Ich hatte ja auch mal einen "eher schwierigen" Kater, der das Markieren nie hatte sein lassen und von uns allen liebevoll auch der Terrorist genannt wurde.
Fakt war (nach einer Odyssee durch Tierkliniken und Praxen), dass er aufgrund seines kurzzeitigen Sauerstoffmangels im Gehirn unter epileptischen Anfällen und eben auch unter teils unberechenbaren Verhaltens auf unbekannte bzw. für ihn stressige Situationen litt.
Er wurde von seinem Vorbesitzer als Kitten nebst Geschwisterchen in einem verschlossenen Sack aus einem Kanal gefischt und dann liebevoll aufgepäppelt. Ich war froh, dass ich das Vorwissen hatte und mit sehr viel eigener Recherche und dann mit Hilfe von zwei kompetenten Tierärzten sein Verhalten verstehen konnte.
Er war auch teilweise plötzlich "aggressiv". Ich will jetzt nicht sagen, dass das bei euch zugrunde liegt und ich finde es richtig, dass auch eine Verhaltenstherapeutin hinzugezogen wird.
Ich möchte dir mit dem Beispiel einfach nur mitteilen, dass ich es toll finde, dass du ihn nicht weggibst- bzw. aufgibst und kann dir eben aus dieser Erfahrung heraus mitfühlen. Es ist wirklich schwierig, mit einem "verhaltensoriginellen" Tier zusammen zu leben.
Die Markierei hatte er nie gelassen, aber er wurde medikamentös gut eingestellt und bekam Freigang, was seine stetige Unruhe absolut abmilderte.
Es war ein Leben mit Kompromissen, ich hatte ihn innerlich auch mal verflucht, aber ich liebte meine Knalltüte
über alles und seine letzten Jahre zeigten mir, dass alles richtig war.
Ich richte mich gerade nach und nach neu ein. Es wäre auch hier wirklich müßig gewesen, das zu tun, als er noch markierte.
Für mich war diese Markierei auch ein Zeichen seiner Unsicherheit und daran konnten wir arbeiten. Es wurde wesentlich besser, aber er hatte es eben nie ganz gelassen.