Dritte Katze richtig oder falsch?

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ocean gipsy

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20. August 2008
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Hallo ihr Lieben,

ich überlege schon eine Weile, aber weil ich nicht so ganz weiß, ob ich mit der Aufnahme einer weiteren Katze einen Fehler machen würde, frage ich euch um Rat.

Meine zwei Katzen sind mein Leben, aber oft auch sehr schwierig. Sie hatten vor mir einen sehr schwere Zeit, waren verwahrlost und sehr krank und mussten dann von PS zu PS. Ich habe nun bald drei Jahre gebraucht, um sie so lieb und zahm zu kriegen, wie sie jetzt sind. Aber beide sind immer noch sehr eigen, kratzen und beißen mich auch viel. Und obwohl sie ursprünglich mal zusammen gelebt haben (sie wurden jedoch auf den PS getrennt), mögen sie sich gegenseitig nicht sonderlich.

Deswegen habe ich überlegt, ob ein weiteres Tier ratsam wäre. Vielleicht würde eines meiner Tiere endlich einen Spielkameraden haben und ich bekäme vielleicht auch mal meine ersehnten Schmuseeinheiten.

Zu meinen Miezen mal was genaueres:
Die Katze, Minka, ist eher ruhig und zurückhaltend. Als sie zu mir kam, war sie sehr verspielt, aber seit der Kater da ist (oder seit sie älter geworden ist) wurde das weniger. Selten beginnt sie ein Spiel mit Charly, was aber letztendlich in Klopperei endet. Bei Menschen aportiert sie Bällchen (totaaaal süß!). Sie kommt heute manchmal auf den Schoß und ist dann sehr schmusig. Aber sonst darf man sie selten anfassen, da kriegt man schnell mal eine gewischt. Ich würde vermuten, dass sie bei einer neuen Katze faucht und knurrt, aber diese nicht anrührt. So war es zumindest als der Charly kam. Auch wäre es möglich, dass sie anfängt zu pinkeln wie zu Anfang, das würde dann direkt ihre Unglücklichkeit zeigen.

Der Kater, Charly, ist ein Raufbold und Meckerfritz. Er lässt jede seiner Launen an Minka aus, sie wird andauernd verprügelt (ich hab schon alles versucht, schimpfen, Wasserspritze, Badarrest, der nimmt sich davon nix an). Insbesondere spielt Eifersucht auf mich eine große Rolle. Wenn ich mich um Minka kümmere, lässt er an ihr die Wut aus, reißt sie sogar manchmal von meinem Schoß, wenn ich ihn nicht kommen sehe. Manchmal verprügelt er sie auch im Spiel (was sie ebenso blöd findet). Minka nimmt es ihm aber nicht lange übel - zwei Minuten unter dem Bett, dann hat sie es wieder vergessen. Sie kann sich wehren, weiß wann er wie drauf ist, und wenn er nichts im Schilde führt ist auch alles sehr friedlich zwischen den beiden.
Mich beschäftigt der Charly hingegen den ganzen Tag. Er tut alles für die Aufmerksamkeit, sodass ich mit ihm sogar gefühlte hundert mal täglich essen gehe und ihm beim Fressen den Popo streichel. Morgens schmeist er mich sogar brutal aus dem Bett, ich habe ständig blaue Flecken und Kratzer davon. Ansonsten bekommt er auch fast immer was er will, weil er sich so anstrengt mit seinem Mauen, Zupfen und Zerren. Ich kann einfach nicht anders, dieser Kater beherrscht mich. Auch beißt und kratzt er gerne schnurrend, er hat kein Gefühl dafür, was mir weh tut. Ansonsten darf ich ihn nur streicheln, solange er in Bewegung ist oder wenn er mal unter die Bettdecke kriecht.
Bei Fremden sind beide Tiere eher zurückhaltend bis ängstlich. Besonders Charly ist sehr schreckhaft bei Geräuschen und Bewegungen. Er kriegt jedes Mal einen halben Herzinfarkt wenn ich mich plötzlich bewege, als würde ich ihn schlagen, was ich nie getan habe.
Bei einer zweiten Katze schätze ich, dass er anfangs Angst hat, sie aber später ebenfalls als Spielzeug ansieht. Und das kann ja nicht jede Katze ab.

