Das leidige Thema (FeLV-) Impfungen

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Vitellia

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So. Jetzt habt ihrs durch den OT-Thread geschafft, dass es mich doch noch mal interessiert, was so die Forenschaft zu meinen Überlegungen meint. 😅 Und vielleicht gibt es ja auch Menschen hier, die sich mit dem Thema Risiko von FeLV auskennen und noch hilfreichen Input geben können.

Wem das Thema zum Hals raushängt, möge diesen Thread einfach ignorieren.

Erstmal Grundsätzliches: Wir haben 3 Katzen - Fienchen (8), Willy (8) und Sally (3) - die in den ungesicherten Freigang gehen. Prinzipiell möchte ich alle für Freigänger empfohlenen Impfungen (RCP, Tollwut und FeLv) alle 3 Jahre verabreichen lassen. Bis zu welchem Alter überlege ich mir bei RCP und TW, wenn es soweit ist, zu FeLV siehe unten:

Meine Überlegungen zur FeLV Impfung:

Bei Sally ist die Sache einigermaßen klar, die gehört laut StikoVet als junge Freigängerin zur FelV-Risikogruppe, da bin ich also geneigt, sie (erstmal noch) dagegen impfen zu lassen (auch wenn ich mich frage, wie hoch das Risiko wirklich ist - sie war mW bisher noch in keinen einzigen Kampf mit anderen Katzen verwickelt).

Bei Willy und Fienchen sind nun in dem Alter, in dem laut StikoVet und/oder LMU München eine Impfung gegen FeLV nicht mehr unbedingt nötig ist. Allerdings wurden sie auch erst mit 4 Jahren erstmalig dagegen geimpft. Gilt das dann trotzdem?

Wenn ja, bin ich bei Fienchen geneigt, nicht mehr zu impfen , weil sie allem Streit aus dem Weg geht und eh nicht so sooo viel draußen ist. Ihr Risiko dürfte also sehr gering sein. Die letzte FeLV-Impfung war 2021.

Willy (letzte Impfung ebenfalls 2021) wird hin und wieder in den Kämpfe mit dem Nachbarkater verwickelt und hat schon ein paar Wunden davon getragen. Da überlege ich jetzt, wie hoch sein Risiko ist und ob ich nicht doch noch einmal impfen lasse.

Ergeben diese Überlegungen für euch irgendwie Sinn? Was ist eure Meinung dazu?
 
A

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Ich würde es vom Alter abhängig machen, nicht von der "Kampflage", da es keinen Kampf braucht damit FelV übertragen wird.

Man sagt halt, dass Katzen höheren Alters da von Haus aus geschützter sind (die genaue Begründung müsste ich jetzt selbst nachlesen, ich fand sie aber einleuchtend), wohingegen Jungkatzen gefährdeter sind.

Die FelV Impfung schützt ja eh nicht wirklich vor einer Ansteckung, sondern sie sorgt nur dafür, dass die Katze das Virus besser bekämpfen kann (also so ähnlich wie die Coronaimpfung). Ältere Tiere scheinen das aufgrund ihres insgesamt entwickelteren Immunsystems eh besser hinzubekommen, was die Impfung dann im Grunde ein Stück weit obsolet macht.
 
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Soweit ich weiß, sind ältere Katzen weniger empfänglich gegenüber dem Virus als junge Katzen.
Außerdem gibt es regionale Unterschiede, was die Häufigkeit des Vorkommens betrifft. Vielleicht wissen die Tierärzte in der Gegend, ob es eher ein Risikogebiet ist oder nicht.
Die Prävalenz wird für Deutschland derzeit mit 1%-2% angegeben.
 
