Sind denn alle Kätzinnen Rabenmütter???

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Simpat

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Ich kann es nicht glauben, da hört man ständig wie liebevoll und aufopfernd sich Katzenmütter um ihre Babies kümmern und hier im Forum lese ich nur noch dauernd von verstoßenen Kitten, welche unbedingt dann frühzeitig von der Mutter getrennt werden mussten, weil sie sie nicht mehr in ihrer Nähe duldet.

Von meiner Züchterin habe ich so etwas noch nie gehört, die muss lauter vorbildliche Katzenmütter haben und die fauchen ihren Nachwuchs auch mal an, aber nur zu erzieherischen Zwecken und nicht, weil sie ihn schon mit 6-8 Wochen verstoßen.

Auch auf dem Bauernhof aus meiner Kindheit, wo Hauskatzen und verwilderte Katzen in großer Zahl lebten, habe ich so etwas nie beobachtet, die waren alle ganz tolle Katzenmütter.

Kann es sein, dass das im Moment einfach die beliebteste Ausrede überhaupt ist, weswegen man sich seine Kitten schon vor der 12.Woche ins Haus holt, auch wenn es nicht gut für ihre Entwicklung ist. Natürlich sind die in dem Alter unglaublich süß, aber bei wahrer Tierliebe, sollte doch der eigenen Egoismus hinten anstehen und man sollte die Entscheidung stets zum Wohle des Tieres treffen.
 
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Kann dass dann sein, dass das im Moment einfach die beliebteste Ausrede überhaupt ist, weswegen man sich seine Kitten schon vor der 12.Woche ins Haus holt, auch wenn es nicht gut für ihre Entwicklung ist.

Natürlich.
Je früher ein Vermehrer den Nachwuchs nicht mehr am Halse hat, desto kostengünstiger wirkt sich das für ihn aus.
Und mit so einer Aussage kann man den mitleidsvollen "Kunden" zudem wunderbar manipulieren.
 
Einerseits glaub ich natürlich schon dran, dass das Absicht ist, um die Kleinen möglichst früh los zu werden, weil sie einem in dem Alter die Haare vom Kopf fressen.
Andererseits kann ich mir auch vorstellen (und den Fall gab's hier glaub ich auch schon mal), dass unerfahrene Mutterkatzenbesitzer die manchmal ruppigen Erziehungsmaßnahmen der Katzenmamas als "Verstoßen der Kleinen" interpretieren. Z.B., wenn sie sie von der Milchbar wegdrückt - das heißt ja nicht, dass sie generell die Schn@uze voll von ihnen hätte, oder dass die Kleinen ihre Mutter jetzt nicht mehr brauchen würden.
 
Ich hab das bisher ganz selten erlebt. Einmal bei einer völlig verhaltensgestörten Katze, die auf alles los ging, was nicht bei drei auf'm Baum war und sogar Strohballen und geparkte Autos vermöbelte und dann noch bei schwer katzenschnupfenkranken Katzen, deren Babies auch schlimmen Schnupfen hatten.
 
Ist wahrscheinlich sehr oft eine bequeme Ausrede.
Unsere Züchterin hatte Anfang Februar einen Sechser-Wurf, den sie mit der Hand aufziehen musste, weil die Mutterkatze leider nach 17 Tagen gestorben ist. Trotzdem hat sie unsere beiden Kitten erst am Wochenende ausziehen lassen - nach 13 Wochen - und das auch nur, weil wir schon zwei Einjährige haben. Sie wäre trotz des nicht gerade kleinen Aufwands (vor allem Zeit) nie auf die Idee gekommen, die Kleinen früher gehen zu lassen.
 
Kann es nicht sein, dass es ein Mix aus allem ist?

Junge Kätzinnen die bei der 1. Rolligkeit gedeckt wurden und mit dem Nachwuchs einfach überfordert sind.

Besitzer, die nicht verstehen warum die Mutter ab einem gewissen Alter der Kleinen auch wieder mal eigene Weg geht und die, die Erziehungsmaßnahmen der Katzenmutter nicht verstehen.

Leute, die einfach schnell Geld mit den Kitten machen wollen und sie daher unter dem Vorwand "verstoßen worden zu sein" möglichst schnell an den Mann/Frau bringen.

.......und es bleibt hat einen tolle Ausrede für die neuen Besitzer, wenn man fragt warum der Zwerg erst 6-9 Wochen alt ist.
 