Zum einen liebe ich diese Katzen mit all ihren Fehlern mehr als alles in der Welt. Zum anderen fehlt mir aber was. Ich merke immer öfter, dass ich selbst zu sehr bei ihnen um Aufmerksamheit bettle. Ich beknutsche und beknuddel sie, was sie dann vielleicht gar nicht wollen.

Jedenfalls werde ich nächsten Monat wissen, ob ich eine feste Anstellung bekomme, dann also auch finaziell abgesichert und von der Meinung meiner Eltern (die strikt gegen Tiere sind, obwohl sie tierlieb sind) unabhämgig bin. Noch bin ich Studentin, aber wenn das klappt, dann hätte ich ab September eine Halbtagsstelle als Gymnasiallehrerin, also ca. 12h in der Schule, den Rest zuhause. Zeit wäre da wohl noch genug für die Katzen über. Meine Wohnung ist fast 70m^2 groß und bietet drei Kratzbäume (davon einen großen Petfun) und wiederum gefühlte hundert Katzenbetten.

Was mich natürlich nun hin und her reißt ist, dass ich nicht weiß, ob ich meinen Katzen einen Gefallen tue, wenn ich ein neues Notfellchen aufnehme. Würde es ihnen gut tun, wenn ein Spielkamerad da wäre, oder würde sie nur noch eifersüchtiger? Und welches Gemüt wäre das richtige? Sie würden meinerseits auf keinen Fall weniger Aufmerksamkeit bekommen, aber ob sie das auch so sehen?

Es tut mir leid, dass es jetzt so lang geworden ist. Nur wo ich schon so hin und her gerissen bin (und meine Katzen ja kenne), dachte ich, jedes Detail könnte wichtig sein. Ich hätte noch 10 Seiten mehr schreiben wollen. Und Katzen auf Probe kann man schlecht aufnehmen. Oder wäre es ratsam, sich als PS anzubieten und das Notfellchen, wenn alles gut geht, zu übernehmen? Ist sowas üblich oder würde ich damit einem Tierschutzverein eher nichts Gutes tun?

Danke für euren Rat, eure Erfahrungen und alles, was ihr mir dazu sagen könnt.
 
A

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Leider kann man im voraus nicht bestimmen, ob eine Zusammenführung gelingen wird. Persönlich würde ich keine 3. Katze dazunehmen, der Schuss könnte nach hinten losgehen. Andererseits wäre ein Kumpel für Deinen Kater vielleicht eine Entlastung für alle Beteiligten, die beiden könnten zusammen spielen und raufen. Ein gleichaltriger Kater mit ähnlichem Charakter käme in Frage.

Die Entscheidung liegt bei Dir.
 
Die Katze, Minka, ist eher ruhig und zurückhaltend. Als sie zu mir kam, war sie sehr verspielt, aber seit der Kater da ist (oder seit sie älter geworden ist) wurde das weniger. Selten beginnt sie ein Spiel mit Charly, was aber letztendlich in Klopperei endet.


Der Kater, Charly, ist ein Raufbold und Meckerfritz. Er lässt jede seiner Launen an Minka aus, sie wird andauernd verprügelt (ich hab schon alles versucht, schimpfen, Wasserspritze, Badarrest, der nimmt sich davon nix an). Insbesondere spielt Eifersucht auf mich eine große Rolle. Wenn ich mich um Minka kümmere, lässt er an ihr die Wut aus, reißt sie sogar manchmal von meinem Schoß, wenn ich ihn nicht kommen sehe. Manchmal verprügelt er sie auch im Spiel (was sie ebenso blöd findet).

