Ab wann in Kämpfe eingreifen

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5. Dezember 2021
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Hallo ihr Lieben,

vorab: Ich habe mir alle möglichen Threads zu dem Thema hier schon angeschaut, aber abschließend nichts gefunden, was genau zu unserer Situation passt.

Mein 14-jähriger Sammy (kastriert) und ich, zogen zum 01.08. bei meiner Partnerin ins Haus mit großem Garten ein. Dort lebten bereits zwei einjährige Katzen.

Im Nachhinein muss man sagen, dass wir bei der Zusammenführung Mist gebaut haben. Aber das sowohl die Mädels, als auch Sammy superliebe Tiere sind, waren wir etwas zu optimistisch. Wir ließen direkt das ganze Haus offen und warteten auf die ersten Begegnungen. Diese waren zwar nicht sonderlich herzlich, aber bis auf Gebrumme und Gefauche, passierte nichts. Nach drei Wochen lagen alle drei in einem Zimmer und schliefen im Abstand von 50 cm. Wir entschlossen uns daraufhin, die Katzenklappen nach außen zu öffnen. Anfangs lief es nicht viel anders weiter, bis Sammy irgendwann damit begann, eine der beiden Katzen wegzujagen, wenn sie aufs Gelände kam. Wir entschlossen uns dann irgendwann dazu, sie wieder im Haus zu behalten, bis sie sich endgültig miteinander arrangiert haben.

Katze 1 (Yumiko) hat sich mittlerweile mit Sammy abgefunden. Sie sind nicht die dicksten Freunde, aber sie kommt z.B. ins Wohnzimmer und geht an seinen Napf, ohne dass es ihn stört, was anfangs nicht möglich gewesen wäre. Gibt es eine Scheibe Wurst, sitzen auch beide im Abstand von 20 cm nebeneinander und beachten den jeweils anderen nicht.

Katze 2 (Sakura) ist leider ein Opfer von Sammy geworden. Sobald sie irgendwo auftaucht, rennt er auf sie zu, woraufhin sie davonrennt. Er hinterher und manchmal sitzt sie in einer Ecke gefangen und er versucht sie zu vermöbeln, bis wir dazwischen gehen.

Zwei Fragen verfolgen uns Tag und Nacht:

1. Sollen wir dazwischen gehen oder bestätigen wir Sammy damit in seinem Verhalten, dass er auf Sakura Eifersüchtig sein muss? Wir behandeln alle drei gleich und jeder erhält dieselbe Aufmerksamkeit und Spieleinheiten. Auch Leckerlies verteilen wir immer so, dass jeder sieht, dass alle das Gleiche erhalten.

2. Nach den Kämpfen oder Verfolgungsjagden ist Yumiko innerhalb von 1-2 Minuten wieder total entspannt als wäre nichts gewesen. Sie freut sich über Leckerlies und schnurrt uns an. Manchmal kommt sie dann auch direkt wieder aus ihrem Versteck und geht dorthin zurück, wo sie Sammy gerade noch erwischt und verjagt hat. Ist es womöglich ganz normales Verhalten, welches sich irgendwann erledigt, wenn die Hierarchie geklärt ist und Yumiko ist einfach viel schneller schon viel weiter gewesen?

Ich weiß, aus der Ferne ist es nicht einfach zu beurteilen, aber vielleicht kann jemand eine Einschätzung abgeben. Wir sind am Überlegen, ob wir die Situation entspannen, wenn wir jetzt schon wieder die Klappen öffnen. Natürlich schwingt die Angst mit, dass sich Sakura gar nicht mehr ins Haus traut, aber die Hoffnung ist, dass sie wegen des Fressens auf jeden Fall kommt.

Vielen Dank vorab und schöne Grüße

Frank
 
A

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Zu Freigängersituationen können andere mehr sagen. Meine Tendenz wäre, die Katzen erstmal drinnen zu lassen, wenn sie dies akzeptieren. Aber da sind andere versierter.

Was die Situationen zwischen Sammy und Sakura betrifft. Da gibts auch diverse Meinungen. Ich würde in der von dir beschriebenen Situation eingreifen. Also wenn eine Katze festgesetzt und vermöbelt wird und sich dem nicht entziehen kann. Idealerweise unterbindet ihr das Verhalten schon früh. Also nicht erst, wenn Sakura bereits festsitzt und vermöbelt wird, sondern schon, wenn Sammy loslegt. Das ist nicht immer einfach, weil man auch nicht immer dabei ist. Brummen, Fauchen sind meiner Auffassung nach normale Kommunikation, aber die Grenze wäre bei mir dann erreicht, wenn eine Katze festgesetzt wird.

Dass Sakura das relativ gut wegzustecken scheint, ist schon mal gut.

