Mittlerweile geben aber diverse Hersteller von Impfstoffen selbst an, dass größere Impfintervalle in Ordnung sind. Im Prinzip bräuchte man dafür auch gar keine Studien mit Katzen als Versuchsobjekte, sondern müsste nur das Blut auf Antikörper untersuchen.
Ok, das war jetzt auch nur ein Beispiel, und für Schnupfen werden immer noch keine größeren Impfintervalle angegeben als ein Jahr, oder?
Auch in vielen anderen Bereichen wären Langzeitstudien möglich, ohne dafür Katzen als Versuchskaninchen missbrauchen zu müssen. Dafür müssten aber sowohl die Forschung, als auch die niedergelassenen Tierärzte und die Halter mitspielen.
CNI wäre da ein schönes Beispiel, man müsste nur über Jahre bei ganz vielen CNI-Katzen die Ernährung "festhalten", die Blutergebnisse etc. und dann sieht man doch schon, ob es den Katzen mit proteinreicher oder proteinarmer Ernährung besser geht bzw. wie lange die Katzen damit leben.
Na ja, aber wenn eine siebenjährige Katze mit CNI und proteinarmer Kost länger überlebt, als eine elfjährige CNI-Katze mit proteinreicher Kost weißt Du ja nicht so ohne weiteres, obs am Alter liegt oder dem Futter, und selbst bei gleichaltrigen Katzen kannst Du schlecht kontrollieren, wieweit es Unterschiede in den sonstigen Haltungsbedingungen oder den angewandten Behandlungsmethoden sind, die das beeinflussen, dann musst Du also wirklich eine seeehr große Gruppe haben, um solche Unterschiede auszugleichen... Zumindest wenn ich richtig verstehe, wie Statistik funktioniert?
Aber das ist in der Praxis kaum machbar, welcher Tierarzt nimmt sich neben seinem vollen Programm noch jeden Tag die Zeit, um über Jahre an einer solchen Studie mitzuwirken.
Das müsste glaub ich echt eine Uni machen, ich glaube ein einzelner Tierarzt hat einfach nicht genug CNI-Patienten um repräsentative Ergebnisse zu kriegen... Und Unis haben wiederum politischen Druck, vor allem Forschung zu machen, für die es Drittmittel gibt, und die schnell Ergebnisse bringt 🙁
Und die Halter spielen auch oft nicht mit. Ich hatte hier mal auf eine Studie hingewiesen, bei der untersucht wurde, ob ein erhöhter Jodgehalt im Futter eine SDÜ begünstigen kann. Aus diesem Forum hier kam null Resonanz...
Ja, das ist ein weiteres Problem, kann ich mir auch gut vorstellen. Bei manchen Studien kann ich es aber auch verstehen - wenn Du weißt, dass Du riskierst, dass Deine Katze nur mit Placebo behandelt wird, z.B., überlegst Du Dir echt zweimal, mitzumachen...
Leider ist es eine verschwindende Minderheit der Katzenhalter, die sich die Mühe machen, mehr über die Krankheit der Tiere herausfinden zu wollen.