Kater terrorisiert und bestimmt mein Leben

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Hallo zusammen

Ich bin am verzweifeln - eigentlich schon seit fast 10 Jahren. Und ich bin an einem Punkt, wo ich so nicht mehr weiter machen kann.

Mein Kater kam knapp 1/2 jährig aus dem Tierheim zu mir und meinem anderen Kater. Die zwei verstehen sich gut, raufen auch mal. Aber schon immer hat der Kater markiert. In all den Jahren habe ich 8 verschiedene Tierärzte aufgesucht - organisch ist alles in Ordnung. Feliway läuft, Zylkene gebe ich ihm auch. Freigang hat er.

Trotzdem terrorisiert er mich. Er schreit, wenn ihm das Futter nicht passt. Aber es passt ihm sowieso keines. Meine Wände sind braun vom herum geschleuderten Futter, der Boden verklebt. Mein Sofa von Alufolie bedeckt, dass er dort nicht mehr markieren kann. Ich kann nichts auf den Boden stellen, auch keine Einkaufsüte. Ich möchte mir so gerne neue Möbel kaufen, aber wozu, wird ja doch wieder kaputt gemacht. Die ganze Wohnung ist so ausgerichtet, dass möglichst wenig passieren kann. In der Nacht weckt er mich mehrmals auf. Ich bin nur noch am putzen und waschen und richte mein Leben nach dieser Katze. Und ich getrau mich kaum noch Leute in meine Wohnung zu lassen. Ich schränke mich sozial ein.

Beispiele wo her schon markiert hat: Sofa, Fensterbank, Esstühle, Kratzbaum, auf mein Essen, neben seinen Napf, Schuhe, Einkaufstasche, Vorhang, Badevorlegematte, Badewanne, in den Kleiderschrank, ...!

Manchmal gehts auch 2 Monate gut, trotzdem hat er dauernd Unmut und schreit, wenn etwas nicht passt. Etwas nicht den 100% gewohnten Gang nimmt oder was weiss ich das Problem ist. Je älter er wird, desto schlimmer wirds. Ich schaue drauf, dass alles möglichst geregelt und ruhig zu und her geht.

Und ich frage mich - ist es so lebenswert? Aus meiner und auch aus seiner Sicht? Er fühlt sich ja offensichtlich permanent unwohl.

Ich bin sehr, sehr tierlieb - sonst hätte ich schon lange aufgegeben. Aber so geht es nicht mehr weiter.

Hat irgend jemand noch einen Rat für mich?

Liebe Grüsse Lienna
 
A

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Hat er Freigang? Ist er mal ausgebuext?

Putzt du die Wohnung mit Enzymreiniger?
 
Hallo

Ja, er hat Freigang tagsüber. In der Nacht könnte er auf den Balkon, er hat aber kein Bedürfnis nachts rauszugehen und kennt er nicht anders.

Ich benutze Biodor zur Reinigung.
 
Und länger ausgebüxt ist er nie, er bewegt sich immer in Sichtweite und kommt auf mein rufen hin.
 
War das Problem im Tierheim auch schon, oder hat es erst später angefangen? Es tut mir auch sehr leid. Wenn du so lange schon versucht Abhilfe zu schaffen, kann dir niemand mangelnde Tierliebe vorwerfen.
Hast du vielleicht die Möglichkeit an einen guten Katzenprofi zu kommen. Therapeut oder Psychologe, wie auch immer. Das scheint mir der einzige Weg zu sein. Du brauchst dich vor dem auch nicht schämen, wenn du es genauso schilderst. Aber nach so langer Zeit ist das Verhalten schon dermaßen verfestigt, da sollte wirklich ein Spezialist helfen.
Und es ist sicher hilfreich, als Außenstehender die Situation vor Ort genau zu betrachten.
 
in der schweiz gibbets sogar einen. von dem gibts videos bei youtube. leider habe ich den namen vergessen. ist ein ami oder so und es hoert sich lustig an, wenn er schwyzerdytsch spricht.

vielleicht kann man den konsultieren?

edit: gfunden.

https://www.youtube.com/watch?v=o91wvK_5-jw
 
Es gibt Freigänger, die markieren auch im Haus. Ärgerlich, aber manchmal nicht zu ändern. Unwohl oder gestresst sind diese Tiere deshalb nicht.