Ich habe ja ein Mutter Tochter Duo- die verstehen sich blenden, und ich denke, nicht nur, weil das hypersoziale Oris sind, Mutter 2,5 J, Tochter 1,8 J.
Die anderen Kitten waren teilweise bis zur 15 Woche hier, waren insgesamt 4, sie hat sie immer noch trinken lassen, auch wenn sie es manchmal nicht wollte.
Und meine Kleine hat noch mit 6 Monaten bei der Mutter genuckelt.
Ich denke, das ist eine typische Vermehrerausrede, Katzen sind sehr instinktsichere Mütter mit einem starken Mutterinstinkt- deswegen kann man ihnen auch gut als Amme andere Kätzchen, aber auch andere Tiere wie Karnickel, oder Hundewelpen unterschieben.

Die cinnamonfarbene ist die Tochter...

dsc_01293ijy.jpg
 
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ne quatsch, Lucy ist jetzt 3,5 Jahre-ne, ne, die war fast zwei , als sie die Jungen hatte- ganz seriiös , im Verein , mit Stammi.:smile:
 
  • #10
Ja natürlich ist das oftmals eine Ausrede. Ebenso wie: Kann nichtmehr behalten, kostet Geld, klatsche ich an die Wand. Oder: Mutter ist verstorben. Die ganzen Leiern hört man in letzter Zeit verdächtig oft. Sei es von den "Käufern", die bewusst das Kitten zu früh nahmen, es hier aber nicht sagen möchten (was ein Wunder^^), oder die gleich von den verantwortungslosen Was-Auch-Immer-Vermehrern getäuscht wurden. Ich würde mal sagen, dass lediglich in 5% der Fälle die Mutter wirklich die Kitten verstieß und vlt. in nochmal 10% der Fälle die Mutter Probleme bei der Aufzucht hatte (z.B Entzündung usw.). Von den Züchtern meiner Ragdolls kenne ich das nicht. Es gab/gibt durchaus auch mal Probleme bei der Aufzucht. Doch entweder, sie bekommen das mit Knowhow und Tricks wieder hin oder es ist eine Amme zur Stelle bzw. die Kitten werden in allen Fällen dort bis zum Abgabealter von 13-20 Wochen bestmöglich aufgezogen.

Meine Oma konnte das früher nur bei einer Katze beobachten, sie sehr früh Mutter wurde und die die Kleinen mit 10 Wochen aus dem Nestchen schickte. Das steht allerdings zu keinem Verhältnis. Im Gegenteil: Umso mehr Katzen blieben oftmals Monatelang (5-15 Monate) bei der Mutter - ganz ohne Probleme. Biggie durfte auch 14 Monate bei seiner Mama leben.

Aufgrund der Fülle, glaube ich, ist es in den meisten Fällen lediglich eine faule Ausrede.

Liebe Grüße
 
  • #11
:confused:

Ich finde auch, es wird leicht gemacht. Besitzer sagt: Ist zu jung, ich weiß, wurde von Mutter verstoßen/ Mutter ist verstorben. User sagt: Ohhh, wie traurig. Sache unkompliziert erledigt. Man stelle sich die Diskussion vor, wenn Besitzer sagt: "War so süß, habe ich einfach früher geholt (Bequemlichkeit, Ungeduld, was auch immer)".

Ja, es fragen viele nach der Herkunft des Kittens, wenn es zu früh getrennt wurde. In den meisten Fällen wird der Verdacht auch (von weniger belesenen Besitzern) promt bestätigt. Oftmals, wird dann erst im Nachhinein eine Ausrede angehängt um der aufkeimenden Diskussion zu entkommen.

Wenn jmd. ein Kitten hat, das offensichtlich von einem seriösen Züchter stammt wird deshalb selten nachgehakt, da diese Züchter ihre Kitten nicht unter 12 (viele nicht unter 13-16) Wochen abgeben dürfen - egal ob Handaufzucht oder nicht.

Keine Ahnung, was genau Du jetzt sagen möchtest :D.

