Erhöhte Nierenwerte bei 2,5 Jahre altem Kater. Meinungen zu Blutbild?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Schlumps

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Zuerst einmal eine Vorwarnung: Der folgende Text wird lang, seeehr laaang (so lang, dass das Forum sich weigert, ihn als ein Posting zu veröffentlichen *oops*), aber ich wollte den „Fall“ so detailliert wie möglich darstellen, um nichts Wichtiges zu übersehen.

Ausgangssituation: Meine beiden Kater sind 2,5 Jahre alt, Rassekatzen (aus seriöser Zucht!), reine Hauskatzen und werden gebarft. Autofahren und TA-Besuche sind für sie Horror.

Ich bin am 30.07. (Do) mit den beiden zum Impfen gefahren. Dieser Besuch fand jedoch nicht in meiner Stammpraxis in 5 Minuten Entfernung statt, sondern in einer anderen Praxis in ca. 20 min. Fahrzeit. Hintergrund dieses TA-Wechsels waren 2 Gründe: 1) Meine Praxis hat nicht den von mir gewünschten Impfstoff (Purevax) im Sortiment, konnte/wollte auch nicht bestellen, die andere TÄ dagegen hatte den Impfstoff vorrätig. 2) Außerdem wollte ich mal die Zähne der Jungs von jemandem mit mehr „Zahnerfahrung“ anschauen lassen (diese Praxis ist die Einzige in der näheren Umgebung, die auch ein Dentalröntgengerät hat).

Die Autofahrt war (für uns alle) stressig, beide waren sehr aufgeregt, haben geschrien und auch gehechelt. Beide Kater waren gesund und wurden geimpft. Eigentlich wollte ich zur Vorsorge auch gleich noch bei beiden ein Blutbild machen lassen. Die Blutabnahme klappte jedoch nur bei einem von beiden, der andere wehrte sich kräftig und war ziemlich gestresst, so dass wir es nach kurzem Versuch gelassen haben. War ja keine dringende Notwendigkeit.

Den Rest des Tages und Freitag war alles ok, aber Samstag gegen 2-3 Uhr früh fingen bei einem der beiden Erbrechen und Durchfall an, letzteres hielt bis gegen 14 Uhr an. Kurze Rücksprache mit der TÄ ergab, dass das durch die Impfung sein könne oder der Stress oder auch eine Kombination, ich Schonkost füttern und darauf achten soll, dass er trinkt und dass es ihm Sonntag bzw. spätestens Montag wieder gut gehen sollte.

Samstag hat er dann zwar mehrmals über den Tag verteilt getrunken, aber bis auf eine Mahlzeit früh nichts gefressen. Ab Sonntag früh hat er dann Schonkost (gekochtes Huhn mit Brühe) mehrmals täglich in kleinen Portionen zu sich genommen, Montag ebenso. Sein Allgemeinzustand war ansonsten unauffällig, er war aufgeschlossen, an der Umgebung interessiert, etc. Kein weiteres Erbrechen / DF.

Dienstag früh gegen 7 Uhr gab es Frühstück, gegen 10 Uhr folgten Erbrechen und DF, letzteres bis mittags noch 2x. Vom Verhalten her wirkte er nun angeschlagen, müde, unruhig/angespannt und „erzählte“ wenig. Also ab zum TA, diesmal in meine Stammpraxis „um die Ecke“.

Dieser TA-Besuch war nun RICHTIG stressig für ihn. Nicht nur wurden ihm diverse Medikamente gespritzt (Metamizol, Prevomax, Catosal, Nux vomica logoplex, Vitamin B Komplex), zudem fand auch eine Blutabnahme statt und es wurde ein „geriatrisches Profil + SDMA“ veranlasst. Die Blutabnahme gestaltete sich – wie schon beim abgebrochenen Versuch in der anderen Praxis - auch diesmal als schwierig, aber diesmal war das Blut laut TÄ nötig. Es bedurfte zweier Helferinnen, eine mit Lederhandschuhen, um ihn zu fixieren. Auch sonst war die Atmosphäre an diesem Tag in der Praxis sehr unruhig und hektisch. Stress pur für das arme Tier. Zu allem Überfluss schüttelte dann die Azubine die Blutprobe auch noch kräftig, anstatt sie sachte zu schwenken.

