Zusammenführung Katze und Kater

  • Themenstarter Melandru
  • Beginndatum
  • Stichworte
    katzen jagen sich zusammenführung
M

Melandru

Neuer Benutzer
Mitglied seit
29. Oktober 2023
Beiträge
2
Hallo ihr Lieben,
Nach langem, stillen Mitlesen brauche ich nun auch einen Rat. Zur Ausgangssituation: vor drei Jahren haben wir unsere Katze Jule bei uns aufgenommen. Jule war Freigängerin, hat aber mit zwei weiteren Katern friedlich zusammen gelebt. Als wir sie aufgenommen haben war sie 10 Jahre alt und hat ebenso lange mit Artgenossen zusammen gewohnt. Bei uns war sie nun also Einzelprinzessin. Insgesamt schien sie auch ziemlich zufrieden damit, wir haben sie auch gut ausgelastet und es war soweit alles okay. Sie ist ja auch nicht mehr die jüngste und auch eher ruhigerer Natur, etwas scheu, bei meinem Mann und mir aber schon sehr verschmust. Ich war dennoch der Meinung, als drinnen-Katze sollte sie lieber einen Artgenossen zum spielen haben.

So nun zum jetzt-Zustand: wir haben lange nach einem geeignetem Tier gesucht: es sollte wieder ein Kater sein, da wussten wir, das kennt und akzeptiert sie. Weibliche Tiere kennt sie nicht. Der kleine Mann sollte auch eher ruhiger Natur sein und ihr nicht den ganzen Tag hinterher laufen. Jule spielt zwar auch gerne aber irgendwann reicht es ihr auch einfach und sie zieht sich dann zurück. Und genau so einen Kater haben wir schließlich auch gefunden! Lou sollte aus seinem bisherigen Rudel raus da er enorm rangniedrig ist und gebissen und gejagt wurde. Er selbst konnte sich kaum zur Wehr setzen und brauchte auch einen ruhigen Artgenossen um sich. Zwar ist der kleine Mann mit seinen 2 Jahren deutlich jünger, charakterlich schienen sie jedoch vollkommen zueinander zu passen.