Ich denke nicht, dass du für so ein Tier einen anderen Platz finden wirst, wer nimmt schon freiwillig ein unsauberes Tier auf, diese Plätze sind sehr rar. Eine Abgabe käme einem Todesurteil gleich, das muss einem bewusst sein.

Du hast aber mein vollstes Mitgefühl, so eine Situation ist nicht einfach.

Magst du trotz allem mal den Fragebogen zur Unsauberkeit ausfüllen, vlt fällt uns ja noch irgendetwas auf.
Wie verstehen sich die Tiere?
Hat er oft Stress mit Tieren im Freigang?
 
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Danke für deine Antwort.

Ich glaube, er war nur kurz im Tierheim. Es konnte mir damals keiner sagen, ob er das auch dort gemacht hat. Ich könnte ihn zurück bringen, hat es damals geheissen. Ich wollte ihm aber die Chance geben.

Für mich ist inzwischen ganz klar, dass es psychisch ist. Ich habe schon so viele Bücher gewälzt und frage mich, ob da ein Therapeut/Psychologe noch helfen kann.

Es macht mich einfach unglaublich traurig und fertig. Ich sollte schon länger aus persönlichen Gründen eine neue Wohnung suchen. Ich habe aber Angst, dass die Umstellung der Horror wird. Also bleibe ich. Partnersuche - toll, welcher würde das schon mitmachen. Kann ich auch vergessen. Ich kann mich nicht mehr länger so einschränken und das ganze Leben nach diesem Kater richten.
 
Vielen Dank für eure Antworten und den Link. Ich habe auf Turners Website gesehen, dass er sogar Beratungen anbietet.

Fremde Tiere oder Menschen im Garten stressen ihn schon. Seit ich jedoch den Streuner im Quariter vermittelt habe, ist es ruhiger. Er akzeptiert auch Nachbarskater, der ab und zu auf Besuch kommt.

Meine zwei verstehen sich gut. Schmusen nicht, aber streiten auch nicht.

Ich habe jedoch das Gefühl, dass ihn irgend etwas stresst. Es sucht fast danach.

Eine Weitervermittlung wäre für mich keine Option. Eher müsste ich mich entscheiden, ihn zu erlösen. Das kann ich aber auch nicht.

Ich glaube, ich habe hier schon mal der Fragebogen zur Unsauberkeit ausgefüllt. Ich suche mal danach.
 
  • #10
Da du schon soviel versucht hast, würde ich ernsthaft über eine Beratung nachdenken. Es wäre zumindest einen Versuch wert.
Ich drücke dir und natürlich auch deinem Kater ganz fest die Daumen, daß euch geholfen werden kann.
 
  • #11
In all den Jahren habe ich 8 verschiedene Tierärzte aufgesucht - organisch ist alles in Ordnung. Feliway läuft, Zylkene gebe ich ihm auch. Freigang hat er.

Es ist zwar recht unwahrscheinliche, dass 8 Tierärzte etwas übersehen haben, aber trotzdem: Könntest du bitte mal den letzten Harnstatus hier einstellen und das letzte BB? Ist definitiv gesichert, dass er kastriert ist bzw. sich kein Hoden im Bauchraum befindet?


Trotzdem terrorisiert er mich. Er schreit, wenn ihm das Futter nicht passt. Aber es passt ihm sowieso keines. Meine Wände sind braun vom herum geschleuderten Futter, der Boden verklebt.

Was und wie viel verfütterst du? Bist du sicher, dass er tatsächlich kaum bzw. kein Futter mag oder könnten es eventuell auch Zahnschmerzen sein? Zeigt er sonstige Auffälligkeiten beim Fressen?
 
  • #12
Ich würde es deiner an Stelle wirklich mal mit einem guten Tierheilpraktiker versuchen. Wenn es psychisch ist, können homöop. Mittel sehr gut helfen. Ein guter THP geht mit dir tausende von Fragen durch und sucht dann das "eine" Mittel.