Das Blutbild ist also in einer Situation entstanden, die folgendermaßen gekennzeichnet ist:
- unter absolutem Stress
- nicht nüchtern (letzte Nahrungsaufnahme ca. 7-8 Stunden vor Blutabnahme)
- 5 Tage nach einer Impfung
- nach Erbrechen & DF innerhalb der letzten 3 1/2 Tage bei ca. 30 Grad Außentemperaturen
- nach ca. 3 1/2 Tagen kein / wenig Futter (Schonkost)
- wenig Flüssigkeitsaufnahme
- Schütteln der Blutprobe
Inwieweit diese Parameter - speziell in Kombination - auf ein BB auswirken können, vermag ich als Laie nicht einzuschätzen.

Jedenfalls ist das Blutbild, das aus dieser Situation entstanden ist, bezüglich der Nierenwerte nicht gut (siehe Anhang). Das Auswertungsgespräch mit der TÄ ergab folgendes:
  • Nierenwerte sind zu hoch (Harnstoff & Krea)
  • Harnstoff könne vom Futter sein, das wäre jetzt nicht so schlimm
  • Auch Früherkennungswert SDMA erhöht und Kalium
  • Zudem erhöht sind EOS, Natrium und Hämoglobin
  • EOS könnten aufgrund von Impfung/Impfreaktion erhöht sein oder aber wegen Futtermittelallergie
  • Natrium wäre etwas auffällig, da das normalerweise nicht hoch geht, ist aber nur minimal erhöht
  • Hämoglobin und Hämatokrit vermutlich wegen Dehydrierung (durch Kombi Hitze, Erbrechen/DF, Stress) erhöht
Ihr Fazit bzw. Therapievorschlag: Durch Barfen v.a. bei jungen Tieren gehen oft die Nierenwerte hoch, die (zu) hochwertigen Proteine sind eine große Belastung für die Nieren. Konsequenz: Ich soll mit dem Barfen aufhören und auf anderes Futter umstellen. Auf meinen Einwand, dass es bei NF immer recht schnell zu DF kommt, hieß es, dann soll ich halt Trockenfutter geben. *huch* Ich erwiderte, dass TF doch dem Körper aber zusätzlich Feuchtigkeit entzieht, was für die Niere erst recht schädlich ist. Da hieß es, die trinken dann schon mehr. *doppel-huch*

Kontrolle der Blutwerte in frühestens 4, spätestens 12 Wochen. Vielleicht sind einige Werte auch nur Zufall, wobei sie sich das nicht vorstellen kann, sondern auf Zusammenhang mit Barfen oder etwas Angeborenem tippt.

Sie könne sich Niere auch noch im Schall anschauen, aber so wie er sich beim Blut abnehmen aufgeführt hat, ist das bei ihm nur in Narkose möglich und Narkose ist ein Risiko & eine Belastung aufgrund der Nierenwerte. Würde sie jetzt auch noch nicht als Priorität sehen.

Da mir diese Argumentation etwas „einseitig“ schien und ich auch in der Humanmedizin bei unklaren Geschichten für eine Zweitmeinung bin, bin ich also mit den Blutwerten zu der Tierärztin hin, die in der Woche zuvor impft hatte. Diese gefiel mir durch ihre recht „unaufgeregte“ und sachliche Art und Herangehensweise, hatte die Katzen ja gerade erst untersucht und hatte als Vergleich das Blutbild des anderen Katers (das übrigens in Ordnung ist, auch sämtliche Nierenwerte und der ja auf dieselbe Art gefüttert wird).

