"Untypische" Katze aus dem Tierheim

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dustyforever

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Hallo zusammen,
nachdem meine 16,5jährige Seelenkatze Bonnie im Dezember wohl an einem Pankreastumor verstorben ist, wollte ich im Januar für meine beiden "Hasenfuß-Kater" (werden jetzt 10 und 14) wieder eine souveräne Katze dazu holen, die ihnen Sicherheit gibt. Die Suchkriterien waren also: verträglich, souverän aber nicht dominant, 4-6 Jahre alt, Freigänger.
3 Tierheime winkten sofort ab, da hätten sie nichts passendes. Im 4.Tierheim hieß es ich solle vorbeikommen. Als ich vor Ort meine Suchkriterien wiederholte (die ich schon am Telefon genannt hatte) wurden die Gesichter lang "Ooooh, neee, also da haben wir auch gar nichts passendes. Höchstens die Bibi, aber die ist nicht souverän, sondern sehr schüchtern".
Wir gingen zu Bibi ins Gehege, sie wurde gerade ganz oben auf dem Kratzbaum von einer ehrenamtlichen "Katzenkuschlerin" bekuschelt. Eine kleine, zarte Katze mit struppigem Fell, in laufender tierärztlicher Behandlung und keiner wusste, was ihr wirklich fehlt, in den letzten 2 Monaten waren ihr wegen rezid. Entzündungen in der Maulhöhle in 2 Sitzungen alle Zähnchen gezogen worden und es stand der Verdacht im Raum, dass sie einfach extrem unter dem Tierheimstress litt. Sie war im April 21 tragend ins Tierheim gekommen und auf Geburtsjahr 20 geschätzt worden.
Ich hatte Mitleid mit der kleinen Maus, ließ also mein Suchkriterium "souverän" fallen und durfte sie 6 Tage später abholen.
Die ersten 1-2 Tage versteckte sie sich entweder hinter dem Bücherregal oder hinter dem Fernseher (der bei mir nie in Betrieb ist), ging aber auch mal durchs Zimmer, sprang auf den Kratzbaum, schaute aus dem Fenster... Und in der 3.Nacht wollte sie unbedingt aus dem Wohnzimmer raus, da stand sie an der Tür (mit Glasscheibe) und weinte...
Sie stieß 2x mit Leo zusammen. Leo ist der 10jährige Angora-Mix-Kater, der hat 4 Jahre in Ägypten auf der Straße gelebt und ist der sozialste Kater, den ich je kennengelernt habe. Aber Bibi hat ihn - als sie vor mir flüchten wollte - 2x im wahrsten Sinne des Wortes über den Haufen gerannt und hat dann von ihm natürlich welche gelangt gekriegt, weil er sich ja auch erschrocken hat.

So, am folgenden Wochenende (Bibi zog Mittwoch, 10.1. hier ein) habe ich bei dem Tierarzt des TH vorhandene Laborwerte von Bibi angefordert. Von dort schrieb man mir, Bibi wäre 2019 gekommen, damals FeLV und FIV negativ gewesen etc, Laborbefunde würde man mir extra schicken. Bitte? Die Katze war erst 4/21 im TH gelandet. Am nächsten Tag kamen die Laborbefunde vom März 22, da stand oben drauf "Katze Bibi, TH xxx, Alter 13 Jahre"....
Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich fast Schnappatmung bekommen habe. Laut TH soll Bibi 4 Jahre alt sein, laut TA wäre sie jetzt 14... Außerdem gab es auffällige Nierenwerte, von denen das TH mir auch nichts gesagt hatte. Also im TH angerufen und um Klärung gebeten. Nach einer Woche noch einmal, weil Bibi auch so gut wie kein Futter zu sich nahm und ich nun den Verdacht hatte, dass sie evtl. wirklich eine CNI hat und ihr einfach ÜBEL ist. Sie schmatzte und kaute nämlich ganz viel leer - weswegen man sie ja immer im Mäulchen behandelt hatte...
Bei dem 2.Telefonat erfuhr ich dann, dass Bibi aus einer Einfangaktion in einem Dorf stammte. Also ist sie nicht nur schüchtern, sondern hat länger draußen wild gelebt, ist evtl. sogar draußen geboren... Was aber auch bedeutete, die Werte beim Tierarzt aus 2019 konnten NICHT von meiner Bibi sein.
Auch auf das 2. Telefonat blieb der versprochene Rückruf aus. Letztlich schrieb ich einen Brief an die Tierheimleitung, darauf bekam ich dann einen Anruf. Jaaa, also das mit dem Alter... 4 Jahre wäre wohl eine falsche Schätzung gewesen, aber 14 wäre sie keinesfalls, da sie ja vor 3 Jahren noch Junge bekommen hätte (na und?). Und die Nierenwerte würden nicht von meiner Bibi stammen, da wäre dort nix bekannt. Nunja...

