Ich habe in all den Jahren EIN MAL so ein Problem gehabt. Bei anderen Malen, in denen die Katzen Flohbefall hatten, ging es mit normalen Mitteln. Aber ich erzähl Dir mal, was ich 2002 machen musste und auch ich war kurz vorm Nervenzusammenbruch, jedes Mal, wenn ich Flohkot sah.
Aber Vorsicht, wir haben das in wenigen Wochen geschafft, aber die Maßnahmen waren nicht ohne, haben viel Kraft und Geld gekostet.
Zuerst: Alle Tiere aus der Wohnung entfernt. Vorher über den Tierarzt auskämmen und behandeln lassen und dann vom Tierarzt direkt auf Pflegestelle. Meine Sammy zog damals bei meiner Mutter vorübergehend ein, hatte für einige Wochen dann nur einen Raum. War blöd, aber musste sein. Sammy wurde mit Stronghold behandelt.
Dann haben wir auch zunächst alle Räume geöffnet und einen Overkill an Foggern eingesetzt.
Zwei Tage später sprang mir der erste lebendige Floh entgegen. In der Wohnung konnte man kaum noch atmen, aber der Fog soll ja nicht direkt weggeputzt werden. Trotzdem lebten hier noch Flöhe.
Dann haben wir den Kammerjäger bestellt. Der hat alles eingesprüht (und ich mich bei den Nachbarn für immer blamiert) und trotzdem sprangen die Flöhe nach zwei Tagen wieder auf uns herum. Ich bekam inzwischen in der Wohnung keine Luft mehr. Wir zogen uns inzwischen aus der Gefriertruhe an, wuschen nach der Arbeit stundenlang Kleidung bei 60 Grad oder froren sie in der Gefriertruhe ein. Nach dem Waschen/Einfrieren wurde die Kleidung ebenfalls bei meiner Mutter gelagert. Die Katze hatte bei meiner Mutter keine Flöhe mehr, keinen Flohkot und so blieb sie so lange da, bis die Wohnung clean war.
Ich rief den Kammerjäger an, weil nach wenigen Tagen der erste lebendige Floh auftauchte und auf mich ging (Couch). Er meinte, die verstecken sich in Bodenritzen (Holzboden), Couchritzen (auch unter der Couch) und sogar in Blumenerde. Wenn die Flöhe einen Wirt wittern und aufspringen, dann kommen sie erst mit dem Gift in Berührung. Ich sollte abwarten. Aber wie lange noch?
Ich konnte nicht mehr. Meine Katze saß bei meiner Mutter im ehemaligen Kinderzimmer fest, ich wusch nur noch und saß ständig im Gift, weil ich das ja nicht wegputzen sollte, damit die Flöhe beim Rauskommen wieder vergiftet werden können.
Meine Wäsche lagerte größtenteils bei meiner Mutter und so beschloss ich mit meinem Mann, Nägel mit Köpfen zu machen. Meine Couch flog raus!!! Alle Blumen, Teppiche, Vorhänge, Matratzen, sogar der antike Sessel meines Opas flogen raus. Ich hab sie im Wohnzimmer selbst zerhackt, in Müllsäcke verpackt und zur Müllverbrennung gefahren (in Säcken voller Gift natürlich, damit die Flöhe nicht ins Auto ziehen).
Der Holzboden wurde mit Kieselgur eingepudert (Achtung, Maske tragen. Das Zeug ist in den Atemwegen höchst gesundheitsschädlich) und dann habe ich die textilfreie Wohnung gesaugt, gesaugt, gesaugt und nochmal gesaugt.
Dann die Unter- und Rückseiten der Schränke mit Ardap-Spray (Vorsicht, ist giftig für Katzen) eingesprüht. Wir haben nicht in der Wohnung geschlafen, sind nur zur Flohbekämpfung hingefahren. Nach ein paar Tagen dann wieder gesaugt, gesaugt, gesaugt.
Ein paar Wochen haben wir probeweise in der textilfreien Wohnung auf dem Boden geschlafen und ohne Couch auf Klappstühlen gesessen. Als klar war, dass die Flöhe weg sind, alle Oberflächen abgewaschen, nochmal extra gesaugt und dann die Katze wieder geholt, eine neue Couch gekauft, eine neue Matratze, neue Teppiche...
Insgesamt hat mich das ein paar tausend Euro gekostet und viele Nerven. Ich habe noch nie so einen hartnäckigen Flohstamm erlebt und möchte es auch nie wieder erleben. Die arme Miez hat bestimmt 2 Monate nicht zuhause gewohnt.
Ach ja, vor zwei oder drei Jahren hatten wir nochmal Flohbefall. Erstmal Stronghold gesetzt, dann 2 Wochen vermehrtes saugen, Flee-Spray und mit Kokosöl das Fell auskämmen (die Flöhe dann in Spülmittelwasser ertränken) und es war gegessen.