Was macht man wenn man tote oder verletzte Katzen findet?

  • Themenstarter Serverversteher
  • Beginndatum
  • #41
Vor Jahren habe ich eine angefahrene Katze vor einem Bauernhof gefunden, sie aufgehoben, dort geklingelt und auf meine Frage, ob die Katze zum Hof gehören könnte, wurde nur geantwortet mit: "Ja, Moment, ich hole mal eben einen Spaten, kannste da hinlegen, ist gleich vorbei" *kotz*
Ich habe sie mitgenommen, zum Tierarzt gebracht und nach drei Tagen wieder abgeholt. Trotzdem musste sie nach einer Woche erlöst werden, sie hat sich nicht erholt... Eine Rechnung habe ich nie bekommen...
 
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  • #42
Bagatelisieren tue ich es nicht, ich finde nur man sollte es auch versuchen zu "verstehen" was für eine Situation das war.
Natürlich tut es mir unendlich leid für die Katze und ihr Leid. ICH hätte auch beid er Polizei angerufen, aber eben nur weil ich das Wissen habe.
Der TE hat es nun auch und kann in Zukunft besser helfen. Aber jetzt zu spekulieren was gewesen wäre, wenn..... bringt nichts und trägt nichts hier dazu bei. da versucht jemand Ratschläge zu bekommen und wird beschimpft und runtergemacht, mancheiner denkt sich bei sowas das nächste Mal "ich hab nichts gesehen, also gehts mich auch nichts an, mache ja eh nur wieder was falsch"
 
  • #43
Also wenn ich ehrlich bin,würde es mir in der Seele wehtun ein Tier liegen zu lassen was warscheinlich schmerzen hat und hilflos irgendwo liegt.Gut du musstest zur Arbeit...aber eine lösung hätte man sicherlich finden können...auch die Feuerwehr hat einen Tierrettungs Transporter,die kommen auch vorbei und helfen gerne,die bringen das Tier dann auch in eine nächstgelegene Klinik.
Die ja auch nur 35 km weg ist wie du schriebst,ist ja eigendlich ein Katzensprung.Die hätten vielleicht noch geholfen wenn du die Situation erklärt hättest,und sagst du musst weiter zur arbeit.
Aber nun kann man da ja nichts mehr machen...aber nächstesmal wenn man selbst nicht viel machen kann 112 oder 110 wählen....
 
  • #44
gruselig....
und ja, ich würde auch drauf hauen....
wenigstens hätte man klingeln können...
eine tote Katze würde ich nur an dne Straßenrand legen.... aber wie häufig findet man bitteschön angefahrene noch lebende Tiere? Da kann man doch einmal 1 Stunde zu spät zur Arbeit kommen!!!!
Ich war sogar 2 Stunden zu spät und in einem desolaten Zustand (war sogar nur ne Zeitarbeit) und alle haben das verstanden!!!

Hemmschwelle die Polizei anzurufen... das kann ich auch nicht so ganz fassen....
 
