Ich finde Du hast absolut Recht damit, dass wir das nur "annehmen", weil wir nichts wirklich gegenteiliges beobachten können bisher.
Aber ob das wirklich so ist, wissen wir schlicht und ergreifend nicht. Immerhin sind Katzen in der Lage aus Erfahrungen zu lernen und richten auch ihr zukünftiges Verhalten an diesen Erfahrungen aus. Sie müssen also schon so eine Art Konzept von Zeit haben, da sie sich ja an Vergangenes erinnern können und ihr Verhalten entsprechend anpassen. So gesehen macht die Katze in gewisser Weise schon Zukunftspläne, nämlich indem sie sagt: "War Kacke, mach ich nicht nochmal.". oder "War prima, wiederhole ich."
Außerdem wissen Katzen ja zB. sehr genau, wann was "dran" ist und können auch da eine Anpassungsleistung an veränderte Umstände vollbringen. Auch dafür braucht es ja ein Konzept von Zeit in irgendeiner Form.
Hier war mal eine Zeit lang jeden Abend eine rote Katze im Garten die nach Madamchen gerufen hat, jeden Abend um die gleiche Zeit kam sie an, hat sich hingesetzt und nach ihr gerufen. Bestimmt ne halbe Stunde lang oder so. Dann ist sie wieder gegangen und am nächsten Abend wiedergekommen. So lange, bis Madamchen sie erhört hat und raus gegangen ist zu ihr. Danach habe ich sie nie wieder gesehen, dafür ist Madamchen dann immer um die Zeit rausgegangen.
Hat diese Katze jetzt "zufällig" gehandelt? Oder hat die sich gedacht: "Hmm, heute hat es nicht geklappt. Versuche ich es halt morgen wieder...irgendwann wird es schon klappen."?
Ich denke zwar auch nicht, dass Katzen jetzt wirklich in dem Sinne über die Zukunft nachdenken, wie wir das tun, aber dass sie ein Konzept von Zukunft haben müssen in irgendeiner Form würde ich schon annehmen.
Anders wäre ja keine "Wenn>dann" Verknüpfung möglich. Das "dann" liegt ja in der Zukunft. Nicht in sonderlich ferner Zukunft, aber in der Zukunft. Ein gewissen Mass an vorausschauendem Denken kann man Katzen also ganz sicher nicht absprechen würde ich behaupten.
Und vielleicht "denkt" auch die "eifersüchtige" Katze vorausschauend, weil sie eben schon mal eine Erfahrung in die Richtung gemacht hat. Also so nach dem Motto: Wenn mein Mensch jemandem anders seine Gunst und Aufmerksamkeit schenkt, dann laufe ich Gefahr zu kurz zu kommen also muss ich das verhindern bevor es soweit kommt. Die Katze erinnert sich vielleicht einfach aufgrund einer Situation an eine ehemalige Situation, spürt, was sie da gespürt hat als Erinnerung und "interveniert" entsprechend. Und Konkurrenzerfahrungen untereinander machen ja in der Regel schon die Katzenwelpen, wenn sie bei der Mami trinken wollen. Wer sich da dauernd zurückdrängen lässt, wird ja auch nicht satt, wenn er Pech hat.