Blinde Katze - hat jemand Erfahrung damit?

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Azur

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29. Juni 2008
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Hallo liebes Feliden-Personal!

Ich suche ja derzeit Gesellschaft für Kater Azur, der selbst erst etwas über ein Jahr alt ist, und irgendwie zusammengewürfelt wurde aus vermutlich einem Großteil Birma und einem Kleinteil Siam. Auf jeden Fall ist er ein fundamental gelangweilter Gesellschafts-Junkie. :)

Nun stöbere ich natürlich auch durch die Seiten des Berliner Tierheims, und fand dort Prinzi:

Katzen Pflegestellen: Tierheim Berlin[showUid]=2065&cHash=303db5ed89

Prinzi ist noch total jung, und wurde mit Sicherheit deshalb ausgesetzt, weil sie keine Augen hat.
Ich habe ja kein Problem mit unperfekten Tieren, und würde sie als mögliche Gesellschaft für das Katerchen durchaus in Betracht ziehen.

Nun würden mich Eure Erfahrungen, Meinungen und Gedankenanregungen interessieren, was alles zu beachten ist, sollte man sich auf so ein "blindes Huhn" einlassen.
Inwieweit kompensieren Katzen Blindheit durch ihre restlichen Sinne? Ich vermute mal, dass sie das sehr viel besser können als Menschen.
Was bedenkt man jetzt vielleicht nicht, wird aber wirklich wichtig, wenn man so ein Tier hat? (So nach dem Motto: früher war ich unordentlich - heute habe ich Prinzi, die freie Wege braucht *g*)
Ist für ein blindes Tier so etwas wie "ich bin mal ein paar Tage weg und es kommt jemand anderes zum füttern" mehr Stress als für sehende Tiere, weil sie stärker an die Besitzer gebunden ist?
Hat jemand Erfahrung damit, wie andere Katzen darauf reagieren, wenn ein blindes Tier ins Haus kommt?
Was haltet Ihr von der Überlegung, ein so junges Tier zu einem fast 16 Monate alten Kater dazu zu nehmen? (vielleicht ist das - blind hin oder her - schon eine dumme Idee...)

Und so weiter, und so fort.

Ich sag schon mal "herzlichen Dank" für alle Gedanken, die zum Thema kommen.

Liebe Grüße
Azurine, ihres Zeichens Spielzeugschwingerin für Azur
 
A

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Hi!

Nimm doch mal Kontakt mit Axel Sand auf, seine Annie hat ebenfalls keine Augen und kommt super zurecht.

Zum Vorabinformieren bietet sich auch Renate Blaes' Katzenblog an, da gibts viele Bilder von Annie.
 
In einem anderen Forum ggg hat die Fori Steigi die blinde Lisbeth aufgenommen.
Da gibt es auch Videos.

Man mag es nicht glauben, wie zielsicher so ein blindes Kätzchen sein Spielzeug jagt.
 
Blinde Katzen sind NICHT behindert.
Selbst Möbel umstellen ist kein Problem, wenns nicht jede Woche ist.
Eine offene Treppe ist vielleicht nicht gut, obwohl Meine ( 4 ) noch nie gefallen sind. Anfangs siehts aus, als würden sie die Stufen zählen.
Wenn sie den Lageplan ihrer Umgebung einmal im Kopf haben, merkt man die Blindheit nicht mehr.
Die ersten Tage der Orientierung dauern ein bisschen länger.

Viel Glück
Liane
 
ich hab mich schon viel mit dem thema auseinandergesetzt, weil mein pooh ja auch irgendwann blind werden wird (er hat einen katarakt auf beiden augen).

blindheit tut nicht weh und das leben ist für die fellpopos genauso lebenswert wie für sehende.
unsicherheiten werden durch andere sinne (schnurrhaare z.b.) ausgeglichen.
dosis, die blinde fellpopos haben, berichten immer, das ihre lieblinge genauso "sehen" wie andere, nur eben anders:).

ich fänd es toll wenn du der süßen ein zuhause geben würdest:).
 
Guck mal im Forum, dessen Namen nicht genannt werden darf (n. K. f.) nach steigi und der kleinen lisbeth...
ich habe mich selten so spontan in eine Katze verliebt, und ich würde jederzeit eine nehmen, wenn dies kein Freigängerhaushalt wäre...

der lisbeth merkt man gar nicht an, dass sie keine Augen hat. Die kickt ihre Fellmaus... :eek: das ist real-madrid-verdächtig...

Nur Mut zu dieser tollen Entscheidung!!!
 