Ich hatte inzwischen angefangen, ihr morgens in einem Eßlöffel Sahne die SUC-Therapie zu verabreichen, und darunter wurde das kauen und schmatzen immer weniger und sie fing laaaaangsam an, etwas zu fressen. ABER: sie versteckt sich seit dem 3.oder 4.Tag nur noch in ihrer Kuschelhöhle. Wenn ich nachts die Wildkamera aufstelle, dann kommt sie mal raus, geht aufs Katzenklo, springt inzwischen mal kurz auf einen Mini-Kratzbaum, den ich ihr noch gekauft habe, streckt sich ausgiebig... und geht wieder in ihre Höhle. Mittwoch (6.3.) war sie jetzt 8 Wochen hier. Seit 2 Wochen kann ich sie in ihrer Höhle kraulen und kuscheln, da hat sie es sogar zum Ritual gemacht, dass sie nicht frisst, bevor ich sie nicht ausreichend gekrault habe.
Trotzdem frisst sie nur in ihrer Höhle... wenn ich das Futter vor die Höhle stelle, nimmt sie 2 Häppchen und legt sich wieder in die Höhle...
Ich frage mich, warum diese Katze so überhaupt gar kein Interesse zeigt, ihre Umgebung mal zu erkunden, nichtmal nachts. Auch wenn ich mal mit Spielzeug komme, Feder oder Grashalm... dann schaut sie weg oder versteckt den Kopf im Kissen. Ich möchte ihr ja wieder Freigang ermöglichen, aber dazu müsste sie sich ja erstmal souverän in der Wohnung bewegen. Aber sie liegt mindestens 23 Stunden am Tag nur in ihrer Höhle... das ist doch nicht normal... Mein 2.Kater, der NONO, war auch mega-schüchtern, der hat 3 Monate unter dem Bett gelebt, aber der war dann laut Wildkamera nachts ausgiebig unterwegs und hat die Wohnung erkundet.

Feliway optimum ist in der Steckdose, Bibi bekommt auch Bachblüten ins Trinkwasser (Mimulus).
Ich weiß langsam nicht, wie ich ihr noch helfen kann. Anbei ein Foto, da sieht man das Bücherregal, daneben das Katzenklo, den Mini-Kratzbaum und ihre Kuschelhöhle. Das ist der Radius, in dem sie sich ausschließlich bewegt... Ach ja und links in dem Karton ist Heu, da war sie 2x drin, aber nur kurz.
 

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Ich kann dir leider keine Tipps geben. Ich hoffe einige erfahrene Leute hier haben die noch auf Lager.

Ich wollte mich nur mal bedanken, dass du trotz den Ungereimtheiten aus dem Tierheim alles mit ihr versuchst! 🫶
 
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Hallo, ich sehe, dass hier noch niemand geantwortet hat, deshalb möchte ich mal was sagen :)
Von all dem Wirrwarr abgesehen: Verstehe ich richtig, dass Du mit Bibi noch nicht beim Tierarzt warst?
Ich würde ganz dringend mit ihr in Deine Praxis gehen und sie nochmals komplett durchchecken lassen. Denn, dass sie wirklich nur in der Höhle liegt, klingt nicht gut und wäre es meine Katze, hätte ich sie komplett auf Links drehen lassen in meiner Praxis.
Edit: Während ich schreibe, sehe ich, dass jetzt doch noch jemand anders geantwortet hat, das lese ich nun aber nicht, bevor ich abschicke.
 
