FIP - Feline infektiöse Peritonitis. Und dann?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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SirTwent

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9. Juni 2016
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Hallo zusammen,

dieses Thema wurde bestimmt schon häufig diskutiert, aber ich benötige eure Meinung. Vor 2 Tagen wurde eine unserer geliebten Katzen eingeschläfert. Diagnose: FIP.

Beide Katzen wurden am 20.01.16 geboren und beide entwickelten sich prima. Man muss allerdings dazu sagen, dass Missy immer etwas hinterher hing was Gewichtszunahme anging. Als wir sie bekommen haben, hatte sie Probleme mit Durchfall und Erbrechen, was wir natürlich beim TA abgeklärt haben. Dieser verabreichte Flüssigkeit und etwas gegen den Durchfall. Danach war auch wieder alles in Ordnung und ihr ging es prima. Sie hat stetig an Gewicht zugelegt, war aktiv und sehr verschmust. Vor ca. 5 Tagen beobachteten wir zunehmend, dass die kleine inaktiver wurde, nicht mehr mit ihrer Schwester spielte und sehr, sehr viel schlief. Erstmal dachten wir uns nicht so viel dabei und haben es auf die zu der Zeit starke Hitze bezogen. Irgendwann haben wir etwas gegoogled und sind da auf FIP gestoßen. Das machte uns direkt sehr große Sorgen, weil alle Symptome bis ins Detail passten. Wir sind dann mit der kleinen zur Nottierarztpraxis mitten in der Nacht gefahren. Dort wurde sie geröntgt und auf den Bildern war klar erkennbar, dass sich viel Flüssigkeit im Bauchraum befindet. Uns wurde nahegelegt die kleine bei unserem TA einschläfern zu lassen, was wir am Folgetag auch gemacht haben :(

Nun ist Sophie, ihre Schwester, ganz alleine bei uns und wir sind uns sehr unsicher wie wir nun vorgehen sollen. Neue Katze? Wann? All diese Fragen quälen uns aktuell. Sophie geht es augenscheinlich sehr gut. Sie spielt, frisst, ist zutraulich. Zeigt keine Symptome eine FIP, oder starker Trauer. Allerdings sind wir beide berufstätig und denken nun über den richtigen Zeitpunkt für eine weitere Katze mach, sowie über das Alter der neuen Katze. Wie würdet ihr Vorgehen? Vielen Dank schonmal im Voraus. Wir sind gespannt auf eure Antworten.

Liebe Grüße
 
A

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Erstmal aufrichtiges Beileid zum Verlust der kleinen Maus:sad:.

Ich kenne mich zwar mit FIP nicht so aus, weiss aber, dass viele TÄ - wenn sie nicht mehr weiter wissen...und das ist leider viel zu oft der Fall:mad: - mal eben auf FIP tippen.
Wurde denn alles an Diagnostik gemacht um wirklich sicherzustellen dass es FIP war?

So wie sich das liest, war das nicht das Nonplusultra an Diagnostik?
Flüssigkeit im Bauch kann einige Ursachen mehr als nur FIP haben.

Hat denn Sophie einen Coronatiter?
 
Ich denke hier gross über Missy zu sprechen lohnt sich nicht, denn auch wenn es kein FIP war, ist es nicht mehr zu ändern, dass die kleine über die RBB gegangen ist. Euer Verlust tut mir sehr leid!

Sophies Coronatiter solltet ihr dennoch bestimmen lassen...

Und zur 2.Katze. Unbedingt! Sophie ist erst 5Monate und daher noch ein Kind, sie braucht einen Spielgefährten. Dabei gilt: gleiches Geschlecht, gleiches Alter, ähnlicher Charakter.
Kannst auch hier ein Gesuch einstellen, wenn ihr bei euch in den Tierheimen nichts passendes findet. Ich denke einfach, all zu lange solltet ihr nicht warten. Auch wenn es euch schwer fällt, eine neue Fellnase in euer Herz zu schliessen, tut es für Sophie.
 
