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Bibi_n_Mink
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- Mitglied seit
- 24. Januar 2023
- Beiträge
- 23
Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank: ich habe hier im Forum schon super viel zu Katzenhaltung gelernt und zuhause umgesetzt - mit tollem Erfolg! Aber jetzt brauche ich doch mal etwas Rat zu unserer ganz persönlichen Situation:
Anfang September 2022 haben wir unsere mittlerweile 2-jährige Katze Bibi adoptiert. Bibi stammt aus unseriösen Umständen und wurde ohne Papiere und wahrscheinlich viel zu früh an ihre damaligen Besitzer als Bengalkatze abgegeben (was sie nicht ist - ich schätze mal, eine Mischung aus Bengal und BKH könnte hinkommen, aber well...). Sie ist eher klein und zart (3,5 kg Höchstgewicht) und leidet unter einer Zahnfehlstellung, bei der die oberen Canini parallel zum Zahnfleisch unter die Schneidezähne wachsen. Beim Fressen scheint es sie nicht zu stören, die Tierärztinnen (2 verschiedene Praxen) haben keinen akuten Eingriffsbedarf gesehen. Bei den Vorbesitzern hat sie knapp 1,5 Jahre mit einem gleichaltrigen Bengalkater gelebt, mit dem sie aufgrund des unterschiedlichen Spielverhaltens und der ungleichen Kräfteverhältnisse nicht entspannt zusammenleben konnte (will sagen: er war super grob mit ihr!), sodass sie Bibi schlussendlich (an uns) abgegeben haben.
Sie ist grundsätzlich eine sehr ängstliche Katze, die aber bis Ende des Jahres gut aufgetaut ist und mittlerweile sogar aktiv kurze Krauleinheiten aufsucht. Ansonsten ist sie fit, seit Oktober 2022 auch endlich kastriert (...), organisch durchgecheckt (aktuell vermehrt Ohrenschmalz auf einem Ohr - Ohrmilben stehen im Raum... 🙄), neugierig und sehr schlau. Und ich hab sie einfach sehr, sehr lieb.
Weil wir nicht wollen, dass Bibi für immer alleine bleibt und geglaubt haben, dass ihr eine Katzenfreundin gut tun wird, haben wir Anfang Januar Minka dazugeholt. Wir haben bewusst nach einer Freundin gesucht, die entspannt und sicher ist und von der Bibi sich was abgucken kann, die aber gleichzeitig nicht grob, wild, dominant oder zu "all over the place" agiert. Und das war Minka: 11 Monate alt, Bengalin, kastriert und super sozialisiert. Sie ist freundlich, Menschen gegenüber selbstbewusst, aber nicht aufdringlich oder dominant und von Anfang an offen und neugierig auf Bibi zugegangen und hat gleichzeitig sehr sensibel auf ihre Grenzen und Signale reagiert (z.B. Bibi faucht - Minka schaut weg, dreht sich langsam um und schlendert aus dem Zimmer). Ich finde, sie hat das echt toll gemacht, aber Bibi ist einfach sehr, SEHR ängstlich. Zwischenzeitlich konnten die beiden in Sichtweite voneinander liegen und haben Leckerchen gesnackt und ich hab mich schon gefreut, aber dann ist es irgendwie gekippt.
Minka ist zunehmend selbstbewusster geworden und hier als in ihrem "Zuhause" angekommen und mittlerweile reagiert sie nicht mehr zuverlässig darauf, wenn Bibi ihr - fauchend, knurrend und mit angelegten Ohren - signalisiert "KEINEN SCHRITT WEITER". Stattdessen jault und brummt sie, teilweise klingt sie fast genervt (Vermenschlichung, ich weiß...) und geht dann manchmal weiter auf Bibi zu. Und dann knallt's aka Pfotengehaue mit lautem Jaulen und Fauchen, weil Bibi nach vorne geht, um sich zu verteidigen. Bisher enden die Mini-Schlägereien immer schnell und ohne Verletzungen, aber Bibi ist die Panik vorher, währenddessen und nachher ins Gesicht geschrieben.
Sie kommt kaum noch von ihrem Catwalk-Höhlen-Revier runter und auf keinen Fall, wenn Minka im Raum ist oder reinkommen könnte (also nur noch, wenn ich mich mit ihr alleine im Arbeitszimmer verbarrikadiere - dann dauert es zwar etwas, aber sie kommt runter, spielt mit mir, lässt sich streicheln, sucht Kontakt, miaut und sucht meine Nähe, hat dabei aber auch immer ein Auge auf die Tür...).
Ich würde ihr so gerne helfen, ihre Angst loszuwerden, bin aber ratlos, was ich tun kann und soll.