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Hi,
erst mal toll, dass Du Bibi aufgenommen hast, fettes DANKESCHÖN dafür! 👍❤️
Ich würde sie auch an Deiner Stelle möglichst schnell beim TA vorstellen, sonst weiss man ja gar nichts und es scheint ihr nicht so gut zu gehen. Blutbild wäre super, auch Urinprobe untersuchen und 3-Tage-Sammelkotprobe kann auch nicht schaden. Und dann sieht man weiter.
Alles Gute für Euch! 🍀🍀🍀🍀🍀🍀
 
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Hi.
Das beobachtete Verhalten klingt nach normaler Scheumieze. Im Normalfall würde ich sagen: Erst mal abwarten und machen lassen. Ein bis 3x täglich dazu setzen und vorlesen, damit sie Deine Stimme kennen lernt.

Da sie aber eine unberechenbare Vorgeschichte hat würde ich sie möglichst bald (auf jeden Fall diese Woche) beim Tierarzt vorstellen.

Weißt Du wie Du eine Scheumieze in die Box bekommst?

Wenn nicht nutz die Forumssuche, das Verfahren wurde schon mehrfach erklärt.

Dass sie so scheu ist muss übrigens überhaupt nix über ihr Verhalten gegenüber anderen Katzen heißen.
Ich nenne meinen Kater "mein Hase"weil er bei mir so ein sensibles ängstliches Katerpflänzchen ist. Gleichzeitig latscht der Sack aber bei den Nachbarskatzen rein und ängstigt die mit herumschnüffeln und souveränem Auftreten (so lange kein Mensch dabei ist. Dann Hase.).
 
Hallo, ich hoffe, Du bekommst hier noch ein paar hilfreiche Anregungen von wirklich Scheumietzerfahrenen!

Und das TH, haben die sich nochmal anständig geäußert? (ansonsten … ich würde denen ja mal richtig klare Kante geben!)
 
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Ist irgendwas über ihr Vorleben bekannt?
Ich frage, weil mich das Verhalten, nur einen kleinen Radius zu erkunden, an unsere Fibi erinnert.
Sie ist ja eine "aussortierte " Vermehrerkatze, die im Tierheim landete und sie kannte augenscheinlich nur einen kleinen Raum.
Große Räume haben sie lange verunsichert und auch als sie das ganze Haus zur Verfügung bekam, hat sie sich lange nur in einem kleinen Radius aufgehalten, sie wusste schlichtweg nicht, wie man spielt, einen Kratzbaum hoch kommt oder was sie mit Platz anfangen sollte. Jetzt, nach vier Jahren, hat sie langsam die Sicherheit zu spielen und durchs Haus zu rennen, aber auch das ist noch ausbaufähig und wird in kleinen Schritten immer mehr.

Was ich machen würde, sie beim Tierarzt wirklich auf links drehen und mit allem anderen, sie das Tempo bestimmen lassen.
 