Ist Sammy als Einzelkater aufgewachsen oder hat er vorher (überwiegend) alleine gelebt?
 
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Ist Sammy als Einzelkater aufgewachsen oder hat er vorher (überwiegend) alleine gelebt?

Sammy lebte 5 Jahre mit einer englischen Bulldogge und 5 Jahre mit einem Golden Retriever zusammen. Vom ersten Tag an überhaupt kein Problem gewesen. Er suchte die Nähe und es wurde eher den Hunden zu kuschelig und sie zogen sich zurück. :)

Was mich übrigens auch noch positiv stimmt. In meiner letzten Wohnung hatte er natürlich auch Freigang und lange Zeit beobachtete er die Straße vom Fenster aus. Sobald eine andere Katze oder Kater zu sehen war, rannte er hinaus und suchte die Konfrontation. Einen Kratzer auf der Nase hier und da, war normal. Kurz bevor ich jetzt umgezogen bin, juckte ihn das gar nicht mehr. Er sah die Katzen vom Fenster aus und schaute ihnen zu, wie sie vorbeigingen. Vermutlich hatte sich da die Hierarchie geklärt.
 
Sammy lebte 5 Jahre mit einer englischen Bulldogge und 5 Jahre mit einem Golden Retriever zusammen. Vom ersten Tag an überhaupt kein Problem gewesen. Er suchte die Nähe und es wurde eher den Hunden zu kuschelig und sie zogen sich zurück. :)
Hunde sind leider kein adäquater Ersatz für Katzengesellschaft. Daher zählt das leider nicht als Gesellschaft und bedeutet, dass Sammy die Katzensprache sehr wahrscheinlich verlernt hat. Solche Katzen sind erfahrungsgemäß deutlich schwieriger zu vergesellschaften, aber unmöglich ist es natürlich nicht.

Ich würde da noch kurzfristig beobachten, ob durch konsequente Moderation zeitnah eine Besserung eintritt und mich mit dem Gedanken vertraut machen, das Ganze zu resetten - Stichwort langsame Zusammenführung mit Gittertür. Wenn er die Katzen so angeht und bedrängt, kann das auch zu anhaltenden Konflikten führen, die sich dann nur schwer wieder lösen lassen.
 
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Ich habe gelernt, dass es Mobbing ist, wenn nicht mal wechselseitig festgesetzt und vermöbelt wird. Wenn es immer nur von einem ausgeht und immer nur einer flüchtet, dann ist die Situation nicht gut. Ich würde auch immer frühzeitig eingreifen und klar machen, dass ich das nicht akzeptiere. Ich denke, hier gibt es auch ein Kater Katze Problem. Jungs wollen Raufen, Mädels wollen fangen spielen. Also Deinem Kater fehlt ein Raufkumpan und er hat sich anscheinend das schwächste Glied ausgesucht, an dem er sich auslassen kann. Es wäre gut, wenn das Mädel lernen könnte, sich zu wehren, oder der Kater noch einen Raufkumpan bekommt, weiß ist einfacher gesagt als realisiert.
 
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Sammy lebte 5 Jahre mit einer englischen Bulldogge und 5 Jahre mit einem Golden Retriever zusammen. Vom ersten Tag an überhaupt kein Problem gewesen. Er suchte die Nähe und es wurde eher den Hunden zu kuschelig und sie zogen sich zurück. :)
Wie qwen sagte führt das zum Verlust von Sozialkompetenz mit anderen Katzen. Wir haben auch so einen Kandidaten hier, der mit Hunden aufwuchs und dementsprechend nie wirklich Katzensprache gelernt hat.

Er zeigt ähnliches Verhalten wie dein Sammy mit anderen Katzen, er jagt sie und drängt sie in Ecken, weil das halt zum Teil ein Spielverhalten von Hunden sein kann.
Sobald du merkst, dass es zu diesem Jagen und in-die-Ecke-drängen kommt, eingreifen. Am Besten, wenn er schon Anzeichen von sich gibt, dass er Sakura gleich angehen wird (z.B weil sie in den Raum kommt).

Ablenkung mit positiven Reizen schaffen hat bei uns sehr geholfen.
Katze kommt rein? Dann raschelt man mit Leckerchen, spricht, streichelt den ‘Täter’. Wenn man das oft und regelmäßig macht, kann dies zu einer Verbindung führen von “Oh, da ist Sakura, ich jage sie jetzt” zu “Oh, da kommt Sakura, ich kriege jetzt etwas Feines”.

Eifersucht, wage ich mal zu behaupten, gibt es so per se bei Katzen nicht. Auch bei total fairer Behandlung kann es zu Streit kommen - was ich kennengelernt habe ist, nach der lockeren Katzenrangfolge zu gehen und zuerst den Dominanten zu beachten und nach und nach die Anderen, bis man sich mit Allen die da sind befasst und so seltener Spannungen entstehen - der Dominante hat ja bereits, was er will.
 
