Also... ich sag mal ohje... denn ich kann Giardien so gar nichts Positives abgewinnen...
Mir fallen ehrlich gesagt nicht viele Möglichkeiten ein, die es erlauben, Giardien
nicht zu diagnostizieren. Habt ihr denn nicht direkt danach gesucht bzw. wurde dann lediglich im Labor nach Zysten untersucht?
I.d.R. wird beim TA zuerst ein ELISA-Test gemacht, der einen Giardienbefall entweder bestätigt, oder ausschließt. Auch im Labor wird oft der ELISA-Test durchgeführt - manchmal zusätzlich auch noch die mikroskopische Untersuchung nach Giardienzysten.
Der ELISA-Test ist ein Schnelltest, der den Stuhl auf Antigene untersucht. Sind Antigene vorhanden, zeigt der Streifen eine Rotfärbung. Dabei ist es unerheblich, ob nur ganz wenige oder massenweise Antigene vorhanden sind. Auch ein bißchen Rot ist definitiv ein Positiv-Befund.
Antigene sind selbst nach erfolgreicher Behandlung gegen Giardien noch bis zu 6 Wochen im Darm/Stuhl nachweisbar! Von daher eignet sich der ELISA-Test zwar zur Erstdiagnose, aber nicht unbedingt dafür, festzustellen, ob Giardien nach einer Behandlung wirklich nicht mehr im Darm vorhanden sind. Tests zur Überprüfung einer erfolgreichen Behandlung sollten also immer im Labor mikroskopisch durchgeführt werden.
Aber auch genau diese Tatsache, dass Antigene auch trotz Behandlung immer noch nachweisbar sind, macht es mir so schwer zu glauben, dass die Infektion schon länger das Problem ist. Beim ELISA-Test gibt es aus den vorgenannten Gründen bei dauerhaftem Befall eigentlich keine Phasen, die auch mal einen negativen Befund zulassen...
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Das Dampfen macht lediglich in der Katzentoilette Sinn. Alles andere macht dich verrückt - ich schwöre es dir... Du kannst es auch gar nicht bewältigen...

Begründung: Um Giardienzysten mit einem Dampfreiniger zu zerstören, musst du jeden Zentimeter deiner Wohnung mindestens eine Minute lang mit dem heißen Dampf bearbeiten, sonst tötest du sie nicht ab, sondern züchtest nur noch Neue, da Giardien sich in feuchtem Klima prima halten...
Ich würde alle Schlafplätze mit kochbaren Tüchern abdecken, die du täglich wechselst.
Wenn du Betttücher ausrangieren kannst, könntest du diese auch auf dem Boden von stark frequentierten, nicht leicht zu säubernden, Flächen auslegen.
Wenn deine Katzen mit im Bett schlafen, solltest du alle 2 Tage die Bettwäsche kochen.
Hast du ein Dampfbügeleisen? Damit kannst du Teppiche, Kratzbaum usw. bearbeiten. Mit dem heißen Dampf kommst du auch in die Tiefen und danach kannst du die Flächen gemütlich trockenbügeln. Diese Hitze überlebt auch keine Zyste...
Fress- und Trinknäpfe sollte täglich mit kochendem Wasser gereinigt werden. (Auch hier wieder mindestens 1 Minute das kochende Wasser in den Näpfen stehen lassen).
Wenn du dir die Milimeterdampferei des Katzenklos sparen möchtest (denn auch hier musst du ja jeden Zentimeter minutenlang bearbeiten), könntest du auch 1 - 2 große Töpfe voll kochendem Wasser ins Kaklo schütten und ein paar Minuten einwirken lassen. Den Toilettenrand würde ich noch zusätzlich desinfizieren.
Die beiden Desinfektionsmittel, die bei Giardien sicher greifen, heißen Disifin und Neopredisan. Auch hier gilt: ca. 1/4 Stunde einwirken lassen, damit die Zysten zerstört werden können.
Wenn du dampfst, kannst du ein wenig Essig mit ins Dampfwasser geben. Die Essigsäure greift die „Schale“ der Zysten an und hilft so bei der Zerstörung derselben.
Tägliche Reinigung der Katzentoilette ist allerdings unerlässlich. In einem einzigen Stuhlgang werden Millionen von Giardienzysten ausgeschieden nur nur 10 von diesen Dingern reichen für eine Infektion (Neuinfektion bei deinen anderen Katzen und Reinfektion bei Nepi).
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Als Medikation würde ich dir eher zum Fenbendazol
als Tabletten raten, als direkt zum AB. Ich denke mal, es soll das Metronidazol werden? Das Menschpräparat dazu heißt übrigens CLONT.
Das Metro hat - wie die meisten ABs - unangenehme Nebenwirkungen ist irre bitter (was die Tablettengabe nicht gerade zum Vergnügen macht) und ist auch sehr belastend für den Organismus.
Das Fenbendazol (z.B. als Panacur beim TA erhältlich) wird i.d.R. sehr gut vertragen, hat so gut wie keine Nebenwirkungen, ist geschmacksneutral (was die Eingabe recht einfach macht) und kann bei Bedarf auch gut überdosiert werden. Eine Überdosierung gegenüber einer normalen Entwurmung ist bei Giardien sowieso angesagt (ca. 1,5-fache gegenüber einer normalen Entwurmung).
Allerdings gibt es auch Panacur-Paste auf dem Markt, die wohl nicht so gut zu handhaben ist, da aufgrund der Überdosierung eine ziemliche Menge gegeben werden muss und es von den Katzen auch nicht so gerne genommen wird.
Oft spucken sie einiges wieder aus und dann ist die passende Dosierung eben nicht mehr gewährleistet.
Deshalb würde ich immer eher zu den Tabletten greifen. Man kann diese auch zu Pulver zerdrücken und sie in Vitamin- oder Malzpaste einrühren. Da sie den Geschmack nicht beeinträchtigen, wird die Paste damit immer noch gerne genommen
Bei der Dauer der Medikation ist darauf zu achten, dass ein Giardienzyklus ca. 15 Tage beträgt und es wird oftmals angenommen, dass sich die Giardien bei Beginn der Behandlung in die Gallengänge und in die Galle zurückziehen und sich erst wieder in der Medikamentenpause zurück in den Darm begeben. Das könnte bedeuten, dass die Behandlung 5 - 3 - 5 nicht ganz ausreichend wäre.
Was ganz wichtig ist, ist auf jeden Fall eine Darmsanierung. Auch durch die bevorstehende Behandlung wird im Darm noch zusätzlich einiges ins Ungleichgewicht kommen. Präparate zur Darmsanierung gibt es bei deinem TA, du kannst aber auch zu Probiotika greifen.
Denn wichtig für eine positiv verlaufende Behandlung und Genesung ist ein gut funktionierendes Immunsystem, d.h. der Darm - der den größten Anteil am Immunsytem hat - muss geschont und geheilt werden, damit das Immunsystem wieder ausreichend eingreifen kann.
Katzen mit einem gesunden Immunsystem könnten Giardien auch oft selbst in den Griff bekommen.
Wenn keine anderen immunschwächenden Erkrankungen vorliegen, sollte der Giardienspuk bei Nepi in ein paar Wochen vorbei sein...
Viel Glück!!!