Unsere Katze Pfötchen stammt aus einem 10er Wurf ---- sooooo arg selten kommt das also nicht vor.
Pfötchen und ihre Geschwister haben alle überlebt und sind gut groß geworden. Das hat aber, soweit ich es mitbekommen konnte, ihre Züchter auch arg viel Mühe, Arbeit und Geld gekostet.
Tägliches Wiegen der Kitten (möglichst immer zur selben Tageszeit und in Kenntnis, ob sie gerade getrunken haben vor dem Wiegen oder nicht) ist unerlässlich, ebenso nach Möglichkeit das Kitten zu identifizieren, das keine eigene Zitze abbekommen konnte (Katzen haben acht Zitzen, und normalerweise haben auch die Kitten bevorzugte Zitzen, die sie immer wieder aufsuchen). Das muss nicht das bei der Geburt kleinste und schwächste Kitten gewesen sein.
Daher sollte lieber zuviel als zuwenig zugefüttert werden, ggf. auch rund um die Uhr.
Für das Mütterchen ist nicht nur hochwertiges Futter enorm wichtig, sondern auch dass es entsprechend energiehaltig ist. Es bietet sich insofern an, hochwertiges Kittenfutter an die laktierende Mutter zu verfüttern, da das industriell hergestellte Kittenfutter im Regelfall einen deutlich höheren Energiewert hat als das entsprechende Futter für adulte Katzen.
Unabhängig vom allgemeinen Gesundheitszustand sollten die Kitten aus diesem großen Wurf und das Muttertier ohnehin vorsorglich dem TA vorgestellt werden, damit man auch frühzeitig sieht, ob und ggf. wo es potentielle Baustellen gibt.
Gerade für den Fall, dass die Katzen deiner Schwester, Panja, im unkontrollierten Freilauf gedeckt wurden, kann ja nicht ausgeschlossen werden, dass da mehrfach derselbe/dieselben Kater zum Zuge kam, also ein enges Verwandschaftsverhältnis zwischen den Elterntieren vorliegt. Es sei denn, dass deine Schwester mit der rolligen Katze jeweils extra zum "Kater ihres Vertrauens" ginge. *hüstel*
Man sollte bitte auch bedenken, dass die Aufzucht der Kitten selbst ebenfalls eine sehr teure Angelegenheit wird, weil es eben so viele sind. Futter, Streu, Spielzeug/Kratzmöglichkeiten, aber auch die Schäden, die Kitten an Möbeln, Fußbodenbelägen usw. schon normal anrichten können, sind bei neun neugierigen Jungtieren einfach eine andere Hausnummer als bei drei oder vieren!
Bitte rede deiner Schwester auch diesbezüglich ins Gewissen, also dass sie für Mutter und Kinder wirklich die ganze Zeit hochwertiges Futter bereit stellt! Sonst ist auch der Start der Kitten ins Leben suboptimal, da sie u. U. nicht alle Nährstoffe bekommen, die sie dringend brauchen.
Was passieren kann, wenn die Kitten bestimmte Nährstoffe nicht erhalten können, sehe ich jeden Tag an unserem Kater Moody, der halb blind ist.
Wie Pfötchen auch, kommt Moody aus dem Haushalt eines seriösen vereinsgebundenen Züchters. Moody und seine überlebenden Geschwister aus dem 6er-Wurf waren komplette Handaufzuchten, da ihre Mutter keine Milch entwickeln konnte. Da den Kitten aus der Biestmilch die Abwehrstoffe für den Nestschutz fehlten und auch nicht ersetzt werden konnten, bekam zumindest Moody Erreger aus dem Katzenschnupfenkomplex ab (Calici), die sich auf die Augen legten, so dass Moodys eines Auge durch einen permanenten Nickhautvorfall in Verbindung mit einer Verklebung von Nickhaut und Unterlid weitgehend geschlossen ist. Dadurch ist er faktisch halb blind, obwohl seitens seines Züchters alle notwendigen und möglichen Anstrengungen und ärztlichen Behandlungen unternommen wurden, um die Kitten am Leben und für Moody das Augenlicht zu erhalten.
Das einzig Sinnvolle, das ich als Lehre für deine Schwester aus diesem absolut überflüssigen Wurf sehe, ist die sofortige Kastration des Mütterchens und ihrer anderen Katzen, bevor da wieder ein Tier trächtig wird und zur Vermehrung des Katzenelends (ob nun in der Schweiz oder sonstwo!) beiträgt! Und den riesigen Wurf so optimal wie möglich aufzuziehen, die Kitten sogleich entwurmen, impfen und kastrieren zu lassen und dann in verantwortungsvolle Hände abzugeben.