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Ich würde es vom Alter abhängig machen, nicht von der "Kampflage", da es keinen Kampf braucht damit FelV übertragen wird.
Meine Überlegung war halt, dass der Virus ja nur sehr kurz an der Luft überlebt. Das heiß - solange die Katzen draußen nicht in engeren Kontakt mit anderen Katzen kommen (was ich abgesehen von Willys Kämpfen mit Nachbars Kater bisher nicht beobachten konnte), dürfte das Risiko doch eher gering sein. Beide Katzen sind ja eh eher häuslich veranlagt und eher defensiv unterwegs (Willys Wunden waren immer eher am Rücken/Poppes, Fienchen hält meines Wissens Abstand zu fremden Katzen). Ich weiß natürlich nicht, was nachts oder 3 Gärten weiter so abläuft ... Aber eigentlich wäre das Risiko (wenn sie nicht geimpft wären) im Haus dann ja größer, weil sie da alles miteinander teilen ... Oder hab ich da einen Denkfehler?

Man sagt halt, dass Katzen höheren Alters da von Haus aus geschützter sind (die genaue Begründung müsste ich jetzt selbst nachlesen, ich fand sie aber einleuchtend), wohingegen Jungkatzen gefährdeter sind.

Die FelV Impfung schützt ja eh nicht wirklich vor einer Ansteckung, sondern sie sorgt nur dafür, dass die Katze das Virus besser bekämpfen kann (also so ähnlich wie die Coronaimpfung). Ältere Tiere scheinen das aufgrund ihres insgesamt entwickelteren Immunsystems eh besser hinzubekommen, was die Impfung dann im Grunde ein Stück weit obsolet macht.
Und dafür ist es auch egal, ob sie als Kitten grundimmunisiert wurden oder, wie unsere, erst mit 4 Jahren? Weiß das jemand?

Soweit ich weiß, sind ältere Katzen weniger empfänglich gegenüber dem Virus als junge Katzen.
Außerdem gibt es regionale Unterschiede, was die Häufigkeit des Vorkommens betrifft. Vielleicht wissen die Tierärzte in der Gegend, ob es eher ein Risikogebiet ist oder nicht.

Tja, das ist so eine Sache. Wir wohnen hier quasi zwischen 2 Dorfpraxen (beide 5 Minuten mit dem Auto entfernt). Die eine TÄ meint, in den letzten Jahren hätte sie keine FeLV-Fälle gehabt.
Die andere meint auf jeden Fall (alle 3 Jahre) impfen, auch ältere Katzen, weil die besonders arg dran sind, wenn sie es dann doch bekommen.
 
Und dafür ist es auch egal, ob sie als Kitten grundimmunisiert wurden oder, wie unsere, erst mit 4 Jahren? Weiß das jemand?

Soweit ich weiss ist das egal. Wenn sie erst mit vier Jahren grundimmunisiert werden, dann hatten sie halt vorher ein höheres Risiko, aber einen anderen Unterschied macht es wohl nicht.
 
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Oder hab ich da einen Denkfehler?

An sich stimmt das was Du denkst meiner Meinung nach schon, nur dass das Risiko halt eh mit dem Alter deutlich abzunehmen scheint.

Und draußen wäre ja zB. auch das direkt nacheinander aus einem Napf fressen ein Risiko. Wenn die also irgendwo in der Nachbarschaft ab und an mal Schlange stehen, um direkt nacheinander Futter abzugreifen, dann reicht bereits das für einen Viruskontakt aus. Die Virusexpositon ist dann halt geringer, als wenn sie das dreimal am Tag tun und in dem Fall schütz dann auch die Impfung ganz gut.
 
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OK. Gehen wir also mal davon aus, hier ist kein Risikogebiet und Willys sporadische Auseinandersetzungen erhöhen das Risiko auch nicht signifikant.

Jetzt sind sie ja das letzte Mal 2021 gegen FeLV geimpft worden, also mit 6 Jahren. Würdet ihr nun noch 1x impfen und dann aufhören oder jetzt schon gar nicht mehr impfen?
 
