Verlobter hat kleines Problem mit der Dame des Haues

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Hallo liebe Leute :)

Ich mache mir jetzt seit längerem Gedanken, was das Verhältnis zwischen meinem Verlobten und unserer lieben Bailey angeht. Es ist nicht so, dass Bailey ihn nicht mag ( er liebt sie :) ), aber irgendwo ist das Verhältnis angespannt, ich denke das Wort passt recht gut.

Kurz zum Hintergrund: Mein Verlobter hat seit 11 Jahren einen ganz tollen, gemütlichen Kater, eine Seele von Tier :pink-heart: Mit ihm kann er alles machen und Kater Marley lässt auch alles gerne mit sich machen :D Zum Beispiel liebt er es, wenn man ihm nach dem Mittagsschläfchen beim Strecken hilft (er liegt auf Rücken, streckt sich ganz dolle und wenn man dann zu ihm geht und seine Vorderbeinchen noch ein wenig weiterstreckt, findet er das immer total super). Auch liebt er es, richtig durchgeknuddelt und durchgewuschelt zu werden, da nimmt das schnurren und anschließende Treteln gar kein Ende mehr :)
So, jedenfalls ist mein Verlobter an diesen doch wirklich seelenruhigen Kater gewöhnt. Bailey ist gar nicht so, sie ist eher " Dame" und ist sehr empfindlich was das Kuscheln betrifft ( sie hat sehr viele "No-go-Stellen)
Also das erstmal zur Eigenschaft der beiden Süßen.

Nun ist es so, dass Bailey doch recht häufig wegflitzt, wenn mein Verlobter durch die Wohnung läuft und ihm auch so in "freier Wildbahn" (sprich unsere Wohnung ;) ) aus dem Weg geht bzw sich sehr vorsichtig bewegt,so als ob sie glaubt, gleich etwas falsch zu machen.Ich bin mir nicht sicher, ob sie Angst vor ihm hat. ( Am Anfang, als sie zu uns kam, hatten die beiden eine sehr unschöne Begegnung, was beiden auch sehr lange nachgegangen ist.....)

Streicheln lässt sie sich von ihm, jedoch nur mit Vorsicht und nicht so lange wie sie es bei mir duldet.Aber sie mag es immerhin.
Das sind nur einige Beispiele, was den Unterschied zu meinem Verhältnis zu der Süßen aufzeigen soll.

Nun liegt meinem Verlobten das ganze schwer im Magen und er hat Angst, nie so eine feste Bindung zu der Kleinen aufbauen zu können wie zu seinem Kater. Wobei ich ihm schon gesagt habe, dass jede der beiden Fellnasen eben eine Bezugsperson hat, das ist doch nicht schlimm :)
Was ich ihm bisher geraten habe, um das Verhältnis zu entspannen: ganz leise und häufig mit ihr sprechen, sie mit Leckerchen bestechen. Zudem habe ich ihm jetzt die Fütterung komplett übergeben vorerst.Leider geht er manchmal zu Bailey um sie zu streicheln, auch wenn zu sehen ist, dass sie es gerade nicht sooooooo dolle findet ( sie springt nicht weg, aber dreht doch demonstrativ ihr Köpfchen weg ). Da mich das sowieso sehr ärgert, habe ich ihm das jetzt einfach mal verboten :)

Was sagen die Experten-Foris?Habt ihr evtl.noch den ein oder anderen Ratschlag, wie die beiden sich ein wenig näher kommen können? ???So finde ich die Situation nicht so schön, die beiden Lieben ( also Männele und Kätzchen ;) ) auch nicht...es macht mich etwas traurig, ich fände es so schön wenn sie ihn genauso lieb haben könnte wie mich...
 
A

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Keine Ideen mehr? schade :(
 
Mit Speck fängt man Mäuse... ;)


Zugvogel
 
Leider geht er manchmal zu Bailey um sie zu streicheln, auch wenn zu sehen ist, dass sie es gerade nicht sooooooo dolle findet ( sie springt nicht weg, aber dreht doch demonstrativ ihr Köpfchen weg ). Da mich das sowieso sehr ärgert, habe ich ihm das jetzt einfach mal verboten :)

Das ist gut.
Mädels sind manchmal extreeeem pienzig, wenn jemand mit ihnen Dinge tut, die sie nicht leiden können, sprich, ihre Wünsche nicht respektiert. Das hat sie ihm sicher übel genommen.

