Angst vor "Alltags"-Geräuschen...

[Mona212]

Hallo, alle miteinander!

Nach 4 Jahren Abstinenz haben wir seit gestern wieder Leben in der Bude! Dank diesem Forum hier haben wir nicht - wie ursprünglich geplant - nur eine Katze geholt, sondern gleich zwei: Enya, 3 Monate, und Bella, 6 Monate.

Beide kommen aus dem selben "Stall", von der Katzenhilfe, und kannten sich bereits. Beim Anschauen am letzten Montag war Enya gleich sehr zutraulich, auch Bella war recht neugierig.
Bisher waren sie ausschließlich in einem separaten Kellerraum, zusammen mit vielen anderen jungen Vermittlungs-Kätzchen, die kommen und gehen, untergebracht. Ok, sehe ich irgendwo ein, dass man nicht permanent zwischen 10 und 20 junge Kätzchen in der ganzen Wohnung herumtollen haben will.

Gestern Mittag haben wir sie geholt. Sie haben mal vorsichtig die Küche und das Wohnzimmer inspiziert. Die allermeiste Zeit sitzen sie jetzt aber im hintersten untersten Eck vom Abstellraum. Und bei allen möglichen Geräuschen, die sie bisher wohl nicht kennenlernen konnten in dem Kellerraum, geht es geduckt zurück in den Abstellraum, wenn man sich mal etwas weiter herausgewagt hat oder, wie Enya, sich aus der Küche hat tragen lassen.

Wenn ich mich davorsetze und locke, kommt Enya gleich raus, fängt an zu schmusen und schnurren, lässt sich auch gern hochnehmen. Bella ist inzwischen auch soweit, dass sie wenigstens kurz mal ihr Versteck verlässt. Man kann sie auch streicheln, aber geschnurrt hat sie noch nicht, eher also etwas zurückhaltend.

Ich frage mich jetzt, was ist besser: einfach warten, bis sie von selber kommen? Oder immer wieder hingehen, streicheln, reden? Vermute mal: letzteres - aber ich will sie eben auch nicht nerven. Zumal ja nicht nur ich an den beiden interessiert bin, sondern auch meine (erwachsenen) Kids und mein Freund.

Was würdet IHR mir raten?

Und noch eine Frage, ich hab den Eindruck, dass sie sehr viel schlafen. Ist das stressbedingt durch den Umzug oder schlafen so junge Katzen generell viel mehr?
Es gibt außerdem viele bequeme Plätzchen im Wohnzimmer - schätze mal, das kommt alles von selbst, wenn man entdeckt, dass es überall gemütlicher ist als im Abstellraum?

Danke für eure Antworten, und Bilder kommen bei Gelegenheit...

LG, Mona

 

[Eloign]

Angst vor Alltagsgeräuschen in einer fremden Umgebung, ist ganz natürlich. In einer fremden Umgebung fühlt sich eine Katze automatisch erst einmal unsicher; jedes fremde Geräusch könnte auf einen potentiellen „Feind“ hindeuten. Das legt sich ziemlich schnell, sobald die Katzen bemerken, dass die Geräusche keine Gefahr mit sich ziehen.
Kitten schlafen sehr viel, da sie sich noch in der Wachstumsphase befinden und einen hohen Energieverbrauch haben.
Ich würde euch eher dazu raten, die Katzen von allein aus ihrem Versteck kommen zu lassen. Sie sollen selbst entscheiden, wann sie den ersten Schritt auf euch zu gehen. Die neue Umgebung ist ja angefüllt mit so vielen interessanten Dingen, dass die zwei bald von selbst beginnen werden, Erkundungen anzustellen.
Und auf Bilder freue ich mich schon.

 

[Mona212]

Hallo Eloign,

wie Du siehst, hab ich es jetzt zumindest mal zu einem Profilbild gebracht - das ist Bella, die Vorsichtige.

Heute ist "Tag 4", seit die zwei bei uns wohnen, und es hat sich schon ein bisschen was geändert: Bella geht mittlerweile, wenn sie sich nicht beobachtet fühlt, ganz normal in der Wohnung spazieren. Sie spielt auch, sowohl mit Enya als auch mit der Angel. Zum Verkriechen sucht sie sich zwar nach wie vor die hintersten Ecken heraus, aber wenigstens kommt sie da auch wieder raus und ist unterwegs und inspiziert alles mögliche. Die Wohnung kennt sie jetzt also einigermaßen, denk ich mal.

