Überfordert mit Tierheimkatze

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Yejuna

Yejuna

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12. Februar 2023
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Hallo liebe Community,
ich habe die letzten Wochen damit verbracht viele Beiträge hier zu lesen, fand unsere Situation aber irgendwie nie so richtig wieder. Da ich inzwischen so verzweifelt bin, dass ich nur noch am weinen bin, hoffe ich auf Rat oder Weisheit von bereits Erfahrenen (Tierheim)Katzenbesitzern. Es wird sehr lang werden, ich entschuldige dies jetzt schon. Aber es ist echt viel passiert in den vergangenen 10 Wochen. Ich bitte mit Vorwürfen inne zu halten; ich mache mir täglich selbst genug Vorwürfe, am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen mit meinem Wissen von heute. Aber es ist genau das Gegenteil von dem eingetreten, wo ich mich eigentlich mit der Entscheidung ein Tier zu holen sah. Seit 8 Wochen weine ich ständig, mein Herz zerreisst es beim Gedanken, die Katze wieder zurückgeben zu müssen. Aber ich bin inzwischen so hilflos, dass ich mir nicht mehr anders zu helfen weiß. Und das macht mich so fertig. Ich fühle mich so schuldig. Mir tut das Tier so leid.

Die Fakten:
- Meine Erfahrung bisher liegen bei 30 Jahren mit Katzen, die aber alle "normal" waren, immer mindestens zu zweit oder mehr und alle Freigänger. Sie ist meine erste eigene Katze (sonst waren ja immer Eltern dabei).

- Mein Partner hat "keine" Erfahrung. Seine Eltern hatten einen BKH Kater, aber mit dem hatte mein Freund wenig zu tun.

- Die Katze wird geschätzt auf 1,5 bis 2 Jahre (Geburtstag im Pass: 01.04.2021); Kastriert über das Tierheim mit über 1 Jahr.

- Zur Vergangenheit kann man gar nix sagen. Wurde als "Fundkatze" abgegeben.

- Bei uns seit 29.11.22

- Wir wussten NICHT, was auf uns zu kommt; dem Tierheim war aber bekannt, dass sie "schwierig/auffällig" ist; Es hieß zu uns nur, dass wir halt die Katzensprache kennen sollten und das tue ich - eigentlich, dachte ich jedenfalls.

- Katze wirkt ständig unter Stress, hat geweitete Pupillen, Schwanz schlägt, mindestens aber zuckt die Spitze "permanent". Das ist schon etwas besser geworden aber gerade Abends etwa ab 17 Uhr ist sie IMMER jeden Tag gefühlt unter Strom. Sie guckt auch ständig nach Geräuschen; Zuckt zusammen, wenn man sich unerwartet bewegt oder sie einen nicht erwartet/gesehen hat; Tagsüber wirkt sie inzwischen recht entspannt; Pupillen sind dann auch schlitzig und Ohren spitz nach vorne, aber nicht immer;

- Reagiert hochgradig Aggressiv auf "fremde" Katzenlaute; Also alles was nur annährend wie ein "miau" klingt, da rastet sie richtig aus; Kriegt buschigen Schwanz und sucht dann wie verrückt nach der Quelle; Inzwischen triggert sie manchmal auch das quietschen von der Badezimmertüre; Und wenn wir irgendeinen Ton machen, der sie gerade triggert, dann greift sie uns an (Krallen, kein beißen);

- Ich (Bezugsperson) wurde schon mehrfach von ihr attackiert, dabei zwei mal richtig schlimm, dass das Blut tropfte. Meistens am Fuß, einmal Schulter, als ich auf dem Bett saß und sie von unten hoch sprang. Bis vor kurzem nur Kratzen, kein Beißen. Aber inzwischen fängt sie auch an zu beißen, aber nicht sehr fest, bisweilen noch keine Bisswunden. Oft im Zusammenhang mit den Geräuschen aber einmal ist die Situation "aus dem Nichts" eskaliert; Das war Nachts, als ich von der Toilette zurück ins Bett wollte und ich dann plötzlich von ihr aus dem dunkeln angefaucht wurde; Ich bin dann weiter gegangen, dann kam sie hinterher und hat wieder gefaucht, als ich mir ihr zuwandt; Mein Partner wollte sie dann aus dem Zimmer scheuchen, weil er angst vor ihr bekam; Dann hat er die Tür zugemacht und sie stand jaulend vor der Tür (kampflaute); Seitdem liegen die Nerven richtig blank auf seiner Seite; Er hat echt Angst vor ihr und will deshalb ständig, dass die Katze wieder wegkommt...

