Verdacht auf IBD, anhaltender Durchfall, Kortison wirkt nicht

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Reuji

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14. Juli 2025
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Hallo und einen schönen Sonntag!

Unsere Leidensgeschichte geht mittlerweile so weit, dass auch die Tierklinik ratlos ist und die finanziellen Rücklagen etwas erschöpft. Ich hoffe einfach auf andere Erfahrungswerte und Ratschläge von außen...

Es geht um unsere Kiki (kastriert, EKH-Wohnungskatze aus dem Tierschutz, Zugang zum abgenetzten Balkon, 5 Jahre alt). Kiki hat im letzten August ihre zweite FORL-OP ertragen und ist seitdem zahnlos. Die OP wurde noch in einer anderen Tierarzt-Praxis vorgenommen, dort gab es kein Dental-Röntgen und auch keine Inhalationsnarkose. Da unsere zweite Katze kurz danach auch wegen FORL operiert werden musste, sind wir in eine Tierklinik in der Stadt gewechselt. Da wir letztes Jahr im Urlaub waren, musste Kiki leider ca. vier Wochen durchgehend Antibiotika gegen die starke Zahnfleischentzündung nehmen (vor und nach der OP). Es ist aber alles gut verheilt. Als sie soweit wieder fit war, wurde sie im Herbst 2024 auch noch einmal entwurmt und geimpft. Tja, und irgendwann zu dieser Zeit schlich sich bei ihr Durchfall ein. Mal weicher Kot, mal eine breiige Wurst, ab und zu regelrecht flüssig. Seitdem eine Tierklinik-Odyssey:

Ich hoffe, ich bekomme chronologisch alles auf die Reihe: Wir haben wochenlang Flohsamenschalen gegeben, 1 1/2 Monate Sivomix-Beutel über das Nassfutter gestreut, Carnikur-Paste verabreicht, Futter drei Mal umgestellt: Einmal auf Catovit Gastro, einmal auf Hills z/d, mittlerweile bekommen beide Katzen seit gut einem Viertel Jahr ausschließlich Känguru-Nassfutter, seit ein paar Wochen auch wieder Hill z/d TroFu zum Spielen und Klickern. Einen Monat haben wir alle Zimmerpflanzen ausquartiert gehabt, um auch das als Ursache ausschließen zu können. Ausschluss-Diät ist erfolgt. Mit Holls z/d hatte sie teilweise sogar etwas helles Blut im Stuhl (wahrscheinlich, weil der Darmausgang zu dem damaligen Zeitpunkt so extrem gereizt oder die Entzündung im Darm extrem hoch war). NICHTS brachte Besserung. BARF ist leider für uns keine Option: Wir haben eine Mietwohnung mit sehr kleiner Küche und lediglich einem kleinen Gefrierfach im Kühlschrank. Außerdem sind wir als Dosis selber Vegetarier und ich habe nur die eine Küche mit der einen Spüle zur Verfügung und möchte da kein rohes Fleisch handhaben. Habe auch leider keinen Fachmarkt oder Online-Versand gefunden, der Fertig-BARF für Katzen verschickt, falls es das überhaupt gibt. Kikis Durchfall verläuft regelrecht in Schüben: Mal ist es zwei, drei Tage etwas besser, nur um dann wieder sehr viel schlechter zu werden. Das machte eine eindeutige Aussage, ob ein Mittel hilft, auch etxrem schwer. Zwei Kotproben, einmal klein, einmal großes Parasiten-Profil: Nichts, außer Corona-Viren, die bei Katzen wohl nicht unüblich wären. Chlostridien etwas erhöht, wenn sie "groß" macht, geht auch viel Luft mit einher, es spritzt ins Fell, an den Katzenklo-Aufsatz, sie verliert flüssige Kotreste am Boden, ... Geriatrisches Blutprofil wurde gemacht: Alles absolut unauffällig, kein FIV, kein FIP, kein FELV. Es gab dann einen Bauch-Ultraschall: Die Dünndarmschlingen sowie die Lymphknoten waren etwas verdickt. Seitdem stehen als Verdachtsdiagnosen IBD oder Lymphom im Raum. Aufschluss würde nur eine Biopsie geben, da Kiki die Problematik nun aber seit einem Jahr zeigt und außer Durchfall und Juckreiz keine Symptome hat (kein Erbrechen, kein unkontrollierter Gewichtsverlust o.ä.) und wir sie nicht am Bauch operieren lassen möchten, wurde sich auf die IBD konzentriert. Seitdem bekam sie erst 5mg Prednisolon pro Tag (abends). Kaum Besserung. Nach einer Woche erhöht auf 10mg/Tag. Höher wollte die Ärztin ohne klare Diagnose nicht gehen. Der Juckreiz war sofort weg; als hätte man einen Schalter umgelegt. Der Durchfall ging mit 10mg auch endlich weg. Einmal am Tag eine große Wurst, etwas weich vielleicht, aber passt. Und seit gestern Nacht (etwa 1 1/2 Wochen 10mg Prednisolon) sehen ich in einem der Klos wieder Brei. Heute morgen auch wieder - Katzenpopo durfte ich auch wieder abputzen und einen Fleck am Boden aufwischen ...

