Überfordert mit Tierheimkatze

  • Themenstarter Yejuna
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    aggression angst hilfe hilferuf rat tierheim traumatisiert verzweiflung
  • #41
Sei nicht so hart mit dir selbst. Ich habe auch eine mindestens elf Jahre alte «Einzelkatze» adoptiert, Jeudy… Tierärztin schätzte sie auch sechs bis neun Jahre und die Zusammenführung mit der zweiten Katze sechs Wochen später war nach 10 Tagen abgeschlossen.
Sie ist übrigens ihr beim ersten Zusammentreffen an der Gittertüre kreischend entgegen gesprungen, hat im Freigang den anderen Katzen trotz ihrer Mini-Grösse ganz klar die Grenzen aufgezeigt und hat anscheinend auch im Tierheim mit einer anderen Katze gekämpft. Nach dem Einzug der Zweitkatze war sie zwar immer noch eine territoriale Rüdelsführerin, allerdings etwas überlegter, weiser.

Deine Beschreibung lässt für mich nicht vermuten, dass deine Kätzin alleine leben soll, die langsame Zusammenführung wird jedoch sicherlich kein Zuckerschlecken an den ersten Tagen. Deshalb würde ich es erst machen, wenn ihr etwas durchatmen könnt und du nicht mehr so verzweifelt bist. Auf der anderen Seite gestaltet sich die Suche nach einer Zweitkatze gerne auch etwas langwierig.

Jeudy reagierte übrigens auf Menschenkontakt anfangs auch ähnlich wie deine Kleine. Köpfchen - Beissen - Köpfchen - Beissen… Sie wollte, aber konnte noch nicht. War einfach überfordert. Schnurrend im Bett Bäuchlein gezeigt und dann die Hand attackiert. Auch wenn ich sie anfangs gestreichelt habe und dann mich kurz an der Nase gekratzt, ist sie bei den ersten Berührungen erschrocken, weil sie es nicht einordnen konnte. Weitere Angriffe gab es nie, sie hat mich genauso adoptiert wie ich und sie war vom Grundwesen immer schon selbstbewusst.

Doch Lucy ist auch nach über einem Jahr noch eine eher unsichere Kandidatin, auch vom Wesen, und da erkenne ich die Übersprungshandlungen wieder; sie jagt meistens Josie, wenn sie überfordert ist.

All das sehe ich in deiner Kätzin, sie will, kann jedoch noch nicht, und ist hoffnungslos überstimuliert. Ich meine, so viel Tierarzt (wenn auch aus sinnigen Gründen), Nahrungswechsel, Änderung der Betreuung…

Ich würde folgendermassen ansetzen:

1) Nassfutter so viel sie will. Ja, sie wird viel fressen und sich womöglich überfressen (und erbrechen), das pendelt sich ein. Hunger ist immer auch Stress, deshalb lasst sie sich satt fressen. Ein Surefeed hält das Futter länger frisch und im Sommer die Fliegen fern.

2) Betreuung an diesen langen Tagen. Sucht jemanden professionelles, der ihr mit Ruhe begegnen kann und womöglich Angriffe ignorieren. Die Person soll nichts machen, ausser da sein, plappern, Fressen geben, wenn die Katze mag, auch mal Bällchen werfen. Nicht streicheln oder die ganze Zeit Unterhaltung, einfach Gesellschaft leisten. Kann auch aus einem Bauch vorlesen. Es sollte immer dieselbe Person sein.

3) Dasselbe mit euch. Fahrt einen Gang zurück. Macht euch einen Zeitplan, indem ihr einen Rhythmus reinbringt, das macht den Ablauf auch für die Katze vorhersehbar. Ihr könnt es verknüpfen, wir gehen z.B. immer vor der Fütterung spazieren (dann kommen sie nämlich ohne Murren wieder mit nach Hause und ich stehe nicht eine halbe Stunde auf dem Feld). Ich würde ihr auch einen Raum geben, in dem sie mehr Ruhe hat und sich zurückziehen kann. Hier ist es das Schlafzimmer, dass ich tagsüber nie nutze und nachts bin ich nicht bedrohlich. Hat ein grossen Kratzbaum und Liegeplätze an den Fenstern.

Streicheln würde mich mal lassen, aber mit ihr Plappern, falls sie zum Beispiel beim Kochen guckt, erklären was du machst. Höfliche Distanz, nicht komplett ignorieren, denn sie ist schon viel alleine, aber ein bisschen zurückhaltender mit der Individualdistanz.

4) Eine Zweitkatze in Betracht ziehen. Würde einfach empfehlen, dass ihr die Suche sehr sorgfältig angeht und bei der Zusammenführung hier noch Rat holt.

5) Zylkene brauchte bei uns beinahe einen Monat, bis es wirkt. Die Mittel brauchen alle länger… ich würde Zylkene nochmals in Angriff nehmen.
 
A

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  • #42
Also statt dir den Kopf zu zermartern, ob du Luna eigentlich vergesellschaften müsstest, wäre mehr innere Gelassenheit hilfreicher. Lass Luna ihr eigenes Tempo finden. Ich glaube, alles andere ist erst einmal sekundär.
Möchte ich absolut zustimmen 👍
 
  • #43
Vielen Dank auch noch mal an alle nachgefolgten Antworten und Anregungen.

Ich versuche mal auf das häufig erwähnte einzugehen.