  • #45
Vielen Dank erstmal für die Vorschläge, als wir noch ein Tierheim hatten war das alles relativ einfach.
Tierarzt bringt nichts, der wohnt nicht hier. Die Praxis ist am Wochenende zu und daran ändert sich ja auch nichts wenn ich da hinfahre. Kommt aus Nordhessen der Arzt und wohnt da auch.
Feuerwehr macht sowas bei uns nicht, hier gibts nur freiwillige Feuerwehr und Tiertransporter haben die ja hier auch nicht.
Außerdem muß seit 2009 jeder Einsatz der freiwilligen Feuerwehr der nicht mit Feuer zu tun hat bezahlt werden.Die Stadt ist pleite und bekommt das von der Kommunalaufsicht so vorgeschrieben. Stand extra groß in der Zeitung wie das jetzt gemacht wird. Bei einem Nachbarn von mir ist mal bei 35 Grad Benzin aus dem Autotank gleaufen, der hatte zu voll getankt, die Rechnung war knapp 500 Euro für den Einsatz. Er hatte die nichtmal angerufen, sondern die Polizei hat das gemacht.
Meine Arbeit darf ich nicht versäumen und auch nicht zu spät kommen, wir sind Dienstleister und werden in anderen Betrieben eingesetzt. Ich arbeite also nicht in der Firma meines Chefs sondern in den Firmen unserer Auftraggeber.
Wenn wir zu spät kommen verliert unsere Firma den Auftrag und wir unsere Jobs.
Da gibt es nichts zu verhandeln oder zu reden, ne Menge entlassener Kollegen können das bestätigen.
Die Polizei ist hier Sonntags mit max. 3 Autos besetzt. Und die haben dann meist viel zu tun.
Weil ich ja immer so ein Glück habe, kenne ich das ganze auch mit überfahrenen Menschen und Fahrerflucht.
Gleiche Straße, nur Mensch statt Katze und nachts. Krankenwagen kam schnell, Polizei dauert und dann waren sie nicht sonderlich interessiert an meiner Aussage das der überfahren worden war.
Die sagten das ist der und der und ein Alki, der ist nur wieder voll.
Dabei habe ich ihnen die Reifenspuren über den Anorak von dem Typen gezeigt, einen abgerissenen Jeansknopf, einzige Reaktion. Der Bulle kickt den Knopf in den Gulli. Beweissicherung eben.:)
Dafür haben sie mich dann 2 Stunden später, nachdem der Typ im Krankenwagen verstorben war, angerufen und waren sehr interessiert. Da hab ich dann einfach aufgelegt.
Soviel zur Polizei, mit denen möchte ich wirklich nichts zu tun haben.
Ich hatte keine Möglichkeit etwas anderes mit der Katze zu tun, keine Zeit, keine passenden Ansprechpartner hier am Ort, es waren keine Verletzungen zu sehen, also vielleicht nur erschrocken oder etwas betäubt.
In einer Großstadt ist das bestimmt anders, aber hier ist es eben so wie es ist.
Hier fahren Sonntags nichtmal Busse, wir haben vieles nicht was es anderswo gibt.
Das ich nicht zur Kasse gebeten werde wenn ich ein Tier zum Tierarzt bringen würde, wenn das denn ginge am Wochenende, wußte ich nicht. Die Stadt bezahlt es aber bestimmt nicht, da müßte der Tierarzt dann schon umsonst arbeiten.
So richtig glaube ich das auch nicht, ich muß wenn ich zum Arzt hier gehe meine Krankenkassenkarte und 10 Euro Eintritt dabei haben, sonst komme ich nichtmal bis ins Wartezimmer.
In diesem Wohngebiet verstehen und sprechen etwa 70% der Bewohner nur russisch, ich leider nicht. So wäre das mit Klingeln auch nicht sehr nützlich, da ich denen nichts erklären kann.
Ist also sehr kompliziert und unter Zeitdruck geht das sowieso nicht. Tut mir auch leid für die Katze aber ich sah keine andere Möglichkeit.
 
  • #46
Meine Güte wo WOHNST du denn?? :confused:
 
  • #47
auf dem LAND! Also auf dem sehr ländlichen Land. In unserm kaff haben wir einen Polizisten, n Krankenwagen muss aus 20 Kilometern Entfernung kommen, Busse fahren Sonntags nur alle zwei Stunden...
 
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  • #48
Ich möchte mich auch mal dazu äußern.

Ich muss gestehen, das ich tote Tiere auch nicht anfassen könnte.
Das kann ich mit den Futtertieren (Küken, Mäuse, Ratten). Aber bei fremden Katzen kann ich das nicht. Ich konnte noch nicht mal meine eigene tote Katze anfassen.
Ich bin auch schon oft an einer toten Katze an der Straße vorbei gefahren - und hab dann immer meinen Freund oder meinen Schwiegervater gebeten, diese doch bitte auf die Seite bzw an den Rand zu legen.

Je nachdem, wie schlimm die Katze aussieht und noch lebt, dann kann ich diese auch nicht anfassen :( Ich bin da wirklich eine Memme drin - und ich schäme mich auf oft dafür (aber ich kann diese Phobie leider nicht überwinden) :(

Aber: ich hätte die Polizei angerufen. Bzw bei uns in der Gegend im Tierheim. Aber die Polizei oder die Feuerwehr auf alle Fälle.
Und ich hätet in der direkten Nachbarschaft geklingelt. Dann hätte ich zur Arbeit fahren können und die "Nachbarn" sich um die Besitzer kümmern können.
 
