Noch eine Stimme für "Blinde Katzen meistern neue Umgebungen super".
Wir sind auch 4 Monate nach Lises Erblindung umgezogen. Und Lise war immer mitten im Geschehen. Emmy hat sich verzogen und Lise musste alles erschnuppern, alles erkunden und war mitten im größten Chaos.
Als wir dann umgezogen sind, stapfte Lise aus dem Bad (in dem sie während des Einzuges kurz untergebracht waren) und hat sich alles "angesehen". Dass die Treppe jetzt anders dreht, hab ich ihr mit Klopfzeichen gezeigt und wir haben gleich so Teppiche auf die Stufen geklebt und dann hatte Lise das verstanden und ist durchs Haus gestapft.
Emmy musste ich auf den Arm nehmen und rumtragen und erst dann hat sie sich getraut, alles in Augenschein zu nehmen.
Und wieder beim auspacken: Lise im Chaos. Man hatte den Eindruck, das war für sie Unterhaltung pur.
Das Gästezimmer haben wir seitdem schon einmal komplett umgestellt. Lise hat es sich erschnuppert, ich musste noch einmal kurz Zeichen geben, wo jetzt das Bett steht, weil sie da gerne liegt und dann hatte es sich das.
Selbst Katzenklo ist kein Problem.
Gleich nach dem Einzug hatten wir auf jeder Etage ein Klo. Dann kam es oben weg und nur noch im EG und im Keller. Und jetzt nur noch im Keller. Wenn ich Lise gesehen habe, dass sie nach Wegnahme auf die Stelle gegangen ist, hab ich ihr gezeigt, wo es jetzt steht und fertig. Es ging da nicht einmal was schief.
Und nicht rumtragen oder so, sondern den Weg durch Klopfzeichen zeigen. Sie muss es selbst finden. Und am Anfang: wenn du sie hochhebst, dann nicht sie im Arm drehen, selbst drehen oder irgendwohin tragen und dann irgendwo absetzen, sondern entweder an der Stelle wo man sie hochgehoben hat oder an einer Stelle, die sie kennt. Nach einer Weile wirst du selbst merken, wie ihr das am liebsten ist.
Wir haben uns auch angewöhnt, mit den Fingern zu reiben, bevor wir sie anfassen. Mittlerweile kommt sie her, wenn ich mit den Fingern reibe. Und als wir im Urlaub waren, hat dieses Geräusch auch die Katzensitterin gemacht und Lise kam auch bei ihr dann an und hat sich - obwohl sie eher scheu ist - von ihr anfassen lassen. Das könnt ihr dann am besten auch gleich von Anfang an einführen.
Sicher sind nicht alle Katzen gleich. Aber ich glaub auch, dass man es ihnen leichter macht, wenn man sie wie sehende Katzen behandelt.
Ich wollte Lise noch mit clicker beibringen, dass sie sich auf Kommando hinsetzt. Aber irgendwie verging der Winter zu schnell. Und jetzt hat Lise keine Zeit mehr, jetzt muss sie raus ind en Garten
Ich hätte gerne ein Wort, womit ich sie "bremsen" kann, wenn sie wohin geht, wo sie gerade nicht soll. Also z.B. es sind Scherben am Boden. Die sehenden Katzen kommen und schnuppern vorsichtig. Lise muss ich aufhalten, damit sie nicht reinstapft.
Da hab ich mir vorgenommen, ihr ein Kommande zu geben, auf das sie sich erst einmal setzt und mir Zeit gibt, zu reagieren.
Das vielleicht als Tipp für Beschäftigung.