Das liest sich sehr unausgewogen und mir tut die Katze leid.

Ich würde erst mal versuchen, das Verhalten des Katers zu normalisieren, damit er nicht ständig auf dem Trip ist und seinen Frust an der Katze auslässt.

LG
Claudia.
 
Danke schonmal für die lieben Antworten.

Ich habe einmal einen Kater auf einer Tierheim-Homepage gesehen, der wohl der Zwilling meines Charlys sein musste. Vom Aussehen und vom Charakter her. Ich hätte ihn am liebsten sofort geholt. Leider hatte der FIV, wie traurig.

Einerseits hätte ich Hoffnung, dass mein Charly ausgelasteter wäre mit einem ähnlichen Charaktertier an seiner Seite. Anderseits hätte ich auch Angst, dass dann beide auf die Miez losgehen 🙁.

Aber wie kann ich den Kater verändern? Ich habe es mit viel Aufmerksamkeit für ihn versucht, mit Schimpfen, Einsperren etc. Er hat da gar keinen Respekt vor mir, obwohl ich echt laut werden kann und auch schon mal den Hintern versohlt habe, als mir der Kragen platzte (mir gings da grad echt schlecht, hab's nur einmal und nie wieder gemacht). Feliway hab ich ausprobiert, aber keine Reaktion feststellen können (bis auf ausgiebiges Putzen). Ich habe es auch schon ein paar Wochen lang mit Bachblüten für beide versucht. Seitdem war es besser, also konstant hält sich der Streit nun soweit im Rahmen, dass die Mieze glücklich ist und aufgehört hat zu pinkeln. Aber ich weiß, dass sie sich den Charly am liebsten wegwünscht.:aetschbaetsch2: Doch ich könnte keinen hergeben und es auch keinem von beiden antun. Und ihnen geht es ja gut, oft sehe ich das vielleicht auch zu eng. Ich habe irgendwann bemerkt, dass die Mieze den Kater (wenn ich nicht hinsehe) auch provoziert. Sie ist also nicht ganz unschuldig, wie ich es vielleicht aus Versehen anfangs dargestellt habe. Nur macht sie das echt heimlich, damit nur der Kater Ärger bekommt 🙄.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut möglich, dass Minka von 2 Katern total untergebuttert wird 😎
Gib ihr auf jeden Fall Rückendeckung und Schutz, wenn Charly über die Stränge schlägt. Dränge ihn sanft ab und sperre ihn mal kurz weg. Er merkt dann schon, dass sein Verhalten unerwünscht ist.

🙂
 
Hi Ocean,

es muß eine klare Linie rein, mit klaren nachvollziehbaren Regeln für die Katzen.

Schreien, toben, körperlich maßregeln bringt garnichts, ausser Frust, der von einem Tier an das nächste Tier weitergegeben wird.



Nur macht sie das echt heimlich, damit nur der Kater Ärger bekommt .

Ich würde es nicht so vermenschlichen, sondern genauer hinschauen.

Du musst lernen zu verstehen, Du musst lernen das Verhalten zu lesen. Katzen haben eine klare Körpersprache.

Grenzen setzen ist wichtig, aber gleichzeitig muß dem Kater auch eine Ersatzhandlung angeboten werden, damit er lernt, daß erwünschtes Verhalten ausgiebig gelobt und unerwünschtes Verhalten ignoriert wird.


Viele Katzengruppen funktionieren nicht einfach so, der Mensch muß etwas dafür tun.

also konstant hält sich der Streit nun soweit im Rahmen, dass die Mieze glücklich ist und aufgehört hat zu pinkeln.

Glücklich wird die Katze nicht sein, sie ist vielleicht nur noch 90% gestresst, anstatt 100%.


Nur Du kannst entscheiden, ob die beiden Tiere miteinanderleben können, nicht gut finde ich, wenn Tiere miteinander leben müssen, weil der Mensch sich nicht trennen kann.