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Danke für Eure Antworten.
Als sie nach 2 Wochen immer noch so gar nichts fressen wollte, wollte ich mit ihr zum Tierarzt. Absolut null Chance. Sie ließ sich ja von mir noch gar nicht anfassen. Ich habe es mit ganz viel Ruhe versucht, am Ende war ich zerkratzt und Bibi wieder völlig von der Rolle...
Nun, in der Hinsicht haben wir ja schon viel erreicht:
Das leer kauen und schmatzen ist weg.
Sie frisst zuverlässig, wenn sie das Futter mag und jetzt habe ich inzwischen 5 Sorten gefunden, die sie mag.
Sie putzt sich auch inzwischen sehr schön, das hat sie zu Anfang gar nicht gemacht. Ihr Fell war auch recht hart und ein wenig struppig, das wird jetzt immer weicher.
Ach was ich nicht erwähnt habe, sie bekommt nicht nur morgens SUC-Therapie (inzwischen nur noch jeden 2.Tag), sondern abends bekommt sie ebenfalls ein Löffelchen Sahne und da kommt Colostrum rein.
Sie schnurrt auch meist wenn ich sie kraul und dreht sich dann auch mal hin und her, damit ich ja auch überall ankomme.
Insofern denke ich, das Problem sind nicht (mehr) so sehr auf der körperlichen Ebene, sondern eher auf der seelischen Ebene. Ich bin auch in stetem Kontakt mit Bibis ehrenamtlicher Katzenkuschlerin aus dem Tierheim, die Bibi ja nun fast 3 Jahre betreut hat und die sagt auch immer: Bibi ist ein unglaublich zartes und sensibles Wesen. Sehr zurückhaltend, immer allem aus dem Weg gehend. So hat Bibi z.B. auch im Tierheim nie zusammen mit den anderen gefressen. Sie hat sich abseits hingesetzt und gewartet, bis die anderen fertig waren.
 
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Ich habe es mit ganz viel Ruhe versucht, am Ende war ich zerkratzt und Bibi wieder völlig von der Rolle...
Das tut mir leid. Ich fürchte aber, dass ein Besuch in Eurer Praxis nötig ist und ich habe jetzt zwar keine Zeit im Forum zu suchen, aber es gibt ganz viele Beiträge zum Thema "Scheukatze" eintüten für den Tierarzt. Ehrlicherweise klingt es für mich (immer leicht aus der Ferne, ich weiß!) am logischsten, Ihr die geöffnete Box direkt vor die Nase zu setzen, da sie ja sowieso immer in der Höhle liegt. Und dann hinten ein klein wenig rascheln, sodass sie nur nach vorne in die Box raus kann. Alternativ natürlich mit einer Decke arbeiten, wenn sie aus der Höhle kommt. Ein kleiner Raum ohne Versteck- und Entkommensmöglichkeiten wäre natürlich praktisch, ein Bad bspw. Aber da bekommst Du sie ja nicht hin.
Da werden aber andere, @Irmi_ bspw. noch Tipps haben.
 
  • #10
Zum Thema "Scheukatze eintüten" zitiere ich mal wieder kurz @Taskali die damit viel Erfahrung und es hier gut erklärt hat:
Das mit dem Einfangen ist im Grunde einfach - aber auch schwer zu erklären. Wichtigstes Utensil ist neben der Box nen weiches Handtuch/Decke und Handschuhe (ich empfehle die billigen Schweißerhandschuhe aus dem Baumarkt, Kostenpunkt liegt bei 15 EUR). Und dann heißts: Katze dazu bringen in die Box zu GEHEN. In den meisten Fällen fasse ich die Katze gar nicht an. Katze muß in einem möglichst kleinen und Versteckarmen Raum sein - notfalls in so etwas locken/treiben (Bad?). Und dann halte ich die Box vor sie, komme von hinten mit dem Tuch - und wenn man die Katze immer wieder in die Ecke treibt und die Box als einziges Versteck anbietet geht sie irgendwann von allein da rein. Das kann dauern und man muß sie jagen, aber wenn sie merkt, dass sie keine andere Chance hat, dann wird sie in die Box gehen. Und der Witz ist: wenn man das öfter macht lernt die Mietz das schnell und geht praktisch sofort da rein. Alternativ kann man die Mietz in einer günstigen Situation auch in das Tuch einwickeln und dann mit Tuch in die Box schieben. Das geht z.B. gut, wenn sie in einer Ecke sitzen oder einem Versteck sitzen - dann Box davor stellen und Decke über die Mietz legen, dass sie nichts mehr sieht, darin einwickeln und das Paket in die Box schieben.
Das Entscheidende bei der Methode ist: kein Mitleid haben, durchziehen, dran bleiben, aber der Mietz auch Zeit lassen die Fluchtsprünge zu berechnen - geht man zu dicht, zu streng ran, dann werden sie zu panisch und rasen blindlings - also Raum lassen, aber trotzdem dran bleiben, dann klappts.
Für die Katzen ist diese Methode zwar stressig - sie gucken panisch und man hat Mitleid mit ihnen - ABER: es entspricht dem, was sie auch draußen erleben, es entspricht der Situation, wenn sie von einem anderen Tier gejagt werden und sich dann in ein Versteck flüchten (Box), wo sie dann ihre Sicherheit haben (Decke drüber - dunkel - safe) -während dagegen Methoden wie Greifen - speziell Nackengriff - für sie dem von Feind gefasst werden entspricht - also gepackt werden und Nackengriff wäre dann der Tötungsbiß - also Todesangst. Deshalb ist das "in die Box treiben" zwar für uns Menschen furchtbar anzusehen, aber für die Katze die verträglichere Methode. Viele hören auf, wenn es nicht klappt - das ist ein Fehler, denn dann bleibt die Angst im Kopf der Katze als Situation haften. Deshalb durchziehen, auch wenn es sich hinzieht - durch den guten Ausgang (Mietz ist safe in der Box und es passiert ihr nix) bleibt der gute Ausgang bei ihr haften und nicht das Gejagt werden.
Grundsätzlich sehe ich es wie die anderen. Ich würde sie auch erst mal vom Tierarzt durchchecken lassen. Gerade, nachdem die Informationen vom Tierheim offenbar so chaotisch und damit eher unzuverlässig waren, würde ich mich da auf nichts verlassen, sondern selbst den Ist-Zustand abklären lassen. Dann sieht man, ob vielleicht tatsächlich was gesundheitliches im argen liegt, das man behandeln muss oder ob es "nur" Scheukatzen-Verhalten ist (da hilft dann nach meiner Erfahrung nur viel Geduld;)).
 
