Zu viel Liebe?

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Mepa

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2. März 2007
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48
Ich habe 2 Katzen, beide 6 Jahre alt, beide als Jungkatzen zu uns gezogen.
Beide waren sie 4 Jahre lang Wohnungskatzen, beide dürfen sie seit 2 Jahren durch eine Klappe nach draußen.

Ich habe sie beide schon immer geliebt, aber seit mein Kater letztes Jahr diesen heftigen Katzenschnupfen hatte, an manchen Tagen mehr tot als lebend war, ich um ihn gebangt habe, wie es mir bei noch keinem Menschen passiert ist, und er auch noch 3 Tage mit über 40° Fieber ausgebüchst war,
liebe ich diesen Kater so sehr, daß es mir weh tut.

Und ich denke, das ist zu viel.
Nicht zu viel für ihn - ihm tut es ja nur gut.
Es ist zu viel für mich.
Ich lasse ihn nach draußen, weil ich weiß, daß er es braucht, weil ich weiß, daß er damit glücklich ist.
Ich weiß auch, daß ich ihm damit Gutes tue -
und so soll es ja auch sein - ich möchte ja IHN glücklich machen und nicht mich.

Ich glaube aber trotzdem, daß Liebe, die schmerzt, nicht gut ist.
Und ich weiß oft nicht, wie ich umgehen soll - mit meine Gefühlen.

Ich habe einfach das Gefühl, daß ich diesen Kater mehr liebe, als gut für mich ist.
 
A

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Ja Mepa, das kann passieren, dass man ein Tier mehr liebt als einen Menschen und die Angst, die Du hast weil er Freigänger ist.... die ist mir auch bekannt.

Lieben Gruß
Heidi und die drei Fellbeutel
 
hmmm, ich weiß nicht ob man/frau wirklich zu viel lieben kann-jetzt im positiven Sinn?
Du bekommst die Liebe ja in von Deinem Kater zurück.....dass dies mit der Angst durch sein Freigängerleben gepaart ist, ist glaube ich normal.

Ich denke Liebe ist immer gut, solang sie nicht einseitig ist und einen von Beiden zum Opfer von irgendwas macht - oder einer leidet (ist es wirklich leiden bei Dir???).
Vielleicht zeigt Dir Dein Kater auch zu welch großer Liebe Du fähig bist und was Du nicht nur ihm zu geben bereit wärst ;) - Menschen und Tieren......

Alles Liebe
Heidi
 
Die Angst, dass denjenigen, die man liebt (egal, ob Mensch oder Tier) etwas zustoßen könnte, ist wohl normal.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man bei Freigängern sowieso mehr Ängste aussteht und in Verbindung mit einer Krankheit wird einem sicher noch mehr bewußt, dass einem ein Verlust treffen könnte.
Ich finde es nur wichtig, dass man sich von der Sorge oder der Angst nicht lähmen lässt und dann irgendwann emotional bewegungsunfähig wird oder sich selbst und / oder andere einschränkt.
Sieh es positiv - er ist bei Dir, er darf weiterhin nach draußen, was ihn glücklich macht.

Soweit meine Küchenphilosophie am frühen Morgen...;)
 
Ich glaube aber trotzdem, daß Liebe, die schmerzt, nicht gut ist.
Und ich weiß oft nicht, wie ich umgehen soll - mit meine Gefühlen.

Ich habe einfach das Gefühl, daß ich diesen Kater mehr liebe, als gut für mich ist.

Ich möchte dir dazu einen Rat geben. Es ist etwas, was ich selber im März dieses Jahres auf unermeßlich schmerzhafte Art und Weise durch den Verlust eines solch derart geliebten Lebewesens habe lernen müssen.

Das Gefühl des Schmerzes entspringt niemals der Liebe, die man für ein Lebewesen empfindet. Der Spruch: "Liebe tut weh" stimmt einfach nicht!
Es sind die Verlustängste, die schmerzen.
Und je mehr man liebt, umso größer können diese Ängste werden.
Dessen muß man sich bewußt werden.