Liebe Grüße
 
  • #12
Ich war selber überrascht, wie gut meine Katze bei Ihrem ersten Wurf auf ihre Kleinen Kater aufgepasst hat. Sie hat die drei so gut wie nie verlassen und sehr genau auf unsere Interaktionen mit den Kleinen aufgepasst (Wiegen Tierarzt usw). Erst mit 5 Monaten hat es angefangen, dass sie ihre Kinder weggefaucht hat (was verständlich war, die wollten immer noch Nuckeln). Nun werden die immer noch angeknurrt, und mal ne Watschn, aber das renkt sich noch ein.

Bisher habe ich auch nur einmal Junge gesehen, welche vor der 12 Woche abgegeben wurden, dass waren welche, die ohne Mutter im Garten eines Arbeitskollegen aufgetaucht sind.
 
  • #13
Ich fürchte, daß die Mär nur allzu oft auch geglaubt wird und keine böswillige Täuschung dahintersteht.
Denn die Einstellung, daß ein Kitten mit 8 Wochen alles intus hat und abgabebereit ist, steckt wirklich noch sehr fest.

Und zu den Vermehrern gehören ja leider nicht nur die geldgierigen Geschäftemacher, sondern auch die ahnungslosen "das war schon immer so, das haben wir schon mit allen Katzen so gemacht"-Vermehrer, die einfach zu geizig oder unwissend zum Kastrieren sind.
Oder mit vollem Bewußtsein vermehren, weil es ja ach so natürlich ist.

Ich kann mir sogar vorstellen, daß eine Katze nach 8 Wochen und großer Kittenschar öfters mal ihre Freizeit genießt und ein Kitten auch mal ruppig anfaßt, vor allem, wenn sie wirklich schon abgestillt sind.
Das wird dann sofort als "sie vertreibt ihre Jungen" interpretiert - paßt ja auch ins Schema "mit 8 Wochen werden Kätzchen abgenabelt und abgegeben".

Das ist ein bißchen wie bei den Legebatterien - wenn der Käufer mit seiner Nachfrage und seinem Kaufverhalten nicht den Markt für Freiland/Boden/Biohaltung geöffnet hätte, würde es heute nur Legebatterien geben.

Solange Leute also bereit sind (und sei es von Mitleid erfüllt und tränenblind) sehr junge Kitten zu nehmen (oder sogar zu kaufen), wird es diesen Markt geben.
Und niemand sich zum Umdenken genötigt fühlen.

Letztlich will auch niemand warten und auf das süße Kindchenschema verzichten .. sonst könnte man ja auch fragen, warum Kitten nicht standardmäßig mit 14 oder 16 Wochen genommen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Oder der TA sagt den Besitzern der Mutterkatze, das diese mit 8 Wochen abgegeben werden können.

Kein Joke. Hab ich letztes Jahr erlebt, als bei Kunden auf einem Bauernhof war.

Mein Einwand: "Das ist zu Früh, die müssen bis zur 12. Woche bei der Mamma bleiben."
"Nö, warum? Der TA hat gesagt die können jetzt weg."

Mir ist fast der Kragen geplatz. Habe aber leider nicht in Erfahrung bringen können welche unserer TÄ das war.
Dem hätt ich was erzählt.:reallysad::reallysad:
 
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  • #15
Ich hab im Herbst letzten Jahres einer Katzenmama mit 3 Jungen weitergeholfen, die am Verhungern waren.
Kurzfassung: gesehen, reingeholt - erst die Mutter, der hätte ich bei ihren zwei kg Lebendgewicht im Leben keine Junge zugetraut und ein paar Tage später die Jungen gelockt und eingefangen.

Ich habs miterlebt: Diese Mutter war keine gute Mutter. Sie war allerdings auch kaum ein Jahr alt, laut TA. Wir haben sie auf über 3 kg hochgefüttert in 4 Wochen.

Und sie war eine liebe Miez, aber beileibe KEINE gute Mutter. Und das ist keine Ausrede. Sie hat sich halbwegs um ihre Kleinen gekümmert, hat sie aber auch nicht die Bohne interessiert, wenn wir die angefasst haben oder sonst was.

Für die zwei Katerchen des Wurfes war das okay, die waren gesund, wuchsen ordentlich - und haben der kleinen kränkelnden Lady so die Milch weggesoffen, weil sie einfach zu schwach war, sich ihren Platz zu erkämpfen. Sie hatte neurotische Ausfälle, Fieberschübe, das ganze Programm. Rannte der Mutter ständig nach - und wurde ständig von ihr sehr wüst vertrieben.
Auch die beiden Kater hackten ständig auf ihr rum.