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Grundimmunisiert ist grundimmunisiert, egal in welchem Alter, würde ich meinen. Und bei höherem Alter fallen ja sogar die maternalen Antikörper weg, die sonst mal gerne stören.
Die Aussage der Tierärztin verstehe ich nicht, dann es heißt ja, dass bei den älteren Katzen die Impfung vermutlich nicht mehr nötig ist, egal ob geimpft oder ungeimpft, da sie manchmal eine Immunität auszubilden scheinen.
 
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Die Aussage der Tierärztin verstehe ich nicht, dann es heißt ja, dass bei den älteren Katzen die Impfung vermutlich nicht mehr nötig ist, egal ob geimpft oder ungeimpft, da sie manchmal eine Immunität auszubilden scheinen
Ja, das hat mich auch ein wenig gewundert. Ich tendiere da aber auch eher der StikoVet zu folgen.
 
  • #10
Würdet ihr nun noch 1x impfen und dann aufhören oder jetzt schon gar nicht mehr impfen?

Ich würde es noch einmal machen lassen und dann damit aufhören. Aber wenn es eh keine Fälle bei Euch vor Ort gibt, dann kannst Du es meiner Meinung nach auch direkt lassen, denn wo kein Kontakt, da kein Risiko. Ist und bleibt halt ne Abwägungssache. 🤷‍♀️

Wie impft die Praxis denn? All in one? Oder alles einzeln? Das würde meine Entscheidung auch mit beeinflussen, denn jede Injektion birgt halt ein Risiko, das scheint mittlerweile zumindest ziemlich klar erwiesen zu sein.
 
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  • #11
Und wenn du spaßeshalber informationshalber den Antikörpertiter bestimmen lässt?
 
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  • #12
Wie impft die Praxis denn? All in one? Oder alles einzeln? Das würde meine Entscheidung auch mit beeinflussen, denn jede Injektion birgt halt ein Risiko, das scheint mittlerweile zumindest ziemlich klar erwiesen zu sein.
Alles einzeln.

*laut denk*:
Mein Plan war jetzt eigentlich, die FeLV-Impfung auf dieses Jahr vorzuzehen. Eigentlich wäre sie nach meinem Plan erst nächstes Jahr dran (der weicht ein wenig von den Herstellervorgaben ab). Nächstes Jahr wäre dann (laut Hersteller und mir ^^) regulär Tollwut für alle dran (ich versuche gerade, die Impfungen einigermaßen geschickt zu verteilen ....)
Das hieße dann also: 2023 FeLV, 2024 TW, 2025 RCP, 2026 FeLV (nur für Sally) usw.

Wenn das mit dem Risiko der einzelnen Injektionen aber so stimmt, wäre es natürlich eine Überlegung, für nächstes Jahr nach einer Kombi-Impfung TW und FeLV zu fragen (gibt es sowas überhaupt?)

Und wenn du spaßeshalber informationshalber den Antikörpertiter bestimmen lässt?
Das wäre natürlich auch eine Überlegung wert ...
 
  • #14
gibt es sowas überhaupt?

Es gibt Impfstoffe die man gemeinsam verimpfen kann, das sind keine Kombiimpfstoffe wie zB. RCP sondern schon einzelne Impfstoffe, die man aber in einer Injektion verabreichen kann. Ob das möglich ist kommt auf den Impfstoff und den Hersteller an.

Meine TA verimpft zB. nur Impfstoffe von PureVax, die sind ohne Adjuvanzien und können kombiniert werden.

https://haustiere-impfungszentrum-hamburg.de/wp-content/uploads/2020/06/purevax-ta-broschuere.pdf

Sie hat mir das auch mal erklärt, dass nicht nur die Adjuvanzien in Verdacht stehen eine Sarkombildung zu begünstigen, sondern dass im Grunde jede Injektion als Risiko gilt.
 
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  • #15
Meine TA verimpft zB. nur Impfstoffe von PureVax, die sind ohne Adjuvanzien und können kombiniert werden.
Ah, gut zu wissen - unsere eine Praxis nutzt auch PureVax. Ich bin dieses Jahr für die RCP-Impfung um Willys Willen bei einer anderen Praxis gewesen, weil die näher liegt, die nutzen Virbagen, aber prinzipiell wäre mir PureVax schon lieber.
Ich frag mal, ob die TW und FelV auch zusammen impfen würden.
 