Wohnungskatzen, die sich prügeln, die unsauber werden, die ständig unter Stress stehen, werden langfristig körperlich krank z.B. Bluthochdruck, Nierenerkrankung, Herzerkrankung etc.

Freigängerkatzen könnten abwandern, Wohnungskatzen können das nicht und dann muß der Mensch hinschauen und entscheiden bzw. helfen.

LG
claudia
 
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Wie groß ist deine Wohnung, welche Fläche steht den Katzen zur Verfügung?

Wie ist die räumliche Gliederung? Welche Beschäftigungsmöglichkeiten stehen den Katzen zur Verfügung? Welche Rückzugsmöglichkeiten und Liegeplätze haben die Tiere?
 
Hallo. Danke für die vielen hilfreichen Antworten.

Ich muss zugeben, dass ich vieles anfangs falsch gemacht habe. Ich hatte nie zuvor Katzen, kannte nicht einmal jemand, der Katzen hielt. Somit musste ich die Körpersprache auch erst lernen. Früher war ich oft traurig, wenn ich eine gezimmert bekam. Heute weiß ich, wann ich es verdient habe, weil ich zum Beispiel aus den Augenwinkeln den Blick oder das Schwanzzucken sehe, aber nicht schnell genug aufhöre zu streicheln.

Ich würde es nicht so vermenschlichen, sondern genauer hinschauen.

Du musst lernen zu verstehen, Du musst lernen das Verhalten zu lesen. Katzen haben eine klare Körpersprache.

Grenzen setzen ist wichtig, aber gleichzeitig muß dem Kater auch eine Ersatzhandlung angeboten werden, damit er lernt, daß erwünschtes Verhalten ausgiebig gelobt und unerwünschtes Verhalten ignoriert wird.

Das Schimpfen und Getobe habe ich anfangs ausprobiert. Heute händel ich den Charly anders, das hilft ein bisschen, aber nicht richtig nachhaltig. Die beste Methode, so habe ich bemerkt, ist selbst ruhig bleiben und wenn ich Minkas Fauchen höre (also der Kater grad schon den Stiernacken vor ihr macht und sich aufgeplustert annähert), sage ich laut "Nein". Wenn das nicht hilft stehe ich auf.

Wenn der Kater durch das Wort Nein oder durch mein Aufstehen aufhört, sage ich etwas nettes, wie "Brav mein Schatz." Dann kommt er auch gleich zu mir gerannt und lässt sich steicheln oder wir spielen gemeinsam, sodass die Minka in Ruhe weiterschlafen kann. So funktioniert es, dass eine richtige Klopperei nur alle drei bis vier Tage einmal vorkommt. Es wurde aber noch nie einer verletzt und Haare lässt bei der Klopperei letztendlich am meisten der Kater (aber auch viel weniger als früher, nur mal so ein paar). Ansonsten leben wir sehr glücklich miteinander, es ist nur nicht so schön, wie es sein könnte. Zumindest haben die Katzen wenig voneinander.

Ich merke, dass es super schwierig ist, sich richtig und genau auszudrücken. Wenn ihr dabei wäret, wäre das leichter. Ich habe auch im Kontext einer neuen Katze alles verschärft dargestellt, um die Vor- und Nachteile für einen Neuzugang abwägen zu können. Das merke ich aber auch erst richtig durch eure Antworten.

Es gab zwar eine Zeit, wo ich überlegte, ob ich einen der beiden wieder abgeben muss, aber die haben wir überstanden. Die Minka erscheint mir heute sehr glücklich. Sie hat sich so stark verändert. Zwar ist sie ruhiger geworden (sie war damals aber auch noch ein halbes Kind), aber auch so dankbar und verschmust. Manchmal, ganz selten, kommt es sogar vor, dass sie dem Kater ganz nahe kommt und ihm das Ohr leckt. Dann weiß ich, dass alles ok ist. Der guckt natürlich immer ganz misstrauisch, bleibt aber wie versteinert sitzen und lässt sich von ihr putzen.

