Hallo Tutus
30qm sind zu wenig. Pflegekatzen sollten die selben Privilegien wie eigene Katzen genießen, d.h sie sollen auch am Familienleben teilhaben und Sozialkontakte knüpfen. Nur dann lernt man sie so gut wie möglich kennen. Bei 30qm und einem Zimmer wüsste ich gar nicht, wie ich Katznklos, Futterstelle und Schlafplatz trennen sollte. Wie sieht denn Deine Wohnsituation momentan aus?
Und: Wenn noch andere Katzen im Haushalt leben ist es wichtig, dass kein Tier unter einer ansteckenden Krankheit leidet. D.h du solltest die Katzen (alle) vorher auf FIV/FeLV testen lassen. Wichtig ist außerdem ein umfassender Impfschutz.
Sind andere Katzen vorhanden sehe ich die Möglichkeit zum Separieren als Vorraussetzung an (Dafür wären die 30qm zum Beispiel gut geeignet).
Ich habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Meine Großmutter war früher selbst Pflegestelle und arbeitete mit einem TSV zusammen. Meine erste "eigene" Pflegekatze zog nun vor ca. zwei Wochen ein.
Welche Fellchen Dich erwarten ist ganz unterschiedlich. Je nachdem, was zu Dir und vorhandenen Katzen passt. Ich habe eine junge Hauskatze aufgenommen, der leider ein Stück vom Schwanz fehlt. Wichtig ist, dass man Einfühlvermögen und Katzenerfahrung hat, denn viele Fellchen sind bereits durch einen Tierheimaufenthalt oder eine schlimme Vergangenheit gezeichnet und müssen erst wieder Vertrauen fassen. Ein anderes Thema ist es, wenn du eine (chronisch) kranke Katze aufnimmst. Z.B CNI, HCM, Diabetes, HD o.ä. Dementsprechend sollte man sich vorher Wissen aneignen und muss natürlich immer und zu 100 Prozent zuverlässig sein, wenn entsprechende Medikamente gegeben werden müssen.
Wie die Verträge im Einzelnen aussehen ist unterschiedlich. Bei mir ist es so, dass ich Kosten für Zubehör, Futter, Streu und Behandlungen mittels Naturheilkunde selbst bezahle. Also quasi alles außer die reinen Tierarztkosten.
Zeitaufwand ist je nach Katze ein ganz "normaler"...wie, wenn es Deine eigene wäre. Dementsprechend wird auch eine Vorkontrolle, ggf. Nachkontrolle gemacht und es gelten (neben den oben genannten "Besonderheiten" wie Raum zum separieren) quasi Vermittlungskriterien wie für eine ES.
Weiterhin sollten (wie ich finde bei jeder Katzenhaltung) die Wohnung natürlich katzengerecht gestaltet sein. Hat man keinen Balkon, Garten, Terrasse,... die man sichern kann, sollte man mindestens zwei Fenster vernetzen und davor einen schönen Platz einrichten.
Je nachdem wie sehr Du Dich an das Tier bindest und gewöhnst kann der Abschied sehr schwer fallen. Er gehört dazu, es sei denn man wird "PSV" (Pflegestellenversager).
Zur PS gehört - je nach Regelung - auch, dass man natürlich Interessenten persönlich kennen lernt und diese auch die Katze besuchen dürfen (also "fremde Menschen" die Deine Wohnung betreten). Es gehören Telefonate dazu, E-Mails beantworten und schön ist es, wenn man für sein Fellchen etwas Werbung macht (Zeitungsanzeigen, Zettel aushängen, Internetanzeigen etc.).
Weiterhin solltest Du regelmäßig Berichte schreiben, die z.B auf die Seite von dem Verein gesetzt werden und auch Bilder machen, damit potentielle Interessenten gleich Bescheid wissen.
Gibt es Interessenten, haben sie Dich besucht und sieht alles gut an kann die PS auch -wenn sie es sich zutraut- dort die Vorkontrolle/Nachkontrolle übernehmen.
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn man sich mit den Vermittlungskriterien vom Verein auskennt, sodass man das Interessenten gleich sagen kann. Natürlich auch Dinge wie Daten zu der Katze usw.
Es kommt einfach immer darauf an, wie viel man selbst machen möchte oder wie viel man quasi den Verein arbeiten lässt.
Pflegestelle ist summa summarum eine ganz tolle Sache und ich freue mich über jedes Notfellchen, dass dem Tierheimstress entfliehen kann
Grüße