***Weiter in Teil 2***
 

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***Teil 2***

Ihre Einschätzung der Situation sieht wie folgt aus:
  • Nierenwerte sind erhöht (Harnstoff & Krea), Phosphat ist aber noch im Rahmen (Phosphat auch ein Parameter, der bei Nieren eine Rolle spielt, gerade auch wenn man barft)
  • Krea ist nicht nur Niere, hat auch was mit Muskelstoffwechsel zu tun
  • SDMA: mag sie gar nicht, ist ein neumodischer Wert, dem sie nicht traut; es gibt nierenkranke Katzen, die haben super SDMA-Werte
  • Kalium: ist immer ein Problem bei falschem Handling der Blutprobe z.B. bei Transport, Abnahme, etc.; es reicht schon, wenn Blut etwas zu warm geworden ist, dann gibt es falsche Werte
  • Die erhöhten Werte bei Erythrozyten, Hämatokrit & Hämoglobin sprechen für Dehydrierung
  • Einen akuten entzündlichen Prozess (wie z.B. eine akute Nieren- oder Blasenentzündung) vermutet sie nicht, dafür sind die Leukos zu gut.
  • Wenn man die Niere vernünftig beurteilen will, gehört Urinuntersuchung dazu (Harn in Labor einschicken lassen, kompletter Harnstatus)
  • Dann gehören die Nieren geschallt, soll jemand machen, der das gut kann, dazu ist sie nicht gut genug -> am besten Tierklinik mit Spezialisten
  • Im Optimalfall macht der Internist gleich während des Ultraschalls eine Blasenpunktion zur Uringewinnung
  • Diese „Bausteine“ der Diagnostik sind wichtig, bevor man dem Tier eine Nierenerkrankung andichtet, speziell bei einem so jungen Tier
  • Die Nierenwerte sind zwar erhöht, aber nicht so hoch, dass man keine Sedierung machen könnte bzw. diese ein erhöhtes Risiko darstellt
Ihr Fazit bzw. Therapieempfehlung: Blutbild ist ernst zu nehmen, aber bevor man Futter umstellt und alles wild durcheinander wirbelt, erstmal weitere Diagnostik wichtig, d.h. 1) kompletter Harnstatus, 2) Ultraschall der Nieren. Kontrolle BB nach ca. 4 Wochen. Danach kann man weiter sehen, ob z.B. was am Futter gemacht werden muss. Generell könnte das Barfen eine Ursache sein, die Meinung der anderen TÄ könne sie nachvollziehen, aber auch anderes ist möglich.

Ich habe daraufhin noch mal bei meiner Stamm-TÄ angerufen, wie das bei ihr mit der Urinuntersuchung läuft (würde ich, falls nicht über die Klinik, über sie einschicken lassen, soll ja schnell und kühl ins Labor, da kann ich nicht noch lange mit rumfahren). Ihre Antwort: Keine Urinuntersuchung! Das Geld kann ich mir sparen, die Urinuntersuchung ist momentan nicht aussagekräftig. Wenn erhöhte Nierenwerte im BB angezeigt werden, dann werden sie auch im Urin angezeigt. Davon kann man ausgehen, das bringt uns momentan nicht weiter. Daher weiterhin die Empfehlung: Futter umstellen und in ca. 7-8 Wochen erneute Blutabnahme. Dann kann man weitersehen.

Eine Katze, zwei Tierärzte, zwei (recht unterschiedliche) Meinungen und Herangehensweisen. Vermutlich würde man, wenn man einen Dritten fragt, eine dritte Empfehlung erhalten. Für den Tierhalter natürlich keine hilfreiche Situation. Nach dem, was ich bisher in ähnlichen Fällen hier im Forum gelesen habe, sollte ich wahrscheinlich eher dem Rat der „Impf-TÄ“ folgen und weitere Diagnostik anstreben oder was meint ihr?

Ich hoffe, dass mir / uns die Schwarmintelligenz weiterhelfen kann. Ich will den armen Kater nicht unnötig stressen und jeder weitere TA-Besuch wird das ungemein tun, speziell momentan bei der Hitze. Anderseits will ich aber auch nichts Wichtiges oder Notwendiges an weiterer Diagnostik einfach verschlafen oder „aussitzen“ und im dümmsten Falle in eine Situation geraten, dass ein ernstes Problem nicht mehr therapierbar ist, was zu einem früheren Zeitpunkt hätte geheilt werden können.

Der Kater hatte vor der Impf-/DF/Erbrechen/TA-Episode nie irgendwelche Auffälligkeiten gezeigt, die für Nierenprobleme sprechen: kein vermehrtes Trinken, kein vermehrter Urinabsatz, kein Futtermäkeln (eher das Gegenteil), keine Gewichtsabnahme, etc. Momentan geht es ihm dem Anschein nach wieder ganz gut, er ist aufgeweckt, frisst gut, ich ernähre weiterhin wie gehabt, also mit Barf. Das Einzige, was mir aufgefallen ist, ist, dass er aktuell etwas stumpfes Fell hat (sonst immer seidig und glänzend). Kann das eine Folge von DF/Erbrechen, Dehydrierung, Stress, etc. sein oder spricht das doch für ein Nierenproblem?