Also überfressen tut sie sich nicht, die hört auf, wenn sie satt ist. Egal ob NF oder TF. Sie verschmäht nur das NF seitdem sie (Empfehlung der Katzentherapeutin) uneingeschränkt TF bekommen hat. Jetzt ist sie quasi ein Fastfoodjunky. Aber ich ziehe konsequent durch, dass es nur diese eine Sorte heute gibt und Ende. Sie gibt irgendwann nach und frisst das NF „widerwillig“, gibt ja keine Alternative. Sie liebt das Geflügel Sortiment, leider verträgt sie das nicht so gut. Das permanente Angebot an NF heute hat sie gut angenommen, hoffte trotzdem auf eine bessere Alternative.

Zum Thema Katze weggeben: also ICH wollte sie nie wieder abgeben. Nachdem ich aber seit 8 Wochen gegen meinen Partner ankämpfen muss, liegen die Nerven langsam blank. Wir haben uns damals gemeinsam für die Katze entschieden und er war dann schnell fertig mit ihr und meinte, die kommt wieder weg. Er will ne schmusekatze und keinen terroristen. Es wäre nicht unser Job das zu korrigieren, was andere ihr angetan haben. Wir wären keine Samariter. Naja also, das ist alles seine Meinung. Ich hab gesagt, das hätte er sich vorher überlegen sollen. Man kann ein Tier nicht einfach durch die Gegend schieben wie eine Sache. Dass er nicht immer die Verantwortung wegschieben kann, nur weil es etwas ungemütlich wird. Zumal die Katze ja immer nur mich angreift und nie ihn. Trotzdem reagiert er so abweisend. Hat dann oft schlecht über sie geredet und ich sagte jedes Mal er soll aufhören damit, weil mir das weh tut. Jetzt nach 10 Wochen wird es etwas besser. Er nähert sich ihr wieder etwas mehr an. Manchmal traut er sich ihr das Futter hinzustellen oder mal ein Leckerli zu geben. Lässt sie auch manchmal an seinem Bein streifen. Aber so wirklich trauen tut er ihr noch nicht.

Und nur weil ich diesen Kampf nicht mehr führen kann, denke ich über diese Rückgabe nach. Nicht, weil ich das wirklich wollte. Ich hab ja sogar schon darüber nachgedacht mich zu trennen und allein mit der Katze zu wohnen. (Ich war einfach bitter enttäuscht wie man so eine rücksichtslose Entscheidung auf dem Rücken eines unschuldigen Lebewesens treffen kann.)

Momentan ist es okay.
Luna hat heute einen ganz entspannten Eindruck gemacht. Aber tagsüber war das ja oft so. Abends ist immer kritisch. Obwohl sie heute echt zufrieden wirkt.


Zum Thema Betreuung:
Ja das ist schwierig. Ich müsste einen Catsitter beauftragen und bei uns gibts nur eine, die aber nur 5km fährt. Wir sind 9,4 km entfernt. Ansonsten gibts hier keine. Ich wüsste nicht, wem ich genug vertrauen würde, dass ich eine fremde Person in mein Haus lasse. Schwierig. Seine Eltern wohnen „zu weit“ weg. Bzw wären nicht bereit sowas für uns zu machen. Meine Familie wohnt sowieso in einem anderen Bundesland.

Am liebsten würde ich die Luna mit zur Arbeit nehmen, wie einen Hund. Natürlich mache ich das nicht. Aber manchmal wünschte ich, dass das machbar wäre.


Wie in meinem ersten Beitrag bereits erwähnt haben wir ja schon alle möglichen Präparate versucht. Zylkene davon am längsten mit 18 Tagen. Dann sollten wir das gegen sedarom direkt tauschen, weil die Therapeutin meinte das Zylkene hilft gar nichts. Mir ist nur aufgefallen, dass Luna seit der Zylkene Vergabe vom Verhalten her wie ein kitten / Teenager wurde. Also Grenzen testen, übermütig werden. Aber nicht negativ gemeint. Kann aber auch Zufall sein.

Ich hab mehrere hundert Euro für die ganzen Präparate ausgegeben und alles liegt jetzt rum. Ich weiß nicht, was ich ihr wie geben soll und was man kombinieren könnte. Deshalb bleibe ich jetzt erst mal bei 2xtgl cbd Öl.


Bezüglich „junge Katze, nicht ausgelastet“: ja. Aber wie soll ich sie auslasten, wenn ich sie gleichzeitig in Ruhe lassen und „ignorieren“ soll? Momentan spiele ich nur mit ihr, wenn sie wieder auf meine Füße losgehen will. Damit der Impuls umgelenkt wird. Das nimmt sie gut an, rennt dem Seil dann aktiv und wild hinterher. Wenn sie keine Lust mehr hat, lasse ich sie in Ruhe.
 
  • #44
Was verstehst du unter „funkeln“? Wirken die Augen manchmal als würden sie grün leuchten/schimmern ähnlich wie auf dem Foto, das ich im Anhang beigefügt habe?

Ja genau, das meine ich mit Funkeln. Ich weiß, dass das reflektieren normal ist. Aber manchmal wirkt es schon bedrohlich, wenn die Katze einen dabei auch noch Minuten lang anstarrt :)
 
  • #45
Gesammelt auch noch mal danke an alle, die ihre Geschichte geteilt haben. Es macht Hoffnung davon zu lesen.