- Sie hasst andere Katzen - wirklich. Denn sobald sie eine andere Katze (Nachbarschaft) sieht rastet sie aus, sprintet sofort los und attackiert die Katze, knallt dabei gegen die Terassentür. Faucht, Knurrt, stellt sich sogar auf die Hinterbeine, um noch größer zu wirken.
Das Verhalten wurde etwas besser. Inzwischen guckt sie nur noch; faucht und knurrt, wenn die Katze an die Türe kommt.
Sonst guckt sie einfach nur sehr aufmerksam, wenn sie auf der Straße eine andere Katze vom Fenster aus sieht.

- Katze selbst miaut immer wieder mal im Gang; Dieses tiefe "Mau mau" oder "gurrrr-mau rrrr-maaauu"; Ich konnte nicht herausfinden wieso. Vermisst sie Artgenossen? Ist ihr Langweilig? Gehts ihr nicht gut? Ist es eine Marotte? Sonst miaut sie wie ein Kätzchen, wenn sie Futter will; Davon abgesehen miaut sie gar nicht. Nur diese zwei Situationen;

- Hat sich am Anfang gar nicht anfassen lassen; sofort mit Krallen quittiert, wenn man ihr zu nahe kam; nach sehr kurzer Zeit wurde das aber schon besser; Sie suchte von sich aus die Nähe, legte sich seit Tag 1 auf den Rücken und zeigt ihren Bauch; Kam mit jedem Tag ein stück näher, bis sie die Beine berührte; Das Nähesuchen hat aufgehört; Zieht sich jetzt eher zurück; Schlief von Tag 1 bei uns im Bett; aber auch das wird ihrerseits seltener; Allerdings: Sie fordert inzwischen schon ihre Schmuse-Einheiten ein. Hat eigenes Ritual morgens entwickelt, indem sie zu mir ins Bad kommt und dort auf dem Teppich sich paar Minuten lang streicheln und kraulen lässt; Manchmal fatzt sie mir noch eine, wenn ich nicht ihre micro kleinen Signale sofort erkenne; Oft aber guckt sie mich böse an und ich höre sofort auf oder sie flüchtet einfach; Manchmal aber streicht sie um die Beine, dann mit dem Kopf an meine Hand und dann streichel ich sie einmal kurz (zeigt vermeintlich positive Reaktion) -> Katze geht weg -> dreht sich dann um, geht auf mein Bein los, kratzt und beißt. Das ist neu.

- Wir waren schon mehrmals beim Tierarzt, gefühlt jede zweite Woche. Blutbild war ohne Befund; RR war OK; Herz hörte sich gut an; Ohren OK; Da sie sich aber nicht so gerne anfassen lässt, kein ausgiebiger Tastbefund, wirkte aber auch OK;

- Katzentherapeutin ist auch involviert, aber irgendwie... Sie hat die Katze nie persönlich kennengelernt, weil wir ihr zu weit weg wohnen würden; Sie wurde uns vom Tierheim empfohlen, nachdem ich dort anrief und um Rat / Empfehlung bat; Beratung findet also telefonisch mit Vermutungen statt... Viele Dinge treffen nicht auf die Katze zu; Therapeutin sagt z.B., dass sie angst vor der Transportbox hätte oder vor der Bürste; Dabei schläft sie freiwillig in ihrer Transportbox (Rückzugsort) und lässt sich gegen Leckerli inzwischen auf paar wenige Male kämmen;

- Wir haben bisher ausprobiert: FelliWay Stecker, Zylkene (ca. 18 Tage lang), Sedarom Direkt (allergische Reaktion, also wieder abgesetzt), Bachblüten Nr. 3 glaube ich, Antidepressivum vom Tierarzt, Neurexan (auf anraten Therapeutin) und jetzt CBD Öl; NICHTS davon hilft. Die Katze ist und bleibt gestresst;

- Ich spiele mehrmals täglich mit der Katze; Manchmal hat sie aber keine Lust, das respektiere ich; Nach dem Spiel wirkt sie oft besonders aufgekratzt; Obwohl ich sie danach immer Füttere, um den natürlichen Kreis zu schließen (jagen -> fressen); Sie spielt selten mit sich alleine; am Anfang noch öfter, dabei dann wie ein Kitten (Buckel, buschiger Schwanz, auf Zehenspitzen seitlich laufen); Wirkt dann auch extrem Schreckhaft; Rennt oft vor mir mit buschigen Schwanz weg und lauert dann; Seit sie Zylkene bekommen hat, greift sie immer wieder spielerisch meine Füße an; Wenn ich es rechtzeitig sehe breche ich ihre Attacke mit einem "Nein!" ab und wende ich dann ab, um sie zu erziehen; Das nimmt sie so hin; sie weiß das inzwischen auch und schlägt dann (spielerisch) in die Luft, statt auf meine Füße oder springt dann davon;