Sie bekommt bereits Zylkene, Feliway-Stecker sind installiert. Wir füttern AYCE mit Näpfen in fast allen Räumen, nur Nassfutter (Mjamjam, Catz, Anifit, TastyCat, LuckyLou), es gibt drei Klos in drei verschiedenen Räumen und keine regelmäßige Unsauberkeit. Ausnahme: Bibi gerät in dolle Panik. Dann uriniert sie sich schon mal unter sich, z B wenn wir sie einfangen müssen, um mit ihr zur Tierärztin zu fahren oder - wie im Moment - ihre Ohren spülen und behandeln müssen, wegen V.a. Ohrmilben. Minka ist in dieser Zeit nie dabei sondern stets in einem separaten Raum.
Ich sehe zu, dass ihr Zeiten schaffe, in der die Wohnung fast nur Bibi gehört; dann bleibt Minka z.B. im Wohnzimmer oder im Bad (die Räume variiere ich) und sie kann den Rest erkunden. Diese Gelegenheiten nimmt die auch wahr, aber sie lässt sich oft lange Zeit, bis sie dem Frieden traut. Nachts nehme ich die Katzen nächtlich alternierend mit ins Schlafzimmer.
Ich versuche außerdem, Bibi viel exklusive Spielzeit unter Ausschluss von Minka einzurichten, ihr Selbstbewusstsein aufzubauen und mit ihr und dem Clicker Tricks zu üben. Ich habe den Eindruck, das mag sie. Aber sobald nur eine Ahnung von Minka am Horizont erscheint, sitzt sie wieder auf ihren Wandkästen und knurrt...
Kann es sein, dass die wegen der Zähne unter Schmerzen leidet (beide konsultieren Tierärzt_innen meinten, es sähe nicht danach aus)?
Ist sie vielleicht als Einzelkatze einfach zufriedener (ich hatte den Eindruck, die ersten 4 Monate allein hat sie schon genossen...)?
Was kann ich ausprobieren, um sie zu ermutigen, sich Minka mal anzunähern (ich bin mir sicher, sie würde auf freundliche Reaktion stoßen)?
Ich vermisse meinen kleinen Gremlin in meinem Alltag einfach und möchte nur, dass es ihr gut geht (und das war ja auch der Grund, eine zweite Katze hinzuzuholen). Sie so gestresst zu sehen, bricht mir das Herz.🥺
(Mit Minkas Züchterin stehe ich übrigens in gutem Austausch und sie war von vornherein über die Situation hier (super ängstliche Erstkatze) informiert und würde Minka auch zurück zu sich nehmen, wenn das hier langfristig nicht funktioniert. Aber das möchte ich in jedem Fall vermeiden und vielleicht hat ja hier noch jemand eine Idee?)
erstmal vielen Dank: ich habe hier im Forum schon super viel zu Katzenhaltung gelernt und zuhause umgesetzt - mit tollem Erfolg! Aber jetzt brauche ich doch mal etwas Rat zu unserer ganz persönlichen Situation:
Anfang September 2022 haben wir unsere mittlerweile 2-jährige Katze Bibi adoptiert. Bibi stammt aus unseriösen Umständen und wurde ohne Papiere und wahrscheinlich viel zu früh an ihre damaligen Besitzer als Bengalkatze abgegeben (was sie nicht ist - ich schätze mal, eine Mischung aus Bengal und BKH könnte hinkommen, aber well...). Sie ist eher klein und zart (3,5 kg Höchstgewicht) und leidet unter einer Zahnfehlstellung, bei der die oberen Canini parallel zum Zahnfleisch unter die Schneidezähne wachsen. Beim Fressen scheint es sie nicht zu stören, die Tierärztinnen (2 verschiedene Praxen) haben keinen akuten Eingriffsbedarf gesehen. Bei den Vorbesitzern hat sie knapp 1,5 Jahre mit einem gleichaltrigen Bengalkater gelebt, mit dem sie aufgrund des unterschiedlichen Spielverhaltens und der ungleichen Kräfteverhältnisse nicht entspannt zusammenleben konnte (will sagen: er war super grob mit ihr!), sodass sie Bibi schlussendlich (an uns) abgegeben haben.
Sie ist grundsätzlich eine sehr ängstliche Katze, die aber bis Ende des Jahres gut aufgetaut ist und mittlerweile sogar aktiv kurze Krauleinheiten aufsucht. Ansonsten ist sie fit, seit Oktober 2022 auch endlich kastriert (...), organisch durchgecheckt (aktuell vermehrt Ohrenschmalz auf einem Ohr - Ohrmilben stehen im Raum... 🙄), neugierig und sehr schlau. Und ich hab sie einfach sehr, sehr lieb.