Ich will keine „normale“ Katze. Aber Hoffnung, dass es irgendwann vielleicht „leichter“ wird und mir nicht die nächsten 18 Jahre schlaflose Nächte bereitet… macht mich ja auch traurig zu sehen, dass sie so einen lieben Kern hat. Sie macht ja nie irgendwas kaputt oder pinkelt irgendwo hin. Demnach ist sie ja eigentlich total liebevoll. Und ja… ich hatte halt nie eine katze, die aus Angst „angreift“ bzw. abwehrt. Nur eben solche, die sich dann unterm Schrank verkriechen.

Bei all ihren Attacken hab ich aber nie wütend oder so reagiert. Ich bin immer ruhig geblieben, weil ich weiß, dass sie das nicht aus Bosheit macht.
 
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  • #46
Ja genau, das meine ich mit Funkeln. Ich weiß, dass das reflektieren normal ist. Aber manchmal wirkt es schon bedrohlich, wenn die Katze einen dabei auch noch Minuten lang anstarrt :)

Die Katze (Minerva) auf dem Foto ist blind. Genau aus diesem Grund habe ich nachgefragt, weil mich deine Beschreibung eurer Katze an Mini erinnert hat. Nicht das Verhalten, aber die Tatsache dass ihr Pupillen auffällig oft stark geweitet sind und du das „Funkeln“ erwähnt hast.

Tatsächlich ist diese starke Reflektion nämlich nicht normal. Mini leidet an einer genetischen Erkrankung (PRA) durch welche die Netzhaut des Auges immer weiter degeneriert. Das führt dazu dass der Augenhintergrund stärker reflektiert wird und die Augen so wie auf dem beigefügten Foto aussehen.
Zu Beginn führt die Krankheit in der Regel erst einmal zu Nachtblindheit und im Laufe irgendwann zur vollständigen Erblindung.

Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall darüber nachdenken, die Katze einem Facharzt vorzustellen, um die Augen noch einmal gründlich untersuchen zu lassen.
 
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  • #47
Die Katze (Minerva) auf dem Foto ist blind. Genau aus diesem Grund habe ich nachgefragt, weil mich deine Beschreibung eurer Katze an Mini erinnert hat. Nicht das Verhalten, aber die Tatsache dass ihr Pupillen auffällig oft stark geweitet sind und du das „Funkeln“ erwähnt hast.

Tatsächlich ist diese starke Reflektion nämlich nicht normal. Mini leidet an einer genetischen Erkrankung (PRA) durch welche die Netzhaut des Auges immer weiter degeneriert. Das führt dazu dass der Augenhintergrund stärker reflektiert wird und die Augen so wie auf dem beigefügten Foto aussehen.
Zu Beginn führt die Krankheit in der Regel erst einmal zu Nachtblindheit und im Laufe irgendwann zur vollständigen Erblindung.

Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall darüber nachdenken, die Katze einem Facharzt vorzustellen, um die Augen noch einmal gründlich untersuchen zu lassen.

Oh ich verstehe. Das wusste ich noch nicht. Danke für den Hinweis, ich werde das zum einen weiterhin beobachten und mich mal schlau machen wegen den Tierärzten hier in der Umgebung.


Apropos Tierarzt. Diese Futter Rationierung kam daher, weil die Tierärztin sagte sie darf auf keinen Fall mehr zunehmen. Sie wog im Tierheim 3,7 Kilo und bei uns zuletzt 3,9 Kilo. Durch das TF hat sie schon mehr auf den Rippen nun als noch zu Beginn. Aber genau deshalb hab ich so penibel darauf geachtet von was sie wie viel frisst. Die Ärztin sagte, die 4 Kilo wären maximale Obergrenze. Luna ist relativ klein / zierlich. Kann also schon stimmen.
 
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  • #48
Aber wie soll ich sie auslasten, wenn ich sie gleichzeitig in Ruhe lassen und „ignorieren“ soll? Momentan spiele ich nur mit ihr, wenn sie wieder auf meine Füße losgehen will. Damit der Impuls umgelenkt wird. Das nimmt sie gut an, rennt dem Seil dann aktiv und wild hinterher. Wenn sie keine Lust mehr hat, lasse ich sie in Ruhe.

Das ist im Grunde schon der richtige Ansatz meiner Meinung nach.

Ich würde nur immer einen Moment vergehen lassen zwischen dem "Füsse angreifen" und Deinem Spielangebot. Nicht das sie lernt, dass auf "Füsse angreifen" "Spielen" folgt, dann würdest Du das Verhalten nämlich eher verfestigen als mildern.

Also erstmal ignorieren, wenn sie Deine Füsse angreift, wortlos weg gehen, Katze ist nicht da. Und dann nach ein paar Minuten (muss nicht lang sein, so 2-3 Minuten reichen), nachdem sie Ruhe gegeben hat mit "Füsse angreifen" kannst Du ihr eine Alternative anbieten.

Ansonsten kannst Du auch immer mal eher so "nebenbei" Angebote machen, wenn Du merkst, dass sie interessiert ist. Nur halt nicht zu konfrontativ. Also zB. einfach ein Bällchen rollen lassen, wie nebenbei, ohne groß mit der Katze selbst zu interagieren. Da rollt halt ein Bällchen... So in der Art. Also die Katze selbst gar nicht groß beachten/keinen direkten Kontakt aufnehmen und gleichzeitig was Interessantes "bieten". Aber halt so, als wäre das einfach da und gar nicht "für die Katze". Die Katze selbst ist sozusagen nicht da.
 