  • #49
man kann sich mit Zeichensprache fast immer verständigen.....
bruchstückehaft deutsch sprechen die meisten....
und
@ locke... hast du schonmal ne angefahrene noch lebende Katze gefunden? glaub mir in den Moment handelst du nur noch ich glaube nicht das du noch darüber nachdenkst dann...
ich meine tot ist tot und ende.. aber wenn du merkst die schaut dich an etc... also ich denke dann knallen bei vielen die Sicherungen raus, ähnlich bei einem menschlichen Verkehrsunfall...
Wenn man bei der Feuerwehr anruft müssen die sich kümmern.... und du hättest jedenfalls fragen können....

ein Tierarzt ist kein Menschenarzt... da komme ich auch nur mit Karte und 10 Euro rein..... es gibt solche und soclhe Tierärzte...
an deiner Stelle würde ich mir für nächstes mal einen Notfallplan zurechtlegen... also bei der Feuerwache und beim Ta nachfragen...

und sorry, wegen 1 Stunde und sowas kann man nicth so einfach gefeuert werden, das kann ich mir einfach nicht vorstellen..
 
  • #50
und sorry, wegen 1 Stunde und sowas kann man nicth so einfach gefeuert werden, das kann ich mir einfach nicht vorstellen..


Es kommt immer darauf an, wo man arbeitet. Viele haben heutzutage nur 400 € Jobs,..... da stehen die Leute Schlange . 400€ Jobber sind leicht auszuwechseln,... 1 Anruf genügt, wird bei uns in der Firma täglich praktiziert. Allein diese Jahr musste ich 25 Leute einarbeiten, die alle nach ein paar Monaten wieder gegangen worden sind, weil sie nicht pünktlich waren, zu langsam, zu unfreundlich,... irgendwas,..
Ich kann schon verstehen, wenn Jemand nicht seinen Job riskieren will in der heutigen Zeit.
In so einer Situation hilft nur ein Schriftstück von der Polizei( deshalb sollte man die auch rufen), das man dann dem Chef vorlegen kann.
 
  • #51
Boah sorry aber ich explodiere gleich :mad:
Ich meine, ja klar, Job ist natürlich wichtig, aber ich würde niemals ein verletztes, hilfesuchendes Tier, das mich noch anschaut weil es Hilfe braucht einfach liegen lassen !!! Das Tier ist gestorben obwohl man ihm vllt hätte helfen können !!! Vllt bin ich auch einfach zu christlich erzogen um soetwas beschissenes zu machen ... Wie kann man nur so sein, ich verstehe es einfach nicht. Ich würde den Menschen die Pest wünschen, die mein Tier einfach liegen lassen würden. Ich muss jetzt aufhören zu schreiben, sonst kommt nur noch unsittliches raus .................................
 
  • #52
Ja besser ist das nach so einem Beitrag:rolleyes:
 
  • #53
Grundsätzlich kann ich schon nachvollziehen, wenn jemand Probleme damit hat eine tote Katze anzufassen und von der Strasse zu nehmen.

Es kostet wirklich Überwindung - aber es geht.Man sollte sich nur einmal vorstellen, dass es die eigene Katze sein könnte...da ist man froh wenn es Menschen gibt die sich darum kümmern.
Wenn der Strassenräumdienst kommt ist die Katze weg und die Besitzer erfahren meist nie was aus ihrem Tier geworden ist.
Außerdem würde ich auch nicht wollen, dass mein Tier dann noch von mehreren Autos weiterhin überrollt wird.

Ich habe für den Fall immer Einmalhandschuhe im Handschuhfach; klingt vielleicht blöd, aber mit Handschuhen fällt es leichter.

Meine Güte wo WOHNST du denn?? :confused:

Das habe ich auch gedacht.

Wenn du diese Strecke öfter fährst und das offensichtlich eine Verkehrsunfallopferstrecke ist, leg dir doch für den Notfall entsprechende Nummern ins Auto.

Was machst du wenn deine Tiere am WE krank werden? Hat keiner dieser Tierärzte eine Notfallnummer?:(

Wenn jemand zu spät kommt weil er einen verletzten Tier Hilfe zukommen lässt und dafür entlassen würde.... da kann ich nur sagen: armes Deutschland.
 
