Drei Wochen Zusammenführung mit Freigängerin, kein bisschen Fortschritt. Gescheitert?
Ich weiß langsam nicht mehr, wie ich weiter komme und überlege, ob ich die beiden Neuen an die Pflegestelle zurückgeben muss oder ameine 6jährige Milli mit den beiden neuen Katzen (1J+14 Wochen) zusammensperren und nur noch einen Futterplatz anbieten soll. Die Katzen meiden einander. Meine "alte" kommt nur noch zum Fressen in den Hintereingang, von wo sie nicht durch die Flurtür muss. Milli war zweimal sehr aggressiv zu der einjährigen Cherie, die jetzt auch auf Distanz geht. Ich befürchte, dass Milli sich komplett aus dem Haus zurückzieht und ihr "Kern-Revier" im Haus aufgibt. Das will ich ihr auf keinen Fall antun.
Das Positive dabei: alle drei zeigen mir ihre Zuneignung, kommen an, nehmen Futter und Leckerli - nur zusammen kommen sie nich.
Hier die ausführliche Variante:
Beteiligte:
Mila (6), kastriert, dominant, am 10. Juni eingeschläfert
Milli (6), kastriert, untergeordnet, ihre Partnerin, war bis 3. August allein
Cherie (1) kastriert, untergeordnet, ist seit 3. August im Haus
Xico (14 Wochen), Sohn von Cherie, kam mit Cherie
Vor dem Einzug:
Mila und Milli wuchsen miteinander auf, Milli ist eine Problemkatze, auch jetzt noch manchmal total ängstlich bis panisch, immer Mila hinterher, total auf sie orientiert. Im Sommer waren beide meistens draußen, kamen Tage langdurch die Klappe nur bis in den abschließbaren Hintereingang, wo das Futter steht. Nur abends "Leckerli"-Ritual im Arbeitszimmer im Obergeschoß, dann wieder raus.
Seit Milas Tod ist Milli NUR noch draußen (3 Nächte Ausnahme). Sie kommt tagsüber zur Futterstelle, wenn der Hintereingang zum Hof hin offen steht oder wenn ich nicht da bin. Sie scheint oft kurz vor dem Eingang zu zögern und dann lieber draußen zu bleiben. Das Leckerli-Ritual sucht sie gar nicht mehr.
Millis Revier: Obergeschoß (früher meist nachts), Erdgeschoß (hinterm Wohnzimmer-Sessel bei Gewitter), Hof, Scheune, Garten. Im Vorfeld einer Zusammenführung habe ich zwei Wochen nach Milas Tod eine Chip-Klappe zwischen Flur und Hintereingang eingebaut, durch die nur Milli kann.
Seit dem Einzug von Cherie und Xico:
Cherie und Xico leben im Wohnzimmer und fangen bei offenen Türen und erkunden langsam das Haus zu erkunden. Milli kann sich theoretisch frei überall bewegen.
Nach drei Tagen, in denen sie sich gar nicht begegnet sind, habe ich Milli ins Haus geholt und die Klappe zugemacht.
Am Tag drauf sind sich Milli und Cherie begegnet und Milli hat sich aufgeplustert auf Cherie gestürzt. Cherie ist eine ganz offene, kontaktfreudige und freundliche Katze. Sie hat sich ganz klein gemacht und gegurrt, Milli trotzem nur im Panik-Modus. Am nächsten Tag Jaulen und Knurren gegenüber Welpen-Xico. Der wird zur Klobürste und haut ab.
Milli hat drei Tage im Obergeschoß unterm Bett verbracht und ist nur schnell an der Katzenklappe vom Erdgeschoß vorbeigestürzt, um zu fressen. Eine Tierärztin hat mir geraten, sie wieder laufen zu lassen. Das tat ich.
Seither steht alles still. Milli draußen (der Wüstensommer erleichtert das ja auch), die beiden etablieren sich langsam im Haus.
Gestern ein Anflug von Unwetter: Milli rennt ins Haus und bleibt vor der Klappe zum Erdgeschoß stehen, traut sich nicht ins Wohnzimmer und knurrt lieber. Letztlich blieb sie trotz Nieselregen und Sturmwind dann im Hof.
Ich habe schon versucht, gemeinsame Hühnerfleisch-Sessions anzubieten und mich in die Mitte zu setzen. Ergebnis: hat zweimal funktioniert (böses Starren von Milli dabei) und seither nimmt Milli Hühnerfleisch nur noch im Hof oder heimlich morgens um vier (ich höre die Klappe)
Ein andere Tierarzt im Bekanntenkreis hat gemeint, ich solle mal alle 14 Tage lang zusammensperren. Das ist nun diametral entgegengesetzt zu der Meinung der anderen Tierärztin.
Kann mir jemand einen hilfreichen Tipp geben? Ich fürchte, das Projekt Zusammenführung ist am Scheitern.