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  • #49
Das ist im Grunde schon der richtige Ansatz meiner Meinung nach.

Ich würde nur immer einen Moment vergehen lassen zwischen dem "Füsse angreifen" und Deinem Spielangebot. Nicht das sie lernt, dass auf "Füsse angreifen" "Spielen" folgt, dann würdest Du das Verhalten nämlich eher verfestigen als mildern.

Also erstmal ignorieren, wenn sie Deine Füsse angreift, wortlos weg gehen, Katze ist nicht da. Und dann nach ein paar Minuten (muss nicht lang sein, so 2-3 Minuten reichen), nachdem sie Ruhe gegeben hat mit "Füsse angreifen" kannst Du ihr eine Alternative anbieten.

Ansonsten kannst Du auch immer mal eher so "nebenbei" Angebote machen, wenn Du merkst, dass sie interessiert ist. Nur halt nicht zu konfrontativ. Also zB. einfach ein Bällchen rollen lassen, wie nebenbei, ohne groß mit der Katze selbst zu interagieren. Da rollt halt ein Bällchen... So in der Art. Also die Katze selbst gar nicht groß beachten/keinen direkten Kontakt aufnehmen und gleichzeitig was Interessantes "bieten". Aber halt so, als wäre das einfach da und gar nicht "für die Katze". Die Katze selbst ist sozusagen nicht da.

Ah ich verstehe. Vielen Dank.
Bällchen mag sie irgendwie gar nicht. Also alles was „solospiel“ wäre. Aber ich probiere es trotzdem.

Seit letzter Woche hat sie so einen spielteppich von Trixie. Den liebt sie total. Spielt mit dem auch mal alleine oder legt sich sehr gerne drauf und schläft. Obwohl der Mitten im Raum liegt.

Und guter Hinweis wegen dem Verknüpfen mit den Füßen. Darauf sollte ich wirklich achten. Bisher hab ich das gemacht, wenn ich merke sie beginnt zu lauern. Wenn sie aktiv „angreift“ hab ich laut „nein!“ gesagt und mich abgewandt. Oder wenn sie beim spielen zu wild wird und mit den Krallen beginnt, hab ich das Spiel sofort beendet und mich abgewandt.

Die Therapeutin meinte, Katzenmamas wenden sich wortlos ab und ignorieren ihre Kitten, wenn sie zu wild werden. Das hab ich versucht zu imitieren.

Trotzdem sehr guter Hinweis wegen der fehlverknüpfung!
 
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  • #51
Die Therapeutin meinte, Katzenmamas wenden sich wortlos ab und ignorieren ihre Kitten, wenn sie zu wild werden. Das hab ich versucht zu imitieren.

Das ist auch richtig und gut so. :) Es wird halt ein bisschen dauern, bis sie das lernt. Da hilft nur Geduld und Konsequenz.

Du kannst ruhig auch ein Angelspiel oder so "nebenbei" anbieten, wenn sie da mehr "Aktion" braucht, nur halt auch das dann ohne große Interaktion im Sinne von die Katze anschauen, mit der Katze dabei reden etc.. Auf Katzen wirkt es einfach oft bedrohlich, wenn sie so sehr "wahrgenommen" werden, sie fühlen sich sozusagen sicherer, wenn sie denken, dass sie "unsichtbar" sind für ihre Umwelt. Wenn die Katze dann aktiv auf Dich zukommt, dann ist interagieren ok, aber solange sie das nicht tut, fühlt sie sich sicherer, wenn sie denkt, dass Du sie nicht bemerkst.
 
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  • #52
Hey :) Ich kann leider nichts wirklich beitragen aber ich möchte dich ganz doll loben! Ich finde deine Gedanken und Bemühungen wirklich toll. Man merkt, dass du ihr ein schönes Leben und Zuhause geben möchtest. 💛
Ich stimme auch zu, dass du sie viel in Ruhe lassen solltest und einfach für dich/euch bist. Machs dir gemütlich auf der Couch, koch was, schaue Serien/Filme, leb deinen Alltag weiter und vor allem: Gönn dir auch ein wenig Ruhe und Entspannung. Ich bin auch der großen Überzeugung, dass wenn wir ruhig sind, die Katzen es auch sind bzw werden. Sie wird mit der Zeit merken, dass sie sich entspannen kann.
Gehe kleine Babysteps. Fange mit ignorieren an und steigere Schritt für Schritt. Niemand weiß, was sie erlebt hat und wie viel Zeit sie braucht.
Ihr schafft das 🍀
 