- Tricks haben wir auch seit Beginn integriert, weil sie von sich aus begonnen hat auf Kommandos zu hören; (Sitz, Männchen, Hop (wo drauf springen), etc.); Die Therapeutin wollte, dass wir Clickern aber das klappt nicht so gut; Vielleicht bin auch ich einfach zu blöd das umzusetzen; Die Katze macht die Tricks, aber auch ohne dem Clicker... Sie hört schon auf das Klickgeräusch und guckt erwartungsvoll aber die Tricks macht sie oft nicht wirklich wegen dem Click... Wie gesagt, wir üben ja schon seit Beginn mit ihr, damals noch ohne Clicker. Vermutlich war das mein Fehler... Oft hat die Katze keine Lust auf das Clickertraining

- Fressverhalten: Am Anfang irre verfressen, sie bekam 2x täglich Nassfutter (200g von Carny), nachdem sie aber wie ein Staubsauger wirklich ALLES gefressen hat, was sie fand; hab ich TF (Wilderness) dazu gegeben und die Portionen auf 4x 50g aufgeteilt (Automat); Es wurde etwas besser; Die Therapeutin sagte wir sollen ihr immer TF anbieten; Daraufhin hat sich die Katze dann den Bauch vollgeschlagen und tagelang ungern das NF angenommen; Da sie eine schlechte Trinkerin ist (trotz Brunnen und verschiedene Gefäße) hab ich ihr das NF immer mit einem Schuss extra warmen Wasser angeboten; Nimmt sie eigentlich gerne so an; Seitdem sie aber das TF "immer" angeboten bekommen hat, lässt sie gerne das NF mal links liegen; Als sie dann nur noch 1x am Tag auf dem Klo war (groß und klein), hab ich davon wieder Abstand genommen; Bin eh kein Fan vom TF;
Also kriegt sie jetzt wieder ihre Portionen NF und erst wenn die gegessen sind und sie noch Hunger hat kriegt sie TF dazu;

- Sie hat einen Catwalk und mehrere Fenster mit VogelTV, zwei Katzenklos und drei Kratzbäume bzw. stellen; täglich darf sie in Begleitung mit mir frische Luft an der Terassentür schnuppern; (durch Fliegengitter verschlossen); zeigt keinen Drang nach draußen zu wollen;
 
A

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Kurzum:

Was wir uns dachten:

- Zwei Katzen, am besten Wurfgeschwister
- Oder: Einzelkatze als Freigänger
- Aufgrund Allergie des Partners, rassenspezifische Auswahl (Russisch blau, BKH, etc)
- Davon ausgegangen, ich (Bezugsperson) kann 3 von 5 Tagen im HomeOffice arbeiten

Was jetzt Tatsache ist:
- Einzelkatze als Wohnungskatze
- Offenbar traumatisierte Katze, statt "einfacher Stubentiger"
- Ich arbeite teiwleise alle 5 Tage bis zu 10 h am Tag (kotzt mich richtig an, ausgrechnet jetzt!!)
- Partner bereut die Entscheidung und wollte die Katze bereits in der zweiten Woche zurück ins Tierheim bringen; Ich hab sehr darum gekämpft, dass die Katze bleiben kann; Hab 100% der Verantwortung übernommen und stehe für unsere Entscheidung gerade; Inzwischen bin aber auch ich nervlich so am Ende, weil ich das Gefühl habe der Katze einfach nicht gerecht zu werden; Egal, was ich tue, sie wirkt einfach nicht entspannt und zufrieden; Partner ist inzwischen eifersüchtig, weil ich nach der Arbeit mich nur noch um die Katze kümmere und dann tot ins Bett falle nach meinem 14h und mehr Tag;
Mich plagen jeden Tag Schuldgefühle, weil die Katze oft so lange allein sein muss (10 - 12 h am Tag...); Wir streiten nahe zu wöchentlich wegen der Situation mit der Katze... ich hab halt gesagt, sie ist kein Gegenstand, den man einfach wieder reklamiert... wir müssen Verantwortung übernehmen.. das hinterlässt ja auch spuren an der offensichtlich ohnehin schon traumatisierten katze

