Schlaganfall

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Häxli

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30. März 2012
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Liebes Forum: Vor ca. 2 Monaten hatte meine Katze während einer Zahnoperation einen Schlaganfall. Als ich völlig verzweifelt, dass Internet deswegen durchforstete, kamen nur schlechte Prognosen raus. Das gab mir keinerlei Hoffnung. Nun nach einem langen Kampf geht es meiner Katze wieder super. Sie ist wieder ganz gesund geworden. Und ich habe mir geschworen, wenn sie wieder gesund wird, stelle ich den Bericht ihrer Genesung ins Internet .Um so weiteren Katzenbesitzer/innen die sich in einer solchen Lage befinden, auch berichten zu können, es kann auch positiv ausgehen. Schlaganfall bedeutet nicht Todesurteil. Jedoch ist immer im Interesse des Tieres zu handlen. Meine Katze wollte kämpfen und darin habe ich sie unterstützt. Ich hoffe dieser Bericht kann jemandem helfen und auch wieder Hoffnung geben. Gerne bin ich auch für weitere Fragen erreichbar.

Bericht – Schlaganfall Katze Häxli

12 Jährige weibliche Katze, Freigängerkatze, Untergewicht (an Gewicht verloren), Zahnstein

6. Februar:
geplante Zahnoperation wegen Zahnstein um 8:00 Uhr. Dabei wurde festgestellt, dass sie in den letzten ca. 3-4 Monaten, an Gewicht verloren hatte ca. 1 Kilo. Somit war sei nur noch 3 Kilogramm schwer. Und das sie zu wenig getrunken hat. (Protest = eingesperrt am 5. Februar, damit wir sie am Morgen des 6. Februar nicht suchen müssen.). Darum wurde Blut abgenommen und ins Labor eingeschickt.
Nach einer längeren Operation, bei der ausser den vorderen 4 Zähnen, alle entfernt wurden, konnten wir sie um 16:00 Uhr wieder abholen. Der Tierarzt meinte die Operation sei gut verlaufen. Das Ergebnis der Laboruntersuchung lag noch nicht vor.
Am Abend wachte sie langsam zuhause auf und löste mehrmals Urin. Sie schlief in der Nacht sehr viel. Auch bekam sie 1x C200 Arnica zur Wundheilung und als Schmerzmittel.

7. Februar:
Am Morgen läuft sie immer noch nicht. Sie zieht sich mit den Vorderpfoten durch das Zimmer. Darum wurde nochmals mit dem Tierarzt telefoniert. Dieser meint wir sollen nochmal kommen und sie zeigen. Wahrscheinlich habe der Körper das Narkosemittel noch nicht verarbeitet. Er legt ihr eine Infusion und behält sie über Nacht da.
Am Nachmittag ist klar was die Blutuntersuchung ergeben hat. Sie hat eine Schilddrüsenüberfunktion, dass heisst der Stoffwechsel arbeitet zu schnell, darum auch der Gewichtsverlust. Dies ist jedoch behandelbar.

8. Feburar:
Am Morgen telefonieren wir dem Tierarzt wie es ihr geht. Dieser sagt, die Infusion habe ihr gutgetan. Jedoch läuft sie immer noch nicht. Er sagt es sei eine rechtseitige Lähmung sichtbar. Er denkt es habe während der Operation ein Schlaganfall im Gehirn gegeben oder sonst sei irgendwie das Gehirn nicht mit genügen Sauerstoff versorgt worden. Er meint man müsse sie füttern und Wasser eingeben. Es könne sich alles wieder verbessern, man müsse jetzt abwarten und in 2 Wochen nochmals sehen. Wenn sich in der nächsten Zeit kleine Verbesserungen, zeigen stehen die Chancen gut. Man müsse auch Physiotherapie machen. (das heisst die betroffene Seite bewegen/massieren und falsche Bewegungen zu korrigieren)
Am Mittag können wir sie wieder mit nach Hause nehmen. Sie bekommt ein Mittel gegen die Schilddrüsenüberfunktion und eins zur Blutverdünnung. Und ein Schmerzmittel wegen den Zähnen vom Tierarzt verschrieben.
Wieder zuhause wird ihr mit Karton und dem Umstellen von Bett und Regal ein kleiner Bereich des Zimmers abgetrennt und mit Tüchern ausgelegt. Damit sie einen gesicherten Bereich hat und auch besser halt findet als auf Laminat. Auch wird ihr ein Bettchen auf meinem Bett zu Recht gemacht. Wo sie die meiste Zeit des Tages schläft. Von nun an bekommt sie alle drei Stunden Arnika C200 bis 80% besser. Sie wird geweckt um ihr Essen (Terrine und Mouse Katzenfutter) und Trinken einzugeben. Auch werden die betroffenen Körperteile bewegt (Physiotherapie) auch werden Telington Touches für Katzen angewendet die die Heilung unterstützen sollen. Es sieht nicht gut um sie aus, sie ist „nicht mehr sie selber, das ist nicht mehr Häxli“. So geht es den Tag und den Abend weiter. In der Nacht kann sie Wasserlösen, krampft jedoch danach. Als der Krampf nachlässt, hechelt sie stark und lässt sich nur langsam beruhigen (Telington Touches zur Beruhigung). Es ist klar wenn sie weiterkämpfen will machen wir weiter wenn sie gehen will (sterben), darf sie auch gehen.