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  • #11
Danke für diese guten Tipps. Dennoch möchte ich ihr diesen Streß momentan ersparen.
Sie ist ja nun im Tierheim bevor ich sie adoptiert habe mehrfach tierärztlich vorgestellt worden, und es wurde nichts gefunden. Weswegen das Tierheim-Team auch davon ausging, dass sie sich aufgibt durch den Streß...
Ich werde mir diese Beschreibung von Taskali aber verinnerlichen, falls es doch mal akut nötig wird, ist das bestimmt ein guter Plan.

@Wasabikitten: auch ein interessanter Gedanke. Aber von Bibi ist nur bekannt, dass sie wild in einem Dorf gelebt hat. Da war wohl eine ältere Dame, die die Katzen gefüttert hat, mangels Geld aber auch noch falsch... Milch und Trockenfutter... bis dann der Tierschutz eingegriffen hat und die Katzen eingefangen. So kam sie trächtig ins Tierheim.
Sie hat nie von sich aus Kontakt zu einer anderen Katze aufgenommen (außer zu ihren Kitten). Sie macht auch noch Milchtritt, ich habe mal gelesen, wenn erwachsene Katzen Milchtritt machen, ist das ein Indiz dafür, dass sie zu früh von der Mutter getrennt wurden. Das könnte ich mir bei ihr vorstellen, zu früh von der Mutter weg, und dann vielleicht irgendwo ein Zuhause gehabt alleine und ohne andere Katzen = fehlende Sozialisierung. Und wurde dann igendwann ausgesetzt oder zurückgelassen. Denn als sie ins Tierheim kam, war sie sehr scheu und hatte riesige Angst vor Menschen.
 
