Katze hat Angst

[Ckoehnke]

Hallo, uns ist vor einem halben Jahr eine Katze zu gelaufen. Die Katze trägt
einen Chip und ist nirgens registriert. Mittlerweile wissen wir wem die Katze
gehört. Die Katze sollte als Zweitkatze mit ins Haus einziehen. Anscheinend
verträgt sie sich nicht mit der ersten Katze. Sie wurde mehr oder weniger
sich selbst überlassen. Als wir sie aufnahmen wog sie 3600gr. . Jetzt wiegt
sie 4200gr. Leider haben wir ein riesiges Problem. Im Haus ist sie sehr zutraulich
und verschmust. Es ist nur sehr schwierig sie ins Haus zu bekommen, weil
sie fürchterliche Angst vor anderen Katzen hat. Wenn wir sie abends ins Haus
holen wollen kommt sie auch meist gleich mit, bis sie eine andere Katze sieht.
Wir wohnen in einer Reihenhausanlage. In unserer Hausreihe wohnen schon sechs Katzen. Langsam bin ich total verzweifelt. Mein Mann wollte sie gestern
nach Hause holen, als mit die Nachbarskatze unter dem Auto hervor kam.
Tabby ergriff sofort die Flucht. Ich habe noch bis nachts um 3:00Uhr versucht
sie ins Haus zu holen. Ohne Erfolg. Wir haben sogar schon öfters einfach die
Haustür aufgelassen, damit sie von selbst kommen kann. Leider ist sie abends
immer ziemlich kaputt. Sie frisst und schläft danach gleich ein.
Ich weis leider nicht mehr was ich tun kann. Ich habe mir schon ein Buch über Katzenpsychologie gekauft, konnte darin aber auch nichts finden. Meine
Tierärztin meinte ich soll aus Tabby eine Wohnungskatze machen. Wir mögen sie aber auch nicht gegen ihren Willen einsperren. Für jede Hilfe wäre ich sehr dankbar.
LG Christina

 

[Weynard]

Beim Kernproblem (Katzenvergesellschaftung) bin ich absolut überfragt.

Aber:
Eine Katze, die Freigang gewöhnt ist, an Wohnungshaltung heranzuführen, ist in der Regel schwierig bis unmöglich.

Und:
Du sagst, ihr kennt die Eigentümer. Sind diese damit einverstanden, dass ihr Tabby anfüttert/übernehmt?

 

[Ckoehnke]

Die Eigentümer wissen, dass wir sie jeden Abend ins Haus holen.
Sie haben sie sonst Tag und Nacht drausen gelassen. Sie war im Winter bei
Minusgraden nachts um drei Uhr noch draúsen und hat den Igeln das Futter
weg gefressen.

 

[Mikesch1]

Hallo und Willkommen im Forum

Und:
Du sagst, ihr kennt die Eigentümer. Sind diese damit einverstanden, dass ihr Tabby anfüttert/übernehmt?

Das ist ein wichtiger Punkt, den ich auch zunächst unbedingt abklären würde.

Wie viele Katzen leben in Eurem Haushalt? Wenn keine, dann solltet Ihr sie schon für eine Zeitlang (4 - 6 Wochen) ins Haus holen und nicht rauslassen, damit sie weiß, dass sie bei Euch sicher ist. Das wird sie nicht umbringen.

Habt Ihr selber noch andere Katzen, solltet Ihr eine langsame Zusammenführung mit Gittertür machen. Hier ein paar Info-Links dazu:

https://www.katzen-forum.net/threads/die-langsame-zusammenfuehrung.95613/

https://www.katzen-forum.net/threads/gittertuer-selber-bauen-tipps-gesucht.55687/

Kastriert ist sie? Wie alt ist sie ungefähr?

 

[Ckoehnke]

Wir haben keine anderen Katzen im Haus. Bei uns leben nur Kaninchen und
ein Igel, den wir leider noch nicht auswildern konnten, weil er nicht richtig
frisst.

 

[Ckoehnke]

Tabby ist 1 1/2 Jahre alt, weiblich und kastriert.

 

[steinhoefel]

Unter den Voraussetzungen würde ich sie rein holen und erst mal für einige Zeit drin behalten.
Ihr solltet aber unbedingt mit den Vorbesitzern einen Übernahmevertrag machen
sonst können sie die Katze jederzeit zurückfordern.

 

[vente]

ich kann euch auch nur raten, die Katze rein zu holen und ,wenn möglich, mehrere Wochen im Hause lassen.

