Animal-help-Espania gibt 8 Wochen alte Kitten ab?

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Bin bei meinem nächtlichen Streifzug auf diese Anzeige bei Kijii Bayern gestossen

http://bayern.kijiji.de/c-Tiere-Katzen-Hauskatze-Lukas-W0QQAdIdZ142436728

Lukas ist nur einer von vielen Kitten, die von der Tierschutzorga im Alter von 8 Wochen bei kijiji eingestellt sind. Ich war recht verdutzt. Was ist mit der Doktrin, dass Kitten erst im Alter von 12 Wochen abgegeben werden sollen? Ich sehe die 8 Wochen / 12 Wochen-Debatte nicht so eng wie viele andere hier und könnte mir vorstellen, dass die Kittenschwemme einfach zu dieser Massnahme zwingt, heisst besser 2 8 Wochen alte Kitten unterbringen und dann wieder Platz haben für die anderen, die noch gefunden oder gerettet werden. Insofern habe ich persönlich kein Problem damit. Aber, was ich einfach nicht klar kriege ist, dass gerade bei kijiji der Normalo mit wenig Katzenerfahrung sich sein Tier aussucht und wenn dann da von einer TSO Katzen mit 8 Wochen vermittelt werden, ist das dann nicht kontraproduktiv, wenn wir hier im Forum die Leute zu überzeugen versuchen die Kitten erst ab 12 Wochen zu nehmen, quasi schlechte Vorbildfunktion? Oder muss die Altersgrenze doch wieder neu definiert werden? Ich habe die Frage für mich noch nicht klären können, zumal ja auch mein 8-wöchiger "Sozialkrüppel" Mac der sozialste Kater ist, den ich kenne.

Andrea
 
A

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Nicht wirklich.
Trotz Kittenschwemme sollten katzen nicht vor 12 Wochen abgegeben werden.
Ich bin fast schon für 16 Wochen - dann könnte man zumindest die gesunden, kräftigen Kitten sogar schon kastriert abgeben.
Für mich immer noch das A und O.
 
Ich sehe das auch so, wie Katrin.
Vorallem frag ich mich, wie Katzen so früh in Deutschland eingeführt werden können... :confused:
 
Für mich hört sich das so an als ob man schonmal ein zu Hause sucht und nicht das sie schon mit 8 Wo abgegeben werden.
Wenn man rechnet bis die VK gekaufen íst und die KItten gereist sind, sind doch meistens 4 Wochen vergangen
 
Für mich hört sich das so an als ob man schonmal ein zu Hause sucht und nicht das sie schon mit 8 Wo abgegeben werden.
Wenn man rechnet bis die VK gekaufen íst und die KItten gereist sind, sind doch meistens 4 Wochen vergangen

Stimmt, das kann auch sein. Aber die Miezen dürfen ja trotzdem erst mit 15 Wochen ausreisen. Die wenigsten werden ja bereits in einer PS geboren :confused:
 
wenn das mutter tier dabei ist auch schon früher

Die Mutter muss dann eine gültige Tollwutimpfung haben, die mindestens 21 Tage alt ist und die Babys müssen bereits in einem Haus geboren worden sein und dürfen nicht mit anderen Katzen in Berührung gekommen sein. Nur dann dürfen sie ohne Tollwutimpfung unter 12 Wochen einreisen. Das muss von einem Tierarzt mit einem Zertifikat bestätigt werden.
 
Die hiesigen Tierheime geben ihre Kitten auch mit 8 Wochen ab. Fand ich auch etwas supsekt. Auf die frage hin warum man denn Kitten mit 8 Wochen abgibt, die ja eigentlich bis zur 12. Woche bei der Mutter sein sollen, kam nur irgendeine genuschelte Antwort, von wegen es ja doch möglich die Zwerge so früh abzugeben und überhaupt, ich soll mich nicht so anstellen ... :rolleyes:
 
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Naja oft haben die Kitten ja keine Mama.
Dann finde ich es auch nicht verwerflich wenn sie mit Kumpel oder zu einem Kumpel vermittelt werden bevor sie 12 Wochen alt sind.
 
also wir geben momos kids auch nicht vor 12 wochen (eher mit 14 wochen) ab.
sind ja nicht meine eigenen sondern auch nur pflegekatzen. ''mein'' verein ist aber auch dafür die kitten nicht zu früh abzugeben. vorallem wenn die mama noch dabei ist, sollten die das so lange wie möglich geniessen können.

handhaben wir übigens auch so bei mutterlosen katzen.
 