Tut mir Leid für den Roman, aber ich bin ratlos. Mein Freund ist ratlos. Und so langsam glaube ich, dass die Klinik auch ratlos ist. Ich bin Studentin und meine Rücklagen sind langsam echt erschöpft. Ich möchte einfach nur noch, dass es meiner Maus wieder gut geht. Die Ärztin (Spezialistin für Darmerkrankungen bei Katzen) hat uns noch in Aussicht gestellt, das man noch ein anderes Kortison ausprobieren könnte; eines, das wohl gezielt im Darm wirkt. Der Juckreiz könnte dann aber wieder auftreten (und gekratzt hat sie sich auch echt stark, ihre kahlen Stellen am Ohr sind nach drei Wochen Kortison richtig schön zugewachsen ...). Außerdem könnte man ein probiotisches Darmprofil auswerten lassen (in Texas???) und dann eine Kottransplantation ausprobieren. Dazu finde ich im Netz leider herzlich wenig, selbst bei Menschen ist die Wirkung umstritten. Außerdem müsste diese Anwendung vermutlich mehrmals wiederholt werden, damit sich die gesunden Darmbakterien wieder in ausreichender Menge ansiedeln, oder? Und wenn ihre Darmschleimhaut doch offenbar ohnehin ziemlich hinüber ist - KANN ein gesundes Darmprofil überhaupt wieder erreicht und gehalten werden?

Ich bin echt niedergeschlagen. Seit Mitte der Woche ging es ihr richtig gut. Sie hat nur einmal in 24 h Kot abgesetzt, der sah passabel aus, sie war wieder viel aufgeweckter, hat uns regelrecht genervt mit ihrem Gequake, wir haben viel gespielt und geschmust und jetzt hat sie seit gestern doch wieder so einen "Schub". Ich habe keine Erfahrungswerte aber empfinde 10 mg Kortison schon als hohe Dosis. Kiki wiegt auch nur 3,3 kg. Unsere zweite Katze macht auch alles ganz brav mit. Wenn es halt nur noch Känguru gibt, dann wird halt Känguru gefressen. Ich würde viel dafür geben, nur um beiden mal wieder einen Dreamie oder ein Stück Käse zuzustecken... 😢

Jedenfalls bin ich für jeden Input von eurer Seite dankbar! Habt ihr noch Tipps, klingelt irgendwas bei der ganzen Geschichte, was zur Diagnose beisteuern könnte? Kennt sich vielleicht sogar irgendjemand mit diesen Kottransplantationen aus...? Ich freue mich über alles, was irgendwie weiterhelfen könnte.
 
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Huhu,

erstmal: Geduld. Ich würde mich zunächst in Geduld üben. Mit der Pred.-Erhöhung wurde der Kot tendenziell besser. Dass er nicht von heute auf morgen schlagartig konstant perfekt ist, ist wenig verwunderlich. So eine Entzündung klingt nicht in drei Tagen ab. Kortison wirkt zwar schnell, aber nach einem Jahr dürfte das Mikrobiom gelitten haben, die Frage ist außerdem, ob noch andere Organe Ärger machen, die sich dann auch erstmal wieder beruhigen müssen. Dazu gleich.

Wie sich das für mich liest, habt ihr eine versierte TÄ und soweit alles richtig gemacht. Ihr habt den Kot untersucht, das Blut, sie wurde geschallt. Auf die Biopsie habt ihr verzichtet, das ist eine individuelle Entscheidung, die aus meiner Sicht auch davon abhängt, für wie wahrscheinlich man ein Lymphom anhand der Symptomatik und des klinischen Bildes hält.