Fazit
Es tut mir leid, dass das SO VIEL Text ist. Ich kann selbst nicht fassen, was in den 10 Wochen alles schon passiert ist. Ich hoffe, dass da draußen irgendjemand ist, der einfach mal seine Gedanken dazu hinterlässt. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich will sie nicht wieder ins Tierheim geben, aber ich bin echt am Ende. Sie lässt sich nicht gerne bespaßen, beschmusen, wirkt dauerhaft gestresst / genervt (auch wenn man mit ihr Spricht, zuckt sofort der Schwanz wieder...). Es bricht mir das Herz bei der Vorstellung, sie als Bezugsperson wieder abgeben zu müssen; Sie ist sehr auf mich fixiert im allgemeinen; Hört auf mich und ignoriert oft meinen Partner (er aber sie auch... und beschwert sich dann, dass die Katze "nur mich mag"...).

Hat irgendjemand Erfahrung mit solchen (traumatisierten) Katzen? Niemand weiß, was mit ihr geschehen ist. Aber ich kann doch ein Tier nicht einfach wieder abgeben, nur weil es nicht meinen Vorstellungen entspricht... Sie hat auch ganz oft schöne Momente. Dann ist sie ganz lieb und "normal" und dann beim nächsten Mal greift sie mich wieder an... Es tut mir so im Herzen weh zu sehen, dass sie innerlich total die schmusekatze ist und eigentlich einfach nur Liebe will. Aber irgendwas steht ihr im Weg.

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Soll ich mehr geben oder doch lieber weniger? Was braucht eine Single Wohnungskatze? Ich dachte, ich setze alle Hinweise und Tipps um... aber es wird nicht wirklich besser... sie zieht sich immer mehr zurück. Und die Therapeutin stellt Ferndiagnosen über eine Katze, die sie noch nie live erlebt hat. Der Tierarzt sagt inzwischen, wenn gar nix mehr hilft, dann rufen die für mich beim Tierheim an, niemand muss mit so einem Tier leben. Aber ich kann wirklich nicht. Man kann doch nicht erwarten, dass in 10 Wochen korrigiert wird, was 2 Jahre lang schief lief....

Vielen Dank für die Zeit und Energie, die ihr dem Beitrag wittmet. Ich bin von Herzen dankbar.
 
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Klingt, als wäre diese Katze traumatisiert.
Es wird schwierig sein herauszufinden, was ihr passiert ist und darum auch schwierig zu wissen, wo man anfangen soll, ihr zu helfen.

Ich habe im Moment keine Idee, die weiterhelfen könnte, aber vielleicht schreiben ja noch andere was dazu.

Einen Tipp möchte ich dir aber geben: stelle ihr uneingeschrenkt Naßfutter zur Verfügung, rund um die Uhr.
Manche Katzen sind unruhig wenn sie nicht wissen, wann es das nächste Mal was zu fressen gibt.
Katzen sind Häppchenfresse, die fressen über den Tag verteilt kleine Portionen.
Zu Anfnag kann das bedeuten, das sich die Katze überfrißt, wenn sie es nicht gewohnt ist, aber das wird sich einpendeln. Sie muß erstmal lernen, das immer was da ist.

Trockenfutter kannst du weglassen, das macht nur dick und ist als Alleinfutter nicht geeignet.
Du kannst es als Belohnung/Leckerli benutzen.
 
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Mir ist doch noch was eingefallen: Ist sie eine Streunerin gewesen? (Vielleicht habe ich es in deinem langen Text überlesen?)
 
Vielen Dank für die echt schnelle erste Antwort.
Ich werde das mit dem "permantenten" Nassfutter anbieten umsetzen, so gut ich kann.
Prinzipiell ist lediglich die Zeit, in der keiner zu Hause ist und trotzdem ständig was parat sein sollte, meine Herausforderung.
Der Automat füllt sich ja leider nicht von alleine. Ich werde aber noch mal recherchieren.

Seit etwa zwei Tagen lässt sie das NF oft stehen. Ich tausche es dann immer wieder gegen eine frische Portion aus, die lässt sie dann aber auch oft links liegen. Erst Abends frisst sie dann etwa 100 g in mehreren Portionen. (Ich weiß, dass Katzen in kleinen Happen essen, deshalb versuche ich das so gut ich kann zu imitieren).