  • #54
Hallo, ich muß mich jetzt auch mal hier melden.
Man kann jemanden sehr schnell verurteilen, der in so einer Situation vielleicht falsch gehandelt hat. Ich wäre wahrscheinlich nicht in der Lage gewesen, die Katze einfach auf eine Treppe zu legen. Ich hätte sie zumindest mal mitgenommen und dann überall rumtelefoniert. Aber auch dies ist leicht geschrieben. Es gibt Leute, die nicht viel Geld zur Verfügung haben und froh sind, überhaupt einen Job zu haben und diesen auf keinen Fall riskieren wollen.
So, aber nun will ich mal erzählen, was mir vor ein paar Wochen passiert ist:

Es ist mir ein Hund zugelaufen. Er stand total orientierungslos auf der Straße und als ich ihn ansprach, kam er zu mir. Er hatte ein Halsband mit einer Marke, auf der ein Ort eingetragen war, der ca. 35 km von uns entfernt ist. Da wir ein großes Wandergebiet hier haben, war es für mich klar: der Hund muß Wanderern entlaufen sein. Ich hab´ dann ca. eine 3/4-Std. auf unserem Hof direkt an der Straße gewartet, in der Hoffnung, der Besitzer kommt und sucht seinen Hund. Während dieser Zeit (hab´ meine Tochter ins Haus geschickt, Tel. und Tel.-Bücher zu holen) habe ich dann telefoniert... erstmal Polizei: der nette Herr am Tel. hat mir unmißverständlich zu verstehen gegeben, daß ihn das sehr wenig interessiert und ich mich gefälligst selbst drum kümmern soll, wenn ich schon so dumm bin, solch ein Tier einzufangen!!:eek: Dies schon mal zum hier oft erwähnten "Die Polizei kümmert sich..."
Dann habe ich in allen möglichen Tierheimen angerufen (es war Freitag abend). Überall Anrufbeantworter. Habe bei 3 mir bekannten TÄ angerufen, davon 2 auf dem Handy... kein Erfolg... niemanden erreicht. Ich wollte doch nur eine kurze Info, an wen ich mich wenden kann, um den Hund loszuwerden. Dann habe ich Bekannte angerufen, die einen Hund haben. Entweder gerade unterwegs (ich solle doch mal in den Zeitungen schauen - da stehe in irgendeiner irgend so eine Adresse drin - hatte ich natürlich Zeit für...) oder niemand gemeldet. Endlich hatte ich eine Bekannte erreicht, die sich sogar bereit erklärte, den Hund über´s WE zu sich zu nehmen. Ich war heilfroh, denn ich hätte nicht gewußt, was ich mit dem Hund machen sollte. Ich war schon kurz davor, ihn wieder laufen zu lassen...:confused:
Ich habe fast 2 Stunden diesen Hund bei mir gehabt. Selbst konnte ich ihn übrigens nicht hierbehalten wegen unserem Kater. Der kennt keine Hunde und war total verwirrt, als er mich mit dem Hund draußen gesehen hatte.
Das Ende vom Lied: als meine Bekannte mit Hund 1 Min. weg war, kam die Besitzerin. Sie wohnte seit ca. 4 Wochen hier im Ort, was ich jedoch nicht wußte, und war total angesäuert, daß sie ihren Hund dann bei meiner Bekannten abholen mußte!:mad: Statt sich zu freuen, daß jemand ihrem Hund geholfen hat!!

Sorry für diesen langen Text, aber ICH stand auch vollkommen hilflos da. Wie bereits geschrieben, ich war drauf und dran den Hund einfach wieder laufenzulassen...
Am Wochenende hat man wirklich kaum eine Chance!!
 
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  • #55
Letztes Jahr habe ich auf einer Ortsumgehung (50 km/h) eine sterbende Katze gefunden. Sie lag mittig auf der Straße. Ich habe mein Auto mit Warnblinkanlage direkt vor ihr abgestellt und mich zu ihr auf die Straße gekniet. Sie starb, als ich mich über sie beugte. Ich nahm sie vorsichtig hoch und sah, dass die Körperseite, auf der sie lag, die verletzte Seite war. Ein Auge hing raus und der Kopf war eingedrückt. Ein guter TA war nur 2 Straßen weiter, aber ich konnte nichts mehr tun. Ich legte sie vorsichtig an einen Gartenzaun und bemerkte ihr Blut an meinen Händen.