Du musst dir vorstellen, dass du initial, bei bestehender Darmentzündung, immer erstmal ne großzügige Dosis Pred. brauchst, um diese in den Griff zu kriegen. Später dann, wenn die Entzündung raus ist, kann man runter dosieren, denn um ein Wiederaufflammen zu verhindern, reicht eine kleinere Dosis. Man geht als Daumenregeln von mind. 1-2mg/kg am Anfang aus. Jo, da seid ihr drüber. Aber die Ausnahmen gibt's halt auch immer, ich hatte hier schon eine 3,5kg-Katze mit 15mg Pred. plus Ciclosporin (Immunsuppressivum).
Mich würden die 10mg also erstmal nicht wild machen.

Blut: Ein entzündeter Darm führt gerne mal zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Wurde beim Blutbild der fPLi mit bestimmt? (Gibt Auskunft über das Vorliegen einer Pankreatitis)

Andere Organe: IBDler sind anfällig für so ziemlich alles an Unerfreulichkeiten im Verdauungstrakt. Wir hatten hier schon ne Helicobacter-Gastritis, Gallensteine, Pankreatiden, Leberzysten... Nein nein, sie muss das nicht alles haben 😉 Aber wenn die Symptome anhalten, obwohl die Entzündung raus ist, macht es Sinn, an andere Verdächtige zu denken. Wurden die anderen Organe mit geschallt?

Was ich also machen würde: Erstmal abwarten, wo die Tendenz mit dem Kot hingeht. Und dann nochmal schallen lassen. Ist der Darm dann unauffällig, der Kot aber dennoch nicht ok, an andere Organe denken (Pankreatitis kann z.B. auch zu Durchfall führen). Wenn sich der Kotabsatz stabilisieren sollte, würde ich AUCH schallen lassen. Denn der Zusammenhang "sichtbare Symptomatik und Schallbefund" muss meiner Erfahrung nach nicht linear zusammenhängen. Bedeutet, es kann sein, dass der Darm noch eine leichte Entzündung aufweist, während der Kot bereits normal ist. Abdosieren von Pred. deshalb immer unter Schallkontrolle. Solange der Darm nicht normal aussieht, wird nicht runter dosiert.

Ich hab hier zwei IBDler. Einer davon war nie kritisch krank (also nie in schlechtem Allgemeinzustand), dafür hatte die IBD andere Organe mit in Unruhe versetzt, sodass Pred. die Symptome nicht umfänglich beseitigte. In dem Kater musste eine Menge aufgeräumt werden, eher er konstant gut drauf und symptomfrei war. Was da alles Ärger macht, haben wir aber erst mit "Bauch auf" gesehen. Stabil ist er jetzt seit... ungefähr vier Jahren.
Die andere IBD-Katze war schnell mehr tot als lebendig. Die kam mit bestehender IBD-Diagnose, aber viel zu niedriger Pred-Dosierung zu uns. Auch da wurde die Biopsie gemacht, weil der Schall so übel aussah, dass man eher von einem Lymphom ausging. Das ist die mit den 15mg Pred. plus Ciclosporin. Inzwischen ist sie auf 3,75mg Pred. runter.
 
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Erst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort! 🙌

Würdest du also erst einmal bei 10 mg/Tag Prednisolon bleiben oder den Umstieg auf das andere Kortison wagen, das angeblich gezielter im Darm wirkt? Sie nannte auch den Namen, ich erinnere mich aber nicht mehr. 😟

Gegen die Operation haben wir uns entschieden, da die Verdachtsdiagnosen IBD und Lymphom im Raum standen. Ein Lymphom kam uns und der Ärztin zu diesem Zeitpunkt unwahrscheinlich vor, beide Erkrankungen würden ohnehin als Mittel erster Wahl mit Kortison behandelt werden und eine OP birgt natürlich auch Risiken (neben der Narkose wurden uns zB auch Vernarbungen der Darmwand genannt, die dann wiederum andere Probleme mit sich ziehen könnten).

Soweit ich weiß, wurde bei dem großen, geriatrischen Blutbild jeder "Organ-Wert" gecheckt, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüsen-Werte, Niere und eben das Vorliegen spezifischer Viren. Alles war oB. Ich sehe gerade, dass ich mir aufgeschrieben hatte "Nieren-Frühwarnwert leicht erhöht, aber erst einmal irrelevant". Kann auch so ein Wert eine Rolle spielen? Oder lässt sich so ein Wert durch Wasserverlust bei anhaltendem Durchfall erklären?

Geschallt wurde Darm, Blase, Nieren, Bauchgegend. Das ist jetzt natürlich schon wieder ein paar Monate her, ich erinnere mich nicht an jedes Detail, weil ich echt aufgeregt war und Kiki festhalten musste - die ist keine brave Patientin, schon gar nicht, wenn sie auf dem Rücken in eine Schaumstoffrolle gepresst wird. 😁 Jedenfalls sagte der Arzt (das war damals noch ein anderer Internist, gleiche Klinik), dass alles gut aussieht, bis auf die verdickten Darmschlingen und leicht verdickte Lymphknoten, was aber eben auf eine Entzündung in der Gegend schließen lässt oder eben ein Lymphom.