TF gibts dann nur noch via Training oder im Fummelspiel. Wobei sie an letzterem kaum Interesse hat, auch an verschiedenen "Modellen". Futtersuche fand sie anfangs interessant, inzwischen nicht mehr. Sie wirkt etwas "faul". Oder nicht hungrig genug :)

Streunerin: Nein, nicht bekannt. Man weiß gar nichts zu ihrer Vergangenheit. Aber da sie so gar keinen Drang hat nach draußen zu wollen, kann ich mir das nicht vorstellen. Es wirkt eher, als wäre sie viel zu früh getrennt worden und dann irgendwo alleine gehalten. Vielleicht misshandelt durch den Menschen? Ich hab keine Ahnung... Sie zuckt jedenfalls, wenn man die Hand hebt (um z.B. nach etwas zu greifen). Oder hat am Anfang oft die Hände und Füße beobachtet. Das macht sie nur noch selten.
Generell hat sie am Anfang uns oft angestarrt. Ich hab dann ihr zugeblinzelt oder den Blick abgewandt, um zu signalisieren, dass ich friedlich bin. Selten hat sie dann auch geblinzelt oder weggeguckt. Oft einfach weiter gestarrt. (Was ja auch schon aggressives Verhalten ist). Das passiert nicht mehr so oft. Nur, wenn sie einen ganz schlechten Tag halt verfällt sie wieder in diese Verhaltensweisen.
 
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Das klingt wirklich als hätte sie schlechte Erfahrung mit Mensch gemacht.

Ich habe leider, oder besser Gott sei Dank, keine Erfahrung mit solchen Katzen und hoffe, das sich noch jemand meldet, der Erfahrung hat und dir Tipps geben könnte.

Mein Gedanke war nämlich tatsächich, ob sie vielleicht unbedingt raus will.
Andererseits schreibst du aber auch, das sie agressiv wird, wenn sie andere Katzen sieht (was nicht unbedingt ungewöhnlich ist, sondern zeigt, das sie ihr Revier verteidigen will).

Mit dem Futter würde ich es so machen, das ich den Napf morgens füllen würde und das Futter fühestens abends austauschen würde (ich tausche es sogar erst am nächsten Tag aus).
 
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hmmm, ich bin eher nicht superbeunruhigt.
sie ist jetzt 10 wochen da, und grad die erste zeit hat sich auch alles verbessert.
du sagst sie war, gefühlt, alle 2 wochen beim tierarzt, ist nervös, und reagiert schnell mit "angriff".
meine gedanken dazu:

sie braucht ruhe und feste rituale, und von euch ein genaues beachten ihrer signale. ich glaub, das läuft noch nicht sehr gut.
zusätzlich gabs schon nach 2 wochen streit wegen der kleinen, was dich und auch sie sicher nicht ruhiger macht.
die therapeutin, die ich jetzt auch nicht sooo abnicke mit dem was du erzählst.

ich würde gerade weniger mehr sein lassen.
ja, beschäftige sie, aber nicht pausenlos und exzsessiv, sondern 1 bis 2 mal am tag zu festen zeiten.
nachm mittag, vorm abendbrot z.b.
apropos futtern.... rein in den napf mit dem nassfutter. und auch ruhig viel, ein unhungriger magen ist entspannt, gibt sicherheit. und ja, auch weg mit dem trofu.

ich glaub, diese "angriffe" sind ihrer nervosität geschuldet, und dass ihr die zeichen noch nicht so gut erkennt

edit, weil völlig im schreibwahn gewesen ;-)
halte sie bitte nicht dauerhaft alleine. eine gut sozialisierte, menschengewöhnte katze, in ihrem alter, wird ihr sicher helfen
 
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Spontan dachte ich beim Lesen deiner Beiträge, dass du sie vielleicht ein bisschen mehr "in Ruhe" lassen solltest, einfach nur mal "da" sein lassen und dich gar nicht so viel mit ihr beschäftigen. Entgegen des Rats der Therapeutin würde ich sie ist erst einmal ankommen lassen und dann ggf. Clickern.
Vor allem würde ich da auch nicht so viel Energie reinstecken, dass du völlig ausgelaugt bist - davon hat die Katze nichts und deine Beziehung sollte möglichst auch nicht darunter leiden.
Versuche es mal mit Feliway (oder dem Pendant von Beaphar, das sollte in Kürze wieder erhältlich sein), vielleicht hast du das schon und ich habe es überlesen. Doch falls du den Stecker nicht hast, es ist einen Versuch wert, bei uns wirkt er immer wieder Wunder in stressigen Phasen (wir haben auch eine etwas neurotische Katze).
Außerdem könntest du es einmal mit CBD Öl versuchen, es wirkt auch ausgleichend und beruhigend, ich mache damit ebenfalls sehr gute Erfahrungen.
 