Vielen Dank.:)

Also neben dem Röntgenbild wurde vom TA noch das Bauchwasser punktiert, welches eindeutig Fäden zog und somit den Verdacht untermauerte. Diagnostisch wurde also schon einiges gemacht um die Diagnose zu sichern. Sophie wurde dahingehend noch garnicht untersucht. Sie hat aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Coronaviren, da sie ja auch die Katzentoilette mit Missy geteilt hat. Meine Befürchtung ist nun natürlich, dass auch bei Sophie die Mutation der Viren stattfindet. Das kann man allerdings weder voraussehen, noch untersuchen. Die Wahrscheinlichleit ist relativ hoch, aber es muss eben nicht zwingend passieren. Sophie ist grundsätzlich viel "robuster", als es bei der kleinen Missy der Fall war. Daher erhoffen wir uns, dass das Virus bei ihr eventuell nicht mutiert, weil ihr Immunsystem im Zweifel etwas stärker ist.

Das wir eine "neue", zweite Katze holen werden, steht für uns außer Frage. Wir sind uns nun nur sehr unschlüssig, wie lange wir warten sollten. Dazu kommt noch, das aktuell keine gleichaltrige zu finden ist. Nur kleine Kitten. Meint ihr es wäre problematisch ein kleines Kitten zu nehmen? Wo Sophie ja nun nicht mehr so klein ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es tut mir leid um Deine Missy. Es ist eine Sch... Krankheit :(

Ich schätze, Du hast Dich eingelesen bezgl. FIP und weißt, dass 80 % aller Katzen dieses Virus in sich tragen. Es ist halt nur dann gefährlich, wenn es mutiert. Insofern heißt das nicht zwingend, dass es auch bei Sophie mutieren wird.

Sophie ist nun 5 Monate alt. Ein 12 - 14 Wochen altes Katzenmädel könnte man schon dazu setzen. Wie wild und raufig ist Sophie denn? Spielt sie eher mädchenhaft oder nach Katerart?

Eine andere Möglichkeit wäre es natürlich auch, ein Herbstkätzchen des letzten Jahres dazu zu setzen. Vielleicht sogar besser, denn das Immunsystem ist dann schon ausgeprägter. Das Katzenmädel wäre dann zwar etwas älter, aber das wäre doch nicht so schlimm, wenn es sich um 3 oder 4 Monate handelt. Ich würde dann aber schauen, dass die Charaktere sich ähneln und dass die neue Katze sozialverträglich ist.
 
Vielen Dank erstmal für die Antworten.

Was das Spielverhaltrn von Sophie angeht, so schätze ich es als vorsichtig und eher mädchenhaft ein. Sie rauft zwar ganz gerne, hat aber bei der viel kleineren Schwester immer sehr vorsichtig und "respektvoll" gekabbelt :) Vom Spielverhalten von Katern, können wir allerdings nichts sagen, da wir da keinerlei Erfahrungen haben. Ich schätze es so ein, dass eine Zusammenführung mit einem kitten nicht problematisch sein dürfte. Kann es aber auch nur ziemlich subjektiv beurteilen.

Wie lange würdet ihr denn warten, bevor eine neue Katze einziehen sollte? Von einigen Wochen bis zu einigen Monaten liest man im Netz. Ich bin halt skeptisch, weil sich Sophie nicht alleine fühlen soll.
 
Hier ist das Spielverhalten von Katern und Katzen ganz gut beschrieben ;)

http://haustierwir.blogspot.de/2011/06/katzen-kater.html

Ich würde zunächst Sophie umgehend durchchecken lassen. Und den Titer bestimmen lassen.

Zu lange würde ich nicht warten. Und aus Sicherheitsgründen tatsächlich eher nach einem etwas älteren Mädel aus dem Herbst letzten Jahres schauen. Guck doch mal hier bei den Notfellchen rein oder gib selbst ein Gesuch auf http://www.katzen-forum.net/wohnungskatzen-not/ Entfernungen sind hier im Forum meist kein Problem (Fahrketten etc.)

Und eine Zusammenführung in dem Alter ist meist wirklich recht schnell durch. Ein oder zwei Tage lang fauchen und knurren und dann liegen sie sich in den Armen.
 
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Herzliches Beileid zum Verlust eurer Missy!

Die Diagnose nach der Punktion und sofort nachfolgende Euthanasie bei Missy wundert mich aber schon etwas. Normalerweise wird nach der Punktion die Rivaltaprobe gemacht, und das ist nix mit Fädenziehen, sondern es geht um eine Farbveränderung, anhand derer man das veränderte Coronavirus nachzuweisen versucht. (Letztlich gibt die endgültige Sicherheit über FIP nur noch die Obduktion, also eine Gewebeprobe aus den inneren Organen.)