Noch eine Stimme fürs Eingreifen, und zwar möglichst frühzeitig. Die Täter- und Opferrollen verfestigen sich sonst. Wie Du dabei vorgehen kannst, ist hier sehr gut beschrieben: 3-Punkte-Regel

Viel Erfolg!
 
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Hier herrscht auch seit nunmehr zwei Wochen die Situation, dass immer wieder - manchmal auch eine Stunde mehr oder weniger durchgehend - eingegriffen werden muss weil eine von beiden es tatsächlich übertreibt mit Angriffen und Beißen. Aber zumindest relativiert sich das Ungleichgewicht, wer anfängt, mit Feliway Friends ganz langsam - was anfangs 100 : 0 war, liegt jetzt vielleicht bei 75 : 25.
Gestern sind sie kastriert worden (anderes, doofes Thema gerade). Ich hoffe, dass vor allem die eine in der nächsten Zeit etwas runterfahren kann.

Zum Freigang wäre meine persönliche Idee auch, die Tiere drinnen zu behalten bis sich die Situation entspannt hat. Aber Erfahrungswerte kann ich da keine vorweisen, sorry.
 
Ich denke, hier gibt es auch ein Kater Katze Problem. Jungs wollen Raufen, Mädels wollen fangen spielen. Also Deinem Kater fehlt ein Raufkumpan und er hat sich anscheinend das schwächste Glied ausgesucht, an dem er sich auslassen kann. Es wäre gut, wenn das Mädel lernen könnte, sich zu wehren, oder der Kater noch einen Raufkumpan bekommt, weiß ist einfacher gesagt als realisiert.
Genau das war auch mein erster Gedanke.

Er freut sich das er kätzische Gesellschaft hat und möchte auf Katerart spielen.

Ist höchstwahrscheinlich keine böse Absicht oder Mobbing.

Nur können halt die meisten Katzendamen nichts mit raufen bis die Fetzen fliegen anfangen.

Dazwischen gehen ja, aber ohne schimpfen.
Schließlich ist diese Art zu spielen in seiner Natur.
Eher ihm die Möglichkeit bieten das er sich auf Katermanier auch austoben darf.

Meine nicht direkt nach dem bedrängen mit ihm spielen.
Er soll es auch nicht als Belohnung ansehen, sondern muß lernen das nicht wollen der Katzendamen zu respektieren.

Vielleicht eher ihn von Grund auf mehr auspowern.

Das beste für ihn wäre tatsächlich ein weiterer Kater in seinem Alter.
Ich verstehe aber auch, das es für manche nicht einfach ist noch eine 4te Katze dazu zu holen.
 
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  • #10
Ich würde auch dazwischen gehen, auch ohne schimpfen. Und auch so bald wie möglich. Z.B. einfach ruhig dazu auf den Boden setzen, "sich auf die gleiche Ebene begeben" wenn es zu einer Situation kommt. Dann schauen, wie der Kater reagiert und solange warten, bis die Katze wieder aus ihrem Versteck kommt und dann für alle ne Runde Streicheleinheiten oder Leckerlie. Also versuchen, dass ihr Sakura und den Kater auch so entspannt bekommt wie die andere Katze nach solchen Verfolgungsjagden.

Ablenkung mit positiven Reizen schaffen hat bei uns sehr geholfen.
Katze kommt rein? Dann raschelt man mit Leckerchen, spricht, streichelt den ‘Täter’. Wenn man das oft und regelmäßig macht, kann dies zu einer Verbindung führen von “Oh, da ist Sakura, ich jage sie jetzt” zu “Oh, da kommt Sakura, ich kriege jetzt etwas Feines”.

Das finde ich super.

Allerdings glaube ich nicht, dass es unbedingt an Kater/Katze liegt, sondern vielmehr an den Charakteren. Und er hat sehr lange ohne weitere Katzen zuhause gelebt, also dass ihm das jetzt bissl schwer fällt, alles zu teilen, ist auch verständlich.
Aber dass ihm da jetzt mit 14 Jahren ein "Raufkumpel" fehlen sollte, sehe ich gar nicht.

Wegen rauslassen würde ich wohl schauen, wie sie mit dem drinnen bleiben klar kommen und die Zeiten erstmal verkürzen.
Würde auch mal öfter mit raus gehen, im Garten bleiben, schauen was sie da so treiben.
Und wenn sie drinnen sind, möglichst den Kater im Auge behalten, früh eingreifen und viel mit positiver Verstärkung arbeiten, wenn die Situationen entspannt sind.
 

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