Wir haben sie bis zur vom TA geschätzten 12. - 13. Woche zusammengelassen und dann die Katerchen und die Mama abgegeben. Und konnten der Kleinen so das Leben retten. 3 Wochen später haben wir ihr neue Gesellschaft besorgt, die nicht so "vorurteilsbehaftet" war wie ihre Geschwister.

Von daher: KLAR ist das oft eine sehr bequeme Ausrede, aber man muss sich dazu erst die Umstände ansehen, bevor man urteilt.

VG
 
  • #16
Natürlich gibt es dass auch, ich will ja nicht sagen, dass es so etwas nicht gibt und in eurem Fall kann es schlichtweg sein, dass die Katzenmutter einfach überfordert war, zu jung für die erste Geburt und dann auch noch unterernährt.......

Aber ich kann diese Vielzahl an Rabenmüttern, wie man hier leider sehr oft liest in den letzten Wochen, nicht nach vollziehn und kann mir auch nicht vorstellen, dass das wirklich stimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #17
Aber ich kann diese Vielzahl an Rabenmüttern, wie man hier leider sehr oft liest in den letzten Wochen, nicht nach vollziehn und kann mir auch nicht vorstellen, dass das wirklich stimmt.

Ich auch nicht.
 
  • #18
Aber ich kann diese Vielzahl an Rabenmüttern, wie man hier leider sehr oft liest in den letzten Wochen, nicht nach vollziehn und kann mir auch nicht vorstellen, dass das wirklich stimmt.

Damit hast du sicher recht.
 
  • #19
Ich war selber überrascht, wie gut meine Katze bei Ihrem ersten Wurf auf ihre Kleinen Kater aufgepasst hat. Sie hat die drei so gut wie nie verlassen und sehr genau auf unsere Interaktionen mit den Kleinen aufgepasst (Wiegen Tierarzt usw). Erst mit 5 Monaten hat es angefangen, dass sie ihre Kinder weggefaucht hat (was verständlich war, die wollten immer noch Nuckeln). Nun werden die immer noch angeknurrt, und mal ne Watschn, aber das renkt sich noch ein.

Bisher habe ich auch nur einmal Junge gesehen, welche vor der 12 Woche abgegeben wurden, dass waren welche, die ohne Mutter im Garten eines Arbeitskollegen aufgetaucht sind.

Leyhauen lässt grüssen, der sagt nämlich 5 Monate bei frei lebenden Populationen;)

Natürlich gibt es dass auch, ich will ja nicht sagen, dass es so etwas nicht gibt und in eurem Fall kann es schlichtweg sein, dass die Katzenmutter einfach überfordert war, zu jung für die erste Geburt und dann auch noch unterernährt.......

Aber ich kann diese Vielzahl an Rabenmüttern, wie man hier leider sehr oft liest in den letzten Wochen, nicht nach vollziehn und kann mir auch nicht vorstellen, dass das wirklich stimmt.

Eine halbtote Katzenmutter sollte auch nicht der Masstab sein.
Ich habe aktuell 5 Wochen alte Kätzchen, die Mutter hat richtig Gift auf den Zähnen hat und die richtig aufpasst, nebenbei gleich drei Kater.
Und unvorstellbar, die Kleinen jetzt abzugeben: die können noch nicht einmal richtig gradeauslaufen, sie können echt noch gar nichts:eek:

LG, Kordula
 
  • #20
Leyhauen lässt grüssen, der sagt nämlich 5 Monate bei frei lebenden Populationen;)

Ich hab hier einen Wildling, die noch nach anderthalb Jahren mit ihrer Tochter um die Häuser zieht.

Eine meiner Katzen lebt hier mit ihren inzwischen zweieinhalb jährigen Drillingen zusammen und hängt sehr an ihrer Tochter und die Tochter an ihr. Zu ihren beiden Söhnen hat sie die ganz enge Bindung nach ca. einem halben Jahr gelöst. Die kriegen ab und zu eine aufs Dach wenn sie nerven oder bekommen auch mal lieb die Köpfe geputzt, aber so richtig tüddelig ist sie nur mit Töchterchen.

Hab auch ansonsten schon öfter erlebt, dass Mutter und Tochter lebenslang ein enges Verhältnis haben, Mutter und Sohn seltener und meist nicht ganz so eng.
 

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