Manchmal geht die Minka auch her und lauert hinter der Tür auf den Charly und springt bei seinem Kommen plötzlich hervor, sodass er vor Schreck umfällt. Auch haut sie ihn mal von der Seite, aber nie feste. In diesen beiden Momenten erscheint sie dominant, denn er wehrt sich nicht, sondern liegt mit Puschelschwanz da und guckt nur.

Ich weiß auch nicht, warum sie so unterschiedlich sein können, warum im einen Moment der eine und im anderen der andere dominant erscheint. Aber des Katers Übergriffe behält man natürlich besser im Kopf, weil er erstens durchzieht (anders als sie) und weil sie dann so laut schreit, während er gar nichts sagt, wenn sie ihn haut. Deswegen auch das mit dem "heimlich", ich sehe es immer nur zufällig.

Bin ich nicht im Haus, so ist noch nie was passiert. Wenn sie agressiv streiten scheint immer nur um mich zu gehen. Aber meistens ist der Streit vom Kater spielerisch gemeint, aber die Miez mag halt nicht mit ihm spielen.

Wie groß ist deine Wohnung, welche Fläche steht den Katzen zur Verfügung?

Wie ist die räumliche Gliederung? Welche Beschäftigungsmöglichkeiten stehen den Katzen zur Verfügung? Welche Rückzugsmöglichkeiten und Liegeplätze haben die Tiere?

Ich habe 70m^2 mit zwei großen Zimmern, einer Wohnküche, einem länglichen großen Flur und einem winzigen Bad. Seit unserem Umzug aus einer kleineren Wohnung hierher ist es auch viel ruhiger geworden. Der Umzug selbst war auch klasse. Es ging nur über den Hausflur eine Tür weiter. So konnten die Katzen bei der Renovierung schon mal reinschauen und fühlten sich von anfang an wohl. Sie wollten nach dem Umzugstag nie zurück in die alte Wohnung. Seit dem Umzug ist aber auch Minkas Allergie weg. Es lag wohl am Schimmel. Ich habe gedacht, es wäre das Futter, was ihre ganze Haut kaputt macht, aber es war der viele Schimmel, wegen dem ich letztendlich auch umzog, da der Handwerker mich ignorierte und sagte, ich sei zu empfindlich. Ich denke, es spielt viel zusammen, dass es der Minka besser geht.

Insgesamt habe ich 3 Kratzbäume, davon 2 zum Schlafen. Einer ist der Nilay von Petfun, auf dem sie gerne gemeinsam liegen. Ansonsten sind überall Kuschelhöhlen und Katzenkissen verteilt. Aber auffällig ist, dass die beiden nie in getrennten Zimmern schlafen. Wenn ich da bin, sind sie fast immer bei mir. Und wenn ich nach Hause komme liegen sie immer im selben Zimmer. Im Bett hat jeder "seinen Platz". Die Mieze liegt neben dem Kopfkissen, der Kater auf meinem Popo. In der alten Wohnung waren auch andere Schlafplätze streng aufgeteilt, hier ist das nicht mehr so, sie liegen abwechselnd darin.

Beschäftigungsmöglichkeiten? Naja, bis auf mich gibt es rumliegendes Spielzeug und das Katzenheimkino "Degukäfig". Vor dem Nagerkäfig sitzt man auch gerne zu zweit und springt die Degus um die Wette an. Übrigens keine Sorge um die Nager, die erschrecken sich kein bisschen vor den Katzen, sondern provozieren eher noch, indem sie ganz nah an die Scheibe kommen und die Katzen angrunzen. Environmental enrichment für alle halt.

Im Grunde finde ich alles in Ordnung. Nur ist der Charly einfach oft unausgelastet. Er rennt viel mauend rum und will dann spielen. Ich habe dann aber oft das Gefühl, er will mich dann gar nicht als Spielpartner, sondern die Miez. Selbst beschäftigen tut er sich leider nie. Aber der Minka ist sein Spiel halt zu brutal.