Mir ist auch gleich die blinde Lisbeth aus dem anderen Forum eingefallen. Schau mal, das ist die Homepage der Besitzerin, da kannst du die Geschichte nachlesen, Fotos und Videos anschauen:

butzeland | Lisbeth
 
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Mein Kater Pauli war in seinen letzten Lebensmonaten blind und ist selbst dann noch aus dem Stand oben auf die Wohnzimmertür gesprungen.

Ich habe sein Spielzeug mit Baldrian betupft, damit er es findet und ihn immer angesprochen, bevor ich ihn angefasst habe.
 
Jo, die Lisbeth ist mir da auch gleich eingefallen ;-)

Ich habe mal eine Vorkontrolle bei einer jungen Frau gemacht, die eine blinde Katze aufnehmen wollte.

Selber hatte sie schon einen einäugigen Kater (das vorhandene Auge war top) und einen völlig blinden Kater, der etwas nach dem Einäugigen auch noch sehr jung eingezogen war.

Ich schwöre: hätte ich nicht gewusst, dass der "Kleine" blind ist, ich hätte es NICHT gemerkt.

Abgesehen davon hatte der von denBeiden auch die Hosen an *lach
 
  • #10
Ich habe öfter mal blinde Katzen in Pflege, bis sie in ein endgültigs Zuhause vermittelt werden können. Der letzte ist erst vor ein paar Wochen umgezogen. :)


Grundsätzlich kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass blinde Katzen sehr gut in ihrem Zuhause zurechtkommen (v.a. die, die von Beginn an blind sind) und nahezu 95% dieses Mankos mit ihren restlichen Sinnen kompensieren können.

Für die Gesellschaftung mit anderen Katzen kann ich soviel sagen: Es gestaltet sich prinzipell einfacher, wenn die Katzen gleichalt sind, bzw. die noch sehende Katze etwas älter. Du solltest bedenken, dass die blinde Katze sich schnell überfordetr fühlen kann, wenn ein junger, "normaler" Kater seine Spiel- und Tobsucht an ihr ausleben möchte. Er hat ja dann nicht nur den Vorteil des Stärkeren, sondern Prinzi könnte sich noch dazu nicht optimal zur Wehr setzen. Das war zumindest die Erfahrung die ich mit meinen fast gleichaltrigen Kitten gemacht habe. Da war das blinde Katerchen nur 3 Wochen jünger als die anderen, war teilweise jedoch schon etwas benachteiligt.
Letztendlich kommt es halt dann auf das Wesen deines Katers an. Wenn er ein rechter Raufbold ist, würde ich von dr Konstellation vielleicht eher abraten...

Wenn du weitere Fragen hast, schreib mir einfach!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Ich habe einen blinden Kater, wenn man ihm seine Blindheit nicht ansehen würde (seine Augen und sein Gesicht sind etwas entstellt), man käme niemals auf den Gedanken daß er nichts sieht.

Er findet sich überall zurecht, erklettert die deckenhohen Kratzbäume (und rückwärts wieder runter), er ist wild und verspielt, mobbt gerne andere Katzen, die sich mobben lassen, kurz und gut, Leo ist 'ne echte Granate.

Er ist in keiner Weise behindert, er hört so gut, daß er vor den Hunden anfängt zu knurren wenn jemand kommt und er springt mir mit traumwandlerischer Sicherheit ans Bein, weil er die Schritte auf dem Boden orten kann.

Er ist überhaupt nicht schreckhaft oder ängstlich und liebt Krach und Trubel.

Liebe Grüsse
Anja
 
  • #12
:eek:
Da macht man mal kurz Yoga, und in der Zwischenzeit schreibt Ihr hier schon so fleissig.
Danke sehr! *knicks* Das sind schon wertvolle Infos und Erfahrungen, die Ihr hier mitgeteilt habt.

Also Kater Azur ist vom Gemüt her duldsam und ausgeglichen (bis eben auf dieses ständige "spiel mit mir-Gemecker" *g*). Wenn er alle paar Tage seinen Ausraster hat, dann gehts natürlich mit irrem Gebrüll wie ein Wirbelwind durch die Bude - aber das ist ja normal.
Ich finde die Kleine ist noch SEHR klein, aber vielleicht kann man sich da mit der Pflegestelle arrangieren. Dass sie etwas später kommt.

Ich hab nur davor etwas Sorge (vielleicht könnt Ihr mir die nehmen, weil sie unbegründet ist): Azur ist jetzt die zweite Woche hier in seinem neuen Heim. Je länger er hier alleine ist, desto weniger ist er vielleicht bereit sein Revier zu teilen? Andererseits ist er gesellschaftssüchtig... ganz Birma/Siam eben.

