Ich möchte noch mal berichten wie ich damals vorgegangen bin.
vor einigen Jahren holte ich einen jungen Kater aus einem Messi-Haushalt, ich wurde um Hilfe gebeten da der Kater seit Tagen keinen Urin abgesetzt hatte und der Familie das Geld fehlte um den Kater zum Tierarzt zu bringen.
Er kam sofort in die Tierklinik, die Diagnose war Struvit und akuter Harnverhalt, Stau bereits bis in die Nieren, Blase voll mit Steinen und Gries.
Ursache war daß die Katzen dort wohl hauptsächlich Trockenfutter bekamen.
Die Blase würde gespült, nach zwei Tagen war es noch nicht wirklich besser und mir wurde geraten eine Penisresektion durchführen zu lassen. Die Ärztin erklärte mir daß das Problem sonst immer wieder auftreten würde und es sicherer wäre es gleich machen zu lassen.
Ich stimmte erst mal zu, ich wußte es nicht besser.
Dann habe ich im internet alles gelesen was ich dazu fand, Studien, Erfahrungsberichte, Beiträge in Foren, alles.
In der Nacht habe ich nicht geschlafen sondern gelesen und gelesen.
Am nächsten morgen früh habe ich die op abgesagt!
Es wurde weiter gespült und als der Kater dann selber wieder Urin absetzen konnte habe ich ihn schnell dort abgeholt. In der Zwischenzeit hatte ich Guardacit Tabletten besorgt und Teststreifen um den Urin zu messen.
Es gab dann hochwertiges Naßfutter das der Kater gottseidank gerne gefressen hat. Es gab vorher ja nie genug, er fraß alles was ich ihm gab. Die Tabletten hat er wie Lekkerchen gegesssen. Und er hat gelernt daß es nicht schlimm ist daß ich ihm dauernd Teststreifen unter den Po gehalten habe wenn er gepinkelt hat.
Ich fand eine Tierärztin die gerne auf pflanzliche und homöopathische Mittel einsetzt. Sie hat uns unterstützt mit passenden Medikamenten.
Bei ihr habe ich einmal pro Woche den Urin testen lassen ob noch Harngries da ist. Und es hat gut geklappt, er wurde Stein- und Griesfrei.
Nach einigen Monaten konnten wir das Guardacid auf eine Minimalmenge reduzieren.
Dann ist er in ein neues Zuhause gezogen zu einem netten gleichaltrigen Kater. Es gab nie wieder Probleme mit Harngries. Mit einer guten Ernährung und weniger Streß hat sich das Problem erledigt.
So habe ich es erlebt und es soll ein Beispiel sein.
Auch möchte ich damit sagen daß man die Aussagen eines Tierarztes ruhig noch mal kritisch hinterfragen darf, daß man sich seine eigene Meinung bilden darf. Und daß Tierärzte nicht unfehlbar und nicht allwissend sind. Und daß sie von vielen Dingen keine Ahnung haben, Ernährung gehört meistens dazu.
Allerdings denke ich mein Beitrag wird die Threaderstellerin nicht von ihrer Entscheidung abhalten können. Vielleicht lies es mal jemand dem es hilft bei der Entscheidung gegen die Penisresektion.
Auch immer spannend mal die Gebührenordnung von Tierärzten zu lesen:
http://www.gesetze-im-internet.de/got/BJNR169100999.html
Leider gibt es für eine eingehende Beratung z.B. oder für einfache aber aufwändige Behandlungen relativ wenig Geld. Was richtig gut honoriert wird sind Operationen aller Art.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.