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Meine Erfahrung bisher liegen bei 30 Jahren mit Katzen, die aber alle "normal" waren, immer mindestens zu zweit oder mehr und alle Freigänger. Sie ist meine erste eigene Katze (sonst waren ja immer Eltern dabei).

Wir wussten NICHT, was auf uns zu kommt; dem Tierheim war aber bekannt, dass sie "schwierig/auffällig" ist;

Was wir uns dachten:
- Zwei Katzen, am besten Wurfgeschwister

Was jetzt Tatsache ist:
- Einzelkatze als Wohnungskatze
Hi und willkommen 🙋‍♀️
ich habe mal als Zitat eingefügt, worüber ich beim flotten Lesen gestolpert bin und woraus sich für mich einfach Fragen ergeben:

Wieso seid Ihr von Eurem Plan abgerückt? Der war ja super.
Wieso sie? Was hatte sie, dass Ihr Euch gegen Euren Vorsatz entschieden habt?
Verstehe ich richtig, dass Freigang bei Euch keine Option sein wird? Da scheinen ja jede Menge andere Katzen unterwegs zu sein.
Und wenn nicht Freigang: Wieso dann eine so junge Katze alleine als Wohnungskatze?
 
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  • #10
Schwierig, das kann viel sein. Wenn man nicht weiß, was die Katze erlebt hat - und da gibt es leider Dinge, die können sich gesunde Menschen im Kopf gar nicht vorstellen (bin im Tierschutz) - bedarf das sicher einen starken Willen, viel Zeit und Geduld, um dem Tier nahe zu kommen.
Du schreibst, sie sei beim Tierarzt gewesen? Kommt natürlich darauf an, wie genau untersucht wurde. So ein Fall kann auch ein verstecktes gesundheitliches Problem sein. Der Kater einer Bekannten war ähnlich unterwegs, hatte einen Gehirntumor.
Du sagst, die Pupillen sind am Abend stark erweitert? Ständig, auch wenn Du mehr Licht machst? Schau mal, ob der Pupillenreflex ordentlich funktioniert.
Wie gesagt, eine Standarduntersuchung ist hier vielleicht nicht ausreichend.
 
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  • #11
Genau @Felidae_1, das hatte ich vergessen: Ich würde auch empfehlen, gesundheitliche Probleme noch stärker auszuschließen.
 
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  • #12
Den Tipp, den ich hätte, ist ignorieren. Bei Menschens ein absolutes NoGo aber unter Katzens scheint das als äußerst höflich zu gelten. Ich hab' selber 2 Scheuchen aus dem Tierheim, sind nicht aggro weil ich gar nicht so nahe dran komme. Aber wenn sie mal wieder Fürchtanfälle haben tue ich einfach so, als wären sie nicht da (vor Allem bloß nicht angucken!) und "simsalabim" sind sie wieder die Ruhe selbst. Wenn man Katzen untereinander beobachtet (wir haben insgesamt 3) merkt man, dass die sich oft gar nicht beachten.

Ist bei Euch natürlich jetzt auch eine echt scheussliche Situation. Ihr seid bemüht, Dein Partner hat Angst (verständlicherweise), ihr streitet, da sind ganz viele Emotionen im Spiel und die Viecher merken das (Katzen sind da Meister!). Vermutlich kann sie die Emotionen nicht zuordnen oder interpretiert sie falsch, das verunsichert sie und dann dreht sie so ab.

Ignoriert sie einfach mal komplett, es gibt reichlich Futter (wirklich reichlich, immer voll dann bist Du zumindest sicher, dass es nicht am Essen liegt), Klo wird geputzt, streicheln und spielen wenn sie aktiv dazu auffordert und ansonsten so tun als hättet Ihr keine Katze. Ehrlich, die nimmt Euch das nicht krumm! Wenn sie Dich anfällt, ein "Nein!" oder "Aua!" und umdrehen, gehen und ignorieren (das mache ich bei unserem "normalen" Kater auch wenn er's übertreibt, nach spätestens 10 Minuten kriegt er sich wieder ein und köpfelt mich entschuldigend an).

Und Ihr beide müsst ein bisschen runterkommen, kein Gewese um die Katze, macht zuhause zusammen Dinge, die Euch Spaß machen dann werden auch die "Vibes" wieder positiver. Ich glaube auch auf gar keinen Fall, dass Du Dich zuwenig bemühst, eher ein bisschen zu viel :)

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass das was wird!
 
