Die Läufer Kapitel X

  • Themenstarter General Bergfrühling
  • Beginndatum
  • #21
Ergebnisse beider Untersuchungen liegen vor:

Blutwerte: keine Auffälligkeiten
Urin: keine Bakterien / Harngries
Ultraschall: keine Auffälligkeiten

Auf der einen Seite sind wir natürlich sehr froh, auf der anderen Seite geht das Rate-Spiel nun weiter. Wirklich überrascht sind wir nicht. TA möchte jetzt an die Psyche gehen und wird sich hierzu mit einer ihm bekannten Spezialistin über unseren Fall unterhalten und wird sich dann wieder bei uns melden.
 
A

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  • #22
Ach das is ja doof :/

Also... es ist natürlich gut, dass nicht schlimmes vorliegt, aber so ist natürlich auch leider kein Auslöser gefunden!

Ich kann dir leider nicht helfen, nur Daumen drücken.
 
  • #23
Schande über mein Haupt, dass ich hier bis dato kein Update mehr habe folgen lassen. Würde gerne meine Erfahrungen weiter mit Euch teilen, vielleicht könnt Ihr noch davon profitieren. Außerdem gibt's ein paar schöne Bilder und der Text ist umso ausführlicher. :)

Frühjahr / Sommer 2015:

Die Situation ist unverändert. Läufer, Handtücher, ein einmaliger Ausrutscher auf dem Sofa (zum Glück ging‘s wieder raus...). Mal mehr, dann wieder ein paar Wochen gar nicht.
Da es im Frühjahr endlich mit dem Kauf einer eigenen Eigentumswohnung geklappt hat, bereiten wir uns nach und nach auf den Umzug vor. Nicky findet die ständigen Veränderungen überraschenderweise ganz toll und spannend. Keine Unsauberkeit. In der Woche vor dem Umzug haben wir vorsichtshalber mit Bachblüten Notfalltropfen begonnen. Obwohl wir die schlimmsten Befürchtungen hatten, war der Umzug völlig problemlos. Ob die Tropfen dazu beigetragen haben, können wir nicht mit Bestimmtheit sagen. Geschadet haben Sie jedenfalls nicht.

Leider hat die neue Wohnung keinen Balkon, aber einen zweiten Stock, den Sie rauf und runter flitzen kann. Sie ist sehr begeistert und nicht unsauber.



Herbst/Winter 2015:

Nachdem nach den ersten Wochen alles erkundet war und wir beide dann auch wieder arbeiten müssen, wird es in der neuen Wohnung auch wieder langweilig und Nicky wird wieder unsauber. Wir sind so langsam am verzweifeln. Soll nicht doch ein Katzen-Kumpel her? Sie hat aber doch IMMER alleine gelebt und ist nicht sozialisiert? Alle sagen, "sie ist schon so alt", "würde ich nicht machen", "vielleicht wird's dann schlimmer". Ach komm, einen Versuch ist es wert. Was soll’s. Dann lasst uns mal die Tierheime in der Umgebung abklappern. Erste Anlaufstelle ist das Tierheim, aus dem wir schon Nicky haben. Und siehe da, tatsächlich könnte ein passender Kandidat dabei sein: Kater Ludwig (ca. 7 Jahre alt), ein Fundkater. Niemand vermisst ihn. Wurde angefahren und schwer verletzt (u.a. Beckenbruch). Laut Tierheim waren alle der Meinung, dass er das auf keinen Fall überleben würde, aber falsch gedacht: Operiert wurde er nicht, mehrere Wochen musste er in einer Box verbringen, er begann tatsächlich wieder zu laufen und durch das Zimmer zu spazieren. Die anderen Katzen im Zimmer interessierten ihn nicht. Ein sehr lieber Charakter. Bis auf einen schiefen Rücken und die fehlende Kraft in den Beinen, ist er wieder vollständig genesen, sollte aber auf keinen Fall mehr nach draußen. Leider hat er mit Durchfall zu kämpfen und verträgt ausschließlich Spezialfutter. Wir versuchen es.


Weihnachten 2015:

Da um die Weihnachtstage 3 Wochen lang immer jemand zu Hause sein würde, haben wir diesen Zeitpunkt mit dem Tierheim zur Abholung ausgemacht. Wir haben jetzt die Möglichkeit, zunächst beide über die 2 Stockwerke zu trennen. Ludwig fühlt sich pudelwohl an den ersten Tagen, nimmt sofort den Kratzbaum in Beschlag. Spielt eifrig mit uns und frisst, als gebe es kein Morgen mehr. Viele Tipps aus dem Forum können wir für die Zusammenführung nutzen. Tauschen Gerüche aus, trennen beiden. Nicky ist sehr interessiert aber sehr ängstlich. Aber immer wieder schleicht sie an die Türe, hört und riecht. Lange überlegen wir, wann wir schlussendlich die Zusammenführung wagen. Für beide gibt es Bachblüten. Leider erledigt sich das rasch von selbst, als Ludwig durch die Tür schlüpft. Oh nein. Aber wie vom Tierheim prognostiziert interessiert er sich ÜBERHAUPT NICHT für Nicky. Sie hingegen flüchtet, sobald sie ihn sieht. Sucht sich Plätze weit oben und frisst und schläft auch gerne dort. Da sie spielend überall hoch kommt und er auf Grund seiner Behinderung eben nicht, ist sie so im Vorteil. Sobald er sich näher und einfach nur guckt faucht sie ihn an. Ist wirklich feindselig. Man sieht, dass sie nie gelernt hat zu kommunizieren. Ludwig hingegen nimmt alles ganz locker: setzt sich hin, gähnt sie an, wirft sich auf den Boden. Man merkt jedoch, dass sie beschäftigt ist und nicht gelangweilt. Nachts trennen wir die beiden weiterhin, damit Nicky in Ruhe aufs Klo kann. Unsauber ist sie (noch) nicht. Da noch eine Runde impfen für beide nötig ist, steht der erste gemeinsame Tierarztbesuch vor der Tür, dazu eine neue Tierärztin, die Ludwig wieder aufgepäppelt hat. Überraschenderweise sind beide Katzen sehr lieb. Allerdings braucht Nicky eine große Zahnbehandlung und Ludwig hat weiterhin mit Durchfall zu kämpfen. Sobald anderes Futter nur angeschaut wird, geht es los.

Frühjahr 2016:

Zahn-OP: Nickys Zahnstein wurde entfern, 2 Zähne gezogen. Sie hat alles prima weggesteckt. Frisst wieder ganz toll und ist viel agiler als vorher. Ludwigs Durchfall behandeln wir mit Perenterol Junior und reduzieren über Wochen langsam die Dosis. Nicky arrangiert sich langsam mit seiner Anwesenheit. Gefaucht wir nur selten, aber sie geht ihm tunlichst aus dem weg. Getrennt werden die beiden nicht mehr. Aufs Klo geht sie nur noch einmal täglich. 3 davon stehen in der Wohnung verteilt. Er beginnt sich für sie zu interessieren, will mit ihr spielen. Das wird aber vehement mit Fauchen, Hieben und angelegten Ohren verhindert. Er beginnt sie zu belauern. Nicht bösartig, die fetzen fliegen wirklich selten. Wehren kann Sie sich, obwohl er sicherlich doppelt so viel wiegt, legt es aber nicht darauf an. Sie kann nicht mehr in Ruhe auf’s Klo und sucht sich wieder Alternativen: Teppiche, 1x Bett, Badewanne und immer wieder das Ceranfeld (Katastrophe!). Wir hoffen, dass das Verhalten nicht in Mobbing ausartet und wir überlegen, was wir noch unternehmen können. Wir zweifeln ein wenig an unserer Entscheidung. Wir stellen ihr bevorzugtes KaKlo im Bad auf eine Kiste, damit Sie erhöht ihr Geschäft verrichten kann. Und sie da: Ihr gefällt‘s und die Sauerei mit dem Streu wird auch minimiert. Da Ludwigs Durchfall langsam schwindet und er auch „normal fressen kann“, können wir ihm jetzt auch wieder passende Leckerlies geben. Selbst die hochwertigsten hatten vorher gleich zu Durchfall geführt. Um die beiden etwas näher zusammenzubringen, fliegt TroFu durch die Wohnung, dem beide gemeinsam nachjagen. Hin und wieder wird von Nicky gefaucht, aber das Essen ist dann doch wichtiger. „Unfälle“ werden seltener. Nicky's Futterplatz ist in der Nähe von Ludwig's Napf, aber auf der Kommode. Erhöht kann Sie entspannt essen. Er will meistens das, was sie auch hat, sollte er aber (noch) nicht bekommen. Er wartet aber nur, bis sie fertig ist. Den Napf müssen wir dann aber gleich wegräumen, sonst futtert er ihn weg. Beide können gleichzeitig entspannt in einem Raum schlafen, ja sogar ab und an auf dem gleichen Sofa oder im Bett.