Ich habe hier auch so ein Angsthasen, sie fürchtet sich vor allem.
Als sie nicht mehr ins Haus kam aus Angst, habe ich sie mehrere Wochen im Schlafzimmer behalten.
Seit dem liebt sie ihr Schlafzimmer und !!!!die Katzenklappe!!!!!
Diese Katzenklappe gibt ihr die Gewissheit, nicht Gefangen zu sein, immer von draußen wieder rein huschen zu können!
Sie stürmt oft mit einem ziemlichen Tempo durch die Klappe ins Haus, rennt in das Schlafzimmer und atmet durch.
Und im Wohnzimmer steht ihr deckenhoher Katzenbaum, da kann sie aus sicherer Höhe aus dem Fenster sehen.


Aber ich würde auch mit den Besitzern ein Übergabevertrag schriftlich abschließen.
Wer sorgt für die Tierarztrechnung, wenn Katze mal krank wird?

 

[Ckoehnke]

Es ist so schwer sie einfach im Haus zu lassen, wenn sie an der Terrassentür
kratzt, miaut und einen dabei ansieht.

 

[giovi]

Wohnt ihr zur Miete? Wäre ein Gehege eine Lösung? Ob es sowas zum Ausprobieren gibt weiss ich nicht... Mensch, arme Mietz.

 

[Ckoehnke]

Wir wohnen in einem Reihenhaus. Das Haus haben wir vor 18 Jahren gekauft.
Ich habe schon wieder Angst, dass ich sie heute wieder nicht ins Haus bekomme.
Jedes Mal wenn sie mehrer Tage draußen bleibt nimmt sie fast 500gr. ab.

 

[Nicky_1]

Dann versucht doch wirklich ein Außengehege zu bauen. Den Garten ausbruchsicher zu machen. Eventuell reicht ihr das?
Wenn nicht dann lasst sie trotzdem 4-6 Wochen drinnen, bzw. mit einem eingezäunten Gartenteil damit sie wenigsten etwas raus kann wenn ihr dazu bereit seid.

Aber klärt im vorhinein, wie meine Vorschreiberinnen alle schon gesagt haben, die Eigentumsverhältnisse ab!
Lasst es euch schriftlich geben das die Katze euch gehört

 

[Shita]

Ich finde toll, dass du die Katze aufnehmen willst und dich um sie kümmern willst, damit sie sich nicht mehr alleine durchschlagen muss.
Ich würde auch einen Übernahmevertrag mit den Vorbesitzern vereinbaren, sicher ist sicher. Nicht, dass ihr am Ende die liebgewonnene Katze wieder abgeben müsst.

Nun zum eigentlichen Problem:
Kratzt sie auch an der Tür, wenn ihr sie ausgiebig beschäftigt? Hat sie viele Rückzugs- und Spielmöglichkeiten im Haus? Kann sie dort auch viel rennen und toben?
Eventuell fühlt sie sich wohler im Haus, wenn sie dort genug zu tun hat. Außerdem denke ich, dass sie eine Weile braucht, bis sie sich an das Leben in der Wohnung gewöhnt. Also muss man eventuell hartnäckig bleiben und sie nicht raus lassen, selbst wenn sie miaut und kratzt. Übergangsweise kann man die Tür z.B. mit Pappe bekleben und damit schützen.

Die Idee eines Auslaufs im Garten wäre allerdings auch gut, vor allem, wenn die Katze in der Wohnung so gar nicht klar kommen will. Habt ihr die Möglichkeit dazu, eine Art Gehege zu bauen? Das könnte tatsächlich ein Kompromiss sein.

 

[vente]

ich muss auch dazu schreiben, dass es nicht einfach ist, eine Freigängerin im Hause zu halten.

ich habe herausgefunden , dass Katy super auf eine einfache Strippe am Stock ab fährt.
So haben wir mindestens drei Stunden , auf den Tag verteilt , miteinander gespielt.
Stoffmäuse, Bälle, aber auch Bachblütenperlen gegen Angst ins Futter.
Baldriankissen usw.

Aber ohne diese Katzenklappe würde Katy echt sehr viel mehr Probleme haben.
Ich glaube, sie würde nicht von draußen an der Terrassentür kratzten, nie.