Hat bei meiner kleinen Psychomaus auch geholfen. Sie war anfangs auch ein Stresspinkler und hat bei jeder Kleinigkeit gepinkelt. Auch wenn ich nicht schnell genug zum streicheln kam oder füttern oder spielen.
 
  • #13
Hut ab, ich hätte das nicht so lange ausgehalten und mein Leben so eingeschränkt.

Ich würde es auch mit einem Tierpsychologen probieren. Hat er schon mal Bachblüten o. ä. bekommen? Es gibt ja auch andere Mittel, die Katzen beruhigen, auch wenn ich jetzt nicht für eine dauerhafte Medikation mit Beruhigungsmittel bin, aber vllt. würde ihm das helfen um erst einmal ruhige zu werden.
 
  • #14
Meine erste Vermutung wäre auch, dass evtl. ein Hoden im Bauchraum verblieben ist und immer noch Hormone produziert.

In der wissenschaftlichen Literatur wird bei "grundlos" markierenden Katern (er markiert doch und pinkelt nicht nur?) angeraten, Psychopharmaka einzusetzen, bevor als potentiell letztes Mittel der Wahl die Euthanasierung erwogen werden (nicht meine Meinung, also Euthanasie, aber Psychomittel könnten vllt. doch helfen als letzter Ausweg?).
Quelle: Askew, Henry, Behandlung von Verhaltensproblemen bei Hund und Katze, 2. A. Berlin/Wien (Parey) 2003

Auch wenn das Buch inzwischen über 10 Jahre alt ist, scheint es aber immer noch Standard in der Tiermedizin zu sein.

Sehr wichtig wäre aber auf jeden Fall, dass du vorher rein medizisch abklärst, dass dein Kater nicht an einer Blasenentzündung oder gar an einer Reizblase usw. leidet, also chronischen Blasenbeschwerden. Neben einer gründlichen Urinuntersuchung wäre dafür auch ein Röntgenbild der Blase angesagt, weil man dort gut erkennen kann, ob die Blasenwände verdickt sind (= Anzeichen für eine chronische Entzündung der Blase).

Pinkelverhalten (= kein Markieren!) kann sich auch chronifizieren, also dass das Klo nicht mehr als solches anerkannt wird, sondern es werden die nicht so sehr gedanklich mit den Bauchschmerzen/Schmerzen beim Wasserlassen verbundenen Orte (Klos) gemieden und die "angenehmen" Orte aufgesucht (sehr gern weiche Oberflächen wie Bett, Wäschekorb mit Wäsche drin, Katzenbettchen, Decken, Kleidung usw.).
Das kann man - mit entsprechender Mühe und Konditionierung neu trainieren, aber vorher muss alles entduftet werden, was evtl. mal angepinkelt wurde!

Deswegen ist der Unsauberkeitsfragebogen so wichtig: bitte füll den auf jeden Fall aus - er dient auch dazu, dass du selbst das Problem strukturieren und besser eine Lösung finden kannst.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
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  • #15
Eine Weitervermittlung wäre für mich keine Option. Eher müsste ich mich entscheiden, ihn zu erlösen.
Ich will nicht so tun, als könnte ich ansatzweise nachvollziehen, was du mit einem unsauberen Tier schon so lange durchmachst, du hast durchaus meinen Respekt dafür, aber bei aller Liebe, du willst dein Tier doch wohl nicht töten (lassen), weil es etwas tut, was Tiere nun mal natürlicherweise so tun?! :eek:

Ihn "erlöst" du damit ganz sicher nicht, du erlöst höchstens dich. Von den Einschränkungen und von deinem schlechten Gewissen gesetzt den Fall, du findest keinen guten Platz für ihn.

Also bevor du solch radikale "Lösungen" in Erwägung ziehst, wäre alles andere besser; vom verrufenen Bauernhof bis zum noch verrufeneren Aussetzen.

Ich hoffe, besonders um des Katers Lebens willen, dass du eine vernünftige Lösung für euer Problem findest, die nicht in seinem Tod endet.
 
  • #16
Ich will nicht so tun, als könnte ich ansatzweise nachvollziehen, was du mit einem unsauberen Tier schon so lange durchmachst, du hast durchaus meinen Respekt dafür, aber bei aller Liebe, du willst dein Tier doch wohl nicht töten (lassen), weil es etwas tut, was Tiere nun mal natürlicherweise so tun?! :eek:

Ihn "erlöst" du damit ganz sicher nicht, du erlöst höchstens dich. Von den Einschränkungen und von deinem schlechten Gewissen gesetzt den Fall, du findest keinen guten Platz für ihn.