Dazu gibt es eben einfach 1-Menschkatzen. Die haben ihren Lieblingsmenschen und das reicht ihnen. Ich hab auch so eine. Bei der kann mein Mann tun was er will, der könnte den ganzen Tag um sie rumscharwenzeln und ihr Leckerlis zustecken, das würde ihm gar nix bringen. Sie nimmt huldvoll Leckerli entgegen, aber danach hat er sie bitte wieder in Ruhe zu lassen und schon gar nicht - das finde sie total igittigitt - anzufassen, sie quakt dann empört. Wenn er sie weiter streichelt, fängt sie an zu brüllen. Denn ich komme dann ja zuverlässigst sofort angetrabt. Ihr Motto ist: alle doof, ausser Muddi. An mir hängt sie dran wie eine Klette.

Vielleicht ist deine einfach auch so eine 1-Menschkatze.
 
Ich würde es mal mit umgedrehter Psychologie versuchen.

Schaut doch mal was passiert, wenn Dein Verlobter sich mal eine ganze Woche im Grunde gar nicht mit der Kleinen beschäftigt.

Er sollte ruhig weiter alleine füttern. Aber sonst gänzlich Ignoranz walten lassen.
Kein Anfassen! Kein Ansprechen! Kein Ansehen! Kein Augenkontakt!
Auf keine Art sollte er Kontakt mit dem Kätzchen aufnehmen.

Das klingt sehr hart, ist mir klar ;)

ICH würde es aber mal auf einen Versuch ankommen lassen.


Hintergrund:
ich lese ein bisschen heraus, dass die Kleine sich -etwas- von Deinem Verlobten bedrängt fühlt. *keinVorwurf!*

Wenn sie nun merkt, dass sie von ihm ihr Futter bekommt, er sie aber sonst völlig in Ruhe lässt, sie also nicht unter irgendeinen Druck gesetzt wird, macht er sich interessant und es ist sehr gut möglich, dass sie dann von selbst auf ihn zu geht und Kontakt beginnt.

In vielen Fällen ist weniger, mehr !

Sollte sie dann Kontakt von sich aus aufnehmen, uns sei es nur, dass sie sich neben ihn auf die Couch setzt, kann Dein Verlobter den Kontakt erwidern.
Aber nur gaaaaanz sachte!
Soll heißen, dass er sie dann bitte nicht gleich glücklich und "übermütig" streichelt, sondern, dass er zum Beispiel !ohne sie anzusehen, ganz beiläufig! nur seine Hand neben sich, in ihre Richtung auf der Couch ablegt, damit sie, wieder ganz ohne Druck, in Ruhe hingehen und ihn beschnuppern kann, FALLS ihr danach ist.



Mich würde sehr interessieren was das denn für eine sehr unschöne Begegnung war!?
 
Wie oft ist dein Verlobter denn bei dir?
Und wie lange kennen sich die beiden denn schon?

Ich hatte jetzt einige Jahre eine Wochenend-Fernbeziehung.
Obwohl sich Mann und beide Miezen auch geliebt haben, waren sie am Wochenende, wenn er da war, irgendwie durcheinander und ganz anders.

Sie haben sich immer gefreut, wenn er kam. Aber sie waren irgendwie nicht wie sonst, obwohl nie etwas Negatives vorgefallen war.
Sie kamen z.B. nie ins Bett, was sie sonst regelmäßig machen.
Ok, ich bin ganz viel mit den Katzen alleine, deshalb bin ich schon die Bezugsperson Nr. 1.

Und ganz genau dasselbe vermute ich bei euch auch.
Evt. ist das sogar normal. Du bist die Nr. 1, da du vermutlich öfters alleine mit ihr bist (oder vorher warst). Dann bekommt sie von dir Futter, Streicheleinheiten etc.

Ihm die Fütterung zu überlassen finde ich schon eine sehr gute Idee.
Leckerchen natürlich auch! Auch du kannst ihr Leckerchen geben, wenn er da ist. Dann verbindet sie seine Anwesenheit mit einem positiven Gefühl.