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  • #12
Leider kann ich keine Hilfestellung geben, aber was du über Bibi schreibst bricht mir schier das Herz und ich möchte dir von ganzem Herzen danken, dass du dich um die kleine Seele kümmerst. ❤️ ❤️ ❤️
 
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  • #13
Sie schnurrt auch meist wenn ich sie kraul und dreht sich dann auch mal hin und her, damit ich ja auch überall ankomme.
Das ist doch nach 2 Monaten ein ganz toller Fortschritt!
Zum Thema "Scheukatze eintüten" zitiere ich mal wieder kurz @Taskali die damit viel Erfahrung und es hier gut erklärt hat:
👍👍👍

Sie macht auch noch Milchtritt, ich habe mal gelesen, wenn erwachsene Katzen Milchtritt machen, ist das ein Indiz dafür, dass sie zu früh von der Mutter getrennt wurden.
Das ist allerdings Unsinn.
Unser Kater, der bestimmt NICHT zu früh von der Mutter getrennt wurde, macht das beispielsweise auch, und zwar ganz klar definiert wenn es ihm gut geht und er sich zum (Vor-)Mittagsschlaf fertigmacht: Treteln auf der einen Decke auf dem Sofa, und dann ein paar Schritte bis zu anderen Decke auf dem Sofa … schnarch 🤣
Treteln ist für manche (viele?) Katzen einfach nur Ausdruck des (emotionalen) Wohlbefindens ohne besonderen diagnostischen Hintergrund.
 
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  • #14
Noch ein Nachtrag zum Treteln: Kater (auch kastrierte!) bekommen beim Treteln oft sogar eine Erektion. Das ist vollkommen normal und ein eigentlich sehr schöner Ausdruck des physischen und emotionalen Wohlbefindens = Geborgenheit.
Wenn sie also bei dir tretelt, denke ich, dass du mit ihr auf dem richtigen Weg bist: sie fühlt sich bei dir wohl und sicher (ich wüsste nicht, dass unsichere oder verängstigte Katzen treteln)
 
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  • #15
Dankeschön, gut dann weiß ich jetzt, dass das mit dem "treteln" nix mit einer zu frühen Trennung von der Mutter zu tun hat.
Der Bibi habe ich heute Abend mal ein Catnip-Kissen gegeben. Ooooh, da hat sie aber das Köpfchen drauf hin und her gerieben, und dann hat sie sich - als die Kater ins Zimmer kamen - eingerollt und geschlafen. Eben wollte ich ihr wie immer vor dem schlafengehen nochmal Futter geben, aber Bibi ist so tiefenentspannt, die bekomme ich nicht so wachgekuschelt, dass sie fressen möchte :D (Zur Erinnerung: ihr Ritual ist, dass sie erst dann frisst, wenn ich sie genug gekuschelt habe).

Am Rande: es ist noch alles schwierig mit dem Futter momentan. Bisher habe ich für meine 3 Katzen immer 800g-Futterdosen gehabt und zwar 7 Sorten, die es immer der Reihe nach gab. Seit Bonnies Tod im Dezember wollen die Kater 3 von diesen 7 Sorten nicht mehr fressen. Für Bibi führe ich Liste und habe jetzt 5 Futtersorten, die sie mag. Heute Abend habe ich z.B. für Bibi eine 400g-Dose Catz-Finefood Lamm&Pferd aufgemacht. Die Beutelchen fand sie prima, aber die 400g-Dose wird nicht angerührt, dies ist schon der 2.Versuch. Die Kater wollen das ebenfalls nicht fressen. Also habe ich jetzt für Bibi noch eine 200g-Dose von Wild Freedom aufgemacht, die hat sie vorhin auch gefressen. Und den Katern habe ich den Rest aus der aktuellen 800g-Dose hingestellt. Aber wenn Bibi vor ihrer Höhle anderes Futter stehen hat als die Kater auf ihrem Futterplatz in der Küche...naaaaaa, wer frisst dann wohl das Futter vor Bibis Höhle??? Richtig, NICHT Bibi... Muss jetzt überlegen, ob ich die Tür heute Nacht geschlossen lasse.
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  • #16
Als sie nach 2 Wochen immer noch so gar nichts fressen wollte, wollte ich mit ihr zum Tierarzt. Absolut null Chance. Sie ließ sich ja von mir noch gar nicht anfassen. Ich habe es mit ganz viel Ruhe versucht, am Ende war ich zerkratzt und Bibi wieder völlig von der Rolle...
Nur so ein Gedanke... es gibt ja auch verschließbare Rattanhöhlen für Katzen. Vielleicht wäre das für Bibi stressfreier....
 