Weil wir nicht wollen, dass Bibi für immer alleine bleibt und geglaubt haben, dass ihr eine Katzenfreundin gut tun wird, haben wir Anfang Januar Minka dazugeholt. Wir haben bewusst nach einer Freundin gesucht, die entspannt und sicher ist und von der Bibi sich was abgucken kann, die aber gleichzeitig nicht grob, wild, dominant oder zu "all over the place" agiert. Und das war Minka: 11 Monate alt, Bengalin, kastriert und super sozialisiert. Sie ist freundlich, Menschen gegenüber selbstbewusst, aber nicht aufdringlich oder dominant und von Anfang an offen und neugierig auf Bibi zugegangen und hat gleichzeitig sehr sensibel auf ihre Grenzen und Signale reagiert (z.B. Bibi faucht - Minka schaut weg, dreht sich langsam um und schlendert aus dem Zimmer). Ich finde, sie hat das echt toll gemacht, aber Bibi ist einfach sehr, SEHR ängstlich. Zwischenzeitlich konnten die beiden in Sichtweite voneinander liegen und haben Leckerchen gesnackt und ich hab mich schon gefreut, aber dann ist es irgendwie gekippt.
Minka ist zunehmend selbstbewusster geworden und hier als in ihrem "Zuhause" angekommen und mittlerweile reagiert sie nicht mehr zuverlässig darauf, wenn Bibi ihr - fauchend, knurrend und mit angelegten Ohren - signalisiert "KEINEN SCHRITT WEITER". Stattdessen jault und brummt sie, teilweise klingt sie fast genervt (Vermenschlichung, ich weiß...) und geht dann manchmal weiter auf Bibi zu. Und dann knallt's aka Pfotengehaue mit lautem Jaulen und Fauchen, weil Bibi nach vorne geht, um sich zu verteidigen. Bisher enden die Mini-Schlägereien immer schnell und ohne Verletzungen, aber Bibi ist die Panik vorher, währenddessen und nachher ins Gesicht geschrieben.
Sie kommt kaum noch von ihrem Catwalk-Höhlen-Revier runter und auf keinen Fall, wenn Minka im Raum ist oder reinkommen könnte (also nur noch, wenn ich mich mit ihr alleine im Arbeitszimmer verbarrikadiere - dann dauert es zwar etwas, aber sie kommt runter, spielt mit mir, lässt sich streicheln, sucht Kontakt, miaut und sucht meine Nähe, hat dabei aber auch immer ein Auge auf die Tür...).
Ich würde ihr so gerne helfen, ihre Angst loszuwerden, bin aber ratlos, was ich tun kann und soll.
Sie bekommt bereits Zylkene, Feliway-Stecker sind installiert. Wir füttern AYCE mit Näpfen in fast allen Räumen, nur Nassfutter (Mjamjam, Catz, Anifit, TastyCat, LuckyLou), es gibt drei Klos in drei verschiedenen Räumen und keine regelmäßige Unsauberkeit. Ausnahme: Bibi gerät in dolle Panik. Dann uriniert sie sich schon mal unter sich, z B wenn wir sie einfangen müssen, um mit ihr zur Tierärztin zu fahren oder - wie im Moment - ihre Ohren spülen und behandeln müssen, wegen V.a. Ohrmilben. Minka ist in dieser Zeit nie dabei sondern stets in einem separaten Raum.
Ich sehe zu, dass ihr Zeiten schaffe, in der die Wohnung fast nur Bibi gehört; dann bleibt Minka z.B. im Wohnzimmer oder im Bad (die Räume variiere ich) und sie kann den Rest erkunden. Diese Gelegenheiten nimmt die auch wahr, aber sie lässt sich oft lange Zeit, bis sie dem Frieden traut. Nachts nehme ich die Katzen nächtlich alternierend mit ins Schlafzimmer.
Ich versuche außerdem, Bibi viel exklusive Spielzeit unter Ausschluss von Minka einzurichten, ihr Selbstbewusstsein aufzubauen und mit ihr und dem Clicker Tricks zu üben. Ich habe den Eindruck, das mag sie. Aber sobald nur eine Ahnung von Minka am Horizont erscheint, sitzt sie wieder auf ihren Wandkästen und knurrt...
Kann es sein, dass die wegen der Zähne unter Schmerzen leidet (beide konsultieren Tierärzt_innen meinten, es sähe nicht danach aus)?
Ist sie vielleicht als Einzelkatze einfach zufriedener (ich hatte den Eindruck, die ersten 4 Monate allein hat sie schon genossen...)?
Was kann ich ausprobieren, um sie zu ermutigen, sich Minka mal anzunähern (ich bin mir sicher, sie würde auf freundliche Reaktion stoßen)?
Ich vermisse meinen kleinen Gremlin in meinem Alltag einfach und möchte nur, dass es ihr gut geht (und das war ja auch der Grund, eine zweite Katze hinzuzuholen). Sie so gestresst zu sehen, bricht mir das Herz.🥺
(Mit Minkas Züchterin stehe ich übrigens in gutem Austausch und sie war von vornherein über die Situation hier (super ängstliche Erstkatze) informiert und würde Minka auch zurück zu sich nehmen, wenn das hier langfristig nicht funktioniert. Aber das möchte ich in jedem Fall vermeiden und vielleicht hat ja hier noch jemand eine Idee?)
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