Anschließend rief ich beim örtlichen TH an und gab eine Beschreibung und den genauen Fundort durch. Leider war die Katze nicht tätowiert und trug kein Halsband. Unser TH - das muss man sich vorstellen - hatte nicht mal die Nummer von der Straßenmeisterei zur Hand. Nein und anrufen würden sie dort auch nicht. Das sollte ich machen. Dank teurer Auskunft wurde ich dann mit der Stadt verbunden und eine sehr nette, mitleidige Dame wollte sich sofort "um das arme Katzerl" kümmern.

Am nächsten Morgen war sie weg. Ob der Besitzer oder die Straßenmeisterei sie geholt haben, weiß ich nicht. Ich habe wochenlang in dem Viertel nach Suchplakaten geschaut - Fehlanzeige.

Hätte sie noch gelebt, hätte ich die Katze sofort zum TA gebracht, leider war das nicht mehr nötig und ich konnte sie nur noch von der Straße nehmen.

Heute morgen war es ein Eichhörnchen, das ich nicht mehr retten und nur noch auf den Grünstreifen legen konnte. Wenigstens plattgefahren sollte kein Tier werden müssen, auch wenn es für Hilfe bereits zu spät ist.
 
  • #56
Vor einigen Jahren habe ich gegen Mitternacht am Straßenrand „Leuchtaugen“ bemerkt. Überlegung war: Wenn das Tier angefahren wurde und verletzt ist, wird es elendig zugrunde gehen, wenn ich nichts mache – und vielleicht noch den Verkehr gefährden. Wenn es nicht verletzt ist, wird es vom Straßenrand abhauen, wenn ich ankomme. Da ich eine Katze erwartet hatte, war ich über das Wildkaninchen sehr überrascht. Egal, eingesammelt, in eine ruhigere Straße gefahren und – bei der Polizei angerufen. Nicht über Notfallnummer, hatte die normale Telefonnummer.

Wenn mir der Polizist irgendwann einmal begegnet, sollte er sich mehr als warm anziehen. Von „das ist mir so was von egal“ über „das ist doch keine Patrone wert“ zu „Förster kenn ich doch nicht“ durfte ich mir einiges anhören, einschließlich von „woher soll ich denn wissen, was in solchen Fällen zu tun ist“. Da habe ich das Gespräch dann auch beendet. – Mit geschätztem 360/360-Blutdruck

In Nienburg gibt es eine Tierklinik, die immer erreichbar ist. Die habe ich dann angerufen und nachgefragt, was ich denn jetzt machen sollte – freilassen wollte ich den Kleinen nämlich nicht; als ich ihn ins Auto packte, hatte ich Blut an den Händen. Und die haben mir dann kompetent weitergeholfen – obwohl es zwischenzeitlich weit nach Mitternacht war.

Bezahlen hätte ich nichts brauchen, da es ein Wildtier war. Und die Verletzung war leider doch so schwer, dass es eingeschläfert werden musste – was aber bei der Erstuntersuchung der TÄin nicht zu sehen war; erst im Röntgenbild.

Polizist, Dein Freund und Helfer? Na, der Mann auf jeden Fall nicht (ich möchte das auf keinen Fall pauschalisieren, es gibt natürlich auch bei der Polizei „solche und solche“, wie eben überall, wo Menschen sind).

Aber bitte verlasst Euch nicht darauf, dass die Polizei wirklich a) Bescheid weiß, was zu tun ist und b) es dann auch tatsächlich macht. Kommt „ein Unfall rein“, wird sich die Polizei erst um den Unfall kümmern (müssen) und dann erst um das Tier.

Was und wie viel jeder einzelne für einen anderen Menschen oder ein Tier tut, bleibt ihm selbst überlassen. Beim Menschen gelten aber die Notfallnummern der Polizei und der Feuerwehr. Beim Menschen spricht man– wenn es schlimm läuft – von unterlassener Hilfeleistung.

Kennt denn jemand für Tiere die Notfallnummern, wo dem Tier auf jeden Fall und unter allen Umständen an jedem Ort sofort geholfen wird?

Es ist eben nicht immer alles "ganz einfach" und es gibt auch nicht für alles das "Schema-F"-Vorgehen.

Liebe Grüße!
 
  • #57
Mich macht so ein Verhalten einfach stinksauer.
 
  • #58
Ich bin auch davon überzeugt, dass ich hier bei der Polizei / Feuerwehr keine große Hilfe erwarten könnte. Eine Tierklinik gibt es in der Nähe nicht.