Mmmmm... ich denk weiter drüber nach. Ich bin nicht abgeneigt, ich überleg halt nur, was für die Tiere Sinn macht. Ich kann da ja auch einfach mal anrufen.

*weiterüberlegend*
Azurine
 
  • #13
Letztendlich wirst du ums Ausprobieren nicht herumkommen ;)
Wie alt ist die Kleine denn genau? Ich denke, wenn sie mal so 16 Wochen hat, kann sie sich auch gegen nen halbstarken Kater ganz gut zur Wehr setzen. Wegen dem Revieranspruch würde ich mir mal keine allzu großen GEdanken machen. Viele Katzen meckern zwar erstmal, sobald eine neue dazu kommt, aber v.a. wenn sie "gesellschaftssüchtig" sind, arrangieren sich die meisten sehr gut. Und je jünger, umso einfacher ist so eine Zusammenführung. :)
 
  • #14
Ich hab grad mit meinem Mann telefoniert (wir leben ja leider noch auf Fernbeziehung *seufz*). Ich hab ihn gefragt, ob er sich auch eine Katze als Gefährtin von Azur vorstellen könne, die nicht so perfekt ist, ich hätte da eine Kitte auf der Tierheim-Homepage gesehen, die ist blind, der fehlen die Augen.
"Die nehmen wir!" sagte er sofort. Ich wollte dann noch erklären "Die ist grau-getigert", aber er unterbrach mich, und meinte nur "Ist doch egal wie die aussieht! Hauptsache die kriegt ein Zuhause!".
Ich hab den tollsten Mann der Welt... :)

Ich rufe da morgen mal an. :D
 
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  • #15
  • #16
Super!!! :)
 
  • #17
So, ich hab grade bei der Pflegemama angerufen, ber der die kleine Prinzessin grade wohnt.
Es war heute schon jemand da, der sich die Kleine angeschaut hat, und nun mit der Familie berät, ob man sie nehmen will (was gibts da noch zu beraten? *g*). Die haben auch schon ein Tier, so dass da dann im Fall des "wir nehmen sie" auch erst noch die Kompatibilität getestet werden muss.
Ich soll am Mittwoch nochmal anrufen, dann weiß sie, ob die Kleine testhalber zu den Leuten geht. Ansonsten kann ich mal vorbei kommen.

:)
 
  • #18
Ich werde mir die kleine, blinde Prinzessin nun doch mal am Freitag anschauen und gucken, obs zwischen uns "schnackelt".

Die Pflegemama hat nur etwas Bedenken, weil ich noch jung bin, und vor habe, irgendwann mal in ein Haus zu ziehen. Sie meint, es könne schwierig für die Katze werden, wenn ihr Heim/Revier zu groß ist, und sie hat auch Angst, wie das mit dem Freigang ist. Denn Prinzi könne sich mit Sicherheit zwar rund ums Haus orientieren, aber sie sieht dann ja keine Gefahren und so...

Ich muß nochmal bei Euch Dosis von blinden Katzen nachfragen: ist das tatsächlich ein Problem für ein blindes Tier, sich an eine sehr viel größere Wohnsituation und Freigang zu gewöhnen?
Ich muß die Kleine nicht auf Teufel komm raus haben, wenn das berechtigte Zweifel sind, dann muß jemand gesucht werden, bei dem klar ist, die/der wohnt die nächsten 15 Jahre in der gleichen Wohnung (ist ja bei Eigentum nicht unüblich). Aber wenn die Erfahrung dagegen spricht, muss ich mir da keine Gedanken drum machen.

Was meint Ihr?

Liebe Grüße
Azurine
 
  • #19
Hallo Azurine,

in einem Haus kann eine blinde Katze sich ebenso gut orientieren wie in einer 70qm-Wohnung, sie tastet sich einfach immer weiter vor bis sie ihr komplettes Revier erobert hat und in-und-auswendig kennt.

Aber Freigang? Redest du jetzt von einem gesicherten Freigehege im Garten oder von unkontrolliertem Freigang?
Das käme für eine blinde Katze eher nicht in Frage.

Liebe Grüsse
Anja
 
  • #20
Aber es gibt die Möglichkeit, die blinde Katze im Haus zu behalten und die anderen Katzen in Freigang zu schicken. Es gibt so eine Katzenklappe, die auf den Chip reagiert (muss natürlich eingerichtet werden) Erste Erfahrungen damit sind ganz gut. Sie wird gelegentlich angewandt, wenn nur die eigenen und keine Nachbarskater ins Haus kommen sollen. Aber für deine Zwecke würde sie auch taugen.
 

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