9. Februar:
Nach einer unruhigen Nacht wird entschieden nun auch Staphisagria C30 zu geben. Um sie beim Urin lösen zu unterstützen. Nun wird alle 3 Stunden zwischen Arnika und Stadisfagria abgewechselt. Nun ist sie schon ein wenig wacher. Sie schläft jedoch immer noch viel. Das Essen und Wasser muss ihr eingegeben werden. Mit Unterstützung (halten), kann sie sitzen und stehen. Die rechte Vorderpfote hält sie nach hinten gebeugt und steht somit nicht richtig darauf (Reflex ist nicht da). Weiter wird Physiotherapie gemacht und so auch die Pfote immer wieder richtig hin gestellt. Auch mit den Telignton Touches wird weitergemacht (zur Heilung und zur Verdauungsförderung). In der Nacht krampft sie wieder während dem Urin lösen. Und lässt sich danach nur langsam beruhigen mit Telington Touches (zur Beruhigung)

10. Feburar:
Am Freitag rufen wir nochmals dem Tierarzt an weil sie immer noch nicht Kot abgesetzt hat. Er meint wir sollen vorbei kommen. Wir stellen sie vor und er meint, er könne nicht feststellen und da sie seit Montag wenig gegessen habe, könne es sein das der Kot noch komme. Wir sollen bis Sonntag warten und ihr Milch zu trinken geben, da diese leicht abführend wirke. Auch schaut er sie an, weil sie seit dem Schlaganfall schneller atmet, er kann jedoch nichts feststellen und sagt, dies komme wahrscheinlich vom Stress. Er meint es seien kleine Verbesserungen feststellbar und dies sei ein gutes Zeichen. Weiterhin haben wir alle 3 Stunden Arnika gegeben. Kein Staphisagria C30 mehr, weil sich bezüglich des Urin lösen‘s und dem Krampfen keine Verbesserung sichtbar war. Das Arnika wird weiterhin gegeben. Es wird auch mit Physiotherapie und Teligton Touches (zur Heilung und auch zur Verdauungsförderung) weiterhin gearbeitet . Sie fängt selber an zu fressen/trinken wenn man es vor ihr hinstellt. Sie braucht jedoch noch ein wenig Hilfe das Köpfchen gerade zu halten. In der Nacht kann sie ohne zu krampfen Wasser lösen. Bis hierhin werden noch alle Medis vom Tierarzt gegeben (Schilddrüsenmedi, Blutverdünner und Schmerzmittel), danach kann laut Tierarzt der Blutverdünner und das Schmerzmittel abgesetzt werden. Das Schilddrüsenmedi wird sie ihr Leben lang brauchen, damit die Werte nicht zu hoch werden.

11. Februar:
Weiterhin wird Arnika alle 3 Stunden gegeben. Am Nachmittag kann sie alleine sitzen und stehen, nur vom liegen bis dahin braucht sie noch leichte Unterstützung und die vordere rechte Pfote muss immer wieder richtig hingestellt werden. Auch kann sie mit Unterstützung laufen, noch sehr unsicher aber sie versucht ihr Gewicht auf ihren Pfoten selber zu tragen. Es wird weiterhin mit Physiotherapie und Telington Touches (Heilung und Verbesserung der Verdauung gearbeitet. Nun bewegt sie sich mehr oder weniger sicher alleine in ihrem „Gehege“ (von uns gebaut). Auch isst und trinkt sie zunehmend alleine und braucht nur noch wenig Unterstützung. Auch kann sie Urin lösen.