Gestern kam ich in den Abstellraum, da lag sie gemütlich im Waschbecken , ich hab dann beim Vorbeigehen zu ihr gesagt "ach, ich würd dich soooo gern einfach mal nur streicheln, dein tolles Fell, so eine Schöne". Hab meine Hand hingestreckt, sie hat kurz geschnuppert und sich dann tatsächlich streicheln lassen, fing sogar kurz an zu schnurren - und das hat dann Enya mitgekriegt... Rauf auf den Wäschekorb, rüber zum Waschbecken, dort rutschte sie ab, fiel in die Altpapiertüte darunter, dadurch ist Bella natürlich erschrocken und husch - weg war sie. Schade.

Mein Freund meinte, vielleicht ist sie auch beleidigt, weil sie mitkriegt, dass man Enya immer hochnimmt und mit ihr schmust. Aber die kommt eben auch freiwillig, und dass man sie dann nicht abweisen will, ist auch klar.

Im Moment spielen wir grad "Bella springt auf die Küchen-Arbeitsplatte, Frauchen kommt zum Schimpfen und Runtersetzen". Jetzt muss ich auch noch schimpfen, klasse, wie soll sie denn da Vertrauen gewinnen, und wer hilft mir jetzt weiter???? (-> auf der Arbeitsplatte muss sie ja wirklich nicht rumspringen, da ist auch der Herd...)

Also, jetzt seid IHR dran. Danke!

 

[Eloign]

Ich glaube ja fast, dass du dir zu viele Sorgen um die wirklich sehr süßen Kleinen machst. ;D
Schau dir mal an, wie eine Katzenmama mit den Kleinen verfährt, wenn diese zu sehr die Mutter bedrängen. Da kann es durchaus zu Pfotenhieben und Fauchorgien seitens der Mutter kommen. Die Kätzchen merken dann natürlich sofort, dass sie dieses Verhalten bei ihrer Mutter zu unterlassen haben, aber sie vertrauen ihrer Mutter auch weiterhin.
Wenn du sie runtersetzt, entsteht dadurch kein Vertrauensbruch; schließlich fügst du ihr keinen Schaden zu.
Kommt natürlich auch darauf an, wie du schimpfst. Z.B. beim Schimpfen nie den Namen des Kätzchens verwenden, da es diesen dann später mit etwas Negativem verbindet. (Bsp.: „Du böse XY; das darfst du nicht machen.“) Gerade unerfahrene Kätzchen springen überall drauf und werfen bei Gelegenheit alle möglichen Dekogegenstände um. (So war das bei mir.)
Das Wichtigste ist einfach, niemals körperliche Gewalt anzuwenden. Kätzchen einfach nehmen und runter setzen. Wenn sie wollen, lernen sie sehr schnell.
Oder; ein kleiner Spritzer aus einer Wasserpistole oder Sprühflasche klingt zwar nach einer harten Methode, wirkt aber Wunder. ;D

Zum angehängten Foto; ist das etwa eine komplett schwarze Mietze? ^^

 

[Mona212]

...also das hättest Du vorhin erleben sollen, ich dachte, das muss ein Traum sein:
War am telefonieren, auf einmal steht Bella (-> eben die Vorsichtige!) vor mir, schaut mich an, maunzt, ich hab meine Hand nach unten gehalten, und sie hat mir dann so richtig energisch den Kopf in die Hand gedrückt - HAMMER! Wie wenn sie hätte sagen wollen, so, das hat jetzt lang genug gedauert, wird jetzt Zeit für ein paar Streicheleinheiten! (und wir haben immer noch "Tag 4"!)

Wenn eine Katze einen Schalter hätte, würd ich sagen, sie hat ihn jetzt umgelegt. Hoffe mal, dass war jetzt nicht nur ein einzelner Zärtlichkeits-Anfall oder so... Ich warte einfach bis sie von sich aus kommt, ist schon was dran, danke für den Tip! (...ich glaub fast, DIE kommt wirklich nur dann, wenn SIE will - aber das kenn ich ja)

Gewalt gibts natürlich nicht, aber ich glaub, es macht ihr Spaß, wenn sie mich durch ihre Sprünge auf die Arbeitsplatte vom PC wegscheuchen kann - los, beweg dich, sitz nicht nur vor diesem komischen Klapperdings

Das angehängte Bild ist Enya. Sie ist nicht ganz schwarz, hat noch einen kleinen weißen Brustfleck, der ist von den Pfoten verdeckt. Kommen sicher noch mehr Bilder mit der Zeit.

Hach - das war jetzt ein richtiges Erfolgserlebnis vorhin!

 

[Birgitt]

Abwarten und Teetrinken.

Das wird schon werden.

Die beiden werden einfach etwas Zeit brauchen um sich bei euch einzugewöhnen.

Du könntest den beiden in den ersten paar Tagen Notfalltropfen geben.

 

[-Susan-]

Aber warum werden denn Kitten in einem "separaten Kellerraum" gehalten??