Jedoch einen Landtierarzt, den man notfalls auch nachts aus dem Bett klingeln könnte. Wobei er sicher nicht über die "große" Technik verfügt. Aber erste Hilfe hätte man und wenigstens die Möglichkeit, dass Tier einzuschläfern. Damit es nicht lange leidet.

Einmal habe ich eine tote Katze eingesammelt und beerdigt. Sie war nicht so stark verletzt, aber trotzdem war es für mich alles andere als einfach. Ich habe geweint und gezittert und mich hinterher übergeben müssen. Doch wollte ich nicht, dass sie dort liegen bleibt und von den Autos platt gefahren oder von den Krähen zerfetzt wird.

Später habe ich auf einem Feldweg - keine Häuser weit und breit - eine schwerverletzte Taube gefunden. Ich hatte weder ein Handy dabei noch ein Behältnis noch irgendwas. Die Taube war halb zerfetzt - keine Ahnung was ihr zugestossen ist - lebte aber noch. Da habe ich weinend zu einem Stein gegriffen und sie mit einem gezielten Schlag von ihrem Leiden erlöst.
Ob das richtig war? Keine Ahnung, aber in der Situation habe ich so gehandelt. Aber es gab keinen Zweifel, dass man hier anders nicht mehr helfen konnte.

Ich glaube, dass ich im Fall der angefahrenen Katze bei den Anwohnern um Hilfe gebeten hätte.

Da ich aber weiß, dass - Dank der Bürokratie - die Kosten für ein Fundtier auch nicht einfach so übernommen werden, habe ich auch irgendwo ein kleines bischen Verständnis, wenn sich jemand scheut, ein Tier einfach zum TA zu fahren.
Aber gar nichts tun - das könnte ich nicht und würde ich auch nicht.

Wildtiere werden hier beim Tierarzt kostenlos behandelt. Das habe ich selber schon erlebt. Ich denke, dass man im FAll eines verletzten Haustieres die nötige Erstversorgung schon machen würde. Aber bei allem anderen muss ganz sicher vorher die Kostenübernahme geklärt werden. Und dafür habe ich aus Sicht des TA auch wieder Verständnis.

Für alle Fälle sollte man sich die evtl. benötigten Telefonnummern schon mal vorher besorgen und sich erkundigen, wer in welchem Fall helfen würde. Also evtl. Tierklinik, Förster, Tierschutzverein usw.
 
  • #59
@Miomomo: Genau das, was du mit der Taube erlebt hast, „fehlt“ mir noch. Ob ich es schaffen würde, ein Tier von seinem Leiden zu erlösen? Bei mir im Garten habe ich viele Mäuse und viele Vögel – und wir haben auch einige Katzen und Marder in der Nachbarschaft – so eine Situation kommt bestimmt bald mal auf mich zu. Würde ich einen Vogel oder eine Maus erlösen können? Ich wünsche mir jedenfalls, dass ich es dann im Notfall kann. (Mein Felix hat bei mir bisher noch nicht getötet - dem könnte ich das Tier wohl auf die Nase binden und es würde nichts passieren …, von daher also ist keine Hilfe zu erwarten.)
Klar, zuhause in Hannover habe ich immer noch weitere Möglichkeiten, wenn ich es dann doch nicht kann – Tierkliniken, Tierärztliche Hochschule, Notfallsprechstunde der Tierärzte usw. Aber wenn ich unterwegs bin – und mal nicht in Richtung Nienburg, wo ich mich ja auch auskenne und es dann anderen überlassen kann?
Ich hoffe jedenfalls, dass mein Schöpfer mir diese Erfahrung nicht auferlegen mag. Kämpfe schon an zu vielen anderen Fronten …
Liebe Grüße!
 
  • #60
Es fiel mir nicht leicht und ich habe mich wegen der Taube noch tagelang schlecht gefühlt. Das mache ich nicht mal eben so.
Aber ich habe auch schon Mäuse "erlöst". Das kann man lernen.
Die Taube war so fürchterlich zugerichtet, dass mir beim Anblick schon aus Mitleid die Tränen kamen.

Früher hätte ich das weit von mir gewiesen. Heute denke ich, dass man alles kann, wenn man wirklich muss.

Mir ist lieber, wenn ich diese Situationen nicht erleben muss. Hätte es eine Möglichkeit gegeben, die Taube schnell zum TA zu schaffen, dann hätte ich die genutzt.
 

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