Hallo zusammen,
ich melde mich auch mal wieder zu Wort 🙂 (wollte ich schon die ganze Woche machen, aber wie Ihr Euch vorstellen könnt, ist während der 8 Wochen in denen Rox bei mir war neben meiner Arbeit und der Leitung des Tierschutzvereins soooo viel liegengeblieben, dass ich die Woche echt beschäftigt war die wichtigsten Sachen erstmal aufzuarbeiten)
Zuerst möchte ich natürlich Lisa nochmal danken, dass sie den Versuch eingegangen ist Rox zur Pflege aufnehmen, zumal ich ja weiß wie aufwändig das alles im Alltag ist!
Auch wenn ich es für Rox, gerade nachdem er sich auch so gut schon zumindest mit Kodi versteht, sehr schade finde, dass er nun wieder umziehen muss und für's Erste wieder in ein separates Zimmer kommt :-(
Da hier in der Zwischenzeit auch viele andere Fragen/Ideen aufgekommen sind, beantworte ich die mal schnell stichwortartig weil ich gleich Rox' Zimmer wieder herrichten muss, damit das fertig ist wenn ich ihn später abholen fahre.
- Emeprid/Metoclopramid bekommt Rox bereits, Cisaprid hatten wir mal probiert, Rox hatte darauf aber extremen, fast wässrigen Durchfall bekommen, daher wieder abgesetzt
- Generell sind sämtliche Operationen in der Zeit, in der die Dysautonomie noch so gravierend ist, ausgeschlossen weil durch die Dysautonomie ja das autonome Nervensystem schwer gestört ist und das autonome Nervensystem unter anderem für die Kreislaufregulation, Herzfrequenz usw zuständig ist und auch die Verstoffwechslungsvorgänge von Medikamenten schwer gestört sind. Während einer Narkose muss der Körper solche Funktionen gut regulieren können, sonst kann selbst die schonendste Narkose schnell tödlich enden oder paradoxe Effekte hervorrufen. Sowohl ich selbst (arbeite im Pharmabereich und habe daher Zugang zu den entsprechenden Datenbanken) als auch die behandelnden Tierärzte haben in der Fachliteratur keinen Fall gefunden, in dem eine Katze mit Dysautonomie jemals narkotisiert wurde, daher wird davon strikt abgeraten. Und wenn die Dysautonomie in wenigen Monaten endlich überstanden ist, muss man erstmal schauen wie schlimm der Megaösophagus am Ende überhaupt alleine noch ist und ob er sich nicht sogar teilweise verwächst
- Aufrecht gefüttert wird Rox seitdem die Diagnose klar ist sowieso schon die ganze Zeit
- Wegen der Unterbringung bei den Heldenkatzen: Lisa hatte es ja schon erwähnt, dass wir mit ihnen in Kontakt waren. Sie haben mich auch toll beraten gerade mit den ganzen Besonderheiten, dem Handling und Medikamentenoptionen beim Megaösophagus und sie hatten auch angeboten Rox bei sich aufzunehmen. Ich bin selbst ein großer Fan von den Heldenkatzen, was da jeden Tag geleistet wird ist wirklich beispiellos und ich wüsste Rox definitiv super aufgehoben bei ihnen! Für die Phase in der die Dysautonomie noch so schlimm ist bei ihm (was wohl "nur" noch wenige Monate dauern sollte), habe ich mich allerdings dazu entschieden ihn nicht wohin zu bringen, wo sehr viele Katzen zusammenleben. Denn da ist die Wahrscheinlich sehr groß, dass asymptomatische Träger von an sich für ausgewachsene/geimpfte Katzen oftmals symptomarm verlaufenden Infektionskrankheiten dabei sind. Und durch die Dysautonomie ist zB auch die Thermoregulation gestört, d.h. selbst ein leichter Infekt was bei einer Katze mit funktionierendem Nervensystem zu einem leichten Anstieg der Körpertemperatur führen würde, kann bei ihm direkt lebensbedrohlich werden. Und da will ich bei dem kleinen Kerlchen, bei dem es gerade so aussieht, als würde er diese schwere Krankheit mit so schlechter Prognose tatsächlich überstehen können, wegen wenigen Monaten nicht in eine Situation bringen, wo er am Ende wegen einem kleinen Infekt dann doch stirbt. Ich habe weiterhin Kontakt zu den Heldenkatzen und eventuell findet er ja nach der überstandenen Dysautonomie dort einen tollen Endplatz 🙂
So, jetzt mache ich mal Rox Zimmer fertig und ich werde - wenn auch sicher nicht so gründlich wie Ihr es jetzt von Lisa gewohnt seid - Euch auch weiterhin berichten, wie sich der Kleine so entwickelt 🙂