch auffasst und beginnt, mit Tinka zu rangeln. Mit Schwitzkasten und Bunnykicks, das volle Programm. Minki ist wohl ein kleiner Raufbold, ein Katermädchen. Tinka reagiert darauf mit Fauchen und Flucht, wird dann aber sofort in Ruhe gelassen und nicht verfolgt. Das gleiche Szenario haben wir auch, wenn Minki Auflauern und Fangen spielen möchte. Tinka faucht und haut ab. Auch hier lässt Minki gleich von ihrem Versuch ab und bedrängt ihre Freundin nicht weiter, aber frustrierend ist es für beide, das ist deutlich.
Meine Theorie: Minki war ja von Tag 1 an erstaunlicherweise total vernarrt in das Katerchen, ein ihr völlig fremdes Tier. Im Tierheim waren in dem Raum der Mädels drei schwarze Kater, und ich bin mir sicher, dass einer davon Minkis Spiel- und Raufkumpel gewesen sein muss. Als sie zu uns kam, hat sie ihre ganze Liebe zum schwarzen Freund auf das Katerchen übertragen. Hier bei uns hat sie nun zwar ihre Kuschelfreundin, aber ihr fehlt ein passender Spielfreund. Das Katerchen ist dafür zu alt, und Tinka hat kein Interesse.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Natürlich habe ich schon über eine Nr. 4 nachgedacht, um Minki einen Spielpartner bieten zu können. Ausgiebig. Aber mal davon abgesehen, dass mein Mann vor Begeisterung nicht gerade in die Luft springen würde, hätte ich auch Angst, das ansonsten sehr harmonische Zusammenleben unseres Trios zu gefährden. Hach, schwierig.