Am Donnerstag haben wir Lou also abgeholt: er hat sich sofort gefreut uns zu sehen und ist sehr zutraulich. In seinem „ankomm-Zimmer“ fühlte er sich schnell pudelwohl und alles sah ziemlich gut aus. Er spielt, frisst, geht aufs Klo, alles wunderbar. Jule hat zwar gemerkt, dass hinter dieser Tür etwas vor sich ging, war jedoch wenig interessiert. Wir haben auch darauf geachtet, beiden gleich viel Aufmerksamkeit zu schenken. Lou wollte gerne am Freitag mal raus schauen und auch Jule zeigte reges Interesse. Also haben wir die Tür einen Minispalt aufgemacht. Jule hat daraufhin stark gefaucht und geknurrt, lou hat sich erstmal zurück gezogen. Also Tür wieder zu, beide gekrault und verwöhnt und dann wurde natürlich erstmal geschlafen. Abends das selbe, Lou mit großem Interesse zur Tür, Jule faucht und knurrt wenn sie ihn sieht, ist sonst aber entspannt. Samstag morgen und Mittag das selbe Spiel. Samstag Abend, kein Fauchen mehr an der Tür, nur Geschnuppere. Jule geht schließlich desinteressiert weg und legt sich ins Wohnzimmer. Lou hatte Samstag Vormittag schon einmal das Haus erkundet und wollte gerne in Flur, Jule schien ihn nun ja auch zu lassen. Also habe ich zum ersten Mal die Tür geöffnet. Lou ist durch den Flur gestriffen und hat sich langsam Richtung Wohnzimmer vorgewagt. Jule hat ab und zu gefaucht, woraufhin er zurück wich. Wenn sie aber entspannter wurde ist er dann aber auch wieder näher gekommen. Wir haben das die ganze Zeit begleitet mit Lob und leckerlies und streicheln. Insgesamt haben wir aber versucht uns nicht allzu sehr einzumischen, um keine Partei zu ergreifen. Als er schließlich mitten im Wohnzimmer stand war es Jule irgendwann Zuviel und sie hat ihn richtig rausgejagt. Er ist dann wieder in sein Zimmer abgehauen, sie sah recht zufrieden mit ihrer Leistung aus. :D Wir haben es dann für den Abend auch erstmal sein lassen, um beiden Ruhe zu geben und nachts nochmal separiert. Heute morgen, nach dem fressen, wollten wir es erneut versuchen. Lou hat sich gefreut als die Tür aufging und hat sich langsam vorgewagt. Jule hat, wenn sie ihn gesehen hat gefaucht und „gesungen“. Er lässt sich aber auch enorm schnell einschüchtern und ordnet sich ihr extrem unter. Nun hab ich grad aber irgendwie das Gefühl, an einem Wendepunkt zu stehen, wo ich doch intervenieren muss, denn je mehr er das Haus erkundet, desto „aggressiver“ wird sie. Sie geht zwar nicht direkt auf ihn los, aber wenn er sich irgendwo hin begibt, wo sie ihn nicht haben mag, Jagt sie ihn sofort und legt sich dann auch so hin, dass sie ihm den Fluchtweg abschneidet, also direkt vor die Türschwelle. Dieses Verhalten würde ich gerne irgendwie unterbinden, damit sich daraus kein Mobben entwickelt. Er ist wirklich enorm unterwürfig ihr gegenüber, dies war ja auch schon der Grund weshalb er abgegeben wurde. Jule ist nun wirklich auch kein dominantes Tier, aber hier ist nun mal ihr Revier und sie verteidigt das. Ich verstehe, dass die zwei das unter sich ausmachen sollten und versuche auch einfach nur Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln und beiden gleich viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Aber dieses Jagen und Wegabschneiden macht mir Sorgen. Sie ist danach auch in den Raum rein und hat ihn richtig gehend gesucht und sich danach demonstrativ in Flur gelegt um ihm aufzulauern. Ich hab die beiden jetzt erstmal wieder etwas separiert, damit beide zur Ruhe kommen können. Jeder für sich ist so auch entspannt, beide fressen und nutzen weiterhin die Toilette. Mir liegt enorm viel an einer positiven vergesellschaftung und ich würde mich über Ratschläge freuen, wie es weiter gehen soll. Sicherlich wird es sowieso noch viele Wochen dauern, aber ich möchte einfach jetzt schon den Grundstein für eine erfolgreiche Vergesellschaftung legen. Meine Gedanken dazu im Moment sind:
- sollte ich das jagen und wegabschneiden unterbinden? Ich will ihr nicht vermitteln, dass ich Partei ergreife, aber sie soll auch verstehen, dass sie ihn nicht am fressen und Toilette nutzen hindern darf
-Sollten wir vielleicht nochmal einen Gang zurück schrauben und nochmal mit Gittertür separieren? Bis gestern schien es nicht nötig, aber nachdem sie heute zunehmend aggressiver war, ist es vielleicht doch sinnig.
- soll ich ihn streicheln, sprich loben, wenn er sich ihr so stark unterordnet? Ich hab das Gefühl ihm gibt das enorm Selbstvertrauen und holt ihn aus seiner „schockstarre“ raus, aber ich will ihn auch nicht loben, dass er sich unterordnet.

Ich freue mich wirklich über alle Ratschläge, Tipps und Einschätzungen. Wir stehen ja wirklich noch ganz am Anfang der Zusammenführung und ich bin eigentlich sehr geduldig, aber ich möchte einfach keinen grundlegenden Fehler machen.

Ganz viele Grüße,
Melandru
 
A

Werbung

Huhu
Ich würde tatsächlich nochmal mit Gittertür arbeiten, solange bis da kein Fauchen,Knurren,Singen mehr ist.und wirklich getrennt halten,das verwirrt sonst nur.
Dann könnt ihr auch am Gitter füttern.
Und erst,wenn das klappt, Tür öffnen.
Und tatsächlich Weg abschneiden, auflauern unterbinden,auch Klomobbing.
Und wenn sie dann nicht mehr getrennt sind,gemeinsame positive Momente schaffen,zb durch Leckerli.
Sind übrigens beide kastriert?


Die langsame Zusammenführung
 
  • Like
Reaktionen: basco09 und Poldi
Danke für deinen Ratschlag! Wir werden uns morgen mal auf in den Baumarkt machen und eine Gittertür bauen, mal sehen, wie das wird. Wir separieren die zwei jetzt erstmal bis das Gitter da ist und dann hoffe ich, dass sich mit Geduld hier noch etwas positives einstellt. Er möchte sehr gerne erkunden und ist freundlich aber er hat auch richtig Angst vor ihr. Ich kann auch gut verstehen, dass sie genervt ist, es ist ja ihr Revier! Und zu deiner Frage, kastriert sind natürlich beide :)
 

Ähnliche Themen

L
Antworten
11
Aufrufe
749
*Leona*
*Leona*
Traumweber
Antworten
1
Aufrufe
2K
Traumweber
Traumweber
E
Antworten
3
Aufrufe
2K
Stoppel
Stoppel
Vicky Victoria
Antworten
89
Aufrufe
6K
miss.erfolg
miss.erfolg
S
Antworten
7
Aufrufe
856
Saerchen
Saerchen

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben