
Fleming
Benutzer
- Mitglied seit
- 30. Oktober 2016
- Beiträge
- 44
Hallo liebe Foris!
Ich melde mich hier an einem schönen Sonntagnachmittag, um nach ein paar Gedankenanstößen zu suchen. Ich brauche eure Hilfe.
Wie fange ich am besten an? Schwierig, ich habe lange gegrübelt und denke, es ist das Beste, wenn ich mit meiner Vorgeschichte beginne:
Im letzten Jahr wurde ich Katzenmama zweier süßer Fellpuschel. Lange hatte ich auf den Tag hingefiebert, habe mich besonders hier im Forum und bekannten Blogs die Augen eckig gelesen. Was ist wichtig für die Katzenhaltung, was sollte man beachten, was lässt man lieber bleiben. Jede Info habe ich in mich aufgesaugt, um bestmöglichst vorbereitet zu sein, wenn meine Süßen hier ankommen. Die Vorkontrolle hatte mich und meine Wohnung für gut befunden, ich war total aufgeregt.
Und dann war der große Tag endlich da. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich fast geplatzt bin vor Freude! 🙂
Lange währte die aber nicht, denn jetzt kommt der Teil, der überhaupt Ursache für diesen ganzen (sicher melodramatisch ausschweifenden) Post ist.
Es funktionierte nicht. Ich war völlig überfordert mit den Miezen (beide 1 Jahr alt, weiblich). Das begann damit, dass wild und ungestümt des nachts über mein Bett getobt wurde. Vor Bauch und Kopf wurde kein Halt gemacht. Ich entschloss mich, es zu ignorieren, wie hier schon oft geraten wurde.
Als nächstes stellte sich heraus, dass die beiden unter Giardien litten, auch soweit nichts, womit sich nicht irgendwie umgehen ließe. Das kann passieren, es ist Pech, aber nichts, was einen Beinbruch bedeutet. Also Zähne zusammen und der Hygieneintensivkurs eingeläutet.
Aber dabei blieb es nicht. Schlussendlich entwickelte sich eine Dominanzproblematik unter den Katzen, die bis dahin nur in einem großen Katzenrudel gelebt hatten. Die eine Miez verfolgte die andere auf die Toilette, sprang sie an, wenn diese gerade ihr Geschäft verrichten wollte. Im harmonischen Zusammenspiel mit den Giardien führte das zu dem ein oder anderen Bild des Grauens, wie man sich vorstellen mag, aber bei weitem schlimmer war das Verhalten der verfolgten Katze. Sie wurde immer unsicherer, zog sich immer mehr zurück. Letztlich endete fast jede Nacht damit, dass sie auf dem Schrank sitzend zu schreien begann, auf den sie sich wieder einmal voller Panik vor ihrer Mitbewohnerin geflüchtet hatte.
Es summierte sich. Ich kam nicht zum Schlafen, war völlig überfordert von der Situation und war nur noch mit den Nerven am Ende. Ich hatte das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben. Ich wollte schon aufgeben, hatte mir dann aber einen letzten Ruck gegeben und es doch nochmal für eine weitere Woche versucht. Fehlgeschlagen.
Ich gab die beiden ab. Das war vor mehr als einem Jahr.
Nun bin ich mit meinem Freund zusammengezogen, der mir in dieser Zeit eine wirklich tatkräftige Unterstützung gewesen ist. Wir haben nun eine Dreizimmerwohnung mit 77qm. Ich denke in letzter Zeit wieder oft über Katzen nach, habe ihm das auch gesagt. Natürlich fiel seine Reaktion aus, wie man es erwartet hätte: Große Skepsis. Keine Ablehnung, aber Skepsis.
Und hier ist mein Problem. Ich habe lange über meine ersten Katzen nachgedacht, versucht zu verstehen, was da schiefgelaufen ist. Ich weiß nicht genau, inwieweit die Dinge anders gewesen wären, hätte ich einen ruhigen Schlaf verbringen können. Wäre ausgeruhter und belastbarer gewesen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt lediglich eine Einzimmer-Wohnung, ein Rückzug vor den Katzen oder auch der Katzen vor mir war einfach nicht möglich.
Ich bin ein Mensch, der oft versucht, alles richtig machen zu wollen. Dazu lese ich mich in Thematiken ein, oft tagelang. Manchmal - wie in diesem Fall - auch mehrere Monate. Ich bin sehr verbissen, setze mir selbst Vorgaben, die ich als Neuling einfach nicht erfüllen kann. Ich setze mich selbst so unter Druck, dass ich oft nur Fehler entdecke und mich nicht über Erfolge freuen kann.
Es macht mich traurig, zu wissen, dass all die Mühe sich vielleicht nur zu einem verschwindend geringen Bruchteil gelohnt hat. Aber es ist eigentlich klar, was nützt ellenlange Theorie. Praxiserfahrung kann sie nie ersetzen.
Und darum möchte ich es nochmal versuchen. Aber ich habe Angst. Angst, wieder zu versagen und am Ende am selben Punkt zu stehen. Gestresst, überfordert und scheinbar unfähig, zwei kleinen Tieren ein schönes Leben zu gestalten. Ich habe mein Leben lang an dieser Stressresistenz gearbeitet, habe mich stetig verbessert, aber ich weiß nicht, ob es reicht.
Mein Freund wäre an meiner Seite, dieses Mal wären es unsere Katzen und nicht nur meine allein, wie im letzten Fall. Kosten und Pflege würde man sich teilen.
Die beiden Katzen würden erneut Wohnungskatzen werden. Wir leben in der Stadt. Zwar gibt es hier einige Freigänger, aber da die Möglichkeit besteht, dass wir Ende 2017 noch einmal umziehen, will ich darauf erstmal noch nicht eingehen, ist es doch extrem schwierig, eine neue Wohnung zu finden, die für Stadtfreigänger geeignet ist. Vielleicht ist es ja zu einem späteren Zeitpunkt möglich, das schließe ich nicht aus.
Momentan bin ich (rein schulische) Azubine und mein Freund Student. Zeit wäre also da.
Ich liebe Katzen. Ich finde es sind wunderbare Tiere, die weit mehr können, als ein schnurrender Puschelhaufen zu sein. Mich begeistert es, ihnen etwas beizubringen, mich kreativ mit ihnen zu beschäftigen oder sie einfach nur zu beobachten. Bei all meinen bisherigen Haustieren ging es mir so. Ich finde diese Vielseitigkeit einfach faszinierend. Das wurde mir erst in den letzten beiden Jahren wirklich klar. Und darum sollen es auch Katzen sein. Trotz des großen Fehlschlags beim ersten Versuch, sind das die Tiere, denen ich gerne ein Zuhause geben würde.
Und daher meine Fragen:
Habt ihr einen Rat für mich? Habt ihr selbst auch einmal Zweifel gehabt? Wie konntet ihr sie ausräumen? Sehe ich das zu eng? Oder nicht eng genug? Ich würde mich sehr über ein paar Rückmeldung freuen.
Ich bedanke mich bereits trotzdem für das Lesen der Zeilen und wünsche noch einen schönen Sonntag.
Ich melde mich hier an einem schönen Sonntagnachmittag, um nach ein paar Gedankenanstößen zu suchen. Ich brauche eure Hilfe.
Wie fange ich am besten an? Schwierig, ich habe lange gegrübelt und denke, es ist das Beste, wenn ich mit meiner Vorgeschichte beginne:
Im letzten Jahr wurde ich Katzenmama zweier süßer Fellpuschel. Lange hatte ich auf den Tag hingefiebert, habe mich besonders hier im Forum und bekannten Blogs die Augen eckig gelesen. Was ist wichtig für die Katzenhaltung, was sollte man beachten, was lässt man lieber bleiben. Jede Info habe ich in mich aufgesaugt, um bestmöglichst vorbereitet zu sein, wenn meine Süßen hier ankommen. Die Vorkontrolle hatte mich und meine Wohnung für gut befunden, ich war total aufgeregt.
Und dann war der große Tag endlich da. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich fast geplatzt bin vor Freude! 🙂
Lange währte die aber nicht, denn jetzt kommt der Teil, der überhaupt Ursache für diesen ganzen (sicher melodramatisch ausschweifenden) Post ist.
Es funktionierte nicht. Ich war völlig überfordert mit den Miezen (beide 1 Jahr alt, weiblich). Das begann damit, dass wild und ungestümt des nachts über mein Bett getobt wurde. Vor Bauch und Kopf wurde kein Halt gemacht. Ich entschloss mich, es zu ignorieren, wie hier schon oft geraten wurde.
Als nächstes stellte sich heraus, dass die beiden unter Giardien litten, auch soweit nichts, womit sich nicht irgendwie umgehen ließe. Das kann passieren, es ist Pech, aber nichts, was einen Beinbruch bedeutet. Also Zähne zusammen und der Hygieneintensivkurs eingeläutet.
Aber dabei blieb es nicht. Schlussendlich entwickelte sich eine Dominanzproblematik unter den Katzen, die bis dahin nur in einem großen Katzenrudel gelebt hatten. Die eine Miez verfolgte die andere auf die Toilette, sprang sie an, wenn diese gerade ihr Geschäft verrichten wollte. Im harmonischen Zusammenspiel mit den Giardien führte das zu dem ein oder anderen Bild des Grauens, wie man sich vorstellen mag, aber bei weitem schlimmer war das Verhalten der verfolgten Katze. Sie wurde immer unsicherer, zog sich immer mehr zurück. Letztlich endete fast jede Nacht damit, dass sie auf dem Schrank sitzend zu schreien begann, auf den sie sich wieder einmal voller Panik vor ihrer Mitbewohnerin geflüchtet hatte.
Es summierte sich. Ich kam nicht zum Schlafen, war völlig überfordert von der Situation und war nur noch mit den Nerven am Ende. Ich hatte das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben. Ich wollte schon aufgeben, hatte mir dann aber einen letzten Ruck gegeben und es doch nochmal für eine weitere Woche versucht. Fehlgeschlagen.
Ich gab die beiden ab. Das war vor mehr als einem Jahr.
Nun bin ich mit meinem Freund zusammengezogen, der mir in dieser Zeit eine wirklich tatkräftige Unterstützung gewesen ist. Wir haben nun eine Dreizimmerwohnung mit 77qm. Ich denke in letzter Zeit wieder oft über Katzen nach, habe ihm das auch gesagt. Natürlich fiel seine Reaktion aus, wie man es erwartet hätte: Große Skepsis. Keine Ablehnung, aber Skepsis.
Und hier ist mein Problem. Ich habe lange über meine ersten Katzen nachgedacht, versucht zu verstehen, was da schiefgelaufen ist. Ich weiß nicht genau, inwieweit die Dinge anders gewesen wären, hätte ich einen ruhigen Schlaf verbringen können. Wäre ausgeruhter und belastbarer gewesen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt lediglich eine Einzimmer-Wohnung, ein Rückzug vor den Katzen oder auch der Katzen vor mir war einfach nicht möglich.
Ich bin ein Mensch, der oft versucht, alles richtig machen zu wollen. Dazu lese ich mich in Thematiken ein, oft tagelang. Manchmal - wie in diesem Fall - auch mehrere Monate. Ich bin sehr verbissen, setze mir selbst Vorgaben, die ich als Neuling einfach nicht erfüllen kann. Ich setze mich selbst so unter Druck, dass ich oft nur Fehler entdecke und mich nicht über Erfolge freuen kann.
Es macht mich traurig, zu wissen, dass all die Mühe sich vielleicht nur zu einem verschwindend geringen Bruchteil gelohnt hat. Aber es ist eigentlich klar, was nützt ellenlange Theorie. Praxiserfahrung kann sie nie ersetzen.
Und darum möchte ich es nochmal versuchen. Aber ich habe Angst. Angst, wieder zu versagen und am Ende am selben Punkt zu stehen. Gestresst, überfordert und scheinbar unfähig, zwei kleinen Tieren ein schönes Leben zu gestalten. Ich habe mein Leben lang an dieser Stressresistenz gearbeitet, habe mich stetig verbessert, aber ich weiß nicht, ob es reicht.
Mein Freund wäre an meiner Seite, dieses Mal wären es unsere Katzen und nicht nur meine allein, wie im letzten Fall. Kosten und Pflege würde man sich teilen.
Die beiden Katzen würden erneut Wohnungskatzen werden. Wir leben in der Stadt. Zwar gibt es hier einige Freigänger, aber da die Möglichkeit besteht, dass wir Ende 2017 noch einmal umziehen, will ich darauf erstmal noch nicht eingehen, ist es doch extrem schwierig, eine neue Wohnung zu finden, die für Stadtfreigänger geeignet ist. Vielleicht ist es ja zu einem späteren Zeitpunkt möglich, das schließe ich nicht aus.
Momentan bin ich (rein schulische) Azubine und mein Freund Student. Zeit wäre also da.
Ich liebe Katzen. Ich finde es sind wunderbare Tiere, die weit mehr können, als ein schnurrender Puschelhaufen zu sein. Mich begeistert es, ihnen etwas beizubringen, mich kreativ mit ihnen zu beschäftigen oder sie einfach nur zu beobachten. Bei all meinen bisherigen Haustieren ging es mir so. Ich finde diese Vielseitigkeit einfach faszinierend. Das wurde mir erst in den letzten beiden Jahren wirklich klar. Und darum sollen es auch Katzen sein. Trotz des großen Fehlschlags beim ersten Versuch, sind das die Tiere, denen ich gerne ein Zuhause geben würde.
Und daher meine Fragen:
Habt ihr einen Rat für mich? Habt ihr selbst auch einmal Zweifel gehabt? Wie konntet ihr sie ausräumen? Sehe ich das zu eng? Oder nicht eng genug? Ich würde mich sehr über ein paar Rückmeldung freuen.
Ich bedanke mich bereits trotzdem für das Lesen der Zeilen und wünsche noch einen schönen Sonntag.