  • #17
Auch wenn du es nicht tun möchtest, von mir noch eine Stimme für eine tierärztliche Untersuchung.
Bei Jeudy, halbwilde Kätzin, wurde ausgesetzt und dann ins Tierheim gebracht, krank und hochträchtigt. Dort mehrmals gegen Katzenschnupfen behandelt, bei Adoption Alter falsch angegeben, sie hatte Milben und die Diagnostik danach ergab Felines Asthma.
Josie, wild geboren und scheu, war nach dreimaliger Nachfrage garantiert kastriert - ihre vier Kitten erzählen eine andere Geschichte.

Sie werden einmal zeitnah (wenn es geht gleich bei der Abholung) bei meinen Tierarzt vorgestellt, es wird nochmals auf FeLV und FIV getestet. Ich weiss, dass Tierheime und Pflegestellen ihr Bestes geben (obwohl diese zwei mächtig versagt haben, das Tierheim von Josie aber wenigstens Verantwortung übernommen), doch nach zwei schwierigen Erfahrungen, bin ich bei "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" angelangt. Das ist auch im Interesse des bestehenden Katzenverbands.

Dass Bibi sich 23 Stunden komplett zurückzieht kann psychisch sein, aber sehr wohl auch physische Hintergründe haben. Und ja, es wird im ersten Moment Stress sein, ich muss meine beiden Scheuchen auch immer einfangen und es ist furchtbar... aber eine Untersuchung ist manchmal einfach notwendig und so gerne wir wollen, können wir unsere Katzen nicht in Watte packen.

Wenn Bibi keinen körperlichen Befund hat, kannst du dich voll und ganz auf ihren emotionalen Zustand konzentrieren, ohne dass du Angst haben muss, etwas übersehen zu haben.
Sollte Bibi einen körperlichen Befund haben, kann die Behandlung ihr zu deutlichen Fortschritten verhelfen, weil es ihr hoffentlich besser geht.

Reagiert Bibi denn gar nicht auf die anderen? Mal ein Ohrezucken?

Wie alleine ist sie nachts? Du scheinst ihr Sicherheit zu geben und manche Katzen mögen es, wenn der Mensch schläft - besteht die Möglichkeit, dass du nachts bei ihr schläfst?

Nimmt sie Leckerlies? Vielleicht eine neue Schachtel in der Nähe hinstellen, mit Leckerlies. Ein Umzugskarton mit Löchern. Ein Schaffell oder ein Sisalteppichstück vor der Höhle... einfach ihr kleines Umfeld interaktiv, aber sanft gestalten. Das sie quasi gezwungen wird sich auf dem Weg zur Toilette oder dem Kratzbaum mit einem neuen Eindruck auseinanderzusetzen, dieser aber wirklich ruhig und gut erlebt wird. Schlussendlich geht es darum, dass ihr Selbstbewusstsein wächst. Das passiert üblicherweise, in dem Tiere (und auch Mensch), selbständig lernen und Probleme lösen, kreativ sind (deshalb ist positive Bestärkung auch ein Mittel) oder ihre Komfortzone erweitern und neue Eindrücke verarbeiten. Dabei sollte Bibi nicht über ihre Komfortzone hinaus, sondern nur sanft in die Richtung gehen - dabei bei ihr alles so überfordernd scheint, sind das aber absolute Mini-Schritte und viel Zeit.

Neben der gesundheitlichen Abklärung würde ich also ihr Umfeld entsprechend gestalten und, wie du schon machst, viele Schmusestunden einbauen und Liebe geben.

Und Zylkene ausprobieren, hat bei uns (einmal Verunsicherung und Erschöpfung bei der emotionalen Regulation und einmal Überforderung mit der Umwelt) gut geholfen und wird meist auch anstandslos gefressen.
 