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  • #53
Apropos Tierarzt. Diese Futter Rationierung kam daher, weil die Tierärztin sagte sie darf auf keinen Fall mehr zunehmen. Sie wog im Tierheim 3,7 Kilo und bei uns zuletzt 3,9 Kilo. Durch das TF hat sie schon mehr auf den Rippen nun als noch zu Beginn. Aber genau deshalb hab ich so penibel darauf geachtet von was sie wie viel frisst. Die Ärztin sagte, die 4 Kilo wären maximale Obergrenze. Luna ist relativ klein / zierlich. Kann also schon stimmen.
Ich würde mir darüber erst einmal gar keine Gedanken machen. Noch seid Ihr in einer Ausnahmesituation und ob sie da jetzt ein bisschen zu viel auf die Rippen bekommt, ist doch völlig egal. Natürlich ist dauerhaft starkes Übergewicht ungesund. Aber davon seid Ihr doch weit entfernt. Wichtiger ist ja, dass ihr möglichst viele Themen habt, die nicht "anstrengend" sind, bzw. die eigentlich gar kein Thema sind, sondern entspannt laufen.
Die Futtersituation könnte so ein Thema sein, über das Ihr Euch jetzt einfach mal gar keinen Kopf macht, sondern laufen lasst. Wie gesagt, Nassfutter hinstellen, wenn der Napf leer ist, wieder auffüllen und gut ist. Auch da gilt: Ignorieren :)
 
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  • #54
Hallo Yejuma,
ich fände es wichtig festzustellen, ob gesundheitlich wirklich alles in Ordnung ist - ich weiß, mitunter ein schwieriges Unterfangen bei Katzen. Aber Schmerzen können einen großen Einfluss auf das Wesen und Verhalten haben.
Wenn da wirklich alles in Ordnung ist, dann würde ich auf jeden Fall noch mal einen Neuanfang starten. D.h. einen Rückzugsort schaffen, der nur Luna gehört. AYCE anbieten (wg. Gewicht siehe unten), die Toiletten sauber machen. Spielzeug und Fummelbretter zur Verfügung stellen. Und sie dann in Ruhe lassen. Einfach ignorieren. Erst wenn sie von sich aus kommt und Kontakt einfordert, würde ich auf sie eingehen. Aber nur sehr vorsichtig. Ihr mal die Hand hin halten. wenn sie sich daran reibt, mit dem Handrücken oder der Oberseite der Finger über Bäckchen streichen oder zwischen den Ohren. Aber nur ganz sanft und immer wieder aufhören. Nur in kleinen kurzen Einheiten streicheln. Und ganz genau beobachten. Lieber zu wenig, dass du das Gefühl hast, sie ist enttäuscht, dass du schon wieder aufhörst zu streicheln. Besser, sie muss gefühlt um Streicheleinheiten betteln, als dass sie auch nur ein mal das Gefühl hat, es wird ihr zu viel.
So den Kontakt langsam aufbauen und ausweiten. Du kannst auch mit ihr Spielen, in dem du ihr z.B. ein paar Brocken Trockenfutter wirfst, denen sie hinterher jagen kann. Oder beiläufig mal einen Ball im Vorbeilaufen mit dem Fuß anstubsen. Wenn sie darauf reagiert, kannst du das ausbauen. Lass sie zu dir kommen. Den Körperkontakt würde ich sehr zurückhaltend gestalten. Sie soll erst einmal die Sicherheit bekommen, dass sie an eurem Leben selbstverständlich teilnehmen kann. Z.B. wenn du was werkelst (kochen, oder ihr spielt Mensch ärgere dich nicht, so in der Art), mag sie vielleicht in einiger Entfernung sitzen und zuschauen. Gib ihr Zeit euch zu beaobachten. Wenn ihr den Körperkontakt meidet, sie also merkt, dass sie von euch nicht unerwünscht angefasst wird, wird sie euch auch nicht "anfallen".
Wichtig wäre auch, dass du genau feststellst, was sie mag und was nicht. Wo sind ihre Grenzen. Manche Katzen sind eben einfach keine Schmusekatzen. Aber wenn ihr Vertrauen aufgebaut habt, dann könnt ihr selbst dann mit Clickertraining zumindest Tierarzttraining machen, so dass sie sich für Untersuchungen anfassen lässt.
Wichtig ist, dass ihr beide ruhig bleibt, und viiieeeeel Geduld habt. Das wird vermutlich nicht in ein paar Tagen oder Wochen erledigt sein. Rechne lieber mal mit Monaten. Ich hoffe, dein Partner hat die Geduld dafür, so lange Luna ihn in Ruhe lässt.
Zu Feliway oder Zylkene o.ä. kann ich dir leider nichts sagen, damit habe ich keine Erfahrung.
Prinzipiell würde ich aber auch dringend raten, Luna eine Freundin zu holen, wenn auch nicht jetzt sofort. Ich glaube nicht, dass sie wirklich Einzelkatze sein will, nur weil sie andere Katzen durchs Fenster anknurrt oder anfaucht. Für ein Einzelgängerdasein ist sie definitv zu jung. Eine gut mit Menschen agierende Katze, an die sie sich anschließen kann, kann ihr auch Sicherheit geben und bei eurem Problem helfen. Da die richtige Gefährtin zu finden geht, denke ich, am besten über den Tierschutz. Pflegestellen kennen ihre Katzen gut und können einschätzen, wer zu Luna passt. In der Regel sollten beide aber in etwas gleich alt sein.
Bzgl. Gewicht würde ich nicht unbedingt etwas darauf geben, was der TA sagt. Manche sind da viel zu rigiede. Wenn du die Rippen nicht mehr spühren kannst, dann ist sie allerdings tatsächlich zu dick. Schau doch auch mal hier: Wann ist eine Katze zu dick
Ich wünsche euch viel Erfolg und Luna, dass ihr die Geduld mit ihr habt, die sie braucht, um richtig bei euch anzukommen.
 