Man kann selber für sich herausfinden, ob es wirklich die Liebe ist, die schmerzt.
Stell dir vor, du würdest ein Grundstück größer als ein Katzenrevier haben, dass so abgesichert ist, dass keine "Katzengefahr" eindringen kann und so groß ist, dass die Katze noch nicht einmal merkt, dass es eine Absicherung gibt.
Dann hat dir noch der TA gesagt, dass deine Katzen ein "Wunderkatzen" wären und niemals krank werden könnten und mindestens genauso lange leben würden wie du.

Würdest du dann noch Schmerz empfinden? Oder würdest du nicht tagtäglich vor Freude und Glück über die Liebe zwischen euch jubeln und jauchzen?


Man darf sich da nicht irreleiten lassen von seinen Gefühlen. Denn auch du scheinst ja schon zu glauben, dass dir diese Gefühle von Liebe nicht gut tun würden.
Das kann dazu verleiten, dass man vielleicht glaubt, sich in diesem Punkt zurücknehmen zu müssen, damit man sich wieder besser fühlt .... vielleicht auch dadurch, dass man sich von dem geliebten Lebewesen etwas zurückzieht oder versucht, seine "Liebes"gefühle zu unterdrücken.

Tatsächlich ist es aber die Liebe, die man fühlt und empfängt, die einen glücklich macht.
Der Schmerz wird durch die Angst verursacht.

Und das Gefühl von Angst ist völlig überflüssig. Denn es hindert einen nur am glücklich sein.
Es bewirkt und verändert ja gar nichts. Es ist einfach nur da und hindert einen vielleicht daran, den Moment zu geniessen ...

Jede Sekunde, die du mit einem Lebewesen verbringst, welches du so sehr liebst, solltest du auskosten und geniessen.
Freue dich an dem Moment und an der Zeit, die ihr miteinander verbringen dürft.
Sage dir: "Die Angst ... also den Schmerz des Verlustes, bevor er überhaupt eingetreten ist ... ist absoluter Unfung! Die Angst hat keinen Nutzen!
Sie hindert mich nur daran, in der Gegenwart mit diesem Lebewesen glücklich zu sein und für das Gefühl dankbar zu sein, was ich durch dieses Lebewesen erleben darf."

Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte ...... Ich bereue es so sehr, dass meine Angst mich daran gehindert hat, jede einzelne Sekunde mit meinem Schwarzpfötchen zu geniessen und auch in ihrer Abwesenheit mich einfach daran zu erfreuen, dass sie lebt und dass es sie gibt.

Ich versuche es jetzt besser zu machen, bei meinen anderen Katzen.
Und es ist schon ein hartes Stück Arbeit, weil man immer wieder und jeden Tag gegen die Angst ankämpfen muss.
Aber ich sage mir auch jetzt immer: "Die Angst ist sinnlos. Denn ob ich Angst habe oder nicht ... die Angst wird niemals verhindern, dass etwas passiert ... aber sie verhindert, dass ich den Moment, den ich mit meinen geliebten Lebewesen habe, nicht auskoste."

Liebe Grüße,

Gudrun
 
Wow Gudrun, das hast Du schön gesagt!

Es ist auch für mich nützlich gewesen, zu erkennen, dass man nicht die Liebe für den Schmerz verantwortlich machen kann, sondern dass das die Angst ist.
Das ist wirklich ein wesentlicher Unterschied!

Also einfach mal danke dafür, dass Du das so schön auf den Punkt gebracht hast!


LG Melinda
 
Vielen Dank für eure lieben Antworten!

Und, ja, Gudrun, ich denke, du hast völlig Recht.
Es ist eher die Angst, die schmerzt.
Ich male mir jetzt schon aus, wie sehr es mir tun wird, wenn er nicht mehr da ist.
Und da ich es mir so gut vorstellen kann und dies leider auch oft tue, schmerzt es mich schon heute.
Aber du hast sehr Recht, denn verhindern kann ich damit gar nichts, ich schade mich nur selbst.

Ich bin ein eher negativ denkender Mensch und male mir oft Dinge aus, die passieren könnten ( leider nur im negativen Sinne).
Das hindert und lähmt, ich bin mir dessen bewußt, aber oftmals ist es nicht einfach, es abzustellen.

Ja, man sollte die Zeit genießen, die wir mit unseren Katzen haben!

Vielen Dank nochmals,
liebe Grüße,
Mepa.
 
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