Ich hab auch zwei solche Katzen, die man nur streicheln darf, wenn sie es zeigen. Eine Katze und einen Kater. Bei mir sind beide eigentlich gleich.
Bei Zwangsbeglückung biegen sie ihren Rücken durch und gehen weg.
Dafür zeigt der Kater genau, wann er gestreichelt werden möchte.
Da liegt er irgendwo, dreht den Kopf seitlich und lässt ihn runterhängen.
Die Katze kommt öfters daher und will geknuddelt werden, oder sie miaut mich ganz einfach an, wenn sie hochgenommen werden will.

Obwohl es mir auch sehr, sehr schwer fällt, sie in Ruhe zu lassen - wenn sie irgendwo liegen und nicht zugänglich fürs Schmusen sind, gehe ich auch nicht hin. Das ist gut, wenn du und vor allem dein Verlobter euch beherrscht, ansonsten zieht sich die Miez mehr zurück. Wenn sie Ruhe haben will, sucht sie sich diese auch.

Genauso hindere ich sie nie am Runterspringen, wenn sie vorher auf dem Schoß waren.

Das mit dem Strecken-helfen, das ist ja sensationell!
Hab gerade laut aufgelacht. :yeah:
 
wenn Dein Verlobter sich mal eine ganze Woche im Grunde gar nicht mit der Kleinen beschäftigt.
macht es, Frauen sind bekanntlich neugierig.

"Wie, was isn nu los?:oha: Kümmert der sich garnicht um mich? Muß ich mal gucken gehn....:smile:



Viel Erfolg.

LG
 
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Du magst doch sicher auch nicht jeden,oder?

Ich hab auch so eine Katze wie Balli sie beschreibt,mein Mann ist nur gut wenn ich nicht da bin.Komme ich ins Zimmer ist er abgemeldet,er hat sich damit abgefunden das Seraphin ihn nur als Ersatz"mama" sieht,mich aber wirklich liebt :pink-heart:
Sie dreht sich demonstrativ von ihm weg,legt sich neben mich,schnurrt ohne angefasst zu werden und wenn mein Mann dann meint er müsste krabbeln,dann langt sie auch schonmal zu.Seraphin ist eine 1-Mensch-Mama-Katze :)

Wenn die Katze keine Angst vor ihm hat,dann lasst es doch so wie es ist,es muss doch nicht dir grosse Liebe zwischen den beiden sein.
 
Ersteinmal danke für all die Antworten :) Da werde ich doch schonmal einiges mitnehmen können!

@ Balli: Ja, dass die Kleine eine Mama-Katze ist, das habe ich schon geahnt :D (mal fies: mich freuts, hihi ;) ). Das finde ich auch an sich gar nicht schlimm, nur dass die Kleine wohl auch eine Art Angst vor meinem Männele hat, das ist nicht so schön, aber ich denke mit den gegebenen Tipps kann man da sicher noch etwas reißen !

@ Anja: Heute vormittag habe ich deinen rat direkt an meinen Verlobten weitergeben und er will es auch probieren. Es macht natürlich viel Sinn, dass seine "Bedrängungen" (und so werden sie von Bailey auf jeden Fall aufgefasst) eher einen Rückzug von ihr bewirken. Ich finde es schonmal sehr gut, dass er nach ein paar Gedanken dazu zum selben Schluss kommt. Manchmal ist der Gute nämlich schwer zu überzeugen, in allen Lebenslagen :D Nur hat er heute gleich den Fehler begangen, den es ja zu vermeiden galt, nämlich gleich losgestreichelt, weil sie sich in seine Nähe getraut hatte....ZONK ! Das muss ich ihm wohl noch ein paar mal häufiger begreiflich machen....aber durch Wiederholung lernt man ja bekanntlich :cool:

Zu dem Vorfall: Nachdem die Kleine bei uns Eingezogen ist, wurde sie zwei Wochen darauf kastriert ( sie war damals schon 2 1/2 Jahre, also höchste Eisenbahn! ).Die Operation hatte sie körperlich supergut weggesteckt und war gleich wieder quietschfidel. Nur ihr Verhalten hatte sich während der Woche nach der OP stark verändert. Von einer ängstliche, vorsichtigen aber doch recht friedlichen Katze hat sie sich in eine ganz nervöse, auf Angriff gebürtstete aggressive Katze gewandelt. Zudem hatte sie offensichtlich Halluzinationen, ständig ist sie vor irgendetwas weggelaufen, war immer auf hab Acht Stellung. :(
Nun haben wir wie gesagt noch den 11 Jahre alten Kater. drei Tage nach Baileys Operation ging es dem Dicken nicht gut, er hat sich ganz ganz schlimm übergeben vor unserem Bett im Schlafzimmer, dabei schlimm miaut und gezittert ( Wir natürlich gleich ab mit ihm zum TA, aber Entwarnung, es war nur der Magen, nichts wildes :) ). Jedenfalls hat der arme sich total vollgeko****. Mein Verlobter hat ihn dann auf den Arm genommen um ihn zu beruhigen und um ihn sauberzuputzen. Auf einmal springt Bailey wie von der Tarantel gestochen unter dem Bett hervor ( nachdem sie das ganze wohl auch mit Angst beobachtet hatte ) Und fällt meinen Verlobten an, also wirklich in voller Aggression, mit Puschelschwanz, fauchen, schreien, so etwas habe ich noch nie gesehen, das war furchtbar und ich hatte richtig Angst vor der Kleinen. Offenbar wollte sie zu Marley, denn sie sprang immer wieder an Sven hoch und kratze und biss. Sven wollte dann natürlich mit Marley den Raum verlassen, Bailey hinterher, immer aggressiver und immer weiter am kratzen, springen und beißen. Sven hat sie dann mit dem Fuß versucht zu verscheuchen, wobei er sie wirklich geschubst hat, aber selbst da hat sie nicht abgelassen....irgendwie ist er dann in die Küche gerannt, die Kleine hinterher und er gleich wieder raus, so dass wir die Tür zur Küche schließen konnten.
Als sich die Kleine beruhigt hatte, haben wir sie gleich zum TA geschafft, vlt. hatte sie ja Schmerzen? Scheinbar nicht, es war wohl eine postoperative Psychose, da sie die Narkose wohl nicht ganz so locker weggesteckt hat. Nach einer Woche war sie auch wieder wie früher....
Aber ich glaube, dass der Tritt, den sie abbekommen hat und die ganze Situation schon sehr schlimm für sie waren, für uns alle. Mein Verlobter hat sich auch wochenlang Vorwürfe gemacht und auch geweint, er wollte doch nie einem Tier wehtun....Jedenfalls könnte es sein, dass die gar nicht so latente Angst auf Baileys Seite von diesem Vorfall kommt. War wirklich eine schlimme Sache :(

@3rdlife: Wahrscheinlich hast du schon herauslesen können, dass ich mit meinem Verlobten zusammenlebe und wir haben uns zusammen für eine zweite Katze entschieden, da es mir sehr leid tat, dass Marley seit 11 Jahren (!!!) ganz alleine leben musste.....Leider gehörte mein Verlobter auch lange zu der Fraktion mit der Ansicht, Katzen seien doch Einzelgänger und es sei völlig normal und ok, sie alleine zu halten. Jedoch konnte er ganz leicht umgestimmt werden :)

@gisimi: oooh ja, neugierig sind wir ;) wie heißts so schön: "Wie der Herr, sos Gescherr" ;)

@ Seraphin: Stimmt, es ist an sich wirklich nicht so schlimm wenn sie mich einfach mehr mag, da hast du schon recht :) Schade ist es trotzdem, aber sie soll einfach schalten und walten wie sie will, dann bin ich wohl ihr Lieblings-Personal ;) Nur mit der Angst....eine gewisse Art von ANgst besteht leider, da sollte man dran arbeiten. Manchmal kann ich es auch nicht ganz einschätzen, ob es Abneigung oder tatsächlich Angst ist ( Sein Kater fand mich am Anfang auch gaaaaanz uncool, das hat man direkt gemerkt :D Allerdings hat er das ganz anders gezeigt als sie es tut, daher die Zweifel )