  • #10
Naja oft haben die Kitten ja keine Mama.
Dann finde ich es auch nicht verwerflich wenn sie mit Kumpel oder zu einem Kumpel vermittelt werden bevor sie 12 Wochen alt sind.


Also die Kitten beim TH umme Ecke, die hatten ihre Mama auf jeden Fall mit dabei! Und da find ichs schon ziemlich unmöglich!
 
  • #11
Ich hoffe, daß Andrea von AHE bald Gelegenheit hat, sich auch zu äußern... :oops:
 
  • #12
  • #13
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  • #15
@ Ralf, ne interessante Ausführung, aber hier gehts doch eher um Impfung und Kastration. Und das kann mit 8 Wochen nicht passiert sein.

Die Kitten sind ja meist noch nicht mal mit 14 oder 16 Wochen reisefertig, denn sie werden selten am Geburtstag gefunden. Und da sie zur Reise auch noch Tollwut haben müssen, unmöglich.

Grade bei Kijji werden unkastrierte und nicht fertige Kitten ohne Ende "verscherbelt" von dubiosen Leuten, da muß sich kein TSV noch anschließen. Denn dann wird das Elend ja nur nach D verlagert..

Im nächsten jahr gibts dann bei Kijii Kitten von unkastrierten Katzen spanischen oder portugisischem Ursprungs..:eek::eek::eek:
 
  • #16
Frage ist ja auch was ist besser?
Im Tierheim ist meist nicht Zeit sich intensiver zu kümmern, besonders nicht im Sommer wo die TH`s doch meistens überlaufen.
Dann doch lieber die Kitten mit 8 Wo. in ein behütetes zu Hause geben.
Ich habe gerade selbst ein Kitten aus dem TH aufgenommen das Ataxie hat.
Die zweite Impfe und die Kastra später wird vom TH gemacht und natürlich wird kontrolliert ob man auch wirklich kommt!
LG
 
  • #17
Hallo ihr Lieben

Ich habe eben mit Alice über diese Thematik gesprochen. Sie möchte sich gerne dazu äußern und hat mich gebeten, ihren Text hier einzustellen:

"Hallo an alle,

ich wundere mich immer über so einiges in den Foren, möchte aber trotzdem meinen Kommentar abgeben. Und ich möchte mal meinen Alltag (in der Vermittlung) und den der Pflegestellen schildern.
Vielleicht hört dann dieses Schwarz-Weiß denken mal auf, denn das kann man sich - meiner Ansicht nach - im Tierschutz nicht leisten.

In Spanien - sowie in Deutschland und vielen anderen Ländern - ist gerade Hochsaison. Leider. Lauter ausgesetzte Tiere. Es werden täglich Tiere abgegeben, gefunden, aus den staatlichen Tierheimen geholt, die verzweifelt an alle Tierschutzorganisationen appellieren.

Es sind kleine Katzen, manchmal noch Flaschenaufzuchten.
Sie sind vielleicht eine Woche alt, vielleicht auch schon 5-6 Wochen, die Tierschützer in Spanien von der Straße retten. Wir haben Pflegestellen in Deutschland und in Spanien. Manchmal sind die Pflegestellen bis an die Grenze belegt und es kommen trotzdem noch verzweifelte Anfragen, ob nicht die eine oder andere Katze noch unterkommt.

Die Katzen kommen auch schon jünger nach Deutschland auf Pflegestellen. Sie sind dann gechippt. Pflegestellen nehmen sie auf und wie man sich denken kann, haben sie eine bessere Chance als Kätzchen im Tierheim. Aber auch in Spanien nehmen viele Tierheimmitarbeiter Kätzchen mit nach Hause, damit sie eine gute Betreuung haben. Es wird alles Menschenmögliche getan, damit die Tiere eine gute Unterbringung haben.

Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Punkt. Warum soll ich ein Kätzchen nach der ersten Impfung auf einen verantwortungsbewussten und liebevollen Endplatz nicht vermitteln, der genauso gut betreut wie eine Pflegestelle. Wichtig ist, die Tiere haben alle keine Mutter. Wenn der Interessent zwei geimpfte Tiere nimmt und mit uns Kontakt hält, wenn etwas ist, dann bietet er vielleicht sogar noch bessere Chancen als eine Pflegestelle in Spanien mit 20 Kätzchen. Und natürlich kann diese Pflegestelle dann wieder weitere Tiere aufnehmen. Auch bedeutet es nicht, dass wenn ich ein Tier inseriere, es sofort vermittelt ist. Meist kommen Anfragen erst nach ein bis zwei Wochen, dann noch eine Vorkontrolle und schon sind zwei bis drei Wochen vorbei.
Aber wir haben auch schon Tiere mit 8 oder 9 Wochen abgegeben. Die Endplätze waren genauso gut informiert, hatten gute Tierärzte und haben alles Menschenmögliche für die Tiere gemacht. Ich liebe unsere Katzen und freue mich, wenn jeder Endplatz sich genauso bemüht wie wir.