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  • #13
Hallo Yejuna,

ich schreibe hier eigentlich gar nicht mehr (bin nur gelegentlich da wg. eines persönlichen Kontakts), aber an deinem Posting bin ich hängen geblieben und es hat mich so bewegt, dass ich doch mal wieder was beitragen will.

Nun meine Gedanken...

Ich glaube, dass es dich nicht weiterbringt, zu spekulieren, was die Ursachen für ihr Verhalten ist (außer vielleicht körperliche Ursachen). Wie heißt deine Katze eigentlich?

Auch glaube ich, dass du dir innerlich erlauben solltest, die Katze zurückzubringen. Das heißt ja nicht, dass du es tun sollst, aber wenn du diese Option innerlich nicht zulässt, wirst du noch mehr verkrampfen oder verzweifeln und damit ist niemandem gedient.
Und auch wenn es hart klingt: Weder du noch die Katze werden daran sterben, wenn ihr euch trennt. Und sie bekommt dadurch zumindest die theoretische Chance auf einen neuen Versuch. Es gibt auch Tierheime, die solche Katzen auf einem Gnadenhof unterbringen, wo es ihnen u.U. sehr gut geht.

Aber natürlich ist es schön, dass du ihr eine Chance geben willst. Meine Empfehlung wäre allerdings, das Rad ganz zurückzudrehen.
Kannst du ihr einen eigenen Bereich in der Wohnung einrichten, z.B. ein Zimmer? Und wenn möglich, einen Teil dieses Bereichs nie zu betreten? Damit sie abspeichern kann, dass sie dort (vor Überraschungen) absolut sicher ist.

Und ich würde sie vorerst komplett ignorieren. Wirklich komplett. Stell ihr Futter zur Verfügung, reinige ihr Klo und das wars. Sie scheint sehr scheu zu sein und ein nervöses Temperament zu haben. Ich empfehle, sie zu ignorieren, weil es gut sein kann, dass wirklich JEDE Form von Zuwendung sie noch überfordert (auch wenn sie sie gelegentlich einfordert). Wenn sie kommt, sei freundlich, bewege dich behutsam, beuge dich nicht über sie, fasse sie nicht an, sprich leise mit ihr, meide Blickkontakt. Solange sie sich unberechenbar verhält, nicht anfassen. Abstand halten ist wichtig, damit sie dich nicht angreifen kann. Weil ihre Angriffe dich auch verunsichern, was wiederum die Katze verunsichert. Ein Teufelskreis. Sollte sie dich doch mal erwischen, ignoriere das. Geh einfach weg. Und halte künftig noch mehr Abstand.

Wenn sie soweit ist, dass sie sich sicherer fühlt, wäre es wichtig, ihr Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten. Da sie jung ist, wird sie auch ohne deine Animation spielen, wenn sie Material dafür findet. Dann, und erst dann, kannst du anfangen, dich ihr anzunähern bzw. zuzulassen, dass sie sich annähert. Aber erst muss sie sich im Grundsatz sicher fühlen, sonst kannst du auf nichts aufbauen und verschlimmerst den Status Quo. Du kannst es schaffen, aber es erfordert Geduld und du vor allem musst dich von der Vorstellung vorerst freimachen, dass diese Katze deine Zuwendung braucht und du ein schlechter Mensch bist, wenn du dich "nicht um sie kümmerst". Aus Katzensicht bist du vermutlich derzeit noch eine zumindest latente Bedrohung. Es scheint dafür noch viel zu früh. Wenn du dieses Druck rausnimmst, wird das vermutlich auch dich entlasten.

Ich hoffe, das hilft euch weiter

Agila
 
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  • #14
Das klingt gut!
Ich denke auch, dass sich Deine Verzweiflung auch total auf sie überträgt, das macht sie noch unruhiger.
Die Sache mit ignorieren und Gelassenheit bei Dir, ist zumindest mal ein guter Ansatz.
 
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  • #15
Hmm... Nach dem Lesen bin ich noch nicht recht überzeugt von der "traumatisierten" Katze. Verstehe mich nicht falsch. Ich glaube, dir, dass dich das alles total stresst und überfordert. Aber ich sehe in erster Linie eine sehr junge Katze in Einzelhaltung, die sehr viel alleine ist.