 

[Birgitt]

Aber warum werden denn Kitten in einem "separaten Kellerraum" gehalten??

Da hast du was falsch verstanden.

Nicht bei der TE werden sie in einem seperaten Kellerraum gehalten sonden auf der Pflegestelle wo sie vorher waren.

 

[-Susan-]

Hab ich schon richtig verstanden.. und dort wunderts mich fast noch mehr..

 

[Mona212]

Aber warum werden denn Kitten in einem "separaten Kellerraum" gehalten??

...ich hab mich das anfangs ehrlich gesagt auch gefragt. Schätze aber, da die Frau laufend neue Vermittlungskatzen bekommt, wär das zuviel des Guten, wenn man bei jedem Interessenten erstmal auf Suche nach der entsprechenden Katze gehen muss.
In dem Kellerraum, der zum Glück wenigstens so ein Oberlicht - also so eine Art Schacht hat, wo die Katzen "raus" können, waren zu dem Zeitpunkt, als ich meine zwei begutachtet hab, insgesamt 13 Kätzchen untergebracht zwischen 6 Wochen und einem halben Jahr, und noch einer Mutterkatze.
Die Frau hat selbst noch 5 eigene Katzen und einen Hund, und hatte insgesamt schon um die 700 Katzen, die sie im Lauf von 17 Jahren vermittelt hat. Wenn die allesamt durch die gesamte Wohnung gehoppelt wären...

Ich kann mit meinen beiden, bzw. es ging ja hauptsächlich darum, dass Bella so zurückhaltend ist, weitere Fortschritte verbuchen. Das Versteck hinter der Waschmaschine ist jetzt out, und gestern haben beide, obwohl Besuch da war, den sie nicht kannten vorher, ganz entspannt unter dem Tisch gepennt.

Bella hochzunehmen klappt nach wie vor nur, wenn ich sie von der Arbeitsplatte runtersetzen muss. Aber zwischenzeitlich kommt sie öfter mal her und lässt sich kurz streicheln. Ok - wär auch nicht mein Ding, ständig von jemandem durch die Gegend getragen zu werden, und ich bin schon mehr als froh, dass sie jetzt so locker durch die Wohnung trabt

LG Mona

 

[Mona212]

Hallo, ihr Lieben!

So - nachdem jetzt ein kompletter Monat vergangen ist, seit wir die zwei Mäuse haben, wollte ich mich nochmal kurz zu Wort melden und euch den aktuellen Stand der Dinge berichten.

In der Zwischenzeit ist alles "ganz relaxed". Enya (die demnächst wohl doch noch umgetauft wird in Mausi...) ist die Schmusebacke schlechthin. Und Bella ist zwar manchmal immer noch etwas vorsichtig, aber sie lässt einen dafür auch deutlich wissen, wenn sie unbedingt ihre Streicheleinheiten will. Und wenn sie will, dann so richtig, inklusive Bauch kraulen. Was will ich mehr?

Klar, ich warte natürlich sehnlichst auf den Tag, wo sie mir einfach auf den Schoß springt und sich einrollt, so wie Mausi. Aber im Moment bin ich rundherum zufrieden, und kann immer wieder nur zu dem Schluss kommen, dass es meine beste Entscheidung dieses Jahr war, mir wieder Katzen zuzulegen. Wie hab ich das nur vier Jahre lang ausgehalten ohne Katze?

Es grüßt euch herzlich
der Wieder- und Immernoch-Katzenfan Mona

 

[locke1983]

Das freut mich.
Die kleinen müssen sich halt erst an alles gewöhnen

 

[Mona212]

Hallo zusammen,

inzwischen sind 3,5 Monate ins Land gegangen, seit wir die zwei Katzen haben, und es hat sich natürlich noch jede Menge getan.

Enya ist inzwischen umgetauft in Mausi, und ist auch noch nach der Kastra ganz die alte Schmusebacke geblieben.

Und Bella, die anfangs wirklich vor jedem Geräusch zusammengezuckt ist, lässt sich mittlerweile nicht mal mehr durch die Brotschneidmaschine aus der Küche vertreiben.
Inzwischen ist sie soweit, dass sie gestern zum erstenmal unter meine Decke gekommen ist und sich an meinen Bauch gekuschelt hat, einfach nur schön! Auf dem Schoß nimmt sie nach wie vor noch nicht Platz, aber sie läuft öfter über mich drüber, oder springt mir über den Schoß auf den PC-Tisch. Schätze, irgendwann bleibt sie sitzen und nimmt mich nicht nur als Zwischenstation.
Außerdem maunzt sie mittlerweile nicht nur mich an, wenn sie irgendwo liegt und gestreichelt werden will, sondern auch meinen Freund und meine Kinder. Also ich würde mal sagen: alles im grünen Bereich!

LG Mona