Für mich ist Tierschutz folgendes:

Endplätze zu finden, die wissen, dass der Tierschutz nur den ersten Schritt für das Leben der Tiere gemacht hat. Alle weiteren Schritte geht der neue Besitzer.
Endplätze zu finden, die keine perfekten Tiere haben möchten, sondern helfen möchten, einem Tier ein Chance zu geben, einen Beitrag zu leisten, der mit Arbeit und Mühe, aber auch mit viel Belohnung verbunden ist. Der vielleicht auch Krankheit und Leid mit einschließt, aber der dem einzelnen Tier eine schöne Zeit gibt, egal wie lange sie ist.

LG
Alice

P.S.: Etwas was mich im letzten Jahr sehr erschüttert hat und sehr zum Nachdenken angeregt hat.
Siggi hat im April aus einem staatlichen Tierheim ca. 15 Kätzchen herausgeholt. Es waren ca. 70-100 Kätzchen dort.
Im Juni war sie wieder dort. Nur noch ein paar Kätzchen waren da. Ich habe mich (naiv wie ich war) gefreut, dass so viele übernommen wurden.
Siggi hat mich aufgeklärt. Die meisten waren zu klein und sind aufgrund mangelhafter Versorgung verstorben. Es gab nicht genügend Pflegestellen und Auslandsorganisationen. Ein 2 Wochen altes Kätzchen kommt mit zweimaliger Fütterung am Tag nicht durch. Auch brechen Seuchen bei der Menge an Tieren im Tierheim aus.
Ich habe dieses Bild immer vor Augen. Und bin oft verzweifelt und verzagt. Und arbeite trotzdem jeden Tag weiter.
Jedes Tier, das länger auf einer Pflegestelle bleibt, blockiert einem anderen Tier den Pflegeplatz. Gleichzeitig möchte ich schöne Plätze. Ich habe z.B. den Anspruch, niemals ein Kätzchen in Einzelhaltung zu vermitteln.
Aber mit diesem Zwiespalt muss ich und jeder andere im Tierschutz jeden Tag leben. Wir wägen immer ab. Und jeder Fall ist verschieden. Aber damit muss ich mit meinem Gewissen klar kommen.

Nur würde ich mir von Euch noch etwas wünschen. Arbeitet im Tierschutz mit. Es ist leicht von außen Stellung zu beziehen. Aber wenn man mitten drin steckt, wird alles so viel schwerer. Und es macht trotzdem so viel Freude, die ich nicht missen möchte."


Auch ich möchte mich noch dazu äußern.
Alice Beispiel mit den verstorbenen Katzenbabies: Ich kenne dieses Tierheim, war schon zweimal dort und es gehört zu den TH, die mir den Magen umdrehen, wenn ich nur daran denke. Wir haben Hunde von dort auf unserer Seite zur Vermittlung. Ich darf gar nicht daran denken - an das Fressen dort, welches mit Schaufeln aus Schubkarren in die Zwinger geschaufelt wird, den Geräuschpegel dort, der Dreck. Dort hat kaum ein Katzenbaby eine Überlebenschance, geschweige denn ein Welpe. Und trotzdem wird versucht, dort die Tiere irgendwie zu versorgen, in der Hoffnung, dass eine TSO kommt und einige mitnehmen kann. Spanier gehen dort nicht hin um Tiere zu holen. Wen´s interessiert, ich habe dieses TH in meinem Tagebuch erwähnt, auf der AHE-Seite > TH Asoka > Helferlein in Asoka > 27.05.2009
Nun sind die Kitten tot. An Seuche gestorben, verhungert oder vertrocknet. Ich war in anderen TH in Spanien, da lagen tote Katzen in den Zwingern, die Kitten spielten um sie herum. Und wie Alice schon sagte, wenn man von dort welche retten kann, und sie auf eine Pflegestelle bringen kann oder sogar einen Endplatz, der sich liebevoll um sie kümmert, die Nachimpfung macht und wo dieses Kitten eben Nr 1 ist, warum sollte man dann ein kitten nicht auch mit 8 oder 10 Wochen abgeben. Bei einem Züchter, wo die Kleinen behütet bei Mama sein können, würde ich das auch nicht machen. Aber wenn die Mama gar nicht da ist, und das Kleine vielleicht noch in der Quarantäne sitzt, sogar alleine, weil seine Geschwister verstorben sind... was spricht dagegen? Soll man es dort sitzen lassen, bis es sich auch noch was einfängt? Nur damit es ein oder zwei Wochen älter ist? Die Geb-Daten sind geschätzt, wer will das genau nachrechnen können?
Ich habe so viele Kitten sterben sehen. In Asoka vor ein paar Wochen, als ich dort war, hat von einem Fünfer-Wurf ein einziges Kitten überlebt: Ultimo, der kleinste und schwächste von allen hat´s geschafft - er lebt und sucht nun ein Zuhause. Er wurde schon mit 5 Wochen auf die HP gestellt und inseriert - nun ist er 11 Wochen alt, und es gibt nicht mal eine Anfrage für ihn.

