Aber laut Jagdgesetz dürfen Füchse in der Zeit doch gar nicht geschossen werden
Lt. Bundesjagdgesetz dürfen sie immer erlegt werden. Die Bundesländer haben in ihren Jagdgesetzen schwammige Fußangeln angebracht, die der Beruhigung des Lesers dienen, aber nicht der Unversehrtheit der Füchse:
Bayern: "Abschuß der zur Aufzucht nötigen Elterntiere in der Brut- und Setzzeit (01.05. bis 15. 06.) nur mit Sondergenehmigung"
Füchse, die sich nicht an Kalender halten und bereits im April Nachwuchs aufziehen, haben Pech. Füchse, die nicht punktgenau am 01.05. Nachwuchs werfen sind blöd, denn sie verschenken wertvolle Tage von den viel zu knappen 6 Wochen, die man ihnen gönnt.
Weiter: Welches Elternteil braucht ein Wurf Füchse zur Aufzucht? Liegt das im Ermessen der "Naturschützer" in Grün? Meinen die also, der Rüde ist kein zur Aufzucht nötiges Elterntier, dann kann er den Finger krümmen? Außerdem ist schon am hellichten Tage aus einer geringen Entfernung nicht festzustellen, ob es sich um das weibliche oder männliche Elternteil handelt - "Unfälle" sind also Programm. Und noch weiter: Tragen Füchse einen weithin sichtbaren Mutterpass? Woher weiß der abdrückwillige Jagdgenosse, ob der x-beliebige Fuchs 30 m vor der Kanzel nicht einen Wurf Welpen im Bau hat?
Was ist mit Fangeisen? Die unterscheiden noch weniger zwischen Rüde und Fähe, zwischen führenden Altfüchsen, zwischen Jungfüchsen.
Leider werden keine Statistiken veröffentlicht, wie oft die erwähnte Sondergenehmigung in Kraft tritt. Das sind ja dann auch nur mit Sondergenehmigung verhungerte Welpen. Ob deren langsames Erfrieren, Verdursten, Verhungern dadurch leichter ist?
Hessen: "kein Abschuß der zur Aufzucht notwendigen Elterntiere in den biologisch jeweils verschiedenen Brut- und Setzzeiten"
Mmmmh. Liest sich so ähnlich. Aber doch nicht so ganz gleich. Im an Bayern angrenzenden Hessen ziehen die Füchse ihre Jungen nämlich in "verschiedenen Brut- und Setzzeiten" auf. So ganz einig ist sich die Jägerschaft scheinbar nicht, was die Aufzuchtzeiten angeht. Also überlässt man dies in Hessen dem Ermessen des Waidmannes.
Niedersachsen: Wieder anders. Dort räumt man den Füchsen eine generelle Schonzeit vom 28. Februar bis 16. Juni ein. Im Norden sind die Füchse also früher dran (zur Erinnerung: Bayern ab 01.05.) und langsamer sind die auch: Brauchen sie doch ganze 3,5 Monate, um ihren Nachwuchs flügge zubekommen. Da lobe ich mir die schnellen Bayern-Füchse, deren Welpen bereits mit 6 Wochen selbständig sind.
Ein heilloses Durcheinander. Letztlich bleiben die Füchse auf der Strecke - im wahrsten Sinne des Wortes. So wie die 3 noch ganz kleinen Füchse, die letztes WE innerhalb 100 m überfahren am Rand einer Bundesstraße lagen. Die ausbleibende Mutter wird sie hungrig aus dem Bau getrieben haben. Sicher hat sich ein Jäger bei deren Abschuss nur verguckt. Um genau das zu verhindern, wurde die Petition erstellt.