12. Februar:
Am Sonntag wird wieder mit Staphisagria C30 begonnen, damit das mit dem Kot absetzen endlich klappt. Es wird wieder mit Arnika und Staphisagria C30 alle 3 Stunden abgewechselt. Da sie versucht über die Kartonmauern ihres Geheges zu klettern, wird es abgebaut und sie kann sich frei im Zimmer bewegen und hat auch wieder genug Kraft um sich auf dem rutschigen Boden des Laminats zu halten. Manchmal muss noch die Vorderpfote richtig hingestellt werden, manchmal macht sie es schon alleine richtig. Auch die Hinterpfote rechts die manchmal ein wenig wegrutscht wird wenn nötig von uns korrigiert (Physiotherapie). Sie läuft durchs Zimmer und isst und trinkt wieder selbständig. Jedoch noch weiches Futter. Auch will sie sich bewegen und das Zimmer verlassen also erkundet sie mit mir zusammen das Haus(noch nicht alleine aus Sicherheitsgründen z.B. Treppen usw.) Während dem Spaziergang im Haus kann sie in einer anderen Katzenkiste (wir haben 3 Katzen) Urin lösen und auch Kot absetzen. Nun wird das Arnika nur noch 3 mal im Tag in einer C200 Potenz gegeben und mit dem Staphisagria C30 wird wieder aufgehört.

13. Februar:
Das Arnika wird weiter bis Mittwoch 15.Februar gegeben also bis es wieder 80% besser ist. Danach wird auch das Arnika abgesetzt. Die Kordination und die Kraft nehmen immer mehr zu. Auch nimmt sie langsam aber sicher an Gewicht zu. Sie wird immer mehr die alte Häxli.

Weiter Verlauf:
Ab 17. Februar hat sie eine Woche Durchfall was sich mit Tipps und Diätfutter und Natur Joghurt vom Tierarzt wieder einstellt.
Da sich die Koordination und Sicherheit sich immer mehr verbessert erkundigt sie bald das Haus alleine und steigt auch die Treppen ohne Mühe. Da sie eine Freigängerkatze ist, will sie näturlich nach draussen. Da ich mir noch nicht so sicher bin ob sie das schon kann, kaufe ihr ein „Geschirr“ das ich ihr anlegen und sie so an einer Leine mit mir nach draussen kann. So wird sie immer sicherer und hat zum Glück auch die Scheu vor Autos behalten und hält schön Abstand zur Strasse.
Nach einer Weile kommt der erste Versuch sie wieder alleine nach draussen zu lassen. Sie macht es super und springt herum und balanciert ohne Probleme über Balken im Stall usw.
Heute ist sie wieder fast die Alte. Wenn man nichts vom Schlaganfall wüsste, würde man nichts merken. Schon nach einem Monat geht es ihr wieder sehr gut, obwohl der Tierarzt gesagt hat es könne über 2 Monate dauern. Das finden wir super! Das Schilddrüsen Medikament wird sie ihr Leben lang nehmen müssen und der Wert wird mit regelmässigen Blutkontrollen überprüfen. Die Erste ergab der Wert ist schon deutlich gesunken und schon fast wieder normal!
 
A

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Hallo Häxli,

danke für diesen Mut machenden Bericht. Wir sind zwar zum Glück nicht betroffen, aber vielleicht kann Eure Geschichte ja anderen Menschen helfen, deren Katze einen Schlaganfall hatten.

Habt Ihr eigentlich auch mit einer Tierheilpraktikerin zusammengearbeitet, oder ist Euer Tierarzt so ganzheitlich orientiert, dass er auch mit Homöopathie arbeitet?

LG Silvia
 
Hallo,

hatte auch mal einen Kater mit Gehirnschlag. Es ist schon einige Jahre her. Damals wurde der Kater vom TA 48 Stunden in Tiefschlaf versetzt. Er musste danach wieder das Laufen richtig lernen. War aber nach 3 Wochen zu Hause wieder der Alte.

Also, nicht sofort aufgeben.......

Gruss Ulli
 
Vielen Dank für die lieben Kommentare. Auf eure Fragen. Wir haben schon vorher für uns selber mit einer Homöopathin zusammen gearbeitet. Und sie in dieser Stunde der Not mithinzu gezogen. Da ich auf alles setzen, wollte was irgendwie helfen könnte. Dies haben wir aber von uns aus gemacht und nichts mit dem Tierarzt abgesprochen.

Freut mich das es auch andere Katzen gibt die eine Schlaganfall gut überstanden haben :zufrieden:

lg jessica
 

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