Ein Coronatiter sollte bei eurer Sophie unbedingt erhoben werden, und zwar bevor das neue Mädel einzieht. Ein hoher Coronatiter besagt aber noch nicht, dass das Virus auch tatsächlich mutiert, und er sagt auch nicht mit hinreichender Sicherheit aus, dass tatsächlich die anderen Katzen im Haushalt mit dem Virus angesteckt werden.
Vielleicht kann dir die Userin Little Paws einmal die Erfahrungen mit ihrem Katerchen Paco und seiner Mitkatze Loona schildern, schreib sie ruhig einmal an.
Nach meiner Erinnerung hatte Loona, als Paco eingeschläfert werden musste, einen sehr hohen Coronatiter, der dann aber wieder zurück gegangen ist (falls es nicht ohnehin ein Messfehler gewesen sein sollte), aber ich habe die Einzelheiten leider nicht im Kopf.
Jedenfalls ist Loona heute eine sehr muntere und fröhliche Kätzin, die mit ihrer Kumpeline Vicky sehr gern spielt und kuschelt und auch mit Mitkaterchen Sam gut auskommt.

Alles Gute für Sophie!

LG
 
Von mir auch noch herzlich Willkommen hier im Forum.
Und mein Beileid zu deinem Verlust
Ich hatte mir damals eine Frist von sechs Wochen gesetzt innerhalb derer neue Katzengesellschaft einziehen sollte.
Aber mein Kater ist schon älter, bei einem so jungen TIer wie eurem sollte es nach dem Test vielleicht noch etwas schneller gehen
 
  • #10
Vielen lieben Dank! Allerdings erschließt sich mir noch nicht, wozu genau der Coronatiter bestimmt werden muss. Es ist ja lt. unserem Tierarzt so, dass die kleine Sophie mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ebenfalls die Viren in sich trägt. Ein Titer kann nun zwar sagen, dass dem so ist, aber sagt ja tatsächlich nicht mehr als das aus. Ob die Viren mutieren kann nicht bestimmt werden, weshalb ich mir die Frage stelle, ob es trotzdem zwingend erforderlich ist.

Bezüglich einer zweiten Katze haben wir uns nun eine Frist von 2-3 Wochen gesetzt. In dieser Zeit wollen wir Sophie beobachten. Ich hoffe einfach das die kleine - durch ihre robustere Erscheinung - etwas mehr Glück hat, als es bei Missy der Fall war.

Ich danke euch allen vielmals für eure Worte, Tipps und Anteilnahme.

LG Sven
 
  • #11
Ich würde ehrlich gesagt nicht einfach so eine weitere Katze dazu setzen.

Grund: Es gibt bei Coronaviren Stämme, die leichter FIP auslösen als andere. Wenn es bei euch tatsächlich FIP war, kann es sein, dass es sich um so einen Stamm handelt.
Wenn Sophie nun gerade ebenfalls akut mit den Viren infiziert ist, scheidet sie diese aus. Das heißt, sie kann den Neuzugang damit anstecken, und nachdem Katzen gerade bei der Erstinfektion mit Corona ein besonders hohes Risiko haben, an FIP zu erkranken, kann es sein, dass es dann euren Neuzugang erwischt.
Um den Neuzugang zu schützen, sollte man also testen, ob Sophie Viren ausscheidet, das geht über mehrfache Kotproben. Einen Titertest kann man begleitend machen, je höher der Titer, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie ausscheidet, ein sicheres Ergebnis bekommt man aber nur über Kotproben.
Das ist zwar nun doof für die Kleine, erst einmal einige Zeit allein zu sein, aber ohne Tests gefährdet man halt u.U. den Neuzugang.

Die meisten Katzen scheiden nur ein paar Wochen aus, danach hat sich das dann wieder erledigt und man kann eine neue Katze dazu setzen.

Sollte Sophie tatsächlich länger ausscheiden, müsste man neu überlegen und bei Zweitkatze und Klomanagement ein paar Sachen beachten (Zweitkatze möglichst schon zwei Jahre alt, möglichst getrennte Toiletten, möglichst Bentonitstreu etc.).

(Die Rivaltaprobe hat nichts mit Farbveränderung zu tun, sondern tatsächlich eher mit Fäden ziehen - wenn der Tropfen Eisessig nach unten sinkt, dabei zieht er dann rein optisch auch Fäden, ist sie positiv.)
 

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