Dass in jedem Fall nochmal ein Schall erfolgen sollte, hatte ich irgendwie schon befürchtet. Better safe than sorry, lieber noch einmal direkt hinschauen, ob sich der Darm auch wirklich sichtbar erholt hat. Auch wenn ich Kiki (und meinem Portemonnaie) das wirklich gerne ersparen würde. Nach dem letzten Ultraschall war sie ganz abgekämpft und hat den restlichen Tag stundenlang geschlafen. Sie liegt immer drei, vier Minuten ganz mucksmäuschenstill und sammelt Energie und dann rangelt sie eine gute Minute lautstark um ihr Leben. Dann geht das Ganze wieder von vorne los... 🙂
 
Würdest du also erst einmal bei 10 mg/Tag Prednisolon bleiben oder den Umstieg auf das andere Kortison wagen, das angeblich gezielter im Darm wirkt? Sie nannte auch den Namen, ich erinnere mich aber nicht mehr. 😟
Du meinst Budenosid/Budenofalk. 😉
Hatten wir noch nie, aber mal mit unserer Internistin drüber gesprochen. Erste Wahl ist immer Pred., Budenosid hat eben den Vorteil, dass es weniger systemisch wirkt. Das macht man sich idR dann zu Nutze, wenn es tatsächlich Pred.-Nebenwirkungen gibt, die man umschiffen muss (ein kortisoninduzierter Diabetes z.B.). Dass Budenosid aber prinzipiell auf die Darmentzündung besser wirken würde als Pred., wäre mir neu (kann aber auch eine Wissenslücke sein).
Ein Problem bei Budenosid ist, dass es nicht im kompletten Darm gleich gut aufgenommen wird. Ich habe ehrlicher Weise vergessen, ob sie sagte, es wirkt vor allem im Dünn- oder Dickdarm, aber es war eins von Beidem. Da nun bei IBD mal das eine, das andere oder beides mehr betroffen sind, KANN Budenosid wunderbar funktionieren oder eben auch nicht.

Wie immer gibt es natürlich diese individuellen Fälle, bei denen, obwohl die Medikamente im Schnitt in ihrer Wirksamkeit gleich auf liegen, das eine besser funktioniert als das andere. Du hast sicher auch ein Lieblings-Kopfschmerzmittel, weil das am Besten bei dir wirkt? Ich auch. Warum ich mit einem Kombipräparat aus Paracetamol und Aspirin am Besten fahre, Ibu dagegen aber kiloweise nehmen kann, ohne irgendeinen Effekt zu haben, weiß niemand. Auch keine Studie. Das ist einfach das letzte Mü "Trial and Error", das man immer haben wird, weil Körper eigenwillige Biester sind.
Budenosid wirkt also mW nicht grundsätzlich besser, aber es kann beim einzelnen Tier das sein, was am Besten wirkt.

