dauerhaft Cortison ja oder nein?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Alhambra

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3. Januar 2020
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Hallo,

unsere Katze (10) hatte letztes Jahr eine schwere Leberentzündung und die Gallenblase wurde komplett entfernt. Die Leberwerte sind jetzt langsam wieder im Normalbereich und ihr geht es sonst auch gut.

Leider ist dieses Jahr eine Allergie aufgetaucht die sich durch Kratzen zeigt.

Nie blutig oder kahle Stellen. Etwa 6-15× kratzt sie sich. Monodiät haben wir 3 Monate durchgehalten. Keine Veränderung.

Pilze und alles andere wurde im Labor abgeklärt.

Sie ist laut Allergietest gegen Hausstaubmilben, Flohbiss und Futtermittel allergisch.

Jetzt möchte die TÄ gerne dauerhaft niedrig dosiertes Cortison geben.

6 Wochen inkl. Absetzphase haben wir schon probiert. Das Kratzen hat sofort aufgehört, kommt aber sofort wieder wenn wir nur noch jeden 2. Tag geben. Sie hat 2,5mg täglich bekommen. Sie wiegt 3,6kg

Ich wollte jetzt nach dem Absetzen gerne 2 Wochen komplett ohne probieren.

Leider kratzt sie sich jetzt wieder ähnlich häufig wie davor und hat auch noch angefangen sich extrem viel abzulecken. Dadurch oft gekotzt weil Haare im Bauch.


Heute telefonier ich mit der TÄ wie wir weitermachen.

Ich habe einfach Bedenken dauerhaft Cortison zu geben, besonders weil wir nicht diese krassen Symptome wie kahle Stellen usw. hatten.

Andererseits kann ich die Katze auch nicht fragen wie hoch ihr Leidensdruck ohne Cortison ist...

Was haltet ihr davon? Gibt hier jemand "nur" wegen kratzen dauerhaft Cortison?

Ich stehe zwischen zwei Stühlen, will nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, meiner Katze aber auch den Juckreiz ersparen.

Vielen Dank

ps: natürlich vertraue ich meiner TÄ und sie hat das letzte Wort, ich suche nur Erfahrungen
 
A

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Ich würde schon weiter versuchen die Allergie abzuklären und ganz genau heraus zu finden was der Auslöser ist.
Wenn das allerdings nicht gelingt ist es durchaus eine Möglichkeit dauerhaft Cortison zu geben.
Man sollte dann aber die Dosis so klein wie möglich halten, versuchen so weit es geht herunter zu dosieren.
Die kleinst Dosis die wirkt wäre gut.
Und man sollte das Cortison abends geben, das weißt du sicher.
Weiterhin wird geraten zu versuchen nur alle zwei Tage Cortison zu geben.
Damit wird verhindert daß der Körper selber kein Cortison mehr produziert.
Es gibt viele Katzen die über Jahre eine geringe Dosis Cortison bekommen und keine Nebenwirkungen haben.
Mein Indi hat auch über viele Jahre Cortison bekommen und es sehr gut vertragen.
 
Meine Perlita aus Spanien habe ich als sieben Monate alte Jungkatze bekommen. Sie hatte von Anfang an immer mal Husten, wurde in Spanien mit einer Lungenentzündung gefunden. Im vergangenen Jahr wurde der Husten häufiger, Asthma und Herzprobleme konnten ausgeschlossen werden. Sie hat eine Hausstauballergie und ist sonst gesund und fit. Also bekommt sie jetzt Prednisolon und von einer viertel Tablette täglich sind wir jetzt auf eine viertel Tablette alle zwei Tage umgestiegen. Das toleriert sie sehr gut und hustet nur noch sehr selten. Sie frisst unheimlich gerne und das auch Trockenfutter. Sie hat jetzt schon ihr Grenzgewicht erreicht und ich möchte nicht dass sie als Siammix noch dicker wird. Sonst ist sie fit, wir haben jetzt eine gute Balance gefunden und ich hoffe, das bleibt so. Lasse natürlich jedes Jahr ein Blutbild machen. Perlita ist 12 Jahre alt, laut Tierarzt kann sie mit einer so geringen Dosis sehr alt werden.

2,5 mg ist eine halbe Tablette täglich wenn ich mich nicht irre, versuche es doch erst mal langsam zu reduzieren. Also eine viertel Tablette täglich und schauen wie es ihr geht. Danach würde ich evtl. die Dosis erhöhen oder verringeren. Absetzen würde ich das Cortison nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Lebensqualität mit Kortison überwiegt, dann dauerhaft geben.

Jeden zweiten Tag ging bei meinem chronisch lungenkranken Kater, bei den Tumorkatzen nicht.
Bei hochgradigen Arthrosen ging es mal ja, mal nein.

Muss man probieren.

Behandlungszeit jeweils 2 / 3 / 4 Jahre, bei einem Kater mit Nebenwirkungen wie Stammfettsucht und Veränderung des Fells. Wobei der damals gut 17 Jahre alt war.
 
Käme Atopica in Frage?

Ich kenne einen Fall (ebenfalls Allergie gegen zahlreiche Nahrungsmittel, starker Juckreiz bis zum Wundkratzen bzw. Wundbeißen), wo nach Jahren von Cortison auf Atopica gewechselt wurde - mit gutem Erfolg.
 
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Auch ich möchte dir Atopica ans Herz legen. Informier dich darüber und besprich dich mit dem Tierarzt. Meine TÄin zieht in so einem Fall Atopica vor.
 
Zu Atopica kann ich nichts sagen. Möchte aber anmerken das Cortison nicht so einfach abgesetzt werden darf. Frag deinen Tierarzt, deine Tierärztin in welchem Zeitraum du die Dosierung verändern darfst bis zum absetzen.
 
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Hallo,

sie hat also keine Gallenblase mehr - zu überlegen ist ob evtl. Ursodesoxycholsäure zum Einsatz kommen könnte wegen eines Ungleichgewichtes der Gallensäuren. Leber- bzw. Galleerkrankungen können heftigen Juckreiz verursachen, da hilft dann kein Atopica. Cortison kann da das Mittel der Wahl sein, niedrigdosiert, ohne großartige bis keine Nebenwirkung. Bekommen viele Katzen z.B. bei IBD.
VG
 

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