Wer bis hierher gelesen hat, hat auf jeden Fall einen Orden verdient. ;)
 
Puhhh
Mein Tipp: vergiss die "Stamm-TÄ"! und fahre trotz Stress für den Kater etwas weiter. Bringt euch letztendlich mehr 🤗
Finde die Werte nicht unbedingt besorgniserregend. Den SDMA kann man eh vergessen, zu unklar.
Ich würde mich nach einer gewissen Zeit, in der sich Katerchen beruhigen kann ein erneutes BB bei der entfernten TÄ machen lassen, in der Hoffnung, dass die Helferin das entnommene Blut richtig handelt.
Der Crea kann auch wegen andern Krankheiten erhöht sein und ev. durch das Barfen (finde BARF gut, habe da aber zu wenig Erfahrung).
Kann mir bei einem 2 1/2 jährigen Kater eine CNE schlecht vorstellen. Höchstens ev. eine ANI.
Ev. hat dem Kleinen auch der Medicocktail zugesetzt?
 
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Von ANI würde ich hier auch nicht ausgehen.

Keine Urinuntersuchung, weil Urin auch erhöhte Werte anzeigen würde? Da hat aber jemand keine Ahnung, oder? Nein, falsch. Die Urinuntersuchung ist sogar besonders wichtig, denn wenn sie ebenfalls erhöhte Nierenwerte anzeigt, ist die Wahrscheinlichkeit für eine tatsächliche Nierenerkrankung weit höher. Sehen die Werte aber für Katzen normal aus, dann ist ziemlich wahrscheinlich etwas anderes für die Blutwerte verantwortlich (wird das nicht herausgefunden und behandelt, wird das irgendwann zu einem dauerhaften Nierenschaden führen).

Barf ist für Katzen - auch oder vielleicht sogar gerade bei CNI - sogar hilfreich (mit richtig heftigen Nierenwerten kann das anders aussehen, das müsste im Individualfall betrachtet werden, aber die Werte sprechen nicht im Geringsten gegen Barf).

Ich hatte bis vor Kurzem ein CNIchen, das über lange Zeit gebarft wurde (ich versuchs so kurz wie möglich: Anfang 2015 CNI diagnostiziert, Katze 3,5 Jahre alt zu dem Zeitpunkt, bereits herzkrank (HCM), bis Oktober 2018 gebarft, danach wegen mir aufgehört (Psyche ein Grund, dazu ein Tennisarm, den ich schonen sollte, kein Futter mehr zuzubereiten war die einzige Möglichkeit), Katze lebt immer noch, nur nicht bei mir, ist mittlerweile 9 und nach den letzten Werten sollten da noch einige Jahre hinzukommen).

Ich denke auch, dass eventuell die Medikamente anteilig sein könnten, vielleicht ist noch mehr im Spiel. Das lässt sich so ohne Weiteres schwer sagen.
Im Übrigen, meines Wissens kann Stress den Krea auch in die Höhe treiben.

Und ich muss sagen, ich mag die zweite Einschätzung. Ja zur Urinuntersuchung (Protein-Kreatinin-Quotient, unbedingt im Labor auswerten lassen, da wird ausgezählt und nicht nur ein Stick reingehalten, der eigentlich für uns Menschen konzipiert ist, bei uns sollte nicht nennenswert Protein im Urin sein, Katzen dürfen da durchaus mehr drin haben, durch die proteinreichere Ernährung, die sie brauchen, nur bei einer Proteinurie - vermehrte Proteinausscheidung über den Urin - besteht der Verdacht auf eine Nierenerkrankung, aber der Stick schlägt eben schon bei kleinen Mengen Protein an, außerdem das spezifische Gewicht, sollte vorher infundiert worden sein oder so, ist das bei der Auswertung mit zu berücksichtigen, mehr Flüssigkeit sorgt für ein geringeres spezifisches Gewicht, das aber auch ein Indikator für eine Nierenerkrankung sein kann). Ebenso ja zum Nierenschall, weil man dann eben auch sehen kann, wie die Nieren aussehen.
Das gehört ohnehin zu einer sauberen Nierendiagnostik dazu.

Ob ein Schall wirklich in Sedierung nötig ist, muss man mal schauen, vielleicht verhält er sich anderswo anders (es gibt Katzen, bei denen das so ist), das wäre natürlich ideal. Aber ansonsten denke ich auch, dass bei den Blutwerten nichts gegen eine Sedierung spricht, wenn sie nötig ist.