Sommer 2016:

Nicky hat sich an die Anwesenheit von Ludwig gewöhnt. Ludwigs Durchfall ist auskuriert, er hat wieder Kraft in den Beinen und springt auch überall hoch. Er belauert sie zwar weiterhin, aber sie nimmt es ganz locker, ist kein bisschen mehr angespannt. Hin und wieder gibt Sie ihm zur Abwechslung eine auf den Rücken mit, wenn er an ihr vorbeiläuft. Beide flitzen gemeinsam durch die Wohnung, wenn Sie sich begegnen gibt’s fast immer ein Küsschen. Beide schlafen jeden Abend bei uns im Bett. Sie am Kopfende, er an den Füßen. Tagsüber liegen Sie zusammen ein Stockwerk höher oder im Bett, abends bei uns auf dem Sofa. Gemeinsames Leckerlie Jagen ist zum festen Ritual geworden. Unser persönliches Highlight seht Ihr auf einem der Bilder (kam bisher leider nur 1 mal vor): Sie lag im Bett, er kam dazu. Sie hat etwas überrascht geguckt, ihn aber gewähren lassen und beide haben dann so geschlafen. Unglaublich. Generell scheint es Nicky jetzt blendend zu gehen. Sie ist kaum noch unsauber (Teppiche, Kleidung und Vorleger bleiben aus Gewohnheit weiterhin nicht liegen). Wenn sie mal unsauber ist, läuft es glücklicherweise nur auf die Badewanne raus. Und das auch nur, wenn die KaKlos überdurchschnittlich viel benutzt wurden. Allerdings weicht Nicky jetzt auch auf die anderen Klos aus und hat keine Angst mehr. Dazu reinigen wir sie penibel oft. Es funktioniert. :yeah: Momentan füllen wir beide Näpfe mit jeweils verschiedenem Nassfutter, die sie beide mögen. Nach lust und Laune suchen sich dann beide das aus, was sie gerade mögen. Streit um's Futter gibt es nicht. Beide essen manchmal aus dem selben Napf. Der andere wartet brav. Wir können alles stehen lassen. Abends/morgens sind dann beide Näpfe leer. Eine Woche Urlaub mit Katzensitter, der Sie morgens uns abends besucht hat, haben beide super verkraftet. Wenn wir mal über einen längeren Zeitraum nicht zu Hause sind, haben wir absolut keine Gewissensbisse mehr. Den Berichten zu Folge waren Sie meistens gemeinsam irgendwo. Nicky hat einen Kumpel gefunden.


Trotz mehrfacher Zweifel, verlorenen Nerven und schlafloser Nächte sind wir jetzt unglaublich glücklich mit der Situation. Und unsere Katzen offensichtlich ebenfalls. Wir haben die absolut richtige Entscheidung getroffen und hätten uns nicht zu träumen gewagt, dass wir nach einem halben Jahr solche Fortschritte machen.

Wir möchten allen Geplagten und Zweiflern Hoffnung machen und ermutigen dran zu bleiben. Beherzigt die Tipps hier im Forum, holt Euch wenn nötig Hilfe.
Es lohnt sich!


Der Text würde natürlich auch gut in den Zusammenführungsthread passen. Es sei mir bitte verziehen, wollte den vorhandenen Faden nur ergänzen (und hoffentlich) komplettieren.
 

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