Zum aktuellen Zeitpunkt würde ich, wäre es mein Tier, dem Pred. erstmal noch 2-3 Wochen Zeit geben, sofern sie in gutem Allgemeinzustand ist. Sie bekommt die 10mg ja erst seit Mitte letzter Woche, wenn ich dich richtig verstanden habe?
Gegen die Operation haben wir uns entschieden, da die Verdachtsdiagnosen IBD und Lymphom im Raum standen. Ein Lymphom kam uns und der Ärztin zu diesem Zeitpunkt unwahrscheinlich vor, beide Erkrankungen würden ohnehin als Mittel erster Wahl mit Kortison behandelt werden und eine OP birgt natürlich auch Risiken (neben der Narkose wurden uns zB auch Vernarbungen der Darmwand genannt, die dann wiederum andere Probleme mit sich ziehen könnten).
Kleine Einschränkung: Bei einem kleinzelligen Lymphom lässt sich mit Chemo (Achtung, nicht mit der gruseligen Vorstellung von Chemo beim Menschen verwechseln, bei Tieren wird niedriger dosiert) länger Stabilität rausschlagen als mit Pred. Ganz richtig ist es also nicht, dass die Behandlung eh die gleiche wäre. Das war damals der Grund, warum bei Phoebe innerhalb von 24h nach Erstvorstellung die Biopsie gemacht wurde. Ich zitiere wörtlich: "Wenn es ein Lymphom ist, müssen wir JETZT wissen, welches, wenn sie eine Chance haben soll".
Natürlich kann man sich nach Abwägung der Wahrscheinlichkeiten und der eigenen Prioritäten für die Katze (OP vs. mehr Lebenszeit) gegen die Biopsie genauso wie gegen die Chemo entscheiden. Haben wir bei Toby auch lange. Phoebe war schlicht sterbenskrank und der Lymphomverdacht hochgradig. Da blieb für "Pred. ausprobieren und schauen, wo es hinführt" keine Zeit. Mich nervt aber langsam die TA-Aussage "Behandlung ist eh die gleiche". Nein, nicht unbedingt.
Soweit ich weiß, wurde bei dem großen, geriatrischen Blutbild jeder "Organ-Wert" gecheckt, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüsen-Werte, Niere und eben das Vorliegen spezifischer Viren. Alles war oB. Ich sehe gerade, dass ich mir aufgeschrieben hatte "Nieren-Frühwarnwert leicht erhöht, aber erst einmal irrelevant". Kann auch so ein Wert eine Rolle spielen? Oder lässt sich so ein Wert durch Wasserverlust bei anhaltendem Durchfall erklären?
Den fPLi muss man extra mit bestellen. Kann natürlich gut sein, dass das gemacht wurde. Lass dir mal das Blutbild mailen, dann weißt du es genau. Und nein, wie ein leicht erhöhter SDMA mit Durchfall zusammenhängen soll, wäre mir unklar.
Geschallt wurde Darm, Blase, Nieren, Bauchgegend. Das ist jetzt natürlich schon wieder ein paar Monate her, ich erinnere mich nicht an jedes Detail, weil ich echt aufgeregt war und Kiki festhalten musste - die ist keine brave Patientin, schon gar nicht, wenn sie auf dem Rücken in eine Schaumstoffrolle gepresst wird. 😁 Jedenfalls sagte der Arzt (das war damals noch ein anderer Internist, gleiche Klinik), dass alles gut aussieht, bis auf die verdickten Darmschlingen und leicht verdickte Lymphknoten, was aber eben auf eine Entzündung in der Gegend schließen lässt oder eben ein Lymphom.

Dass in jedem Fall nochmal ein Schall erfolgen sollte, hatte ich irgendwie schon befürchtet. Better safe than sorry, lieber noch einmal direkt hinschauen, ob sich der Darm auch wirklich sichtbar erholt hat. Auch wenn ich Kiki (und meinem Portemonnaie) das wirklich gerne ersparen würde. Nach dem letzten Ultraschall war sie ganz abgekämpft und hat den restlichen Tag stundenlang geschlafen. Sie liegt immer drei, vier Minuten ganz mucksmäuschenstill und sammelt Energie und dann rangelt sie eine gute Minute lautstark um ihr Leben. Dann geht das Ganze wieder von vorne los... 🙂
Frag vielleicht den TA vor dem nächsten Termin nach Gabapentin oder Pregabalin. Kurz gesagt versetzen die die Katze in einen leichten "Mir ist alles scheißegal"-Modus😅
 
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Genau, die erhöhte Dosis mit 10mg bekommt sie jetzt seit vorletztem Donnerstag (04.09.). Davor hat sie ziemlich genau eine Woche die 5mg-Dosis bekommen.

Blutbild und auch die Ergebnisse der Kotprofile werde ich per Mail anfordern. Die Ärztin wollte ohnehin nach einer Woche wieder Rücksprache halten. Ich bin grundsätzlich auch Fan davon, dem Prednisolon noch mehr Zeit zu geben. Natürlich hatte ich mir insgeheim gewünscht, dass der Kotabsatz von heute auf morgen 1a ist, aber ich finde es auch logisch, dass so eine dicke Entzündung erst einmal richtig abklingen muss. Die TÄ hatte natürlich auch gesagt, dass das eigentlich ganz schnell geht; aber das haben wir im letzten Jahr auch über Flohsamenschalen, Carnikur und Sivomixx zu hören bekommen. 😀 Was aber nicht heißen soll, dass wir uns in der Klinik nicht gut aufgehoben fühlen, im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass da wirklich Profis am Werk sind, die auch wirklich am Wohl des Tieres interessiert sind.

So ein "Scheiß-egal-Mittel" steht für den nächsten Ultraschall definitiv auf der Merkliste. 😁

Vielen Dank für deine Ratschläge! Ich werde mich auf jeden Fall bemühen, hier in der nächsten Woche ein Update zu geben!
 
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