 

[giovi]

Bei Interesse würde ich auch die Adresse von einem Gehegebauer ausbuddeln. Ist halt keine Garantie, dass es klappt, aber sie wäre auch "vor den anderen Katzen sicher". Vielleicht braucht es ein bisschen, bis sie das auch checkt. Klar: erster Schritt wäre es die Besitzverhältnisse zu klären. Wurde sie von der Vorkatze gemobbt oder war sie von vorne herein so ängstlich? Linderung der Angst wäre sicher eine Möglichkeit. Und ihr das Leben bei euch so attraktiv wie möglich zu gestalten. (Baldrian, Katzenminze, Spiele, Schmusen...)

 

[Miomomo]

Warum muss sie unbedingt ins Haus? Soll sie da nur übernachten, oder wollt ihr sie komplett drinnen lassen?

Ist wirklich das Problem, dass sie vor den anden Katzen wegrennt und dann nicht mehr ins Haus geht oder will sie schlicht nicht im Haus eingesperrt sein?
Wahrscheinlich ahnt sie ja, dass sie dann abends nicht mehr raus darf und das gefällt ihr nicht?

Ich verstehe es so, dass sie im Haus die einzige Katze ist? Soll sie in Einzelhaltung im Haus leben? Darf sie dann tagsüber in den Freigang?

(Ihr wisst, dass man Igel nicht einfach der Natur entnehmen darf?)


Wie wäre es denn mit dem Einbau einer Katzenklappe? So dass sie entscheiden kann wann und wie lange sie im Haus bleiben will?

Wieso nimmt sie so viel ab? Weil sie dann gar nichts zu fressen bekommt?


Ich finde es problematisch eine Katze, die verwildert ist (und das ist sie, wenn sie sich selbst überlassen wurde) ins Haus oder in ein Gehege zu zwingen. Noch dazu in Einzelhaltung.

Wie wäre es, wenn ihr die Katze das Tempo bestimmen lasst?

Wenn wirklich die anderen Katzen das Problem sind - warum meidet sie dann euer Haus - wo doch gar keine anderen Katzen drin sind? Sei mal ehrlich zu dir selbst: Ist dann nicht eher das (für sie so empfundene) Eingesperrtsein im Haus das Problem?

 

[Ckoehnke]

Den Igel habe ich im November als Baby mit 143gr. gefunden. Ich habe tausche
mich ständig mit Pro Igel und der Wildtierauffangstation Schleswig-Holstein aus.
Wir haben schon einen Igel ausgewildert, den ich am 14.12.15 nachts bei Frost
unter dem Küchenfenster zusammen gerollt gefunden habe. Der wog allerdings
über 500gr. . Wir haben über zwei Wochen um sein Leben gekämpft. Er hatte
eine Lungenentzündung, die musste vom Tierarzt behandelt werden.

Die Leute, denen die Tabby gehörte haben sich mittlerweile eine andere zweite
Katze angeschafft. Vielleicht verträgt sie sich ja besser als mit Tabby.
Tabby nimmt sowiel ab, weil sie draußen nicht zur Ruhe kommt und keiner sie füttert.

 

[Starfairy]

Hm, ich habe es so verstanden, das ihr auf dem Weg ins Haus andere Katzen begegnen, vor denen sie wegläuft. Das sie sich quasi nicht zur Haustür hin traut.
Wenn in einer Reihenhausreihe schon 6 Katzen wohnen, ist es halt echt schwer, denen aus dem Weg zu gehen.

Für so eine Katze würde ich auch über einen gesicherten Garten nachdenken, wenn es möglich ist.

 

[Ckoehnke]

Ich habe gerade erfolglos versucht Tabby rein zu holen. Leider hat sie sich
noch mit der letzten Katze, die draußen rum lief angelegt. Die anderen Katzen
sind zum Glück schon alle drin. Ich hoffe sie kommt nachher allein. Sie sieht
schon vollkommen müde und fertig aus. Den seit gestern morgen ohne Futter.
Ich kann das Futter ja nicht irgendwo ins Gebüsch stellen. Ich gehe nachher
noch einmal.

 

[giovi]

Vielleicht kannst du ihr doch Futter rausstellen, warum nicht? u.U. gibt es dann halt "Fremdverluste". Hat sie denn einen Lieblingsplatz? Wie ist sie mit selber jagen erfolgreich? Kann sie das überhaupt? Frisst sie das jejagte? Kann sie sich nicht gegen andere Katzen durchsetzen oder wisst ihr sonstwas über ihre Vorgeschichte? Ich weiss, viele Fragen