So, genug, sonst liests ja keiner mehr.
Wer Fragen hat, fragt bitte einfach nach...

Liebe Grüße,
Andrea und i A von Alice
 
  • #18
Nun möchte ich auch gerne noch etwas dazu sagen.
Ich stimme mit Muecke ziemlich überein. Wer von euch kann sich in die tatsächliche Lage hier hineinversetzen?

Meine Meinung dazu:
Hier werden Threads eröffnet, in denen über Auslandskatzen spekuliert wird. Über mögliche Krankheiten, Infektionen (die oft auch durch die klimatische Umstellung kommen), Pilze, Würmer, andere Parasiten...
Zudem: würde ich hier in meine Gruppe weitere Pflegekatzen aufnehmen, würde es mit Sicherheit auch sofort Kontra geben. Und ich bin hier vor Ort, mitten im Elend! Aber ich bin voll! Ich kann meiner Gruppe auch nicht ständig so etwas zumuten! Und wie mir geht es vielen spanischen Tierschützern. Wobei die mit Sicherheit nicht so zimperlich sind, wie ich!

Mein Gott, schaut euch eine ganze Weile die Situation hier vor Ort an!!! Da wärt ihr über jedes Kätzchen froh, das mit 8 Wochen vermittelt wird. Dieses Kätzchen hat eine Chance! Eine Chance, die so vielen anderen hier verwehrt bleibt!!! Die diese Chance nie erhalten werden!!!

Ich sehe hier mitten in Andalusien täglich das entsetzliche Elend! Mir werden spasseshalber kleine Kätzchen angeboten, 2 Wochen alt, alle schwarz, 5 Euro für 5 (!) Ich kann sie dann aber doch umsonst mitnehmen, da sie sonst ja doch ertränkt etc. werden müssten. Diese Katzen haben null Chance! Und diese Katzen findet man hier an jeder Straßenecke.

Sehr sehr oft werde ich zur Zeit gefragt, warum meine 5 Katzen keine Babys haben :eek:
Die Tierschutzarbeit wird sich hier noch über viele viele Jahre/Jahrzehnte hinziehen... so traurig das ist. Kaum einer hier weiss verantwortlich mit "seinem" Tier umzugehen.

Und Warum? Warum soll nicht ein kleines Kätzchen mit 8-10 (dann meist) Wochen von hier weitervermittelt werden? Die meisten Kitten leben sowieso schon lange nicht mehr bei der Mutter. Warum soll das Kätzchen nicht in Dtld weitersozialisiert werden? Dort hat es eine Zukunft! Hier in den meisten Fällen nicht!!! Hier hat es in den meisten Fällen nicht mal genug zu fressen und muß im Babyalter schon ums Überleben kämpfen!!! Wenn es das Glück hat, nicht sofort in der Tötung zu landen....

Die Pflegestellen sind übervoll. Wenn nun ein Kätzchen (ohne Mutter) nach 10 Wochen ausreisen kann, dann wird es wieder einen Platz für ein Kätzchen geben, das vielleicht erst 2 Wochen alt ist (ohne Mutter) und lieblos in die Mülltonne gehauen wurde.
Ja! Es ist nur der Platz für ein einziges Kätzchen frei geworden! Aber genau dieser eine Platz könnte eurer Katze damals das Leben gerettet haben! Und genau deswegen hat es sich schon gelohnt!

Das ist meine Meinung! Und dazu stehe ich mittlerweile! So traurig die Welt ist! Es ist nunmal die bittere Realität .... und wir, wir sind verantwortlich dafür, etwas zu tun! Etwas zu ändern und nicht tatenlos zuzusehen. Egal ob in Deutschland, in Japan oder in Spanien.
 