@Kamineze: In die Nase??? AUA:D Wie schläft dein Mann denn dann, komplett wie eine Wurst von oben bis unten in die Decke eingemummelt? :D
Thema Frustrationsgrenze: Oooooooh ja, die muss er generell mal gehörig runterschrauben.....man soll meinen mit dem "Alter" werden sie gelassener.....Pustekuchen ;) Nein aber im Ernst, er muss erstmal noch richtig verinnerlichen, dass die Katze nicht da ist, um ihn zu bespassen sondern einfach nur DA ist und hier mit uns lebt. Da hat er eben leider noch andere Erwartungen aufgrund des doch sehr "hundigen" Verhaltens seines Katers
 
  • #10
Guten Morgen,

ach mensch, da ist ja wirklich ne ganz ganz blöde Sache passiert!

So viele Faktoren, die da zusammen kamen.

Aufgrund dieser Begebenheit vermute ich mal, dass sie wirklich eher verängstigt ist, als dass sie "nur" abgeneigt gegenüber Deinem Verlobten ist.

Mit diesem Hintergrundwissen würde ich nochmal intensiver raten meinen Vorschlag zu versuchen.

Ich glaube mit Locken, Bestechen und positiver Verstärkung kommt ihr hier auf keinen grünen Zweig.

Meiner Meinung nach sitzt der Stress, die Angst, die Überrumpeltheit, die Ausgeliefertheit und der ganze Rest aus dem Emotionspacket aus diesem Vorfall tief in der Kleinen fest.

Da sie aus der für sie bedrohlich wirkenden Situation ausgesperrt wurde indem man sie in die Küche gesperrt hat, hat sie nicht lernen können, dass im Grunde gar keine Bedrohung präsent war. Sie "denkt" demnach noch immer, dass Dein Verlobter mit Gefahr in Verbindung steht.

Solche Eindrücke sind häufig sehr tief verankert und nicht leicht zu revidieren.

Versteht das bitte nicht als Vorwurf. Ich weiß nicht wie ich in dieser Situation reagiert hätte.

Ich meine aber, dass ihre Agression sicherlich angstmotiviert war.
Sie hatte sehr sehr viel zu verkraften. Manchmal wird Agression, auch in diesen Dimensionen, als Schutzhandlung angewendet. Ich glaube dies könnte auf die Kleine zutreffen.


In eurer Situation müsste, meiner Meinung nach, der Weg über die negative Verstärkung gegangen werden.

Negative Verstärkung bedeutet, dass ein unangenehmer Reiz weg fällt und ein erwünschtes Verhalten so öfter gezeigt wird.

Der negative Reiz ist hier jede Art Kontaktaufnahme, die von Deinem Verlobten ausgeht.

Sie verbindet damit sehr negative Eindrücke und Gefühle.

Das erwünschte Verhalten wäre, dass sie den Kontakt zu Deinem Verlobten selbst sucht. Oder zumindest nicht mehr in Stress gerät, wenn er Kontakt aufnimmt.


Also, mein Rat:
"verbiete" ;) ihm jegliche Kontaktaufnahme.
Füttern, ja, immer gerne. Aber nur in Form von Befüllen und Hinstellen des Napfes. Nicht aus der Hand füttern, nicht locken. Berühren, Ansprechen, Ansehen und "unangemessene" Reaktion auf eine Kontaktaufnahme, die von ihr ausgeht, sollte unbedingt vorerst konsequent vermieden werden.

Um dem Gefühl von grausamer Ablehnung vorzubeugen;
diese Handlungsweise ist nicht grausam. Keine Sorge! :)

Zum Einen tut Dein Verlobter ihr damit ganz sicher den Gefallen sie nicht ununterbrochen in Situationen zu bringen, die ihr offensichtlich Zusetzen, zum Anderen wird sie ja nicht isoliert, da sie Dich hat und ihr Bedürfnis nach menschlicher Nähe bei Dir befriedigen kann.


Alles in Allem scheint mir die Situation jetzt nicht hochgradig belastend für die Kleine, aber Du sagst ja selber, man sollte daran arbeiten. Das meine ich auch. Und es wird mit viel Geduld bestimmt eine Beziehung zwischen der Kleinen und Deinem Verlobten möglich sein, die keinen der beiden belastet und mit der alle gemeinsam gut leben können.