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Hey :) Ich kann leider nichts wirklich beitragen aber ich möchte dich ganz doll loben! Ich finde deine Gedanken und Bemühungen wirklich toll. Man merkt, dass du ihr ein schönes Leben und Zuhause geben möchtest. 💛
Ich stimme auch zu, dass du sie viel in Ruhe lassen solltest und einfach für dich/euch bist. Machs dir gemütlich auf der Couch, koch was, schaue Serien/Filme, leb deinen Alltag weiter und vor allem: Gönn dir auch ein wenig Ruhe und Entspannung. Ich bin auch der großen Überzeugung, dass wenn wir ruhig sind, die Katzen es auch sind bzw werden. Sie wird mit der Zeit merken, dass sie sich entspannen kann.
Gehe kleine Babysteps. Fange mit ignorieren an und steigere Schritt für Schritt. Niemand weiß, was sie erlebt hat und wie viel Zeit sie braucht.
Ihr schafft das 🍀
Vielen lieben Dank für die aufbauenden Worte. Auch allen anderen, die mir Mut zusprechen 🧡

Hallo Yejuma,
ich fände es wichtig festzustellen, ob gesundheitlich wirklich alles in Ordnung ist - ich weiß, mitunter ein schwieriges Unterfangen bei Katzen. Aber Schmerzen können einen großen Einfluss auf das Wesen und Verhalten haben.
Wenn da wirklich alles in Ordnung ist, dann würde ich auf jeden Fall noch mal einen Neuanfang starten. D.h. einen Rückzugsort schaffen, der nur Luna gehört. AYCE anbieten (wg. Gewicht siehe unten), die Toiletten sauber machen. Spielzeug und Fummelbretter zur Verfügung stellen. Und sie dann in Ruhe lassen. Einfach ignorieren. Erst wenn sie von sich aus kommt und Kontakt einfordert, würde ich auf sie eingehen. Aber nur sehr vorsichtig. Ihr mal die Hand hin halten. wenn sie sich daran reibt, mit dem Handrücken oder der Oberseite der Finger über Bäckchen streichen oder zwischen den Ohren. Aber nur ganz sanft und immer wieder aufhören. Nur in kleinen kurzen Einheiten streicheln. Und ganz genau beobachten. Lieber zu wenig, dass du das Gefühl hast, sie ist enttäuscht, dass du schon wieder aufhörst zu streicheln. Besser, sie muss gefühlt um Streicheleinheiten betteln, als dass sie auch nur ein mal das Gefühl hat, es wird ihr zu viel.
So den Kontakt langsam aufbauen und ausweiten. Du kannst auch mit ihr Spielen, in dem du ihr z.B. ein paar Brocken Trockenfutter wirfst, denen sie hinterher jagen kann. Oder beiläufig mal einen Ball im Vorbeilaufen mit dem Fuß anstubsen. Wenn sie darauf reagiert, kannst du das ausbauen. Lass sie zu dir kommen. Den Körperkontakt würde ich sehr zurückhaltend gestalten. Sie soll erst einmal die Sicherheit bekommen, dass sie an eurem Leben selbstverständlich teilnehmen kann. Z.B. wenn du was werkelst (kochen, oder ihr spielt Mensch ärgere dich nicht, so in der Art), mag sie vielleicht in einiger Entfernung sitzen und zuschauen. Gib ihr Zeit euch zu beaobachten. Wenn ihr den Körperkontakt meidet, sie also merkt, dass sie von euch nicht unerwünscht angefasst wird, wird sie euch auch nicht "anfallen".
Wichtig wäre auch, dass du genau feststellst, was sie mag und was nicht. Wo sind ihre Grenzen. Manche Katzen sind eben einfach keine Schmusekatzen. Aber wenn ihr Vertrauen aufgebaut habt, dann könnt ihr selbst dann mit Clickertraining zumindest Tierarzttraining machen, so dass sie sich für Untersuchungen anfassen lässt.
Wichtig ist, dass ihr beide ruhig bleibt, und viiieeeeel Geduld habt. Das wird vermutlich nicht in ein paar Tagen oder Wochen erledigt sein. Rechne lieber mal mit Monaten. Ich hoffe, dein Partner hat die Geduld dafür, so lange Luna ihn in Ruhe lässt.
Zu Feliway oder Zylkene o.ä. kann ich dir leider nichts sagen, damit habe ich keine Erfahrung.
Prinzipiell würde ich aber auch dringend raten, Luna eine Freundin zu holen, wenn auch nicht jetzt sofort. Ich glaube nicht, dass sie wirklich Einzelkatze sein will, nur weil sie andere Katzen durchs Fenster anknurrt oder anfaucht. Für ein Einzelgängerdasein ist sie definitv zu jung. Eine gut mit Menschen agierende Katze, an die sie sich anschließen kann, kann ihr auch Sicherheit geben und bei eurem Problem helfen. Da die richtige Gefährtin zu finden geht, denke ich, am besten über den Tierschutz. Pflegestellen kennen ihre Katzen gut und können einschätzen, wer zu Luna passt. In der Regel sollten beide aber in etwas gleich alt sein.
Bzgl. Gewicht würde ich nicht unbedingt etwas darauf geben, was der TA sagt. Manche sind da viel zu rigiede. Wenn du die Rippen nicht mehr spühren kannst, dann ist sie allerdings tatsächlich zu dick. Schau doch auch mal hier: Wann ist eine Katze zu dick
Ich wünsche euch viel Erfolg und Luna, dass ihr die Geduld mit ihr habt, die sie braucht, um richtig bei euch anzukommen.