  • #19
Eines vorweg. Einige Zeit, nachdem ich diesen Thread erstellt habe, habe ich mir deswegen in den Arsch gebissen. Ich wollte nicht wieder einen dieser unsäglich hetzerischen Threads anstossen und bin dankbar, dass es bis jetzt nicht passiert ist. Danke! Im Grunde hat dieser Thread auch nichts speziell mit AHE zu tun, sondern einfach mit meinen Zweifeln bzgl. Abgabealter und Tierschutz allgemein, denn vieles verstehe ich einfach nicht und kann auch nicht auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Ich möchte mich auch bei AHE entschuldigen, dass ich euch quasi zum "Wolf im Schafspelz" gemacht habe, um Antworten auf meine Fragen zu finden.

Diese Fragen sind für mich nun geklärt. Danke an Ralf, Mücke, Andrea. Alice und Peneloppe. Ihr habt das ausgedrückt, was ich nicht in Worte fassen kann und viele Zweifel in mir zum Schweigen gebracht.

Ich erlebe es in diesem Forum immer wieder, dass eine Grenze gezogen wird zwischen rettungswertem Leben und Leben, dass man dem Tod überlassen soll. Neuen Usern wird davon abgeraten, ein Bauernhofkitten zu sich zu holen, da es mit hoher Wahrscheinlichkeit krank ist und immense Kosten verursacht oder aber Vermehrer unterstützt werden. Stattdessen immer der Rat, sich ein Kitten von einer TSO zu nehmen, die die anfänglichen gesundheitlichen Massnahmen schon gemacht haben. Allzu oft stehen die Kosten für ein Kitten im Vordergrund anstatt das Kitten selbst. Ich kann diese Unterscheidung nicht nachvollziehen. Ein Leben ist ein Leben. Darf man dieses opfern, um Vermehrertun zu stoppen. Mit Vermehrern meine ich private Kitten, vom Bauernhof und die ganzen ausländischen Notfellchen gehören für mich auch dazu. Das andere Problem ist das Abgabealter. Ich höre zwar immer wieder Gründe, warum man Kitten erst mit 12 Wochen abgeben soll, aber einen wirklich wissenschaftlich fundierten Beweis für diese These habe ich noch nie gefunden und ich habe meinen Mac, der mir das Gegenteil bewiesen hat. Ein Ausnahmefall oder doch nicht? Keine Ahnung. Im Zweifel für das längere Verweilen, da wo es machbar ist.

Das Argument, die Kitten erst ab 12 Wochen abzugeben, da man sie dann noch frühkastrieren kann, kann ich auch nicht nachvollziehen. Es gibt wohl Kurzzeitstudien, die belegen, dass eine Frühkastration nicht schädlich sei, es gibt aber mindestens genau so viele Aussagen, u.a. auch von Tierärzten, die das wegen gesundheitlicher Probleme ablehnen. Es ist kein Geheimnis, dass ich kein Freund der Frühkastration bin. Sie ist nicht zwingend erforderlich, da die Kastration auch später gemacht werden kann ohne gesundheitliche Risiken. Frühkastration wird doch idR von TSO oder Züchtern gemacht und da gibt es Schutzverträge, die eine Kastration vom Halter verlangen.

Bevor ich mich jetzt verzettele und vom Hundersten ins Tausendste komme, höre ich lieber auf mit einem Zitat, dass die Essenz zusammenfasst:

Von Alice
"Für mich ist Tierschutz folgendes:

Endplätze zu finden, die wissen, dass der Tierschutz nur den ersten Schritt für das Leben der Tiere gemacht hat. Alle weiteren Schritte geht der neue Besitzer.
Endplätze zu finden, die keine perfekten Tiere haben möchten, sondern helfen möchten, einem Tier ein Chance zu geben, einen Beitrag zu leisten, der mit Arbeit und Mühe, aber auch mit viel Belohnung verbunden ist. Der vielleicht auch Krankheit und Leid mit einschließt, aber der dem einzelnen Tier eine schöne Zeit gibt, egal wie lange sie ist."


Andrea

PS. Ich denke, dass dieser Thread einige in meinen Augen wichtige Denkanstösse gebracht hat und vielleicht den ein oder anderen zum reflektieren anregt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #20
Ich finds übrigens auch toll das hier eine sachliche Disskusion, bzw Aufklärung statt gefunden hat!
 

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