Wenn Du magst, halt mich auf dem Laufenden!
Bin gespannt wie es weiter geht! :)
 
  • #11
Den Rat, jegliche Kontaktaufnahme zu der Katze zu unterlassen, finde ich falsch.

Er soll sie nicht versuchen anzufassen und Abstand zu ihr halten, ihr also in keiner Art und Weise auf die Pelle rücken.
Aber mit ihr reden, sie anblinzeln, sie anzwitschern, und zwar bei jeder sich bietenden Gelegenheit, also so oft er sie sieht oder an ihr vorbei geht.
Und er sollte nicht an ihr vorbei rasen im Trampelschritt, wie Männer das häufig tun, sondern sich, wenn er an ihr vorbei geht, langsam bewegen.

Immer-immer-immer wieder signalisieren "ich tu dir nix, ich mag dich, aber ich bedränge dich nicht".

Wenn er sie völlig ignoriert, heisst das für die Katze, dass er nichts mit ihr zu tun haben will und die Situation wird bleiben, wie sie ist. Die Katze wird, so lange sie ihm seine guten Absichten nicht glaubt, nie Kontakt zu ihm aufnehmen, sondern davon überzeugt sein, dass es besser ist, so einem undurchsichtigen Menschen nicht zu trauen.
 
  • #12
Ich habe hier auch so eine Schissbüx.
Smilla war von Beginn an SEHR ängstlich. Sie hat zu mir inzwischen einen guten Bezug.
Zu Thomas noch nicht so.
Und das, obwohl er schon immer hier war. Auch- als sie kam.
Es gab KEINEN Vorfall o.ä.
Es scheint eher, als habe Smilla generell ein Männerproblem.

Er übernimmt nicht die Fütterung, aber die Leckerchenverteilung.

Ich habe ihm nun eingetrichtert, dass immer wenn er das Gefühl hat Smilla streicheln zu können, er dies ruhig machen soll. Aber KURZ. Damit ER geht und nicht sie flieht.
Damit sie einfach ganz langsam lernt, dass sie keine Angst haben und weglaufen muss.

Da Smilla ohnehin lange, lange braucht um Vertrauen zu fassen braucht das einfach irre viel Geduld.
Hilfreich sind hier immer Urlaube. :D

Nach dem letzten passiert es nun auch schon einmal, dass sie auf Armlänge vor ihm am Sofa stehen bleibt und Schwanzwedelt (= ihr Markenzeichen wenn sie gestreichelt werden möchte. Das ist so eine Art "erste Kontaktaufnahme", sie steht dann so, dass man nur hinten an den Rücken kommt und nicht an den Kopf).

Das ist ganz neu, normaler Weise ging sie weit genug von der Couch entfernt lang.

Smilla ist seit gut 2,5 Jahren hier und kam mit 6 Monaten. ;)
 
  • #13
Aber mit ihr reden, sie anblinzeln, sie anzwitschern, und zwar bei jeder sich bietenden Gelegenheit, also so oft er sie sieht oder an ihr vorbei geht

Das kann durchaus auch schon als deutliche Belästigung und Grund für Rückzug aufgefasst werden!


-Genauer einschätzen wie sensibel die Kleine auf Den Verlobten reagiert und wieviel Feingefühl nötig ist, könnte man,
wenn man die Kleine mal persönlich kennenlernen könnte-

Wenn er sie völlig ignoriert, heisst das für die Katze, dass er nichts mit ihr zu tun haben will und die Situation wird bleiben, wie sie ist. Die Katze wird, so lange sie ihm seine guten Absichten nicht glaubt, nie Kontakt zu ihm aufnehmen, sondern davon überzeugt sein, dass es besser ist, so einem undurchsichtigen Menschen nicht zu trauen.

Ich finde Deine Herangehensweise und Deutung zu menschlich gedacht, Balli.


Katzen kommunizieren im Verhältnis eher selten per Lautäußerung.

Sie sprechen überwiegend durch Körpersprache, Duftsprache und Mimik.