Also bevor du solch radikale "Lösungen" in Erwägung ziehst, wäre alles andere besser; vom verrufenen Bauernhof bis zum noch verrufeneren Aussetzen.

Ich hoffe, besonders um des Katers Lebens willen, dass du eine vernünftige Lösung für euer Problem findest, die nicht in seinem Tod endet.



Sie hat ja geschrieben sie bringt es nicht fertig. Ich meine da kann man ihr auch keinen Strick draus drehen. Denn ernsthaft, so lange Zeit mit dem Problem, zig Versuchen und die ganzen Tierarztbesuche.... wenn sie das bis jetzt mitgemacht hat, dann liebt sie den Kater wirklich.
Sie fragt sich nur, ob er überhaupt noch Lebensqualität hat, oder ob man ihn besser erlöst.
Ich glaube die Frage würde sich jeder in der Situation stellen, denn irgendwann liegen die Nerven blank.
Wichtig ist, sie will ihm helfen und sucht hier trotzdem noch weiter nach Ideen.
Andere hätten schon lange das Handtuch geworfen.

Sogar der Tipp sich professionelle Hilfe zu holen wurde angenommen. Sie hat sofort im Internet gesucht und auch schon jemand gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #17
Ich würde ihn auch vom TA auf den Kopf stellen lassen und mit pflanzlichen Mitteln arbeiten (z.B. Ignatia, Bachblüten oder Zyklene).
Ignatia und Bachblüten sind zwar homöopathische Mittel und ich weiß, dass da viele an der Wirksamkeit zweifeln, aber ich kann sowohl aus persönlich Erfahrung bei mir als auch bei meiner Mieze nur positives berichten. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Es kann nicht mehr passieren als... nix.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #18
Hm...hab nix von Bachblüten gelesen. Und Ina1964 mischt ja individuell zusammen.

Hut ab für deine Geduld !!!

Was Verantwortung fürs Tier betrifft, Vorbild!
 
  • #19
Hm...hab nix von Bachblüten gelesen. Und Ina1964 mischt ja individuell zusammen.

Hut ab für deine Geduld !!!

Was Verantwortung fürs Tier betrifft, Vorbild!

Ja, aber Rescuetropfen sind Bachblüten und die kann man solange schon mal geben. Das hat bei uns sehr schnell gewirkt, auch wenn die Situation hier eine andere ist.
 
  • #20
Für mich ist inzwischen ganz klar, dass es psychisch ist. Ich habe schon so viele Bücher gewälzt und frage mich, ob da ein Therapeut/Psychologe noch helfen kann.
Meine zwei verstehen sich gut. Schmusen nicht, aber streiten auch nicht.

Ich habe jedoch das Gefühl, dass ihn irgend etwas stresst. Es sucht fast danach.
Ich meine schon, dass ein Tiertherapeut/Psychologe helfen kann. Es muss nicht sein, dass der Kater sich permanent unwohl fühlt, bzw psychische Probleme hat / gestresst ist. Nach so vielen Jahren ist es viel wahrscheinlicher, dass die eigentliche Ursache längst nicht mehr herauszufinden ist bzw in der Zwischenzeit längst keine Rolle mehr spielt. ZB eine leichte Blasenentzündung ist längst abgeklungen, oder am Klomanagement war etwas im argen oder irgendein anderer akuter Stress - es wurde fremdgepinkelt und seitdem dieses Verhalten "einfach" beibehalten. So eine "Angewohnheit" kann sich derart festigen, dass nur noch bestimmte Maßnahmen helfen (eine Art Umkonditionierung) und ich meine schon, dass ein guter Tierpsychologe dann gut helfen kann.

Vorher müssten ganz sicher körperliche Ursachen ausgeschlossen werden.

Aber vielleicht bringt der Fragebogen ja auch Aufschluss. Oft gibt es nicht den einen Grund, sondern es spielen einige Faktoren zusammen.
 

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