Rein aus Neugierde, um welche Rasse handelt es sich?
Ansonsten, da von Hecheln die Rede war, ist das Herz mal überprüft worden? Es kann allein der Stress gewesen sein, aber natürlich ist das nicht normal und Herz und Nieren (sowie Schilddrüse) hängen bei Katzen recht eng zusammen. Das ist eher ein Anstoß für die Zukunft, wenn es bislang keine Auffälligkeiten gegeben hat, würde ich damit jetzt auch erstmal warten und den Fokus auf die Nierendiagnostik legen.
Ach ja, trinken die beiden oder nehmen sie Flüssigkeit nur übers Futter auf, so eigentlich ganz katzentypisch?

Edit:
Wie barfst du?
 
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Erst einmal vielen Dank an die, die bisher geantwortet haben. Ich versuche mal, hier eine Sammelantwort auf die Rückfragen und Kommentare zu geben.


Den „Medikamentencocktail“ gab es ja erst wenige Minuten vor der Blutabnahme. Kann so etwas trotzdem innerhalb der kurzen Zeit eine Auswirkung auf ein BB haben? Ich hätte vermutet, dazu müssten Medikamente länger im Körper sein und eher die Impfung vom Donnerstag davor in Verdacht. Ansonsten hätte die TÄ ja auch erst Blut abnehmen und dann die Medis spritzen können.
Am Donnerstag zuvor wurde übrigens auch zuerst geimpft und danach Blut abgenommen.

Die Rasse, um die es sich handelt, ist Türkisch Angora. Also eigentlich eine recht naturbelassene Rasse, die nicht unbedingt für HCM oder PKD prädestiniert ist. Die beiden kommen auch aus einer Zucht, in der die Zuchttiere regelmäßig auf Herz & Niere geschallt werden.

Das Herz wurde bisher nicht überprüft, außer durch normales Abhören bei der Routine-TA-Untersuchung. Das Hecheln betraf beide, wobei beim „späteren Patienten“ mehr. Er ist aber auch generell der ängstlichere, der sich schnell aufregt und in unbekannten Situationen in Panikmodus verfällt, zudem ist er ein kräftiges Kerlchen mit recht plüschigem Fell (für eine TUA fast zu plüschig). Dass einem da im Auto bei den momentanen Temperaturen – zusätzlich zum psychischen Stress - warm war, wundert mich nicht. Es tritt auch nur beim Autofahren und beim TA auf, zuhause nicht. Hier gibt es zwar nach wildem Spielen und Rumrennen auch mal eine (wesentlich) schnellere Atmung, aber Hecheln ist mir bisher nicht aufgefallen. Die TÄ meinte zwar beim Abhören vor dem Impfen, dass er einen sehr schnellen Herzschlag hat, hat das aber auch auf die Situation geschoben.

So wie ich ihn kenne, denke ich auch, dass ein US ohne Sedierung bei ihm nicht möglich sein wird. Die fremde Umgebung, die Gerüche (er ist sehr geruchssensibel), die fremden Leute, dann muss ihm ja dazu auch der Bauch geschoren werden – das alles wird ihn auf 180 treiben.

Getrunken wird generell von beiden recht wenig. Wenn überhaupt nur an heißen Tagen oder nach wildem Treppe hoch und runter Gerenne. Oder manchmal (eher selten) nachdem sie erfolgreich ihr Fummelbrett geleert haben. Trockenfutter gibt es hier fast gar nicht, wenn überhaupt nur als Leckerlie im Fummelbrett, wobei ich auch da eher zerbrochene Fleischsticks/“Katzensalami“ oder gefriergetrocknete Leckerlies nutze.

Allerdings trinkt er in den letzten ca. 7-10 Tagen etwas mehr als bisher. Das habe ich aber auf die Hitze in Kombi mit dem Flüssigkeitsdefizit nach Erbrechen & DF geschoben. Eine Infusion wurde bei dem TA-Besuch nicht gemacht, obwohl ich das angesprochen hatte. Die TÄ meinte, es ginge noch bei ihm und wäre nicht nötig. Hmm, die Blutwerte haben ja im Nachhinein laut TÄ wohl doch (auch) für eine Dehydrierung gesprochen…

Ich barfe hauptsächlich mit dem Rechner von dubarfst. Ab und an gibt es zur Abwechslung auch mal ein Grundrezept oder ein Rezept mit Komplettsuppliment von Felini Complete oder easy barf, aber zu schätzungsweise ca. 85-90% arbeite ich mit dem Rechner. An Fleischsorten gibt es hauptsächlich Huhn, Pute, Rind, ab und an auch mal Wild, Kaninchen oder Lamm. Ebenfalls ab und an mal Eintagsküken (in letzter Zeit leider nicht, da ich bei der Wärme und den noch immer durch Corona verlängerten Paketlaufzeiten keine TK Bestellung machen will und sowas nicht vor Ort bekomme).