Menschen kommunizieren auf ganz andere Weise mit ihrem Umfeld.
Natürlich auch über Körpersprache, aber eine innerartlich ganz andere als es Katzen innerartlich tun.
Schon aufgrund der physiologischen Unterschiede, also den körperlichen Unterschieden zwischen Menschen und Katzen KÖNNEN wir gar nicht wirklich per Körpersprache oder Mimik mit Katzen kommunizieren.
Per Duftsprache schonmal sowieso nicht.

Kätzische Sprache verstehen lernen ist wie das Erlernen einer Fremdsprache. Nur noch komplexer.

Ebenso umgekehrt können Katzen Menschkommunikation nicht verstehen oder imitieren.
Sie können nur lernen unsere Arten von Sprache zu deuten und zu lernen wie sie uns verständlich machen können
was sie uns mitteilen möchten.


Er soll sie nicht versuchen anzufassen und Abstand zu ihr halten, ihr also in keiner Art und Weise auf die Pelle rücken.
Und er sollte nicht an ihr vorbei rasen im Trampelschritt, wie Männer das häufig tun, sondern sich, wenn er an ihr vorbei geht, langsam bewegen.

Das beinhaltet mein Vorschlag ja auch. Da sind wir uns also einig.

Immer-immer-immer wieder signalisieren "ich tu dir nix, ich mag dich, aber ich bedränge dich nicht".
Signale, die so wirken sollen sind bei Menschen aber völlig andere als bei Katzen.

Wenn er sie völlig ignoriert, heisst das für die Katze, dass er nichts mit ihr zu tun haben will und die Situation wird bleiben, wie sie ist. Die Katze wird, so lange sie ihm seine guten Absichten nicht glaubt, nie Kontakt zu ihm aufnehmen, sondern davon überzeugt sein, dass es besser ist, so einem undurchsichtigen Menschen nicht zu trauen.
Ich habe nicht gesagt, dass er sie auch dann ignorieren soll, wenn sie Interesse zeigt und mutig Kontakt aufnimmt.

Eine natürliche Neugier ist in jeder Katze versteckt. Sie muss nur die richtigen Impulse bekommen, damit sie "ausbricht".

Er darf und soll Kontakt ja erwiedern! Aber eben nur ERWIEDERN, nicht selbst beginnen. Und WENN er reagiert, dann in einem für die Kleine ganz unbedrohlich empfundenen Rahmen.
Eben, leise, langsam, bedächtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Ich finde diese Herangehensweise zu menschlich gedacht.

Ist es nicht.

Du verklappst ein paar Schlagworte zu einem Dogma, das eben so nicht stimmt.
Und es stimmt auch nicht, dass der Mensch irgendwie kätzisch denken oder handeln müsste.
Der Mensch ist ein Mensch und die Katze ist eine Katze und passt ganz wunderbar zusammen, ohne, dass der Mensch meint, kätzische Verhaltensweisen kopieren zu müssen. Das klappt eh nicht und abgesehen davon, dass man sich zum Affen macht, ist das wie Fasching: Fassade.

Der Mensch muss sich für die Katze schlicht und einfach berechenbar und zuverlässig machen. Mehr nicht.
 
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  • #15
Naja - ein wenig stimmt es schon ;)

Ich blinzle meine Mitmenschen eigentlich nie an. Wenn ich es täte, kämen lauter Falschinterpretationen beim Gegenüber raus.

Doch, tust du, du merkst es nur nicht.
Nachgeahmte Körpersprache/Gestik und nonverbale Kommunikation ist etwas zutiefst menschliches.
Man darf nur beides nicht in einem Eimer schmeissen, einmal umrühren und fertig ist die Katzensprache-Suppe.
Blinzeln gehört durchaus ins Repertoire der menschlichen nonverbalen Kommunikation und langsamer Lidschlag transportiert Sympathie, während schneller Lidschlag Lügen andeutet.
 
  • #16
Stimmt :D :D
 
  • #17
Holla - wenn ich nen fremden Typ so anblinzeln würde, wie ich es lange bei dem Geplinkere mit meinem Kater getan habe, würde der weder die Sympathie- noch die Lügenschublade aufmachen sondern in ne ganz andere Richtung denken.