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  • #18
Ja, womöglich habt Ihr Recht.
Also sie reagiert schon auf die anderen. Nono ist auch so ein "nicht interagierender" Kater, der geht ab und an (selten) mal an ihrer Höhle vorbei, stoppt kurz und schaut rein und geht dann weiter. Da reagiert sie eher nicht.
Vor Leo scheint sie immer noch viel Respekt zu haben, weil der ihr ja 2x welche gelangt hat, als sie ihn über den Haufen gerannt hat. Und Leo sucht verstärkt Kontakt zu ihr, er ist ein sehr kumpelhafter Kater und leidet gerade darunter, dass er hier keinen Kumpel mehr hat. Da passt sie schon genau auf, was er macht. Das sehe ich vor allem nachts auf der Wildkamera, wenn er an ihrer Höhle vorbeigeht, dann folgt ihr Blick ihm nach. Angst hat sie aber keine, er steht auch - wenn ich bei ihr sitze - gerne mal so 20cm vor ihrer Kuschelhöhle, schaut sie an und maunzt auffordernd - darauf reagiert sie nicht.
Ich habe ihr jetzt grad nochmal ne Bachblütenmischung bestellt für "neue Lebensfreude", mal schauen ob das was bringt. Sonst müssen wir wirklich mal zum Tierarzt.
An Zylkene hatte ich auch schonmal kurz gedacht, hatte nur Befürchtung, dass sie das noch müder und ruhiger macht... Aber das hört sich gut an, wofür Du es erfolgreich eingesetzt hast.
Leckerlies müssen weich sein, hartes Trockenfutter nimmt sie gar nicht. Die Feinies-Schmaus von Granatapet mochte sie sehr gerne, aber seit 2 Tagen plötzlich auch gar nicht mehr :( Zumindest bin ich froh, dass ich inzwischen 6 Futtersorten habe, die sie mag und einigermassen gut frisst. Wobei allerhöchstens 3 Mahlzeiten aus einer Dose.
 
  • #19
Das hört sich alles immer noch sehr danach an, dass die Katze zu einem Doc sollte, Schwierigkeiten beim Einpacken hin oder her. (Wir haben auch schon mal einen TA-Termin absagen müssen, weil wir partout die Katze nicht eingetütet bekamen. 🙄 Aber dann vereinbart man einen neuen und irgendwann klappt es ja auch.)
Hilft alles nichts, Du solltest das dringend checken lassen, Bibi wäre nicht die erste Katze, bei der durch den Stress des Umzuges irgend ein Krankheitsgeschehen ausbricht oder sich auffallend verstärkt.
 
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  • #20
Okay, aber nun ist erstmal Wochenende.
Mein Problem ist auch, dass ich momentan keinen Tierarzt habe, dem ich wirklich vertraue. Meine langjährige Tierarztpraxis hat sich 3 Dinger geleistet, da setze ich keinen Fuß mehr in die Praxis. Dann war ich mit 2 Katzen in einer Praxis auf der anderen Elbseite, da hat meine inzwischen verstorbene Bonnie beim Blutabnehmen geschrien und gefaucht - die hat NOCH NIE VORHER beim Tierarzt etwas anderes gemacht als geschnurrt - möchte ich also auch nicht wieder hin. Und jetzt vor 10 Tagen war ich grad mit den beiden Jungs in einer Praxis in Boizenburg weil ich dachte, Zähne müssten gemacht werden. Nono (14) hatte einen losen Reißzahn, der hing waagerecht im Mäulchen und Leo krümelt beim fressen schlimmer als das Krümelmonster.
Den Zahn von Nono haben die beiden (Mutter und Tochter) mal eben so gezogen ("der ist ja schon fast raus, dafür legen wir ihn doch nicht schlafen). Und Leo hatte nur an einem einzigen Backenzahl oben Zahnstein, das hat die Mutter mal eben mit der Zange abgeknackt und fertig. Ich war total baff, war ich doch auf einen Zweit-Termin mit Narkose und einige hundert Euro gefasst gewesen. Die machen also keinen unnötigen Schnickschnack, was ja einerseits gut ist. Anderseits ging das alles SO schnell, dass ich mir gar nicht wirklich ein Urteil bilden konnte, ob das nun meine neuen Tierärztinnen sein werden oder nicht...
 

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