Hallo zusammen,
ich hab mich hier heute schon stundenlang durch euren super hilfreichen Thread gewühlt auf der Suche nach einer Versicherung für meinen neuen Kater.
Ich hab nun aber eine spezielle Frage, wo ich gerade nicht weiß, ob ich zu verquer denke, und hoffe auf Rat bzw. konkrete Erfahrungen von euch bzgl. der Hansemerkur, die mir in der Version Premium plus + Zahnzusatz theoretisch sehr gut gefiele, wäre ich nicht in den Versicherungsbedingungen auf den Satz zu "Zweitmeinungen" gestoßen.
Die nämlich sind laut Versicherungsbedingungen ausgeschlossen, sofern es sich nicht um schwerwiegende Erkrankungen oder anstehende Operationen handelt.
Der theoretische Gedanke dahinter ist mir klar: Keine Versicherung hat Lust, exakt dieselben Untersuchungen bei X verschiedenen Tierärzten zu zahlen.
Hier aber mein Problem: Wie viele hier sicher auch wissen, gibt es sowas wie, ich nenne es mal "Wald- und Wiesen-Tierärzte" und wirklich spezialisierte Fachtierärzte. Eine einfache Krallenverletzung beispielsweise habe ich früher auch dem Tierarzt "um die Ecke" überlassen. Wenn es um die Wurst ging oder knifflig wurde, musste aber eben manchmal einfach ein Arzt ran, der sich richtig in dem Gebiet auskennt.
Nun weiß man das leider nicht immer vorher - auch bei einem einfachen "Husten" kann sich plötzlich Komplexeres abzeichnen, wo ich mich z. B. bei einem Internisten oder Kardiologen besser aufgehoben fühle.
Und genau da stolpere ich über den Passus mit der Zweitmeinung und frage mich, ob es von der Hansemerkur abgedeckt ist, wenn ich mich entscheide, weiterführende Diagnostik/Behandlungen von einem anderen Tierarzt durchführen zu lassen - oder ob ich sozusagen mit ein und demselben Versicherungsfall auf den ersten Tierarzt festnagelt wäre, weil ein zweiter schon eine "Zweitmeinung" wäre?
Ich hab heute dazu bei der Hansemerkur angerufen und die Sachbearbeiterin wirkte eher unsicher, meinte aber, wenn ich zu einem anderen TA wolle im selben Versicherungsfall, bräuchte ich eine Überweisung vom ersten Arzt. Das gefällt mir nicht nur nicht (wer garantiert mir denn, dass die erste TA sich nicht weigert, mir eine Überweisung auszustellen, weil sie findet, sie sei selbst ausreichend gerüstet für Diagnostik und Behandlung?), sondern ich frage mich auch, ob das so zutreffend sein kann - denn in den Versicherungsbedingungen der Hansemerkur steht von einer nötigen Überweisung kein Wort. Außerdem widerspricht es eigentlich komplett der freien Tierarztwahl.
Deshalb hier also die Frage, ob es hier Tierhalter mit konkreten Erfahrungen dazu gibt: Habt ihr schon mal im SELBEN Fall den Tierarzt gewechselt, also Beispiel: Tierarzt vor Ort stellt ein Herzgeräusch fest und ihr geht OHNE Überweisung mit der Mieze zum Kardiologen? Oder Haus-Tierarzt doktort erfolglos an Allergie rum und ihr wechselt, ohne Überweisung, zum Fachtierarzt für Dermatologie oder Allergologie? Und gab es dann je Probleme mit der Hansemerkur bei der Erstattung der Rechnung des zweiten Tierarztes? Kam man euch da jemals mit "nicht erstattungsfähig, weil Zweitmeinung"?
Mir wäre es super wichtig, da eure Erfahrungen zu hören, bevor ich eventuell dort abschließe, denn wenn jeder Spezialist ohne Überweisung als Zweitmeinung gilt, müsste ich bei einer solchen Versicherung künftig im Zweifel ja am besten selbst beim kleinsten Zipperlein in die (weit entfernte) Gemeinschaftspraxis mit Fachtierärzten aus Sorge davor, dass - falls es doch unvorhergesehen was Ernsteres wäre - ich sonst ohne Überweisung nicht von der Versicherung abgedeckt wäre.... Das wäre natürlich weniger schön...
Ich wäre deshalb sehr, sehr dankbar für konkrete Erfahrungswerte.
Schon mal lieben Dank im Voraus und viele Grüße,
Nightowl
P. S.: Falls hier Tierärzte mitlesen: Ich meine das mit dem "Wald-und Wiesen-Tierarzt" nicht despektierlich, wirklich nicht. ❤️ Aber es gibt eben einfach Fälle, wo es vertiefte Fachkenntnis für ein ganz spezielles Gebiet braucht und wo z. B. zwischen dem Ultraschall eines Kardiologen und dem eines Allgemein-Tierarztes lebensentscheidende Unterschiede liegen können...