Hi du,
das ist ja mal nen Wurf, gleich 2 Schildpattkätzchen und ein fast weisses...
Der Thread hier könnte dir einige Fragen beantworten. Es steht natürlich auch was zu Handaufzucht drin, was du ja zum Glück nicht brauchst, aber lies dich mal durch.
https://www.katzen-forum.net/threads/basiswissen-traechtigkeit-geburt-handaufzucht.61300/
Zu deinen Fragen:
Säugezeit:
Es ist ganz unteschiedlich wie lange Katzenmütter ihre Kitten wirklich säugen. Aber die wichtigste Zeit, wo die kleinen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden ist die Anfangszeit bis in etwa zur 10. Woche. Die Zwergen fangen etwa in der 4. oder 5. Woche auch schon an zusätlich feste Nahrung zu sich zu nehmen, aber trotzdem bleibt Muttis Milchbar noch eine wichtige Quelle.
Je nachdem wie geduldig die Mutter ist, aber auch wie die Ernährungssituation, ihre eigene Gesundheit, erneute Deckung (!! bitte schnellstmöglich kastrieren, bereits 3 bis 4 Wochen nach der Geburt kann eine Katze wieder aufnahmenfähig sein!) und Betreuungsituation ist, kann die Milchbar bis weit über das 3. Lebensmonat der Katzen hinaus geöffent bleiben. Natürlich immer weniger und in viel längeren Abständen, aber trotzdem nicht unwichtig für die Katzenfamilie.
Es kann aber auch sein, dass Mutti nach 12 oder 14. Wochen die Faxen dicke hat und die Kleinen, wenn sie nuckeln wollen, wegscheucht und so entwöhnt.
In der Zeit von der etwa 7. bis 9. Woche lernen die Kleinen was man alles fressen kann. Wenn du wenig mäkelige Katzen haben möchtest, die neben Katzenfutter auch Fisch, Fleisch (roh alles ausser Schwein) fressen werden, dann bereichere den Speiseplan damit rechtzeitig. Danach sind die meisten Katzen sehr auf das bisher bekannte Futter "geeicht" und alles neue wird erst mal als "uhihhh ob man das wohl wirklich fressen kann?" angesehen.
Wenn die richtig mobil werden, dann bekommen sie auch von Muttern eine ordentliche Erziehung verpasst. Wie sich Katzen untereinander verständigen und verhalten. Diese Phase dauert mindestens bis zur 12. Lebenswoche, aber je länger die kleinen noch bei der Mutter bleiben, desto besser festigt sich ihr natürliches Verhalten. Wenn du sie vorher wegnimmst und sie keine "Erzieherkatze" mehr kennenlernen, dann kann es sein, dass sie nicht richtig sozialisiert werden und mit anderen Katzen nicht mehr kommunizieren können... was dann natürlich zu Kämpfen, Fehlverhalten auch gegenüber von Menschen (Spielen mit Krallen draussen zb.) führt. Viele Katzen bekommen auch einen psychischen Knacks, wenn sie viel zu früh von der Familie getrennt werden. Das kann sich später irgendwann in Pinkelproblemen und anderen Verhaltensstörungen äussern.
Sprich: Bitte vermittle die Zwergen erst ab der 12. Lebenswoche oder sogar noch später.
Am aller Besten wäre: Versorg sie vorher mit Wurmkuren + wichtigen Impfungen (Katzenseuche und Katzenschnupfen etc. ). Wann man die Kleinen womit "behelligt" findest du hier im Forum, guck dich mal durch den Bereich, wo es um Krankheiten und Vorsorge geht.
Und versuch einen Tierarzt zu finden, der Frühkastrationen vornimmt, die können ab der 12. Lebenswoche der Katzen gemacht werden. Gerade bei deinem Wurf sind mindestens die Schildpatt-Katzen weiblich und heut zu tage werden die Katzen oftmals schon mit 4 oder 5 Monaten geschlechtsreif. So würdest du dazu beitragen, dass nicht noch mehr Katzen in Zukunft geboren werden und vielleicht ein Leben als Streuner fristen müssen.
Auch der Nachwuchs wird bei dir verbleiben und nicht abwandern, denn keine Katze gibt eine gesicherte Futterquelle auf.
Sind denn die anderen Fundkatzen kastriert? Wenn nicht: bitte schnellstmöglich in die Wege leiten, sonst ersäufst du bald in Katzen!
In Spanien gibts auch einige Tierschutz/Katzenschutzorganisationen, die Kastrationsaktionen durchführen um somit die Flut der Katzen einzudämmen. Ich habe aber leider nicht im Kopf, ob es bei dir in der Gegend auch eine gibt.
Guck dich mal um im Internet oder auch hier bei den Notfellchen, wo Vereine ihre zu Vermittelnden Katzen einstellen. Wenn du an eine Orga mit der Bitte herantritts, dir zu helfen, die Katzen bei dir zu kastrieren (Fallen zur Verfügung stellen, gut arbeitenden Tierarzt nennen...) werden sie dich bestimmt unterstützen. Und in so fern noch Kapazitäten da sind, könnte es auch sein, dass sie dich bei der Vermittlung der Kätzchen in ein gutes zu Hause unterstützen oder dir gute Tips geben, wie man soetwas macht.
Alles gute für die Katzen bei dir und berichte mal weiter, wie es vorangeht. Die Kleinen, wie auch die Mutter sind wirklich schöne Katzen, die bestimmt von anderen Leuten aufgenommen werden.
Als Priorität bitte die Kastrationen angehen. Nicht, dass du in 3 Monaten nochmal einen Wurf oder sogar noch mehr hast, wenn noch andere weibliche Katzen bei dir unterwegs sind!
Grüsse
neko
PS: zu den Fangaktionen des Tierheims: du kannst deine Katzen doch per Chip und am besten per Tätowierung in die Ohren markieren lassen, so sollten die es dann doch schaffen, die Katzen als "Katze mit Besitzer" zu identifizieren und sie wieder laufen lassen.