Auch hier vielen Dank für die Mühe und die lieben Worte.

Generell beruhigt es mich wirklich sehr, dass die meisten (eigentlich alle?) meine Intuition teilen, dass Luna schon irgendwann (wieder?) sozialisiert werden sollte.

Wie lange sollte man mit sowas warten? Oder wann merke ich, dass sie soweit wäre sich darüber Gedanken zu machen? Ich denke ich würde dann zu dem Zeitpunkt noch mal einen neuen Thread eröffnen zu diesem Thema.

Luna geht es die letzten zwei Tage recht gut. Sie wirkt ruhiger, kann aber auch am CBD Öl liegen. Die dauerhafte Futterverfügbarkeit nimmt sie gut an. Manchmal bettelt sie zwar trotzdem noch, dann zeige ich ihr, dass ihr Napf noch gefüllt ist und dann ist sie zufrieden. Sie beginnt auch katzentypische Dinge wie in den Schrank zu klettern oder sich in den Korb mit frischer Wäsche reinlegen. Das hat sie noch nie getan :)

Ach ja: Die Attacken waren zu 95% der Fälle immer nur wegen triggernden Geräusche. Wenn im TV eine Katze miaut hat oder wenn wir irgendein ähnliches Geräusch gemacht haben (z.B. brummend zugestimmt), das hat sie total verrückt gemacht. Bzw. tut es immer noch. Aber so lange keine Geräusche sind, greift sie auch nicht an.
 
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  • #56
Ach ja: Die Attacken waren zu 95% der Fälle immer nur wegen triggernden Geräusche. Wenn im TV eine Katze miaut hat oder wenn wir irgendein ähnliches Geräusch gemacht haben (z.B. brummend zugestimmt), das hat sie total verrückt gemacht. Bzw. tut es immer noch. Aber so lange keine Geräusche sind, greift sie auch nicht an.
Kennst du dich mit Konditionierung aus? Klingt mir nach einem Fall von klassischer Konditionierung. Vll kannst du dir das mal durchlesen/googlen und Ideen entwickeln, wie die Katze da wieder umlernen könnte?
Unser alter Kater hatte wohl auch sowas. Er hat immer angegriffen, wenn jmd geweint hatte. Tränen konnte er gar nicht sehen beim Menschen. Wir konnten es damals lösen, indem wir ihm halt nicht weinend zu nahe gekommen sind. Aber bei deiner Katze scheint es viel generalisierter (durch verschiedene ähnliche Reize ausgelöst) und nicht so spezifisch zu sein. Immer wird man da ähnliche Geräusche wohl kaum (ver)meiden können?
 
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  • #57
Wie lange sollte man mit sowas warten? Oder wann merke ich, dass sie soweit wäre sich darüber Gedanken zu machen? Ich denke ich würde dann zu dem Zeitpunkt noch mal einen neuen Thread eröffnen zu diesem Thema.
Finde es super, dafür dann einen eigenen Thread zu machen. Dann melden sich auch nochmal andere und man kann die VG wirklich gut übers Forum begleiten. Das gibt dir bestimmt auch Sicherheit.

Was den richtigen Zeitpunkt betrifft kann man sicher geteilter Meinung sein. Ich persönlich finde, dass du nur so lange warten solltest wie notwendig. Also wenn das Gröbste überstanden ist, ihr sie besser lesen und einschätzen könnt und euch wirklich absolut sicher seid, dass ihr sie und die Zweitkatze behalten wollt. Wenn ihr euch zusätzlich etwas sicherer mit ihr fühlt und euch dem anfänglichen Stress, den so eine VG verursachen kann, gewachsen fühlt, dann würde ich anfangen zu suchen. Das kann man nicht in Tagen oder Wochen ausdrücken, weil ihr es am Ende seid, die in erster Linie in der Situation seid.

"Sie wirkt ruhiger, kann aber auch am CBD Öl liegen. Die dauerhafte Futterverfügbarkeit nimmt sie gut an. Manchmal bettelt sie zwar trotzdem noch, dann zeige ich ihr, dass ihr Napf noch gefüllt ist und dann ist sie zufrieden. Sie beginnt auch katzentypische Dinge wie in den Schrank zu klettern oder sich in den Korb mit frischer Wäsche reinlegen. Das hat sie noch nie getan :)"

Ich sag mal, Hunger kann einen schon sehr fuchsig machen. Ich hole gern wieder etwas aus. Unser nackter Affe aka Teetonka aka problematischer Neuzugang ist einer, der sehr direkt anzeigt, wenn etwas gut oder eben schlecht läuft. Bei dem weißt du immer, wo du dran bist, weil er sofort auf Dinge reagiert. Das kann gut sein, weil man direkt merkt, wenn etwas funktioniert. Es kann schlecht sein, weil seine Toleranz recht niedrig ist. Aber der war wie einmal durch die Zauberkugel gelaufen, als er die Schmerzen los war. Und je mehr er hier ankommt, desto einfacher wird es mit ihm. Er wohnt nun seit Ende Oktober hier und hat sich von einem Beißer, der uns auf 3 Meter Entfernung anknurrte, wenn wir nur den Raum betreten haben, zu einem lustigen Schmuser entwickelt, den wir nun auch mal etwas necken können. Bekommen haben wir einen verhaltensgestörten, fehlgeprägten Beißer, der mit anderen Katzen nicht klarkommt. Daraus wurde in 3 Monaten ein Kater, der sozial noch immer ungeschickt ist, aber problemlos in der Gruppe mitläuft. Und ernsthaft beißen tut er nur noch sehr selten. Es braucht eben manchmal Zeit und manchmal die Kombination aus Zeit und den richtigen Veränderungen. Wenn sie also jetzt schon entspannter ist, dann ist das super und wahrscheinlich erst der Beginn.