Vielen Dank für den Link, auch wenn er mir bekannt ist. Bis vor kurzem nur theoretisch, in der letzten Woche auch praktisch. Eine sehr umfangreiche und informative Seite, die einen als medizinischen Laien teilweise ziemlich „erschlägt“. ;)
 
Kann so etwas trotzdem innerhalb der kurzen Zeit eine Auswirkung auf ein BB haben?
Kann ich dir leider nicht mit Sicherheit sagen, will es aber nicht ausschließen.

Die TÄ meinte zwar beim Abhören vor dem Impfen, dass er einen sehr schnellen Herzschlag hat, hat das aber auch auf die Situation geschoben.
Es ist sehr gut möglich, dass das nur daran gelegen hat. Es war eher ein vorsorglicher Einwurf meinerseits.
Hecheln war bei meiner Katze damals das Symptom für die HCM. Dass es bei dir zu Haus auch bei Aktivität nicht auftritt, ist schon mal positiv.

Allerdings trinkt er in den letzten ca. 7-10 Tagen etwas mehr als bisher. Das habe ich aber auf die Hitze in Kombi mit dem Flüssigkeitsdefizit nach Erbrechen & DF geschoben.
Würde ich auch erstmal eher so sehen.
Von Natur aus trinken Katzen ja auch eigentlich nicht. Meine auch nicht und sie war immer laut Blutbild dehydriert. Eben weil ich vorher immer wenigstens 10 h auf nüchtern gegangen bin (zuzüglich der Wartezeit, bis wir dran waren) und in der Zeit eben auch kein Wasser in die Katze gewandert ist.

Hmm, die Blutwerte haben ja im Nachhinein laut TÄ wohl doch (auch) für eine Dehydrierung gesprochen…
Siehe vorigen Punkt. Ich vermute, dass da der Zusammenhang liegt.
Bei dir waren es 7 - 8 h ohne Futter und somit auch ohne Wasser.

Ich barfe hauptsächlich mit dem Rechner von dubarfst. Ab und an gibt es zur Abwechslung auch mal ein Grundrezept oder ein Rezept mit Komplettsuppliment von Felini Complete oder easy barf, aber zu schätzungsweise ca. 85-90% arbeite ich mit dem Rechner. An Fleischsorten gibt es hauptsächlich Huhn, Pute, Rind, ab und an auch mal Wild, Kaninchen oder Lamm. Ebenfalls ab und an mal Eintagsküken (in letzter Zeit leider nicht, da ich bei der Wärme und den noch immer durch Corona verlängerten Paketlaufzeiten keine TK Bestellung machen will und sowas nicht vor Ort bekomme).
Okay, dann habe ich ein Bild. Es gibt ja auch das Preybarf. Du liegst mit der Variante auf jeden Fall schon mal sehr moderat hinsichtlich der Nierenbelastung und das ist eine gute Voraussetzung seitens des Futters. Auch das FC ist da sehr moderat bis eher niedrig, zum EB kann ich es nicht sicher sagen. Das FC hatte ich mal mit durchgerechnet.
 
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Kleiner Zwischenbericht, falls von Interesse:

Ich war vorhin in der Tierklinik bei der Internistin. Katerchen hat sich besser angestellt als gedacht, es war nicht mal eine Sedierung nötig, also habe ich nicht nur die Nieren, sondern gleich den kompletten Bauch schallen lassen. Laut Ärztin ist alles ok, auch die Nieren sind völlig unauffällig. *freu*
Eine Blasenpunktion und Urinnahme waren nicht möglich, da in der Blase kaum Urin war (er war gegen 6 Uhr auf dem Klo, um ca. 9.00 Uhr fand der US statt). Die Ärztin fand das nicht so schlimm und hat vorschlagen, dass zuerst in ein paar Wochen nochmals eine Blutkontrolle der Nierenwerte stattfindet, nur wenn dann noch immer Werte auffällig sind, bräuchte man die Urinuntersuchung machen.
Aber auch sie fand die Blutwerte bei einer so jungen Katze auffällig. Manche wären sicher der Abnahmesituation geschuldet (man sieht z.B. dass er schon ordentlich dehydriert war), aber halt nicht Kreatinin.
 
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