Ich habe einen fehlgeprägten "Unvermittelbaren" hier. Einen Beißer, der Einzelkater sein sein soll. Teetonka ist 2 und hat sehr viel Energie und Temperament. Das Beißen liegt bei ihm wahrscheinlich an einer Mischung aus Fehlprägung und monatelangen massiven Schmerzen. Teetonka war lange Einzelkatze und hat dadurch nicht nur dolle Probleme mit anderen Katzen, sondern weiß generell oft nicht, wie man sich richtig benimmt. Warum sage ich dir das? Teetonka ist keineswegs Einzelkater, denn er hat starkes Interesse an Artgenossen. Er stellt sich nur blöd dabei an. Wenn er gerade aufgedreht ist, "attackiert" er uns auch mal aus Übermut. Er kann eben seine Energie gerade noch nicht gut loswerden und dann sprudelt es eben manchmal über. Hier helfen Ruhe und Konsequenz.

Und auch bei Freigängern ist es nicht unüblich, dass fremde Katzen nicht auf dem Grundstück toleriert werden, die eigenen Mitbewohner aber sehrwohl. Eine Katze, die auf fremde Katzen aufgedreht reagiert oder sensibel auf das ständige Kommen und Gehen eines zusammengewürfelten Tierheims reagiert, muss kein Einzelgänger sein. Denn wirkliche Einzelgänger sind sehr selten.

Bei einer so jungen Katze würde ich das Einzelkatzenprädikat also stark hinterfragen. Wenn du 5 Tage die Woche 10 Stunden weg bist, dann lebt die Katze ein verdammt reizarmes Leben und da würde mich Frust absolut nicht wundern.

Ich würde mich mal an eine Pflegestelle wenden und schauen, ob man mit einer langsamen VG und einer sehr sozialen, charakterlich passenden Katze einen Versuch startet. Keinen Schnellschuss, sondern wohl überlegt.

Aber dass einem eine so junge Katze in Einzelhaltung und so massiver Abwesenheit die Wände hochgeht, wundert mich nicht. Nochmal, ich will nicht sagen, dass die Miez kein Päckchen zu tragen hätte. Aber aktuell laufen so viele Dinge schief (auch in Sachen Fütterung), dass ich die Erklärung Trauma viel zu einfach und wenig zielführend finde.
 
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  • #16
Das mit der Pupillenerweiterung, ist das jeden Abend? Wie lange dauert es an?
 
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  • #17
Ich glaube ihr Drei müsst alle mal ‚runterfahren‘ und zur Ruhe und einem geregelten Tagesablauf kommen.

Im Falle der Katze, wie schon geschrieben, ignorieren, versorgen und nur wenn sie aktiv kommt mit ihr beschäftigen.
Ihr fangt einfach an euer Leben so zu leben als wäre die Katze da, aber eher ein Möbelstück das sich bewegt.
So kann sie euren Alltag kennenlernen und Euch.

Das heißt natürlich nicht ihr sollt sie total abweisend behandeln, sondern eher als selbstverständliches Familienmitglied.
 
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  • #18
Diese pupillengeschichte.... ich erzähl man von taylor.
Der bengel hatte seinen spitznamen "kullerauge" echt schnell weg.
Er war durch seinen unfall, op, plötzlich vom streuner zum hauskater, viele wochen unter behandlung, völlig gestresst und auch voller angst, schmerzen und unsicherheit.
Ich möchte fast sagen dass ichs nicht in monaten zählen kann bis er das kulleraugerige auch mal abgelegt hat.
Ist er heute gestresst *fubb* große angstpupillen
 
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  • #19
Danke für die Erklärung.
 
  • #20
Ich glaube, dass es dich nicht weiterbringt, zu spekulieren, was die Ursachen für ihr Verhalten ist (außer vielleicht körperliche Ursachen). Wie heißt deine Katze eigentlich?
Dafür ein ganz großes Daumen hoch (y)
Ich finde sowieso dass im Forum viele Leute viel zu viel Wert darauf legen was davor passiert sein könnte statt zu gucken was jetzt ist und daraus das Beste zu machen.

Auch glaube ich, dass du dir innerlich erlauben solltest, die Katze zurückzubringen. Das heißt ja nicht, dass du es tun sollst, aber wenn du diese Option innerlich nicht zulässt, wirst du noch mehr verkrampfen oder verzweifeln und damit ist niemandem gedient.
Und auch wenn es hart klingt: Weder du noch die Katze werden daran sterben, wenn ihr euch trennt. Und sie bekommt dadurch zumindest die theoretische Chance auf einen neuen Versuch. Es gibt auch Tierheime, die solche Katzen auf einem Gnadenhof unterbringen, wo es ihnen u.U. sehr gut geht.
Dafür auch ein Daumen hoch (y)
 
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