Ich hätte das alles bedenken sollen, bevor ich den Kater aufgenommen habe. Aber ich dachte damals, dass die beiden sich wenigstens kennen und nur sie zusammen leben könnten, denn die Katze kam als Einzeltier zu mir und sollte als solches vermittelt werden. Ich war damals noch Pflegestelle, konnte sie aber nicht mehr hergeben. Hätte ich mehr von Katzen verstanden, hätte ich zum einen gewusst, dass die Minka keine Einzelkatze ist, sondern nur durch Vorgeschichte vor der Rettung (sie hatte Babys die alle an Katzenseuche erkrankt waren ebenso wie sie selbst und war wahrscheinlich deshalb so agressiv gegenüber anderen Tieren) bei der Tiervermittlung nicht sozial erschien, und dass eine ebenso liebe Katze besser zu ihr gepasst hätte.

Tja, die beiden waren für einen Anfänger echt eine Herausforderung. Aber daran bin ich nicht allein schuld. Ursprünglich wollte ich ein schmusiges, liebevolles Geschwisterpaar von Tiere in Not aufnehmen. Dann weinte mich eine Pflegestelle voll, weil sie in Urlaub musste und die Katzen stritten. Und schon war es geschehen. Ich wollte die Minka für die Urlaubszeit zur Pflege nehmen, weil ich erstens nicht nein sagen kann, zweitens dachte, ich lerne schonmal wie es sich mit einer Katze lebt. Aber dann war die Katze totkrank und die Pflegestelle unerreichbar. So nahm halt alles seinen Lauf. Und weil Minka eigentlich nicht die Katze war, die ich wollte (sie mochte mich damals nämlich auch nicht, denn sie mag keine Frauen, weibliche Besucher werden generell gemieden oder gehauen), ich sie aber nach der ganzen Krankenpflege auch liebgewonnen hatte, habe ich den Charly dazugenommen.

Lange Geschichte, tut mir echt leid. Aber man sieht ja, wieviele Details beim ersten Beitrag fehlten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß, viel zu viel zu lesen. Jetzt habe ich wohl mehr Verwirrung als Klarheit geschaffen. Aussagen zum Verhalten sind immer schwer und lang, hilfreicher wäre da eine knappe Statistik, aber wir sind ja leider keine Verhaltensforscher :verschmitzt:...
 
Hört sich doch eigentlich ganz gut an, mein Kater ist auch etwas unausgeglichen, aber sehr umgänglich, deswegen zieht vorrausichtlich im Herbst noch ein Katerchen bei uns ein.

Hast du schon geschrieben, wie alt die beiden Katzen sind? Kann auch sein, dass ich es überlesen habe.
 
Ich bin ja ein verpeiltes Kind. Schreibe 'nen Roman und vergess zu sagen, wie alt sie sind. Sie müssten jetzt schätzungsweise 5 Jahre alt sein. Beide wurden im Alter von 1 - 2 Jahren kastriert, der Kater wahrscheinlich eher mit 2, da er einen mächtigen Kopf und Nacken hat (ist doch eine Folge der Hormone, oder?).

Da fällt mir ein, ich habe mich noch gar nicht so intensiv über Sexualität bei kastrierten Katzen informiert. Gibt es da noch irgendwie den Drang, die Katze zu bespringen? Ich habe besonders im Frühling das Gefühl, dass er was bespringen will. Die Kastraten einer Freundin (beides Kater) machen das wirklich, so sagt sie. Ich dachte immer, dafür müsste auch eine rollige Katze anwesend sein.

Naja, ob nun ein dritter im Bunde gut oder schlecht für die beiden ist, kann wohl keiner sagen. Ich denke mal, es kommt darauf an, wie gut das Tier passt. Ist echt schwer zu entscheiden...
 
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