Jetzt klage ich an, als Anwalt meiner geliebten Maya und ihrer Kinder!
Ihre Mama Susi wurde von einem herzlosen Familienvater ausgesetzt, als sie von ihren beiden Brüdern schwanger war. Die Tochter, der Susi gehörte, wurde belogen, daß ihre Katze weg gelaufen sei. Susi muß ihren kleinen Menschen so sehr vermißt haben! Die Tochter der Familie vermißte ihre geliebte Susi sehr und weinte oft um sie. Susi war keine Freigängerin, sie kannte nur das warme Leben in der Wohnung. Daß sie draußen lange genug überleben und ihre Kinder zur Welt bringen konnte, grenzt unter diesen Umständen an ein Wunder. Als ich Maya traf, war sie eine Wildkatze, die mich anfauchte, buckelte und sich so groß wie möglich machte. Ich sah, daß sie auf ihren Hinterbeinen etwas humpelte und so wohl schlecht jagen konnte, ich dachte, sie sei deswegen so dünn. Ich besorgte das beste und gesundeste Katzenfutter, das mein Tierarzt mir empfehlen konnte, und versorgte Maya morgens und abends, gab ihr dazu auch frisches Wasser. Bald sah ich, daß Maya schwanger war, als sie sich nach 2 Wochen näher traute, um meine Hand zu beschnuppern. Wir wurden Freunde, Maya schien sich über jeden Besuch von mir zu freuen. Bald hörte ich ganz leise ihre Kinder fiepsen und fühlte mich fast wie ein Großvater. 4 Wochen nach der Geburt brauchte Maya mehr Hilfe von mir und bekam sie, sie hatte nur noch 2 Töchter, von denen eine ganz schwach war, dehydriert und unterernährt. Sie gab mir ihre Töchter und folgte mir nach Hause, voller Angst und Hoffnung. Ich brachte sie zu meinem Tierarzt, und nach 3 Tagen voller bangen und hoffen war die schwache Tochter gerettet. Maya, die den Tierarzt regelrecht zusammen gezickt hatte, bedankte sich mit einem Nasenküßchen bei ihm und ließ sich untersuchen.
Maya hatte Krebs, der Darmtrakt und die Gebärmutter waren besonders betroffen. Das hinken auf den Hinterbeinen kam von nicht voll ausgebildeten Muskeln, alles Folgen ihrer Inzucht-Abstammung, von der ich nun erfuhr. Daher war sie so schmal, der Kopf war auch schmal und ihre Kulleraugen wirkten dort oft zu groß. Maya hatte schon viel gelitten, und es war in ihren Augen zu sehen. Nach Rettung ihrer schwachen Tochter blickten mich diese Augen direkt an, und erstmals erkannte ich darin Liebe. Maya blieb bei mir, ganz ohne Zwang, aus eigenem Willen. Sie wurde zur nahezu perfekten Hauskatze, gewöhnte sich schnell an die für sie fremde Umgebung. Sie hatte nur noch Wochen zu leben, die ich ihr so schön und bequem wie möglich machte. Sie hat es mir mit sehr viel Liebe und Zärtlichkeit gedankt, entwickelte eine eigene Form der Kommunikation mit mir, die einfach total süß war.
Maya mußte eingeschläfert werden, als ihre beiden Töchter 16 Wochen alt waren. Mein Tierarzt hatte mich gut darauf vorbereitet, was geschehen würde, mit eine Spritze mit einem starken Schmerzmittel mitgegeben und gezeigt, wie sie gesetzt werden mußte. Als Maya eines morgens aus ihrem Katzenklo heraus jammerte, wußte ich, was nun auf mich zu kam. Darmdurchbruch, blutiger Kot im Klo, wie voraus gesagt. Ich gab Maya die Spritze, die schnell wirkte, und rief den Tierarzt an, der sofort zu mir nach Hause kam. Maya durfte zu ihrer Lieblingsmusik auf ihrer Lieblingsdecke auf meinem Schoß einschlafen, sie leckte bis zum Schluß meine Hand und schnurrte. Als sie es hinter sich hatte, legte ich sie mit ihrer Lieblingsdecke auf den Boden, damit ihre Töchter sich verabschieden konnten und vor allem verstanden, daß ihre Mama nie mehr für sie da sein konnte. Oh, gab das ein Gejammer! Maya war von der Mama zu einer großen Schwester für ihre Töchter geworden, die 3 liebten sich sehr. Am liebsten hätte ich nur geweint, meine Wut und Trauer, all den Schmerz hinaus geschrien, aber jetzt mußte ich stark sein für die Kleinen. Abends wurde Maya vom Tierarzt abgeholt und sie bekam für 2 Jahre ein schönes Grab auf einem Tierfriedhof. Ich besuchte sie dort mindestens 2x im Monat, bald auch mit den Kleinen zusammen und erzählte ihr, was ihre Töchter für Fortschritte machten.
Bei der Kastration der beiden Töchter stellte sich endgültig heraus, daß auch sie Krebs hatten, von Maya geerbt. Sie hatten 3 Jahre, in denen sie normal groß wurden, erst die letzten Monate wurden sie weniger lebensfroh, bekamen Schmerzen. Da war es besser, sie nicht lange leiden zu lassen und gemeinsam gehen zu lassen.
Das Alles geschah nur, weil ein Egoist von Familienvater lieber seine freien Tage vor dem Fernseher hockte, anstatt die 3 Katzen zur Kastration zu bringen! Mögen Thor und Freya ihn dafür sehr hart bestrafen!