Ach ja: Die Attacken waren zu 95% der Fälle immer nur wegen triggernden Geräusche. Wenn im TV eine Katze miaut hat oder wenn wir irgendein ähnliches Geräusch gemacht haben (z.B. brummend zugestimmt), das hat sie total verrückt gemacht. Bzw. tut es immer noch. Aber so lange keine Geräusche sind, greift sie auch nicht an.
Auch ein Learning, oder? Ich finds immer sehr beruhigend, wenn man merkt, dass man die Katzen zu verstehen lernt, sich Zusammenhänge erschließen. Ich habe die erste Zeit oft nicht nachvollziehen können, warum Teetonka schon wieder gebissen hat. Aber je besser wir ihn kennenlernen, desto besser lesen wir ihn und können vorhersagen, wie er worauf reagiert. Das macht es kontrollierbarer und das wiederum gibt Sicherheit. Hangelt euch da ruhig entlang, sucht Zusammenhänge, aber macht euch auch nicht verrückt.
 
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  • #58
Die Augen überprüfen lassen vom Augentierarzt wäre mein erster Schritt. Weil es anscheindend bei schlechteren Lichtverhältnissen schlimmer ist. Weil Geräusche sie so triggern (wenn Augenlicht schlechter wird, nimmt ja kompensatorisch die Geräuschempfindlichkeit zu - dass kann auch mal irritieren/überschießen). Weil sie gegen die Terassenfenstertür knallt...Weil die Katze erschrickt, wenn sie dich/eine Bewegung nicht kommen sah und weil @bohemian muse ja auch schon diese Fährte erwähnt hatte wegen der geweiteten Pupillen und dem Funkeln.
 
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  • #59
Kurzes Update:

Ich habe mir nun die ganze Woche immer wieder mal Gedanken gemacht und all die Ratschläge und Tipps mitgenommen.

Leider sehe ich bei der aktuellen Einstellung zum Thema Katzen meines Partners schwarz. Also auch ganz allgemein. Obwohl diese Entscheidung damals vor knapp drei Monaten gemeinschaftlich getroffen wurde. Aber jetzt ist es eben so.

Die Katze wieder zurück ins Tierheim zu geben erachte ich als absolut suboptimal. Das möchte ich vermeiden. Zumal dieses Tierheim viele Katzen als Einzelkatze vermittelt und ich mir jeden Tag aufs Neue ziemlich sicher bin, dass Luna unbedingt einen felinen Freund braucht. Oder Freigang. Auch wenn der primär nicht dazu dient, um soziale Kontakte zu knüpfen, so würde sie wenigstens ausgelasteter sein.

Ich habe die Tage nach pflegestellen geguckt und sogar eine Miez gefunden, die sich gut als Zweitkatze anbieten würde. Falls es nicht klappen sollte, würde die Pflegestelle die Katze auch zurücknehmen, sowie unterstützend dabei sein bei der Vergesellschaftung. Aber auch eine zweite Katze würde die innere Einstellung meines Partner nicht plötzlich ändern. Und deshalb habe ich die Vermutung, dass am Ende das Problem dasselbe bleibt, nur eben dann gleich mit zwei Katzen.

Also dachte ich daran, dass Luna wenigstens noch so lange hier bleibt, bis ein neues Zuhause gefunden ist. Aber letztendlich entscheidet das Tierheim darüber, da sie ja laut Vertrag die ersten 12 Monate noch dem Tierheim „gehört“.

Es bricht mir sehr das Herz. Und ich habe Sorge, dass das Tierheim sie mir wegnimmt und sie wieder in die Boxen mit den anderen Katzen steckt. Das würde einen massiven Rückschritt für Luna bedeuten.

Es wurde gesagt, ich solle die Abgabe von Luna als Chance für sie sehen. Und das versuche ich.

Ich wünsche mir nichts sehnlicher als einen Ort für sie zu finden, an dem man wirklich die Erfahrung und Expertise für sie mitbringt. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass sie endlich im Leben ankommen kann und in Zukunft ein glückliches Katzenleben führen kann. Und es bricht mir das Herz, dass ich ihr das nicht geben konnte. Bzw. nicht in Kombination mit meiner Partnerschaft.

Diese Konfrontation lässt mich am Ende vieles hinterfragen. Wenn ich gewusst hätte, wie das läuft, hätte ich niemals ein Haustier genommen. Aber wir alle wissen hinterher bekanntlich mehr.

Vielen Dank für Eure Zeit und Ratschläge. Hier sind wirklich eine Menge hilfsbereite Menschen, was ich nicht erwartet hätte. Danke an jeden, der sich die Mühe gemacht hat, meine Beiträge zu lesen.
 
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Ich wünsche dir, das du schnell jemanden findest, der Luna das richtige Zuhause bieten kann. Es ist so wirklich eine doofe Situation.
 
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