  • #16
Das Thema FelV-Impfung find ich auch immer spannend und bin mir da auch noch nicht so ganz sicher, wie verfahren.

Hier leben Tigger (~10) und Wendy (~9). Tigger hat die Grundimmunisierung und wurde danach auch noch regelmäßig geimpft. Bei der letzten Impfung hat die TÄ dann von sich aus gesagt, dass Tigger jetzt eigentlich immun genug sein müsste und keine Impfung mehr braucht, außer er wäre einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Ich habe dann gesagt, dass er ja öfter in Kämpfe verwickelt ist (hier kommen immer mal wieder unkastrierte Streuner durch) und so kamen wir zum Schluss, dass er weiterhin geimpft werden sollte.

Wendy wiederum wurde erst mit 7 Jahren eingefangen und wurde dann auch nie gegen FelV geimpft, meine TA-Praxis sagt, dass ein ehemaliger Streuner in dem Alter eh schon genug dem Virus ausgesetzt war und längst eine Immunität aufgebaut hat und dementsprechend keine Impfung braucht. Das klang für mich auch plausibel und dementsprechend haben wir sie nicht gegen FelV impfen lassen.

Wie ich jetzt allerdings weiter mache, ob Tigger immer noch in einem gewissen Rhythmus die Impfung bekommen soll oder ob es jetzt auch mal gut ist, da ich jetzt auch schon länger keine Kämpfe mehr beobachten (bzw Wunden entdecken) konnte. Bei Wendy denke ich nicht, dass es Sinn macht, jetzt aufeinmal damit anzufangen.
 
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  • #17
Wie ich jetzt allerdings weiter mache, ob Tigger immer noch in einem gewissen Rhythmus die Impfung bekommen soll oder ob es jetzt auch mal gut ist, da ich jetzt auch schon länger keine Kämpfe mehr beobachten (bzw Wunden entdecken) konnte. Bei Wendy denke ich nicht, dass es Sinn macht, jetzt aufeinmal damit anzufangen.
Würde ich auch nicht machen. Ich denke, ich lasse Willy jetzt noch einmal impfen (Sally sowieso) und frage bei Fienchen, was die TÄ meint. In 3 Jahren gibt es dann ja vielleicht eh wieder neue Erkenntnisse.
 
  • #18
Ich hänge mich hier mal mit dran:

Ihr sprecht von Empfehlungen der StikoVet und/oder LMU München in Bezug auf eine Impfung gegen FeLV, die sich wohl bei jungen Freigängern dafür aussprechen. Sind das Empfehlungen für Deutschland oder kann man die auch auf Gebiete übertragen, bei denen FeLV noch verbreiteter ist?

Ich frage, weil sich unsere Kater auch öfter in Spanien aufhalten und da ist FeLV ein noch viel größeres Problem als in Deutschland. Wir haben einen 1- und einen 11-jährigen Kater. Der 1-jährige braucht die Impfung auf jeden Fall, klar. Bis zu welchem Alter würdet ihr ihn schützen bei gleichbleibenden Lebensumständen? Und was ist mit dem Senior?
 
  • #19
Ich würde wahrscheinlich erstmal bei Tierärzten und Tierschützern vor Ort nachfragen, wie die die Risikolage einschätzen. Im Zweifel würde ich in dem Fall aber wahrscheinlich eher impfen lassen (und in 3 Jahren neu überlegen).
 
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  • #20
Mein Kenntnisstand war, dass ab 7J. eine Leukose-Impfung nicht mehr sinnvoll ist und mehr belastet, da ab dann schon altersbedingt genug Immunität aufgebaut ist. Der junge Spunt, klar, der braucht die Impfung auf jeden Fall und bekam sie ja auch schon (wird natürlich noch mal aufgefrischt).
 

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