Und doch - ich krieg das schon noch mit, wenn ich blinzle :p


Nein, tust du nicht. Jedenfalls nicht dann, wenn du gerade nicht drauf achtest, ob du blinzelst oder nicht, oder wenn du gerade nicht dabei bist, dein Augenmerk auf deine Körpersprache zu legen und sie deshalb willentlich steuerst.

Menschliches Blinzeln ist auch längst nicht so intensiv wie das kätzische. Aber es ist trotzdem nicht nur ein kätzisches, sondern eben auch ein menschliches Verhaltensmuster, ebenso wie das Nachahmen von Gestik und Mimik des Gegenübers.
 
  • #18
Na, dann. :rolleyes:
 
  • #19
Oha, hier gab es ja eine rege Diskussion ;)

Ich habe mir alle Beiträge jetzt mehrmals durchgelesen und muss sagen, dass ich doch eher zu Ballis Auffassung tendieren würde.Nocheinmal als Erklärung dazu: Meine kleine Fellmaus ist hauptsächlich verschreckt, wenn mein Verlobter durch die Wohnung läuft oder auch "trampelt" (ja Balli, da hast du wirklich Recht, Männer sind wirklich Trampeltiere, mein Exemplar auch :D ) und etwas lauter seine Tätigkeiten verfolgt. Wenn wir beispielsweise Abends im Wohnzimmer gemütlich auf dem Sofa sitzen, werden wir ständig von der Kleinen beobachtet und in solch einer Situation macht sie einen weitaus entspannteren Eindruck, sodass ich den Vorschlag bzgl. leise lieber und häufiger Ansprache gar nicht so falsch finde bei ihr.
Durch ein ganz festes Kontaktverbot stelle ich es mir tatsächlich etwas schwieriger vor für sie, einzuschätzen, wie Sven zu ihr steht und wie sie in Zukunft zu ihm stehen möchten.
Ich bin der Meinung die Mischung macht es, also wird ab jetzt gelabert und gebaby-sprachelt was das Zeug hält, allerdings ohne Streichelkontakt vorerst. Ich bin gespannt wie wir damit fahren :)

Allgemein weiß Bailey glaube ich nicht so genau was sie will. Ich habe den Eindruck sie würde gerne auf Sven zugehen, schafft es jedoch nicht über ihren Schatten zu springen und ist im nächsten Moment wieder sehr ängstlich und schreckhaft.
Ein Beispiel ist der gestrige Abend: Wir saßen auf dem Sofa, Männele und ich mit Kuscheldecke über den Beinen. Auf einmal bewegt sich eine Kugel zwischen Sven und mir und wer liegt da? Bailey :D Als sie jedoch bemerkt hat, dass Sven sie bemerkt hatte, hat sie sich wieder schnell vom Acker gemacht, da hatte sie dann wohl wieder Angst vor ihrer eigengen Courage :D

Ich hoffe sehr dass wir ihr die Angst bzw das Misstrauen nehmen können, denn irgendwie scheint sie zu wollen...nur weiß sie wohl nicht so recht wie.:(


Achja, was ich noch zu dem Vorfall sagen wollte: Ersteinmal: Quatsch, ich fasse da nichts als Vorwurf auf,wieso auch :) Aber: In der damaligen Situation wussten wir uns nicht weiter zu helfen als sie ersteinmal zu separieren (wobei es dabei auch nur um 15 Minuten ging) da sie uns und vor allem auch unseren Kater sehr vehement angegriffen hat. Ich weiß nicht, wie lange sie weiter angegriffen hätte, wenn wir einfach nichts getan hätten.
Außerdem frage ich mich heute noch, wovor sie so Angst hatte, dass das so sehr in Aggression umgeschlagen ist? Ich kann es mir nur so erklären, dass sie verwirrt war und nicht wusste wohin mit sich, denn bis dato war nichts vorgefallen.Es muss wohl wirklich an der OP gelegen haben?
 
  • #20
Diese Geschichte damals...
Wie war das Verhältnis der Katzen zueinander vorher?
Und wie hinterher?
Also mal vollkommen unabhängig vom Verhältnis zu Deinem Partner...
 

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