Hab grad den Thread gelesen und bin echt erstaunt, was manche angemerkt haben.
Also ich bin damals ausgezogen, als meine Katzen zwei Jahre bei mir und damit auch zwei Jahre alt waren, also noch sehr jung. Meine erste Bude waren 28qm ohne Balkon, langgezogen, zwei Zimmer plus Bad, keine separate Küche, kein Flur, drei Fenster.
Hab damals auch überlegt, die Katzen bei meinen Eltern zu lassen, aber mich dann dafür entschieden, sie mitzunehmen und es mal in der Wohnung zu versuchen mit der Option, sie ggf. zu meinen Eltern zurückzubringen, falls es nicht funktioniert. Und ich kann nur sagen, dass es zu keiner Zeit irgendein Problem gegeben hat. Zu klein fand ich die Wohnung nie, kommt vermutlich auch auf den Schnitt an.
Jedenfalls sind meine beiden da genauso durchgefetzt wie vorher durchs Haus, sie hatten zwei Kratzbäume und ein Klo im Bad. Da hat nie was gestunken (mit entsprechender Streu und hochwertigem Nafu und es war auch ein Fenster im Bad) und es gab auch zu keiner Zeit irgendwelche Verhaltensauffälligkeiten.
Die Wohnung hatte große Altbaufenster mit Holzfensterbänken, die hatte ich vernetzt und im Sommer haben sie dann immer am offenen Fenster gedöst und rausgeguckt und sich gesonnt. Wir haben fast drei Jahre dort gewohnt, dann sind wir in eine 40qm Wohnung mit Balkon gezogen und da sitzen wir jetzt immer noch drin.
Hängt vermutlich aber auch mit dem Temperament der Katzen zusammen, meine waren von Anfang an sehr ruhig und genügsam. Den Kater, den meine Eltern jetzt haben, könnte man in so einer Wohnung mit Sicherheit nicht halten.
Also, meiner Meinung nach (aber wie wir sehen, gehen die Meinungen da entschieden auseinander): Kann bei entsprechendem Temperament wunderbar funktionieren.
(Und ich persönlich finde es auch viel besser, als die Tierheimzellen mit Katzenhorden. Auch ein kleines Zuhause kann ein wunderbares Zuhause sein.)
ABER denk dran, dass du immer verpflichtet bist und Verantwortung hast. Ich weiß ja nicht, wie alt du bist, aber ich war grad 18 geworden und im Nachhinein war es schon viel. Ich hab ganz selten irgendwo anders übernachtet (mache ich aber eh nicht so gerne, waren die Katzen also auch eine gute Ausrede
), spontan wegbleiben oder übers WE wegfahren ist nicht drin, ältere Katzen werden gerne krank und brauchen dann besondere Betreuung, wenn sie krank sind bist DU diejenige, die entscheiden muss, TA nötig oder nicht, welche Behandlung, etc.
Du musst immer auf die Fenster achten, auf Stromquellen, wenn du Gäste hast müssen die das auch im betrunkenen Zustand noch beachten können, usw. - du darfst nie nachlässig sein, obwohl das vermutlich sonst eins der Privilegien junger Erwachsener ist.
Du wirst nie so entspannt und frei leben können wie deine Kommilitonen! Ich war auch nicht im Auslandssemester wegen meiner Katzen. Man muss auf mehr verzichten, als man anfangs denkt.
Daher würde ich persönlich auch eher zur Pflegestelle oder Mithilfe beim Tierschutz raten. Aber nicht wegen der 30qm Wohnung, sondern wegen der Verpflichtungen, die man damit im jungen Alter eingeht.
Und wegen der Kosten: Bei mir war es glücklicherweise so, dass meine Eltern mir zugesichert hatten, unvorhergesehen Tierarztkosten zu übernehmen und daran haben sie sich auch immer gehalten. Ich weiß ja nicht, wies bei dir und deinen Eltern aussieht, aber vielleicht wäre das eine Option, solltest du dich dafür entscheiden. Denn alleine hätte ich meine Katzen trotz 450 Euro Job definitiv nicht finanzieren können in der Zeit.