Vielleicht hießen die Farben auch einfach nur anders, denn Chinchilla sagt mir was, wird aber heute kaum noch verwendet (jedenfalls lese ich das kaum noch).
Chinchilla war immer ein gängiger Begriff für "hochsilberne" Katzen auf Basis Schwarz. So hohes Silber in Kombi mit anderen Farben hieß dann Silver Shell. Vor einigen Jahren (aber nicht lange her, vielleicht 5 Jahre oder so) wurden entweder beide Begriffe oder nur einer davon abgeschafft, soweit ich mich erinnere. Bei Britenzuchten werden solche Tiere mittlerweile als Silver Tipped bezeichnet. Wie es nun aktuell z. B. in der Perserzucht ist, weiß ich gar nicht.
Hier ist ein Beispiel dafür: Seal Silver Tipped Point, also Seal Tabby Point mit Silbergrad Shaded:
Schneckchen | Cattery Mywaycats
Dass man es nicht oft hört, liegt aber auch daran, weil es ja nur wenige Rassen gibt, wo Silber in dem hohen Ausmaß existiert (Perser und Briten bei Grad Chinchilla). Silver Shaded-Grad gibts inzwischen in mehr Rassen, z. B. Maine Coon (ich weiß aus dem Kopf nicht, ob z. B. die Burmilla noch einen höheren Silbergrad als Shaded haben kann). "Normales Silber", also Silver Tabby, gibt es in vielen Rassen, alle Waldkatzen, Somali, Briten, Orientalen.
Zwar hat man früher sicher auch viel deutsche Bezeichnungen genutzt, aber für Chinchilla und Silver Shaded wüsste ich nicht, dass es da andere oder deutsche Bezeichnungen gab.
Was aber quasi ein Grund für wenig Katzen in Chinchilla-Bezeichnung ist: Wenn es das Merkmal und die Bezeichnung offiziell in einer Rasse nicht gibt, kann auch kein Tier offiziell so bezeichnet werden. Ich weiß an der Stelle nicht genau, wie es aktuell bei Maine Coon ist, da gibt es bereits sehr, sehr helle Silbertiere. Alle werden aber als Silver Shaded bezeichnet, weil es meines Wissens nach offiziell kein Chinchilla als Bezeichnung gibt in der Rasse, auch wenn sie es vom Silbergrad vielleicht schon wären.
Schau nur, dieses Traum-Mädchen (Maine Coon) ist so unglaublich hell, ist aber als Black Silver Shaded bezeichnet:
Yankee Cats Maine Coon Katzen Hobbyzucht - Germany
Aber das Merkmal Silber ansich in all seinen Varianten Silver Tabby, Silver Shaded und Chinchilla ist nicht neu, das gibt es locker seit den 50er Jahren, eher noch früher. Hier ein Perser-Stammbaum einer Katze, geb. 1960 mit der Farbe ns11 = Black Silver Shaded, ihre Eltern sind ebenfalls ns11, in der Großelterngeneration mit Jahrgang 1955 finden sich bereits ns12 = Chinchilla und auch in den Generationen davor, da sind wir schon in den 1940er Jahren:
Delphi Deborah of Kitza
Klickt man noch weiter durch den Stammbaum, lande ich z. B. bei einem Tier Jahrgang 1925 in ns12:
Cleopatra of Hillandale
Auch Silber in Kombination mit non-Agouti ist nix Neues. Vielleicht in der damaligen Perserzucht nicht so üblich gewesen wie die Tabbytiere mit Silber, aber auch hier finden sich Beispiele, z. B. ein Black Smoke von 1957:
Champion Persians * Champion katte * 1890-2010 - Klassisk-Perser
Und z. B. eine Gründungskatze der Rasse Maine Coon war eine Smoke-Katze, in dem Fall eine Black Tortie Smoke, also auch die Kombination aus Tortie und Silber ist nicht neu, die Katze ist Jahrgang 1969:
Bridget Katt of Heidi Ho [Florida, US]
Wenn Du von "neuen Farben" sprichst und vielleicht eher Golden meinst: Auch das ist nicht sooo neu. Hier haben wir z. B. einen Perser mit ny11 = Black Golden Shaded Jahrgang 1979:
La Cattique Caress
Hier gilt allerdings auch, ein Merkmal, was eigentlich nur bei Persern und Briten vorkam, daher vielleicht relativ "selten".
Dass es das schon früher gab ist auch bekannt, nur wurde die Farbe erst später anerkannt und dann gezielt gezüchtet.
Ja, da ist die Frage, was Du mit "viele Farben" und "neu" meinst? Es gibt nicht so viel und neu ist das meiste auch nicht.
Die neuesten Farbmerkmale sind würde ich sagen Amber und Charcoal, vielleicht noch Cinnamon (aber eigentlich auch nicht, die Rasse der Abessinier ist bereits sehr alt), aber um diese ging es ja hier fast nie. Natürlich gibts auch noch neuere genetische Phänomene bezüglich z. B. blauer Augen und Weiß, Salt'n'Pepper etc., aber auch das war ja nie Thema und ist ja auch in dem Sinne in keiner Rasse etabliert.
Es gibt im Prinzip nur Schwarz, Chocolate, Cinnamon und Rot, dazu das Dilution-Gen = Verdünnung (es gibt noch 'nen weiteren Verdünnungsfaktor, aber ich glaube nur bei Orientalen), das Inhibitor-Gen (Silber), die Point-Gene, das Agouti-Gen, unterschiedliche Gene für die Tabbymuster, Gen für Weiß, Gene für Weißscheckung, Gen für Handschuhe (nur Birma) und eben wie gesagt für Amber und für Charcoal und -sofern es so ist wie die Theorie annimmt, Gen(e) für Wide band (Shaded, Shell). That's it, mehr ist es nicht
Und dies alles kann natürlich an einer Katze in unterschiedlichen Kombinationen vorkommen und je nachdem was davon sie zeigt oder nicht zeigt, daraus ergibt sich die Farbbezeichnung.
Das ich bei Tabby-Zeichnung auch immer auf die Augenringe achten muß, vergesse ich ständig.....seufz.....
Die Brille, das Kinn, die Schnurrhaarkissen, die Ohreninnenränder, der Nasenspiegel sind die zuverlässigen Merkmale um Agouti und non-Agouti zu unterscheiden. Schwierig wirds bei viel Weischeckung und viel Silber.
Wenn eine Katze nur ganz bisschen weiß an den Zehen hat wie Fritz und Frodo aus dem Farblexikon (und meine Mira), trägt sie dann trotzdem immer das Scheckungsweiß-Gen? (Oder vllt auch nicht, so wie schwarze Katzen mit einem kleinen weißen Fleck auf der Brust ja nicht unbedingt ein Scheckungsweiß-Gen haben.)
Ich würde sagen ja, da das Scheckungsweiß immer an den Pfoten beginnt, also ja, sofern es wirklich Weiß ist. (Im Gegensatz zu weißem Brustfleck oder weißer Schwanzspitze, die ohne Weiß an den Pfoten auftreten können).
Da habe ich im Farblexikon auch einen Kater als Beispiel bei der Weißscheckung mit nur einem weißen Zeh