Ich kann Dich soo gut verstehen...
Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich meinem Pa ja schon viel früher eine Katze "auf den Bauch gebunden".
Ihn vor vollendete Tatsachen stellen? Nein, niemals. Ein Tier/eine Katze aufzunehmen bedeutet Verantwortung für eine lange Zeit. Die Entscheidung, ob man sich das zutraut/zumutet
muß unbedingt bei einem selbst liegen. Alles, was ich tun konnte waren meine endlosen Katzengeschichten (die hatte er ohnehin schon immer umsonst) und, als er erstmals meinte, er hätte überlegt, ob so eine Katze etwas für ihn wäre, ihm Unterstützung anzubieten und die Gewissheit, daß, wenn mit ihm etwas sein sollte, er sich keine Sorgen machen müsse, daß die Katze
unter die Räder käme
. Entscheiden kann nur er selbst (ging bestimmt ein halbes Jahr ins Land).
Dann war die Überlegung, was genau - unverträgliche Einzelkatze für den Rentnerhaushalt oder ein Pärchen, wenn Pärchen, jung oder älter, woher, ...
Letztendlich entschied er sich für zwei junge Katzen.
Ich weiß nicht, wie alt und stressresistent Dein Vater ist, meiner hat mich gelegentlich im ersten Jahr etwas zweifelnd angesehen, wenn ich mal wieder "das wird", "das gibt sich" gesagt habe.
Wobei sie wirklich brav waren, aber eben junge Katzen. Dafür grinste er andererseits im Kreis herum über die beiden und bald kam "das hätte ich schon viel früher haben können".
Aber anstrengend sind sie natürlich schon auch, das sollte man nicht vergessen. Aus Katzensicht verbietet sich schon eine einzelne junge Katze, aber auch aus Menschensicht sind zwei Katzen sinnvoll (wieder Pa: Ach Gott, wenn ich mir vorstelle, daß eine alleine gewesen wäre...). Entspannt zurücklehnen und kleinen Katzen bei Kampf und Spiel zuzusehen ist was ganz anderes, als ein unausgelastetes Jungtier ständig beschäftigen zu müssen oder davon abzuhalten, Unsinn zu machen.
Gerade auch, wenn er schon eine Katze hatte - diese war die längste Zeit erwachsen; ob ihm noch präsent ist, wie anstrengend sie als Jungtier war?
Geburtstag als Anlass ist okay, aber nicht überrumpeln. Natürlich gäbe es auch jenseits "vernünftiger Quellen" Möglichkeiten, Katze
zu "organisieren". Aber was, wenn er nicht hundertprozentig dahintersteht? Wäre es nicht schlimm, wenn wegen Überforderung gar negative Gefühle gegenüber der Katze entstehen würden? Das könnte ich mit meinem Gewissen der Katze gegenüber nicht vereinbaren und auch meinem Vater gegenüber nicht verantworten.
Ergo: Katzengesellschaft für einen alleinstehenden Herrn finde ich grundsätzlich eine gute Idee, welche genau sollte aber in Ruhe überlegt werden und schlußendlich die Entscheidung ob und wer bei ihm bleiben.